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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

17.046 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Ungeklärt, Feuer ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

05.01.2023 um 00:13
Zitat von ExilHarzerExilHarzer schrieb:Kann sein, muss aber nicht.
Eine Zusammenfassung, die man ganz oben ins Wiki schreiben sollte. Sie gilt eigentlich für fast jeden Aspekt dieses Falles ...
Zitat von ExilHarzerExilHarzer schrieb:Keine Geigen, keine Mafia, kein Rod Steward oder Brian Eno....nichts...nur ein bewaffneter Mordbube mit örtlichem Bezug.
Genauso sehe ich das auch. Auch kein Auftragskiller. Die Frage nach dem Tatmotiv lässt sich u.a. deshalb schwer beantworten oder auch nur vermuten, weil die veröffentlichten Angaben zum Tathergang – also zum Mordgeschehen selbst – so widersprüchlich sind wie selten. Folgende Varianten sind mir da bekannt:
Der Unbekannte kommt aus dem Wald, er muss sich genähert haben, ohne dass die beiden etwas davon mitbekommen haben. Er schießt Harry Langendonk in den Hinterkopf, Truus scheint noch versucht zu haben, fortzurennen. Aber der Mann schießt ihr in den Rücken.
Quelle: https://books.google.de/books?id=U6BPAgAAQBAJ&pg=PT116&lpg=PT116&dq=patronenh%C3%BClsen+chiemgau&source=bl&ots=NT41HDIrgO&sig=HvzG-Nx4BgyfznT-m6VzK5mSFsc&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjHtr2n9t7ZAhUEiaYKHSPODiU4ChDoAQgLMAA#v=onepage&q=patronenh%C3%BClsen%20chiemgau&f=false

Etliche Medien berichten ähnlich, die Opfer hätten neben dem Wohnwagen in ihren Liegestühlen gelegen und seien von hinten erschossen worden.

Quellen:
https://www.focus.de/politik/sicherheitsreport/deutschlands-top-profiler-an-diesem-kaltbluetigen-mord-verzweifelt-selbst-er_id_10954831.html
https://www.tz.de/muenchen/stadt/urlaubsfahrt-in-den-tod-62473.html
https://www.traunsteiner-tagblatt.de/region/landkreis-traunstein_artikel,-20-jahre-nach-doppelmord-jagt-polizei-weiter-den-taeter-_arid,336702.html

Die Süddeutsche schreibt dagegen in einem neueren Artikel vom 29.01.2022 ("Der stille Passagier") etwas ganz anderes:
Wahrscheinlich ist, dass es Streit gibt, Anwohner erwähnen in ihrer Vernehmung eine bellende Stimme, wie bei Kommandos.
Wahrscheinlich ist, dass Harry Langendonk sich wehrt, er hat auf der Reise ein Tischbein dabei, eines, das nicht zum Wohnmobil gehört, er hat es zur Selbstverteidigung dabei
Quelle (PDF-Datei):
https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=&cad=rja&uact=8&ved=2ahUKEwjfjI_AgK_8AhXoX_EDHUVCAA8QFnoECAwQAQ&url=https%3A%2F%2Fwww.reporterpreis.de%2Fupload%2Fwirnshofer-derstillepassagier-63377821183df.pdf&usg=AOvVaw3g-rsKCcLNW2xRulB4aRDU

Hier im Themen-Wiki heißt es wiederum – unter Bezug auf die Aussage von Alexander Horn in der VOX-Sendung –, der Täter habe sich "wahrscheinlich aus dem Wald" genähert (so weit die Übereinstimmung), "zunächst stach er zu, dann schoss er", was nun wieder eine ganz andere Variante ist (ich vermute ehrlich gesagt, der Wiki-Autor hat sich hier vertan).

Im Fahndungsaufruf der bayerischen Polizei ist zum Tatverlauf nichts zu lesen.
https://www.polizei.bayern.de/fahndung/personen/unbekannte-straftaeter/004939/index.html



Es stehen sich also zumindest zwei komplett gegensätzliche Versionen des Ablaufs gegenüber: Entweder erschoss der Täter seine Opfer von hinten, ohne dass diese eine Vorahnung gehabt hätten; die Frau schrie noch und versuchte evtl. wegzulaufen. Oder es entwickelte sich ein Disput, in dessen Verlauf Harry L. zum Tischbein und der Täter zur Schusswaffe griff. Letzteres könnte für eine Eskalation sprechen mit einem Ergebnis, das ursprünglich nicht gewollt war. Die andere Version wäre dagegen eine (evtl. spontan) geplante Tat.

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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

05.01.2023 um 00:14
@ExilHarzer
@frauZimt
@Füchschen

Wenn man den Tatort verschleiern will fährt man möglichst weit weg, aber wenn ich weiß das ich wieder zurück muss würde ich mir überlegen ob nicht auch 100km Entfernung reichen. Und das nachts nicht jede halbe Stunde ein Zug fährt hätte er wissen müssen.

Ich will jetzt nicht weiter auf der Krawatte rumreiten, aber wenn er tatsächlich eine seriöse Erscheinung sein wollte hätte doch ein Anzug schon gereicht. Aber wenn man mit Krawatte gleich für einen Manager gehalten wird na dann ...

Ich denke auch der einzige Grund für die Rückkehr war sein Fahrzeug. Weil ich einfach nicht glaube das dieser Typ zu Fuß unterwegs war oder mit dem Fahrrad dort rumgekurvt ist.


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05.01.2023 um 00:15
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Themenwiki steht:
Der Täter (oder Tatbeteiligte) verlässt mit dem Wohnmobil die A9, vermutlich an der Anschlusstelle Nürnberg-Fischbach
Das steht da zwar, aber wesentlich einfacher wäre es, am Kreuz Nürnberg Ost von der A9 auf die A6 Richtung Westen (Heilbronn) zu fahren und in Langwasser raus.

Ergibt für mich jedoch in beiden Fällen ohne Ortskenntnisse wenig Sinn, wenn man einfach nur von der Autobahn runter will, bevor das Benzin ausgeht.


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05.01.2023 um 00:37
Zitat von FriedrichA.IIIFriedrichA.III schrieb:weil die veröffentlichten Angaben zum Tathergang – also zum Mordgeschehen selbst – so widersprüchlich sind wie selten.
Vielen Dank für die Mühe, das noch einmal zusammen zu stellen.

Und das ist nur ein Teil der Ungereimtheiten. Ich schrieb schon vor einiger Zeit:
Zitat von Papaya64Papaya64 schrieb am 29.09.2022:Mich irritiert zunehmend, dass selbst offensichtliche Fakten unterschiedlich dargestellt werden.

Manchmal (auch in diesem Buch gleich zweimal) heißt es, beiden wurde die Kehle durchgeschnitten. Anderswo, Truus wurde mehrfach in den Hals gestochen. Hier wurde Harry in den Hinterkopf geschossen, dort in den Kopf, manche sagen zweimal und wieder woanders hat er noch einen Schuss in den Arm. Diese Unterschiede sind erheblich, weil sie völlig unterschiedliche Abläufe implizieren.

Wurde das Stuhlbein am Tatort gefunden oder nicht? Nur Hülsen (wie viele?) oder auch eine vollständige Patrone? War die Einstiegshilfe wirklich ein Stück weit im Wald quer über einen Baumstumpf gelegt wie ein Sitz, oder wurde sie (womöglich erst morgens) in den Wald geschleudert?

Wurde das Wohnmobil in Nürnberg gegen einen Erdhügel gelenkt? Warum sieht dann die hintere Stoßstange kaputter aus als die vordere? Wurde das Fahrzeug gewendet?

Stank der Taxigast nach Schweiß weil er nervös war oder weil er ein paar Kilometer gejoggt ist mit Hemd und Sakko?

Bei so vielen Unklarheiten ist die Behauptung über die Spurensicherung nur eine weitere, die mir in der Tat anderswo genau so wenig untergekommen ist wie die zwei russischen Kriminellen mit Alibi.
Bei solch einer verworrenen Informationslage und keinerlei Klarstellung durch die Polizei binnen 25 Jahren braucht man sich nicht zu wundern, wenn Verschwörungstheorien ins Kraut schießen.


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05.01.2023 um 10:15
Zitat von Papaya64Papaya64 schrieb:Man müsste dann aber auch Antworten auf folgende offene Fragen finden
Hallo @Papaya64,
ich versuche mal, die Fragen 2 bis 4 aus meiner Sicht zu beantworten. Ich möchte meinen Beitrag aber nicht zu lang werden lassen, deshalb klammere ich Frage 1 vorerst aus.

1.
Warum wartete man zwei Stunden am Hölzl?
Nach den lauten Schüssen dürften sich die Täter (oder auch ein Einzeltäter) erst mal in den Wald zurückgezogen haben und aus sicherer Entfernung heraus beobachtet haben, ob "normale Leute" (zum Beispiel vom nahen Modellflugplatz) oder die Polizei auftauchen. Danach dürften sie das Wohnmobil nach Wertsachen durchsucht haben und anschließend das weitere Vorgehen beraten haben. Danach musste sich der eine Täter (oder auch ein Einzeltäter) noch umziehen.

Möglicherweise sollte der größte Teil der Autobahnfahrt bei Dunkelheit zurückgelegt werden.

2.
Warum wählte man genau diesen Parkplatz in Altenfurt, der nicht intuitiv zu finden ist, unter dem vorhandenen Stress und zusätzlich einer leuchtenden Tankanzeige?
Ich denke, das war eine zufällige Wahl. Aus Sicht des Täters im Wohnmobil sollte der Platz, an dem er das Wohnmobil abfackeln wollte, wahrscheinlich 3 Kriterien aufweisen:
a) So versteckt sein, dass das Wohnmobil nicht so schnell von Zeugen gesehen und auch der Täter möglichst nicht gesehen wird
b) Geeigent für eine Übernachtung im Wohnmobil sein, sodass die Polizei annehmen könnte, die Langendonks hätten hier die Nacht verbringen wollen
c) ein Fernbahnhof sollte einigermaßen in der Nähe und gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sein.

Ich nehme an, dieser Platz wurde auch nicht auf Anhieb vom Täter gefunden, sondern er dürfte erst etwas rumgefahren sein. Dadurch ließe sich auch die Zeitdifferenz zur reinen Fahrzeit vom Hölzl zum Parkplatz in Altenfurt erklären.

3.
Warum sollten die Täter sicher sein, dass die Reiseplanung der L deren wahrscheinlich vorhandenen Angehörigen nicht grob oder sogar noch detaillierter als tatsächlich bekannt war? (Allerdings hätte ja trotzdem zB plötzliches Unwohlsein ein Grund sein können, die Reise abzubrechen.
Ich nehme an, dass die Täter (oder ein Einzeltäter) sich darüber keine großen Gedanken gemacht haben, meiner Meinung nach war ihnen nicht bekannt, dass die Langendonks noch am Nachmittag mit ihrer Tochter telefoniert haben.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

05.01.2023 um 14:22
@Sherlock_H
Dankeschön. 1&3 halte ich für möglich.

2 weniger.
a der Parkplatz ist überhaupt nicht versteckt, sondern liegt direkt neben der Autobahn, von wo Feuerschein auf jeden Fall und Rauch wahrscheinlich selbst bei Dunkelheit auffallen. Zudem wird berichtet, dass später bei den Ermittlungen die Polizei an dieser Stelle 500 (!) Kfz binnen vier Stunden anhielt, also zwei pro Minute.
c Nürnberg Hbf zu erreichen erforderte mehrere Kilometer zu Fuß, dann ein Taxi und hatte obendrein um die Zeit keinen Zugverkehr.

Ich glaube eher, der Ort war bewusst gewählt.

Ich hatte ja schon einmal vermutet, die Verzögerung am Hölzl hinge damit zusammen, dass man erst gegen 20 Uhr losfuhr um ein von anderswo anreisendes Auto abzupassen, das auf der Autobahn nur kurz hielt um den oder die Täter aufzunehmen.

Vielleicht geschah das auch mit einem von zwei Tätern.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

05.01.2023 um 14:27
@Papaya64
Bei mehreren Tätern hätte wohl der zweite Täter die Beute (Kamera Schmuck Geige Bargeld usw) mitgenommen,oder?


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

05.01.2023 um 14:46
Das wäre doch ein Fall für einen seriösen Profiler.

In welchen Positionen sich die Opfer befanden, ob Frau Langendonk in den Rücken oder Brust getroffen wurde,
ob die Gewalt gegen ihren Hals vor oder nach dem Tod verübt worden ist,
darüber wird von der Presse verschieden berichtet, aber die Ermittler wissen die Antworten.
Ob Herr Langendonk das Tischbein zur Hand nahm, um den Täter auf Distanz zu halten, wird man nicht sagen können.
Aber einige Dinge sind vollkommen klar und daraus müsste sich doch etwas über den Täter herauslesen lassen.

Der Regen wird alle Spuren vernichtet haben, bevor der Tatort untersucht werden konnte. Ich halte die Annahme, dass beide in Liegestühlen ruhten, als der Täter sie überraschte, für ausgedacht.
Es kann doch nur mit Bestimmtheit gesagt werden, wie der Schusswinkel war.
Die Schussistanz wird sich auch nicht mehr festlegen lassen.

Ich vermute auch, dass ein Einzeltäter am Werk war. Evtl. hat eine Verabredung mit einem Helfer nach der Tat nicht
geklappt, so dass der Täter ein Taxi zurück nehmen musste.
Die Frage wäre aber, ob jemand, der eine solche Tat verübt hat, Bekannte/Freunden überhaupt ins Vertrauen zieht.

Ich hab was Schlimmes gemacht...Hol mich ab...
Nein, das stell ich mir so nicht vor


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

05.01.2023 um 15:04
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Das wäre doch ein Fall für einen seriösen Profiler.
Alexander Horn hat sich an dem Fall die Zähne ausgebissen.
https://m.focus.de/politik/sicherheitsreport/deutschlands-top-profiler-an-diesem-kaltbluetigen-mord-verzweifelt-selbst-er_id_10954831.html

Ich weiß allerdings nicht, was Du unter einem seriösen Profiler verstehst.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

05.01.2023 um 16:50
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Ob Herr Langendonk das Tischbein zur Hand nahm, um den Täter auf Distanz zu halten, wird man nicht sagen können.
Man muss in Erwägung ziehen das ein Täterklientel sogar zugelassen hat das man zu einer Verteidigungswaffe greifen kann, um sich dann dem selbst erzeugten Grund zuwenden zu können und zu schießen. Manipulatives Verhalten ! Das macht es einfacher wenn man sich mit Emotionen auseinandersetzen muß. Und das darf man nicht unberücksichtigt lassen, wenn man es denn nicht gerade mit einem Psychopathen zu tun hat.

Es wird von Anfang an fest gestanden haben das Langensonks sterben werden und müssen, weil man an 'ihnen' begonnen hatte eine Straftat zu begehen und auszuführen. Ich lasse dahingestellt was das gewesen sein könnte. Den Auftragsmord lasse ich aber außen vor !

Und der Grund warum man sie leztendlich getötet hat, könnte damit begründet sein das der oder die Täter auch für die Langendonks zuzuordenen waren. Es wäre bei 'Nicht -Tötung' zu einer Anzeige mit Strafrechtlicher Verfolgung gekommen. Und das völlig unabhängig ob man sich im Vorfeld schon irgendwo kennen gelernt hatte, oder nicht. Man dürfte gewusst haben wo man Täterklientel finden wird !
Und das war das Todesurteil !


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

05.01.2023 um 19:03
Zitat von Papaya64Papaya64 schrieb:Ich weiß allerdings nicht, was Du unter einem seriösen Profiler verstehst.
@Papaya64
Danke für den Link!
Mir ist Horn von den NSU-Morden her ein Begriff. Ich habe damals seine Analyse über ein Täterfahrrad gelesen.
Das hat mich sehr beeindruckt. Leider hat man ihm nicht geglaubt und stur in die falsche Richtung ermittelt.
Etwas bedrückend, dass auch er sich auch keinen Reim auf diesen Fall machen kann.
Kriminalanalytiker Alexander Horn gibt zu, dass der Fall ihm Kopfzerbrechen bereitet wie kein zweiter. „Vielleicht“, sagt er, „habe ich ihn nicht vollständig verstanden.“ Bis jetzt wisse er nicht wirklich, „was dort genau geschehen ist“, welche „Geschichte hinter der Tat steckt“.Horn: „In unserem Beruf haben wir es manchmal mit Verhaltensweisen zu tun, die jenseits aller Vernunft liegen.“ Das sei „leider Gottes“ auch bei diesem Mord so.
Mit welchem Vernichtungswillen der Täter vorgegangen ist, welche Risiken er beim Abtransport der Leichen auf sich nahm, warum er die Rentner überhaupt tötete – für Horn gibt es keine plausiblen Erklärungen. „Egal, wie man es dreht und wendet – es macht eigentlich keinen Sinn.“
Quelle: https://m.focus.de/politik/sicherheitsreport/deutschlands-top-profiler-an-diesem-kaltbluetigen-mord-verzweifelt-selbst-er_id_10954831.html


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

05.01.2023 um 21:15
Zitat von FriedrichA.IIIFriedrichA.III schrieb:Es stehen sich also zumindest zwei komplett gegensätzliche Versionen des Ablaufs gegenüber: Entweder erschoss der Täter seine Opfer von hinten, ohne dass diese eine Vorahnung gehabt hätten; die Frau schrie noch und versuchte evtl. wegzulaufen. Oder es entwickelte sich ein Disput, in dessen Verlauf Harry L. zum Tischbein und der Täter zur Schusswaffe griff. Letzteres könnte für eine Eskalation sprechen mit einem Ergebnis, das ursprünglich nicht gewollt war. Die andere Version wäre dagegen eine (evtl. spontan) geplante Tat.
Leider ist nicht verifizierbar welche der Versionen zutrifft. Ein häufiges Problem in der Berichterstattung zu Kriminalfällen.

Auch wenn die von Dir beschriebene Eskalation mit einem nicht gewollten Ergebnis endetet, so muss man sich jedoch vor Augen führen, dass der Täter offenbar keinen Moment gezögert hat beide zu erschießen. Als es durch den ersten Mord kein zurück mehr gab, hat er das zweite Opfer auch getötet.
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Etwas bedrückend, dass auch er sich auch keinen Reim auf diesen Fall machen kann.
Horn kocht halt auch nur mit Wasser.
Und wenn die Fakten nichts weiter her geben fischt er, genauso wie wir hier alle, im Trüben.
Es gibt im Moment nun mal kein plausibles Motiv. Vielleicht war der Typ einfach mit sich selbst völlig unzufrieden und wollte in der Kiesgrube rumballern um sich abzureagieren. Dann sieht er den Camper und macht Zielübungen auf die beiden späteren Opfer. Und dann ist das Fass übergelaufen.

Hat eigentlich mal irgendwer überlegt warum der Mann im Taxi so verdreckte Fingernägel hatte? Von der Tat oder berufsbedingte "Trauerränder"?


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

05.01.2023 um 21:19
Zitat von ExilHarzerExilHarzer schrieb:Hat eigentlich mal irgendwer überlegt warum der Mann im Taxi so verdreckte Fingernägel hatte? Von der Tat oder berufsbedingte "Trauerränder"?
@ExilHarzer
Summa summarum wohl eine dreckige Angelegenheit.
die Leichen in den Wagen zerren, Möbel hinterherschmeissen,
von seinem Messergebrauch abgesehen.
Und das Zündeln war sicher auch keine saubere Tätigkeit


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

05.01.2023 um 21:27
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Summasummarum wohl eine dreckige Angelegenheit.
die Leichen in den Wagen zerren, Möbel hinterherschmeissen,
von seinem Messergebrauch abgesehen.
Und das Zündeln war sicher auch keine saubere Tätigkeit
Sicher, bestimmt nicht sauber. Aber er hatte bestimmt irgendwie die Gelegenheit zumindest die Hände zu waschen, denn sonst wären die vermutlich blutig gewesen.
Und Blut kann man relativ einfach von der Haut abwaschen.

Schmiere dagegen nicht, den Rand kriegt man nicht so leicht ab,. Und wenn man sich doch jeden Abend ganz pingelig die Nägel saubermacht, kassiert man irgendwann eine Saumreizung.

Es besteht zumindest die Möglichkeit, das der Täter arbeitsbedingt solche Pfoten hatte. Vielleicht als Landwirtschaftshelfer/Mechaniker etc.

Und dann war er entweder krankgeschrieben/bzw. Urlaub oder konnte seine Zeit so variabel einteilen, dass sie ins Zeitfenster der Tat/Verbringung/Rückreise passte.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

05.01.2023 um 21:31
Zitat von ExilHarzerExilHarzer schrieb:Es besteht zumindest die Möglichkeit, das der Täter arbeitsbedingt solche Pfoten hatte. Vielleicht als Landwirtschaftshelfer/Mechaniker etc.
Ich glaube nicht, dass man daraus auf eine berufliche Tätigkeit/Job schließen kann
Zitat von ExilHarzerExilHarzer schrieb:Horn kocht halt auch nur mit Wasser.
Wahrscheinlich ruiniert man sich den guten Profiler-Ruf, wenn man in einem Fall komplett daneben liegt.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

05.01.2023 um 22:12
Das Hölzl als Rast ist dermaßen bescheuert und uneinsehbar, ich bewundere immer noch Leute die glauben dass die dort freiwillig hingefahren sind. Niemals werde ich daran glauben. Das ist so bescheuert, gepaart mit dem Meuchelmörder aus dem Wald wirkt das ganze noch viel bescheuerter.
An soviel Zufälle kann doch echt niemand glauben.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

05.01.2023 um 22:16
Zitat von ExilHarzerExilHarzer schrieb:Hat eigentlich mal irgendwer überlegt warum der Mann im Taxi so verdreckte Fingernägel hatte? Von der Tat oder berufsbedingte "Trauerränder"?
Darüber habe ich mir auch Gedanken gemacht. Ich denke, dass er bei dem Transport der Leichen schon mal in Blut gegriffen hat und sich das Blut unter den Fingernägeln gesammelt hat. Wenn es gerinnt, wird es schwarz. Wenn es dann erst einmal angetrocknet ist, kann man es sicher nur schwer abkratzen unter allen Fingernägeln. Er hätte sich die Fingernägel schneiden müssen, aber möglicherweise das Nageletui der Langendonks nicht gefunden.

Sicher hat er ein wenig Wasser im Camper der Langendonks gefunden, um sich notdürftig zu reinigen, so dass er erstmal unbehelligt durch den Nürnberger Bahnhof gehen konnte, wo er sicher nochmal Gelegenheit hatte, eine weitere Reinigung vorzunehmen. So ist denn außer den Fingernägeln optisch dem Taxifahrer ja nichts aufgefallen. Beim Inbrandsetzen des Campers sind dann bestimmt noch Rußpartikel hinzugekommen. Die "Trauerränder" an den Fingernägeln hat er auf die Schnelle nicht beseitigen können, da es ja auch galt, seine eigenen Haare umzustylen.

Ich kann mir vorstellen, dass der größte Gestank, der von ihm ausging, von den Haaren kam, wenn er den ganzen Tag (oder länger?) eine Perücke getragen hat. Er konnte sich nicht die Haare waschen. Und er konnte es wohl mit Perücke nicht mehr aushalten. Wer weiß, wie viele Perücken er bei sich hatte. Ich stelle mir vor, dass er dann mit seinen eigenen, blonden, schmutzigen Haaren auf der langen Strecke neben dem Taxifahrer saß und sich von dem Stress erholte, weil er so still war. Außerdem wollte er sich nicht verplappern, was schnell passiert, wenn man schläfrig wird und den Geist nicht mehr so unter Kontrolle hat. Er macht ein zufriedenes Gesicht auf dem Foto.

Für den Taxifahrer war schon diese Fahrt alleine eine Herausforderung. Dieser Gestank war penetrant und der Grund dafür lag im Geheimen: oberflächlich sitzt ein "Geschäftsmann" neben ihm, unter der Oberfläche breitet sich ein seltsames Gerücht aus. Das wird er gespürt haben, dass er da mit seiner Allerweltslogik nicht weiterkommt. Und dann im Nachhinein zu erfahren, dass er neben einem unfassbar brutalen und wiederholt irrationalen Mörder gesessen hat, lässt diesen Gestank noch tiefer sinken in das Nervenkostüm eines Menschen. Im Grunde ist dieser Taxifahrer auch ein Opfer und wird wahrscheinlich seither das Gefühl haben, dass er noch einmal mit dem Leben davongekommen ist.


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05.01.2023 um 22:23
Zitat von HchelHHchelH schrieb:Das Hölzl als Rast ist dermaßen bescheuert und uneinsehbar, ich bewundere immer noch Leute die glauben dass die dort freiwillig hingefahren sind. Niemals werde ich daran glauben. Das ist so bescheuert, gepaart mit dem Meuchelmörder aus dem Wald wirkt das ganze noch viel bescheuerter.
An soviel Zufälle kann doch echt niemand glauben.
Da sagst du was :-D
Ich sehe das auch so.


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05.01.2023 um 22:46
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Ich kann mir vorstellen, dass der größte Gestank, der von ihm ausging, von den Haaren kam, wenn er den ganzen Tag (oder länger?) eine Perücke getragen hat. Er konnte sich nicht die Haare waschen. Und er konnte es wohl mit Perücke nicht mehr aushalten. Wer weiß, wie viele Perücken er bei sich hatte.
Es ist möglich, ich selbst glaube aber nicht, dass er eine Perücke trug.
Klar, der Killer im Filmfall sieht so aus, aber das liegt vermutlich an den billigen XY-Requisiten.

Wo wir bei billig sind:

Der unangenehme Geruch kann natürlich auch durch einen qualitativ minderwertigen Polyesteranzug entstehen. Der XY-Kenner weiß um den unangenehmen Geruch, der von Plastikpaketen ausgeht.
Vielleicht hat der wie verrückt in dem Anzug geschwitzt.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

05.01.2023 um 22:49
Zitat von ExilHarzerExilHarzer schrieb:Hat eigentlich mal irgendwer überlegt warum der Mann im Taxi so verdreckte Fingernägel hatte? Von der Tat oder berufsbedingte "Trauerränder"?
Ich glaube er hat die Tokarew in Altwasser mit bloßen Händen vergraben.

Es ist Stahl, der erste Taxifahrer, der Dreck und Schweißgeruch wahrnimmt. Ich vermute, der Taxigast hat sich im Hbf mindestens die Hände gewaschen, vielleicht auch kurz den Oberkörper. Behring, der zweite Taxifahrer, bemerkt nur noch nasse Haare.


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