Kriminalfälle
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

4.960 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Juni, Studentin ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
ZenCat1 Diskussionsleiter
ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

01.07.2013 um 08:04
@Faxe1212
Zitat von Faxe1212Faxe1212 schrieb:(wie ich mich erinnere gehen hierzu die Info`s von gehört bis gesehen)
Stimmt - anfangs hieß es immer nur, der Streit wurde "gehört", dann gab es aber die Gegenüberstellung mit dem Verdächtigen, also muss sie doch was gesehen haben. Zumindest aber, ob es 1, 2 oder 3 Personen insgesamt waren.

Zum Zeitpunkt des Streites war es noch nicht hell, die Dämmerung hatte aber schon eingesetzt, also Zwielicht. Als ich vor Ort rumfotografiert hab, habe ich es total verabsäumt, zu schauen, wo und wie die Straßenlaternen positioniert sind, das wäre in Bezug darauf sehr interessant. Mal schauen, ob auf den Fotos was zu sehen ist.

Von der Ohren-/Augenzeugin weiß man sonst ja gar nichts - in den Häusern gegenüber der Telefonzelle leben aber sehr viele ältere Menschen. Ohne jetzt abwertend klingen zu wollen, aber da könnte es schon passieren, dass Mann mit Frau verwechselt wird. Und dazu das Täuschen bezüglich der Stimme, wie Du es auch beschrieben hast... Man weiß ja auch nicht, wo genau die Zeugin wohnte, ob direkt gegenüber oder in einem der Häuser weiter weg, je mehr Entfernung, desto mehr kann man sich irren.

Mann Mann, viel spricht wirklich nicht gegen eine Täterinnen-Theorie!

Anzeige
melden

Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

04.07.2013 um 18:57
@Faxe1212
Zitat von Faxe1212Faxe1212 schrieb am 30.06.2013:Zuletzt wurde ja wieder die Theorie einer weiblichen Täterin aufgegriffen. Dies sehe ich ebenfalls als gar nicht so abwegig an, als es vielleicht zunächst den Anschein hat. Warum sollte D. nicht bei ihrem scheinbar ziellosen Auf- und Abfahren mit dem Fahrrad denn nicht nach einer Freundin/Bekannten ausschau gehalten haben? Egal ob in den Bogenmeilenlokalen oder auch um das abgestellte Auto zu finden.
Über das ziellose Auf- und Abfahren habe ich auch lange gerätselt weil es für mich keinen Sinn ergab. Deine Theorie bietet eine logische Erklärung für dieses scheinbar ziellose "herumirren".

Es könnte also durchaus sein das die Person, mit der Daniela telefoniert hat, bewußt Fehlinformationen zu ihrem tatsächlichen Aufenthaltsort gegeben hat um möglicherweise einem persönlichen Gespräch oder anderer Gründe aus dem Wege zu gehen.

Und nun läßt sich wahrscheinlich auch ein weiteres Rätsel erklären, nämlich warum die Ermittlungsbehörden eine Auswertung aller Telefongespräche in einem nicht näher definierten Umkreis zum Tatort vorgenommen hat.

Auch wurden diesbezüglich keine Angaben von Seiten der Polizei gemacht ob es sich ausschließlich um den Mobilfunk gehandelt hat oder auch die Festnetzanschlüsse betraf.

Ich tippe jetzt aber ganz stark auf eine bzw. mehrere Funkzellenauswertungen anhand derer die Ermittlungsbehörden nachprüfen können wo sich eine (verdächtige?) Person in etwa aufgehalten hat.

@Faxe1212
Zitat von Faxe1212Faxe1212 schrieb am 30.06.2013:Was wenn sie auf dem Weg nach Pradl, wo sie ja auch noch Freunde besuchen wollte, zufällig dieser Rivalin - mit oder ohne männliche Begleitung - bei den Telefonzellen begegnet ist. Dann der Streit, welcher eskalierte.
Eine "zufällige" Begegnung zwischen den Beiden schließe ich m.M. nach aus. Dagegen spricht zum einen die Tatwaffe als solches und die Arglosigkeit des Opfers. Denkbar wäre es das während der Telefonate Daniela beiläufig erwähnt hat das sie noch den Freund/Studienkollegen in der Defreggerstrasse besuchen wollte.

Wenn also diese Person ihren wahren Aufenthaltsort verschleiert hat und sie darüberhinaus motorisiert war, könnte sie entweder in ihrem Wagen in der Parkbucht vor den Telefonzellen oder an den Telefonzellen (zwischen Telefonzelle und Papierkorb) bereits auf Daniela gewartet haben.

Warum ich nun gerade den Papierkorb erwähne hat damit zu tun das mir auf den Tatortfoto´s reltiv spät aufgefallen war das auf dem Papierkorbdeckel eine gelbe Zigarettenpackung (österreichische Marke) aufrecht stehend aufgefallen ist, ganz so als wenn da jemand gestanden (gewartet?) und geraucht hat und anschließend seine Kippen vergessen hat.

Andererseits ergibt es wiederum keinen Sinn warum Daniela ihr Rad erst am Lichtmast abstellt um sich dann der "Nebenbuhlerin" zu widmen die rauchend am Papierkorb steht. Das paßt einfach nicht. Da läßt sich auch kein schlüssiger Handlungsablauf zur ersten Messerattacke, die von vorne erfolgte, herstellen da Daniela in dem Moment mit dem Rücken zur Häuserzeile gestanden haben muß und ich bei einer plötzlichen Messerattacke eher ein instinktives zurückweichen in Richtung Parkbucht/Häuser erwarten würde.

So wie ich das Tatortfoto mit dem Rad im Hintergrund interpretiere ist Daniela auf der linken Seite (rechtes Pedal steht nach oben) vom Rad abgestiegen. Dadurch stand sie kurzzeitig mit dem Rücken zum Rapoldipark um dann nach einer Rechtsdrehung in Richtung Tel.-Zellen bzw. auf schrägem Weg zu einem der gegenüberliegenden Häuser zu laufen. Diese Variante halte ich für am wahrscheinlichsten.

Ihr Mörder muß sie also kurz vor dem Bordsteinrand abgepaßt haben. In den Moment stand sie mit dem Rücken in Richtung Defreggerstrasse/Hotel, leicht schräg dem Raplodipark zugewandt genau auf Höhe der mittleren Telefonzelle. Das könnte möglicherweise bedeuten das der/die TäterIn in dem Moment aus dem Wagen gestiegen ist.

Allerdings wäre kurz darauf (2/3 Minuten) die Person vom Phantomfoto auf der Bildfläche erschienen, unter der Annahme diese Person hätte als Ziel die Defreggerstrasse gehabt. Selbst wenn nicht dann hätte diese Person spätestens beim überqueren der Defreggerstrasse in Richtung Amraserstrasse die Mordtat mitbekommen müssen.

Das ist (noch) eine Theorie meinerseits der ich aber mittlerweile eher eine geringe Wahrscheinlichkeit (50/50) beimesse ebenso die Überlegung das der/die Täterin im Wagen auf das Opfer gewartet hat.

@Faxe1212
Zitat von Faxe1212Faxe1212 schrieb am 30.06.2013:1. Frau hat an diesem Abend vorsichtshalber schon ein großes Messer dabei. Wohl sehr unwahrscheinlich. Aber vielleicht habt ihr dazu eine Erklärung.
Unter der Annahme das es ein vorsätzlich geplanter Mord war und der Frau bekannt war wo sie ihr späteres Opfer treffen konnte ist auch die Unterbringung eines solchen Messers kein Problem, wenn man bedenkt das die meisten Frauen ja fast immer irgendwelche Behältnisse wie Taschen und Beutel mit sich "herumschleppen".

@Faxe1212
Zitat von Faxe1212Faxe1212 schrieb am 30.06.2013:2. Die Augenzeugin hat eindeutig den Streit mit einem Mann gehört. Nicht mit einer Frau. Aber was ist, wenn der Mann, um den es in dem Konflikt ging, eben auch anwesend war?
Das könnte dann wiederum zu der Theorie passen dass das (Mörder)Pärchen gemeinsam im Wagen vor den Telefonzellen auf Daniela gewartet hat. Auf einem der Tatortfoto´s ist Dr. Rabl im weißen Schutzanzug zu sehen wie er vornübergebeugt auf den Bürgersteig sieht, ganz so als wenn ihm auf dem Pflaster etwas aufgefallen ist. Ungefähr auf gleicher Höhe mit der Parkbank.

Rein gefühlsmäßig würde ich zum einen darauf tippen das die erste Messerattacke an dieser Stelle erfolgte und zum anderen das bei der Theorie mit dem motorisierten Täter der Wagen in etwa genau dort gestanden haben könnte.

Einen "Schönheitsfehler" gibt es allerdings bei all diesen Überlegungen. Die Wege von Daniela und der unbekannten Person vom Phantombild haben sich quasi direkt vor dem Hallenbad gekreuzt. Und diese Person müßte dann die Tat z.T. beobachtet, zumindest aber die lauten Stimmen gehört haben. Und diese Person verschwindet "spurlos" von der Bildfläche und meldet sich auch nicht als Zeuge bei der Polizei. ?

Meiner Meinung nach kann es sich bei dieser Person nur um den eigentlichen Mörder handeln der Zugang zu einem Gebäude in direkter Nähe des Tatortes hatte und der Rapoldipark eben die Möglichkeit bot sich unauffällig vom Tatort zu entfernen um trotzdem in wenigen (2/3) Minuten im Haus zu verschwinden.

@Faxe1212
Zitat von Faxe1212Faxe1212 schrieb am 30.06.2013:dass man sich in Sachen Stimme Mann/Frau sehr, sehr täuschen kann. Mir passiert es häufiger, dass ich von Kundinnen am Telefon aufmerksam gemacht werde, dass es sich um FRAU... handelt
..........das kenne ich ;-)

Mit freundlichen Grüßen

Lohengrin


melden

Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

08.07.2013 um 13:09
@Faxe1212
Zitat von Faxe1212Faxe1212 schrieb am 30.06.2013:Nur reine Spekulation :
Geht man rein theoretisch davon aus, dass D. von sich aus eifersüchtig auf eine Rivalin war, dann wäre es ja möglich dass sich ein schwelender Konflikt in dieser Nacht entladen hat. Bei einer möglichen Auseinandersetzung mit einer Frau geht man wohl erst mal wirklich nicht von einem tödlichen Ausgang aus. @ZenCat1 und @fortylicks haben ja schon geschrieben, dass dies die Arglosigkeit des Opfers erklären könnte.
Vielleicht wäre damit auch zu erklären, warum sie bei mehreren Parties war und dann auch auf der Bogenmeile gesehen wurde:
Weil sie eben (in dieser Theorie) nicht nach einem Mann, sondern nach ihrer Rivalin gesucht hat. Oder um zu sehen ob diese mit "ihrem" Freund unterwegs ist.
Was wenn sie auf dem Weg nach Pradl, wo sie ja auch noch Freunde besuchen wollte, zufällig dieser Rivalin - mit oder ohne männliche Begleitung - bei den Telefonzellen begegnet ist. Dann der Streit, welcher eskalierte.
Eine weitere Spekulation :
Zu deiner Überlegung gäbe es eine Variante an die bislang noch nicht gedacht wurde. Aus Daniela´s engerem Bekanntenkreis gibt es eine Person, - möglicherweise - könnte das sogar Daniela`s letzter Freund gewesen sein, die eine gleichgeschlechtliche Neigung entwickelt hat und dazu auch in den sozialen Netzwerken relativ offen steht.
Wenn man sich nun noch einmal vor Augen führt das D. ihr Studium Ende 2004 (August od. Oktober) in Innsbruck begonnen hat (Todestag 23.Juni 2005) kann diese Freundschaft eigentlich nur wenige Monate bestanden haben. Unter der Berücksichtigung das der "Freund" eine andere Fachrichtung gewählt hatte und die Beiden sich nicht direkt von Beginn an gekannt haben, gehe ich von max. 3-5 Monaten aus.
Was wäre wenn nun dieser "Freund" ausgerechnet in jener Zeit sein persönliches Coming-out Erlebnis hatte und die Beziehung zu D. scheinbar grundlos beendet hat ohne dabei näher auf seine Wandlung einzugehen. Nun könnte ich mir vorstellen das die Beendigung der Beziehung ,das vielleicht sogar ein inniges Verhältnis war, bei D. zu Irritation geführt hat weil es vielleicht nicht einmal eine Kontrahentin als Erklärung für dieses plötzliche Aus gegeben hat.
Vorstellbar wäre das ihr ehem. Freund anfänglich sein "Problem" und seinen "Neuen" unter allen Umständen vor D. bzw. der Öffentlichkeit geheim halten wollte und sein neuer Freund in D. noch eine Gefahr für die neue Beziehung sah.
Sollte D. an diesem Abend bzw. Morgen tatsächlich ein letztes Mal versucht haben die Beziehung zu ihrem Ex-Freund zu kitten könnte diese ziellose Umherfahren und Telefonieren auf der Bogenmeile darauf zurückzuführen sein das ihr Ex-Freund und sein "Lover" versucht haben eine Begegnung unter allen Umständen zu vermeiden und die Entschlossenheit D´s., ein persönliches Gespräch mit ihrem Ex zu führen, die beiden Männer dazu veranlasste ihre Zusammenkunft vorzeitig und vielleicht überhastet zu beenden. Die Wut des neuen "Lovers" könnte dann dazu geführt haben D. bei den Telefonzellen aufzulauern. Aufgrund des engen Zeitfensters wäre es sogar möglich das D´s "Kontrahent" und die Person auf der Phantomzeichnung identisch sind was allerdings voraussetzt das D´s. Ex-Freund und sein Neuer sich in einem Szene-Lokal für Gays, falls es das 2005 in Innsbruck schon gab, in der Nähe der Bogenmeile aufhielten und sich bereits während der Telefonate voneinander trennten.
Wie eingangs erwähnt ist das nur eine weitere Spekulation.

Mit freundlichen Grüßen

Lohengrin


melden

Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

08.07.2013 um 13:28
Zu der Spekulation würde dann auch dieses Bild passen :

e39ff7 JohnnyQuest12

Den Text hat dieser JohnnyQuest nur wenige Stunden nach D´s. Tod in einem Forum veröffentlicht.
23.06.2005 um 18:00 Uhr und 23.06.2005 um 20:01 Uhr


2x verlinktmelden

Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

11.08.2013 um 23:48
Was ist mit @ZenCat1 passiert? Sie ist nun "ehemaliges Mitglied" und hat sich nicht nur in diesem, sondern auch anderen Fällen sehr engagiert hier gezeigt!


melden

Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

25.09.2013 um 20:43
Hallo an alle noch Mitlesenden!

Mich hat dieser Fall damals sehr bewegt und tut das auch immer noch. Deshalb hat mich dieser Thread, den ich jetzt erst entdeckt habe, in seinen Bann gezogen. Schade, dass er offensichtlich wegen diverser Animositäten nun zu Ende ist. Ich möchte nur noch zwei Dinge einbringen: mysteriöse Zeugenaussagen und meine eigene Theorie zum Tathergang.

Die Zeugenaussagen finden sich hier: http://www.waldviertelnews.at/detail.asp?showid=3546

Offenbar ist aus dieser Spur nichts geworden. Was mich wundert: Kripo-Chef Pupp spricht von "vagen" Angaben, allerdings handelt es sich um die Aussagen von immerhin drei Personen.

Und nun meine Theorie: Meiner Erinnerung nach wurde einige Tage nach der Tat verlautbart, dass der Akku von Danielas Handy leer gewesen sei. Das wäre ja u. U. durch das exzessive Telefonieren in dieser Nacht erklärbar. Weiters wurde gemeldet, dass sie einen Freund hatte, der in Pradl wohnt. Darüberhinaus habe ich noch eine Tiroler Kronenzeitung vom 26. 6. 2005 (kurz nach dem Mord), in der ein Tatortfoto abgedruckt ist. Auf diesem lässt sich durchaus erkennen, dass Danielas Fahrrad recht spontan neben der Telefonzelle abgestellt und NICHT abgesperrt wurde. Aus all dem folgere ich:

Daniela war ohne ihren Freund unterwegs, wollte ihn in dieser Nacht aber noch treffen (die Telefonate gingen vielleicht an ihn, er hob aber nicht ab. Vielleicht war er auch unterwegs und hat das Handy zu Hause gelassen). In den Bögen hat sie ihn noch kurze Zeit gesucht (rauf- und runtergefahren, kurz mal in ein Lokal reingeschaut) und sich dann entschlossen, auf gut Glück zu ihm nach Hause, also Richtung Pradl zu fahren. Allerdings wollte sie noch ein letztes Mal bei ihm anrufen, um zu sehen, ob er zu Hause ist, denn sonst würde sie umdrehen und in ihr Studentenheim fahren. Diesen Anruf wollte sie allerdings wegen des leeren Handy-Akkus von der Telefonzelle aus machen (übrigens: Ich glaube, Zencat irrte sich mit der Aussage, die mittlere Zelle wäre nur mit Wertkarte zu bedienen gewesen. Im Gegenteil: Nach langer Analyse des Fotos komme ich zu dem Schluss, dass es die einzige der drei Zellen war, die KEINE Wertkarte benötigte).

Also: Rad hingestellt, in die Telefonzelle gegangen. Hier traf jetzt allerdings dieser mysteriöse langhaarige Mann ein, den ein Zeuge beim Hallenbad gesehen hatte. Dieser Typ, geistig verwirrt, evtl. betrunken, schnauzte Daniela blöd an, ein Wortwechsel ergab sich (Zeugin!), in dessen Verlauf der Verwirrte plötzlich das Messer zog und zustach. Warum hatte er überhaupt ein Messer dabei? Eben, weil er in meiner Theorie eine psychische Krankheit hat(te), evtl. eine Psychose oder Schizophrenie.

Zusammengefasst: Aus den Umständen "Freund in Pradl" und "leerer Handy-Akku" ergibt sich ganz zwanglos, warum sie sich um diese Zeit an diesem Ort aufhielt. Ein geplantes Treffen muss also nicht angenommen werden. Eine Beziehungstat ist für mich also unwahrscheinlich, erst recht, weil Beziehungstaten in der Regel schnell aufgeklärt werden. Deshalb glaube ich an eine Zufallstat und befürchte, dass man den Mörder nur überführen wird, wenn man seine DNA isoliert hat und er noch einmal auffällig wird.

So, das wird vielleicht niemanden mehr interessiert haben, aber ich musste es noch loswerden.
Und danke für den spannenden Thread, ich habe mir in den letzten Tagen sämtliche 725 Beiträge durchgelesen.

nephilimfield

PS: Ein spezieller Dank geht an ZenCat, falls sie nochmal reinschaut: Danke für die Eröffnung des Threads. Ich hätte nicht gedacht, dass sich noch jemand so intensive Gedanken über Danielas traurigen Tod macht. Ich war übrigens damals auf der öffentlichen Trauerfeier. Sie war sehr berührend und durchaus nicht schlecht besucht.

Und nochwas speziell für ZenCat: Die Hautschuppenanalyse ist, wie von dir richtig vermutet, im Prinzip nichts anderes als eine DNA-Analsye. Allerdings hat man bei normalen DNA-Spuren immer eine Mischspur, also die Mischung der DNAs aller Menschen, die mit dem Opfer in Berührung kamen (und des Opfers selbst, natürlich). So eine Mischspur lässt sich oft nicht auswerten. Der Vorteil der Hautschuppe ist, dass sie eine Individualspur liefert. Man extrahiert also die DNA aus einer einzelnen Hautschuppe und hat dann die Spur eines einzelnen Menschen, evtl. des Täters.

So, endgültig aus. Gute Nacht.


3x zitiertmelden

Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

25.09.2013 um 22:25
@nephilimfield

Es wurde hier wohl mehrheitlich die Meinung vertreten, dass es sich bei dem Mord an Daniela um eine Beziehungstat gehandelt hat. Ich konnte mich nie so recht damit anfreunden. ME ist das Opfer nachts zufällig auf den Täter getroffen, sei es weil es auf jemand anderen gewartet hat oder weil es von der Telefonzelle noch jemanden anrufen wollte usw.. Ich habe bei dem Täter immer an jemanden gedacht, der sich im Park herumgetrieben hat und der auf Daniela aufmerksam geworden ist. Es hat sich dann mE aus nichtigem Anlass ein Streit, besser gesagt eine Pöbelei entwickelt und am Ende wurde sie getötet. Ich kann mir auch sehr gut vorstellen, dass der Täter psychisch krank war und darum so aggressiv reagiert hat.

Dein Beitrag hat mich daher sehr interessiert und ich denke, dass hier der eine oder andere immer noch mitliest.


3x zitiertmelden

Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

27.09.2013 um 17:51
Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr kommt für mich auch ein alternativer Tathergang in Frage. Es wurde damals ja von Seiten der Polizei ein, zwei Jahre nach der Tat ventiliert, man wäre sich des Täters eigentlich ziemlich sicher, der endgültige Beweis fehle aber. Somit käme für mich ein Täter aus dem Umfeld dieser ominösen SMS in Frage. Ich habe mich nämlich gefragt, warum der Bosnier überhaupt kurz nach der Tat schon befragt wurde und kann es mir z. B. damit erklären, dass er auf Danielas Anrufliste stand und tatsächlich die (oder eine) Person war, mit der Daniela in dieser verhängnisvollen Nacht noch telefoniert hat.

Ich möchte aufgrund der Unschuldsvermutung nicht näher darauf eingehen, sondern will nur darauf hinweisen, dass ich mir eine Beziehungstat mittlerweile auch vorstellen kann. Wenn der Täter die Tat geplant und die Telefonzelle tatsächlich ein vorher ausgemachter Treffpunkt war, könnte er sich für den Fußmarsch zum Tatort zur Tarnung eine Perücke aufgesetzt haben. Deshalb diese "eigenartige" Haarpracht am Phantombild. Kurz vor Eintreffen bei Daniela hat er sich die Perücke abgesetzt, weil sie ihn ja kannte. Die erwünschte Aussprache mündete in einen Streit und endete wie bekannt. Damit wäre auch erklärt, warum es anscheinend Zeugenaussagen mit zwei verschiedenen Personenbeschreibungen gibt: Es handelte sich um ein und dieselbe Person, einmal mit und einmal ohne Perücke.

Aber wie gesagt: Ich befürchte, ohne neue DNA-Spuren wird man diesen Fall leider nicht mehr lösen können.


3x zitiertmelden

Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

28.09.2013 um 19:32
@nephilimfield
Zitat von nephilimfieldnephilimfield schrieb:Hier traf jetzt allerdings dieser mysteriöse langhaarige Mann ein, den ein Zeuge beim Hallenbad gesehen hatte. Dieser Typ, geistig verwirrt, evtl. betrunken, schnauzte Daniela blöd an, ein Wortwechsel ergab sich (Zeugin!), ..............
@AngRa
Zitat von AngRaAngRa schrieb:Es hat sich dann mE aus nichtigem Anlass ein Streit, besser gesagt eine Pöbelei entwickelt und am Ende wurde sie getötet. Ich kann mir auch sehr gut vorstellen, dass der Täter psychisch krank war und darum so aggressiv reagiert hat.
Denkbar wäre das der Unbekannte und D.K. sich bereits ein erstes Mal vor dem
Hallenbad trafen und zwar in dem Moment als D.K. über den Fußgängerüberweg
am Hallenbad auf den Gehsteig vor dem Hallenbad wechselte.

Wenn man einmal unterstellt das der Unbekannte zu dem Zeitpunkt sturzbetrunken
war dann könnte ihn das unvermittelte Auftauchen eines Radfahrers erschreckt
haben worauf es dann zu einer ersten heftigen verbalen Auseinandersetzung zwischen
dem Unbekannten und D.K. kam der den Unbekannten in Rage gebracht hat.

@AngRa
Zitat von AngRaAngRa schrieb:..psychisch krank..
Psychisch labil; vielleicht aufgrund einer beginnenden Alkoholsucht.

@nephilimfield
Zitat von nephilimfieldnephilimfield schrieb:Also: Rad hingestellt, in die Telefonzelle gegangen.......
Andererseits frage ich mich warum sie ihr Rad am Lichtmast abstellt. Für ein kurzes
Telefonat wäre es doch naheliegender wenn sie ihr Rad einfach vor der Telefonzelle
abstellt bzw. einfach seitlich an die Telefonzelle anlehnt.

@nephilimfield
Zitat von nephilimfieldnephilimfield schrieb:Darüberhinaus habe ich noch eine Tiroler Kronenzeitung vom 26. 6. 2005 (kurz nach dem Mord), in der ein Tatortfoto abgedruckt ist.
Vielleicht kannst Du dieses Foto ja mal abfotografieren und hier einstellen.

@nephilimfield
Zitat von nephilimfieldnephilimfield schrieb:Somit käme für mich ein Täter aus dem Umfeld dieser ominösen SMS in Frage. Ich habe mich nämlich gefragt, warum der Bosnier überhaupt kurz nach der Tat schon befragt wurde und kann es mir z. B. damit erklären, dass er auf Danielas Anrufliste stand und tatsächlich die (oder eine) Person war, mit der Daniela in dieser verhängnisvollen Nacht noch telefoniert hat.
Soweit ich das noch in Erinnerung habe kamen die Ermittler erst auf diese
Bosnier-Spur als mehrere Monate nach D.K´s. Tod eine SMS auf ihrem Handy
eintraf die ihren Ursprung aus Bosnien hatte. Daraufhin haben sich die Beamten
auf den Weg nach Bosnien begeben um mit dem Karteninhaber zwecks Befragung
Kontakt aufzunehmen.

Aber wie das dann eben so ist, bei dem Eintreffen der österr. Beamten war der Karten-
besitzer gerade nicht zu Hause und wohl auch nicht zu erreichen. Die Ermittler mußten
dann unverichteter Dinge wieder zurückfahren, lediglich mit der Aussage einer Verwandten
d. Bosnier´s in der Tasche wonach der Verdächtigte diese SMS nie und nimmer geschrieben
hat ohne aber eine plausible logische Erklärung dafür abzugeben.

Möglicherweise hoffen die österreichischen Behörden auf einen EU-Beitritt
Bosnien´s um endlich einen DNA-Abgleich, sofern vorhanden, durchführen zu
können. Aber das ist jetzt eher eine Vermutung da ich mit den länderübergreifenden
Polizeimaßnahmen zu einem Nicht-EU-Land nicht vertraut bin.

Etwas einfacher könnte es sein wenn der Bosnier mittlerweile die slowenische
Staatsbürgerschaft angenommen hat obwohl es da von Seiten Sloweniens immer
noch ein nicht ratifiziertes Auslieferungsabkommen gibt. Da scheint es wohl
Unstimmigkeiten zumindest zwischen Slowenien und Österreich zu geben.

Mit freundlichen Grüßen

Lohengrin


5x zitiertmelden

Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

29.09.2013 um 01:08
@Lohengrin
Zitat von LohengrinLohengrin schrieb:Soweit ich das noch in Erinnerung habe kamen die Ermittler erst auf diese
Bosnier-Spur als mehrere Monate nach D.K´s. Tod eine SMS auf ihrem Handy
eintraf die ihren Ursprung aus Bosnien hatte.
ZenCat schreibt auf Seite 33, dass der Bosnier bereits im Juni 2005 im Zusammenhang mit dem Mord vernommen wurde (du schreibst auf Seite 29 Ähnliches). Die Frage stellt sich, warum er so tatnah verhört wurde. Entweder einfach aus Routine als Angehöriger der Rapoldiparkszene, oder weil er in irgendeiner Beziehung zu Daniela stand, die sich aus der Telefonliste ermitteln ließ.
Zitat von LohengrinLohengrin schrieb:Vielleicht kannst Du dieses Foto ja mal abfotografieren und hier einstellen.
Ich werde am Montag mal versuchen, das Foto einzuscannen und hochzuladen.


melden

Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

29.09.2013 um 18:43
Ich vermute das man bei den ersten Befragungen des engeren Freundes-/
Bekanntenkreises aus dem studentischen Umfeld zeitnah auf diesen Bosnier
gekommen ist. Dafür kann es vielfältige Gründe gegeben haben. ( z.B. Beschäftigung
im Gastronomiebereich oder ähnlichem wodurch es zu einem Kontakt mit D.K.
gekommen sein kann.)

Vom äußeren Erscheinungsbild des damaligen tatverdächtigen Bosniers her
dürfte er kaum dem Typus Mann entsprochen haben dem D.K. ihre Handynummer
gegeben hat. Ca. 170 bis 172 cm groß, gedrungene/käftige Statur, schütteres Haar
mit auffallenden Geheimratsecken (Neigung zur Stirnglatze) und rundem Gesicht.

Alles in allem glaube ich das er nur aufgrund der allersten Befragungen des
Freundes-/Bekanntenkreises von D.K. in das Visier der Ermittler geraten ist.
Leider wissen wir nicht wann genau er nach dem Mordfall verhört wurde und
wann er nach Salzburg gegangen ist. Da aber immer von einer längeren Haftstrafe
in Salzburg die Rede ist muß er relativ kurz nach dem Mordfall nach Salzburg
verzogen sein was nahelegt das seine erste Vernehmung wenige Wochen nach
dem Mordfall erfolgte.
04.03.2006
Zitat aus einer Pressemeldung:
http://www.waldviertelnews.at/detail.asp?showid=2705

Starke Verdachtsmomente
" Es sind starke Verdachtsmomente gegenüber einem Bosnier da, die haben gereicht, dass gegen ihn die Voruntersuchung eingeleitet worden ist. Das heißt nicht, dass er überführt ist. Die umfangreichen Ermittlungen der Polizei haben Verdachtsmomente gegen diesen Bosnier gebracht. Er war lange Zeit in Salzburg in Strafhaft und ist jetzt nach Innsbruck überstellt worden und nun im Mordfall Kammerer in Untersuchungshaft. "

Ende Zitat
Bei den späteren Nachermittlungen der Kripo vermute ich ist er dann aufgrund seiner
Verurteilung in Salzburg zu einer teilbedingten Haft (was auch immer darunter zu
verstehen ist) erneut und damit zum 2. Mal in den Focus der Ermittlungen geraten.
Am 20.03.2006 wurde dann der Haftantrag von Seiten Staatsanwaltschaft zurückgezogen
und am 21.03.2006 wurde der Verdächtige aus der Haft entlassen.
20.09.2006
Zitat aus einer Pressemeldung: (österreichische Zeitung?)

" Zwei Beamte des Kriminalamts sind derzeit in Bosnien, um dort neuen Spuren nachzugehen.

Monate nach Mord kam SMS


Am Montag sind die beiden Beamten nach Bosnien aufgebrochen. Vor allem der Absender einer SMS, die Monate nach dem Mord auf das Handy von Daniela Kammerer eingegangen ist, interessiert die Beamten. Bei der Einvernahme des Mannes erhofft man sich neue Erkenntnisse "


Zitat Ende (...welche Zeitung es war weiß ich leider nicht mehr)
Was mich an der Meldung irritiert ist die Tatsache das mit keinem Wort auf
auf den anfänglich tatverdächtigen Bosnier eingegangen wird. Lediglich die
"neuen Spuren" werden erwähnt die nach Bosnien führen. Wie ich bereits
geschrieben habe ist es zu einer Vernehmung des Mannes nicht gekommen da
die Beamten ihn nicht angetroffen haben und sie mit einer Familienangehörigen
" Vorlieb " nehmen mußten.

Wie also kommt nun die Handynummer D.K.´s nach Bosnien.

1.) Eine Erklärung wäre das eine bislang unbek. Person (neue Spur?) sein Handy
mit den Kontaktdaten aus Innsbruck verkauft oder an einen Familienangehörigen
verschenkt hat ohne die Daten vorher zu löschen. Naheliegend das man aus
ermittlungstaktischen Gründen dazu auch keinerlei Angaben machen würde.

2.) Die zweite Erklärung wäre das der anfänglich Tatverdächtige sich in seinem
Heimatland einer Person anvertraut hat und diese Person sich mit der SMS
von dem Wahrheitsgehalt überzeugen wollte was wiederum aufzeigt das
diese Person von Handy´s keine Ahnung (Rückverfolgung etc.) gehabt hat.

Mit freundlichen Grüßen

Lohengrin


melden

Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

30.09.2013 um 13:20
Ich habe das Bild der Tiroler Krone vom 24. Juni 2005 (Tag nach der Tat) eingescannt (die Qualität ist leider nicht sehr gut, das originale Zeitungsbild ist schon sehr pixelig).

https://www.allmystery.de/static/upics/95548e_Tiroler_Krone_24062005.jpg

Ich glaube zu erkennen (zumindest am Original), dass das Fahrrad hinten nicht abgesperrt war. Auf einem Foto, gepostet von ZenCat auf Seite 21, sieht man, dass es höchstwahrscheinlich auch vorne nicht abgesperrt war. Was mich an dem Foto der Krone etwas irritiert: Man sieht keine Spur vom Laternenpfahl (am genannten Foto auf Seite 21 übrigens auch nicht). Wäre es möglich, dass diese Laterne erst nach dem Mord aufgestellt wurde, um diesen Platz besser auszuleuchten?

Jedenfalls weist für mich alles darauf hin, dass das Rad von Daniela Kammerer nur mal kurz hingestellt wurde, evtl. um zu telefonieren, was mit meiner Theorie der Zufallstat durchaus kompatibel wäre.

Nun zum Bosnier: Diese "Spur" scheint mir ziemlich verwirrend. Was "wissen" wir?

1) Er wurde relativ tatnah vernommen (es gibt auch eine orf.tirol Meldung dazu).
2) Er wurde Monate später in Innsbruck aufgrund eines Salzburger Haftbefehls verhaftet.
3) Er verbrachte anschließend einige Monate in Strafhaft in Salzburg.
4) Es tauchte eine SMS aus Bosnien an die tote Daniela Kammerer auf (wann?).
5) Kurz vor Ende seiner Haft wurde er wieder nach Innsbruck überstellt und in U-Haft genommen.
6) Eine Gegenüberstellung mit einer Zeugin verlief negativ (die Aussagekraft ist allerdings aufgrund des langen Zeitraums seit der Tat sehr begrenzt).

Es gibt für mich hier mindestens zwei Fragen:

1) Warum wurde er relativ kurz nach der Tat vernommen?
Meine Vermutung wäre eben, dass er auf Danielas Telefonliste und somit in irgendeiner Beziehung zu ihr stand. Lohengrin glaubt, Daniela hätte dem Bosnier ihre Telefonnummer nie gegeben, weil er nicht ihrem Typ entsprach. Das wäre natürlich möglich, oder eben auch nicht. Wie sollte er aber sonst bereits im Juni in den Focus der Kripo geraten? Möglicherweise stimmt die Meldung vom tatnahen Verhör aber auch gar nicht, immerhin gab es anscheinend seit Mai 2005 einen Haftbefehl aus Salzburg. Es wäre dann etwas unverständlich, dass man den Bosnier im Juni verhört und dann wieder gehen lässt.

2) Warum wurde er als Tatverdächtiger in Innsbruck in U-Haft genommen?
Wahrscheinlich stammte die SMS aus seinem Umfeld, und der Inhalt machte ihn zum Verdächtigen. Da wir aber bzgl. dieser SMS so gut wie nichts wissen, würde ich hier auch nicht weiter spekulieren.

Alles in allem ist diese "Bosnien-Connection" so verwirrend und von der Polizei so unzureichend kommuniziert, dass sie eigentlich nicht seriös von uns zu diskutieren ist.

Eine Zufallstat eines geistig Verwirrten, wie von mir in meinem ersten Posting skizziert, ist jedenfalls mit allen Fakten verträglich und gar nicht so selten, wie man glauben möchte. Eines muss ich an dieser "Zufallsversion" noch ergänzen: Sie ist ganz entscheidend davon abhängig, ob Danielas Handyakku tatsächlich leer war, denn sonst hätte sie keinen Grund gehabt, an der Telefonzelle stehenzubleiben. Ich habe leider keine Meldung darüber mehr im Internet gefunden, muss mich hier also auf meine Erinnerung verlassen.


melden

Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

30.09.2013 um 21:03
@nephilimfield,

danke für das Einstellen des Bildes.

Die Situation mit dem Rad sehe ich ebenso, es wurde nicht so am Gehwegrand abgestellt, dass man annehmen müsste, sie hätte es dort auf Stunden hin abstellen wollen.

Für die These „Beziehungstat“ spricht, dass ein minutenlanger Streit von Anwohnern gehört wurde.

Noch etwas zu dem Bosnier-Verwirrspiel:
am 22.09.2005 wurde ein 26-jähriger bosnischer Asylbewerberin Innsbruck verhaftet, der wegen eines Totschlagversuchs (Ertränkungssversuch eines anderen Asylbewerbers) in Ramingstein gesucht wurde. In dem verlinkten Artikel wird dann weiter ausgeführt, dass dieser Mann bereits einige Wochen zuvor im Zusammenhang mit dem Mordfall D.K. überpüft wurde. Es ist also richtig, was Du ausgeführt hast, dass die erste Überprüfung zeitnah im Zeitraum Juli bis August 2005 stattgefunden haben muss. Über das Motiv zur Überprüfung wurde leider nichts weiter ausgeführt. Von diesem Asylbewerber liegen keine Initialen oder Bilder vor. Der von Lohengrin geschilderte Mann, untersetzt, schütteres Haar, ist ein anderer Bosnier (28 Jahre alt), der wegen eines Mordes in Bad Vigaun rechtskräftig zu 13 Jahren Haft verurteilt wurde.
Man kann also nicht ausschliessen, dass der 26-jährige, aus Ramingsstein herkommende Bosnier durchaus Eindruck auf D.K. gemacht haben könnte. Über Kontaktmöglichkeiten wurde ja hier im Threat bereits spekuliert (z.B. als Kellner, Koch).

Genau dieser 26-jährige wurde dann Hör- und Sicht-Zeugen gegenübergestellt (laut ORF-Meldung vom 21.03.2006), die ihn aber nicht erkannten. Bemerkenswert fand ich noch die Aussage des RA, dass er die späte Gegenüberstellung nicht "optimal" fand. Das kann man so oder so interpretieren!

Noch etwas zur zeitlichen Einordnung der SMS und der folgenden Gegenüberstellung:

ORF 20.09.2006:
Monate nach Mord kam SMS
Am Montag sind die beiden Beamten nach Bosnien aufgebrochen. Vor allem der Absender einer SMS, die Monate nach dem Mord auf das Handy von Daniela Kammerer eingegangen ist, interessiert die Beamten. Bei der Einvernahme des Mannes erhofft man sich neue Erkenntnisse.
Demnach müsste die SMS ungefähr im Zeitraum Sept.2005 bis Anfang 2006 eingegangen sein.

ORF 04.03.2006: "
Zitat von QuinzyQuinzy schrieb am 27.02.2013:Koll: Starke Verdachtsmomente
"Es sind starke Verdachtsmomente gegenüber einen Bosnier da, die haben gereicht, dass gegen ihn die Voruntersuchung eingeleitet worden ist.
Der Verdacht liess sich dann aber, siehe oben, bei der Gegenüberstellung nicht erhärten!



http://search.salzburg.com/news/artikel.html?uri=http%3A%2F
%2Fsearch.salzburg.com%2Fnews%2Fresource%2Fsn%2Fnews%2FSNL0010-20050922

http://tirv1.orf.at/stories/96887

http://tirv1.orf.at/stories/137859 (Archiv-Version vom 04.03.2016)

http://tirv1.orf.at/stories/93309


melden

Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

30.09.2013 um 22:48
@Buchfink

Danke für die Links und für die Aufklärung, dass es sich um einen anderen Bosnier als den von Lohengrin beschriebenen handelt. Demnach könnte sich ja doch so etwas wie eine Beziehung zwischen ihm und Daniela Kammerer entwickelt haben. Wie ja schon erörtert wurde, war Daniela vielleicht etwas lockerer als ihr studentisches Umfeld (Punk-T-Shirt) und hatte deshalb evtl. auch Kontakt zu "Außenseitern", den sie aber ihrer Clique verheimlichte (reine Spekulation meinerseits).

Der minutenlange Streit spricht durchaus für eine Beziehungstat, weil man sich als Frau um diese Zeit wohl eher nicht auf einen längeren Disput einlässt, sondern abhauen würde (andererseits: wie belastbar ist das Zeitgefühl des Zeugen?). Darüberhinaus gab's ja mal die Meldung, der Mann hätte einen Akzent gehabt (diese Meldung war allerdings meines Wissens widersprüchlich).

Der zeitliche Ablauf rund um die SMS sorgt bei mir aber immer noch für Konfusion. Wenn die SMS, wie von dir vermutet, bis Anfang 2006 eingegangen wäre, warum machten sich die Kripo-Beamten erst im September auf den Weg nach Bosnien? Mahlen die polizeilichen Mühlen wirklich so langsam? Wenn ich mir die ORF-Meldung vom 04.03.2005 durchlese (http://tirv1.orf.at/stories/93309), gewinne ich den Eindruck, dass nicht die SMS der Grund für den dringenden Tatverdacht war, sondern neue Zeugenaussagen.

Sollte der Bosnier tatsächlich der Täter sein (Unschuldsvermutung!), setze ich große Hoffnungen in die Hautschuppenanalyse. Leider hört man vom Cold Case Team ja so gut wie gar nichts.


melden

Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

30.09.2013 um 22:50
Korrektur: Es muss natürlich 04.03.2006 heißen.


melden

Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

30.09.2013 um 23:45
@nephilimfield,

Korrektur zur Streitdauer: hier muss ich mich korrigieren, denn man kann nur nachlesen, dass es einen lautstarken Streit gab, mehr nicht! Sorry, das hatte ich falsch in Erinnerung!

Zum späten Besuch der Beamten in Bosnien:
vielleicht musste man Anträge an Bosnien stellen um dort vor Ort tätig werden zu dürfen?

Ich vermute mal, der Verdacht gegen den bosnischen Asylbewerber beruhte auf verschiedenen Hinweisen. Die Möglichkeit, dass seine Handynummer bei D.K. abgespeichert war, ist eine davon.
Die SMS eine andere und die Zeugenbeschreibung könnte ein weiterer Hinweis gewesen sein.
Ohne Ähnlichkeit hätte man wohl eine Gegenüberstellung durchgeführt.


melden

Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

02.10.2013 um 19:28
@nephilimfield

Vielen Dank für das Bild. jetzt können wir wohl mit Sicherheit davon
ausgehen dass das Rad nicht abgeschlossen war. Entweder ist sie nicht
mehr dazu gekommen oder es war nur ein kurzer Aufenthalt geplant.

Was gegen einen kurzen Zwischenstop spricht ist die Tatsache das sie
ja eigentlich vorgehabt hatte noch einen Freund in der Defreggerstrasse
zu besuchen. Warum sollte sie dann an den Telefonzellen Halt machen
um noch einmal zu telefonieren ! Sie war doch schon (fast?) am Ziel !

Bislang ist ja immer vermutet worden das ihr Handyakku möglicherweise
leer war und sie deshalb an den Telefonzellen angehalten hat. Andererseits
ist die Defreggerstrasse nun wieder nicht so lang als das sie nicht die
restlichen ca. 350 Meter hätte zurücklegen können, unter der Annahme das
der Freund am Ende der Strasse gewohnt hat (was ich nicht annehme).

War also der Akku wirklich leer wie immer wieder vermutet wurde. Wenn
ich mir aber den Artikel von news.at vom 23.06.2005 noch einmal ansehe
http://www.news.at/articles/0525/10/115158/mordalarm-innsbruck-junge-studentin-morgen
" Auch warum sie in einer Telefonzelle lag, war vorerst noch nicht geklärt. "Sie hatte ein Handy mit aufgeladener Wertkarte bei sich", sagte Pupp. "
dann habe ich da so meine Zweifel zu der Vermutung mit dem leeren
Handyakku. Herr Pupp spricht ja davon das die Wertkarte des Handy´s
aufgeladen war, kann aber keine Erklärung dafür geben warum D.K. in/vor
der Telefonzelle gelegen hat.

Wenn also der Akku leer war und sie mit ihrem Handy nicht mehr telefonieren
konnte dann wäre doch für Herrn Pupp die Frage warum sie in/vor der Telefon-
zelle gelegen hat bzw. der Hinweis auf ein ausreichendes Gesprächsguthaben
auf ihrer Handykarte überflüssig gewesen.

Also ich interpretiere das so das D.K.´s Handy bis zuletzt einsatzbereit war. Vielleicht
sehe ich das aber auch falsch.

Was mir noch bemerkenswert erscheint ist die Meldung von orf.at vom 05.09.05
http://noev1.orf.at/stories/55715
Via Gerichtsbeschluss wurden sämtliche Telefonverbindungsdaten der Nacht auf den 23. Juni offen gelegt. Wer in dieser Nacht in der Umgebung der Telefonzelle telefoniert hat, wird noch einmal überprüft.
Wenn damit die Festnetz-Verbindungsdaten gemeint sind dann wundere ich mich
warum nun gerade das Festnetz geprüft wurde. In einer anderen Meldung war
von einem begrenzten Umkreis um den Tatort die Rede (den Link dazu finde ich
aber im Moment nicht wieder).

Da das Handy von D.K. ja aufgefunden wurde und somit alle ein- und ausgehenden
Gespräche analysiert worden sind dann ist doch eigentlich eine so umfangreiche
Auswertung von Festnetzdaten, auch wenn es nur um einen begrenzten Radius
gegangen ist, eigentlich gar nicht nötig. Jedenfalls finde ich keine Erklärung dafür.

Mit freundlichen Grüßen

Lohengrin


1x zitiertmelden

Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

02.10.2013 um 23:03
@Buchfink

Ich frage mich, warum der Bosnier überhaupt ursprünglich in den Focus der Kripo geraten ist. Die SMS kann nicht der Grund für das initiale Verhör gewesen sein, da sie ja offenbar erst danach versendet wurde. Ich vermute eben einen Eintrag in Daniela Kammerers Telefonliste und somit irgendeine Verbindung zwischen den beiden, was den Tatverdacht dann später (nach Eintreffen der SMS) dringend werden ließ und eine U-Haft rechtfertigte. Wenn die Befragung des Bosniers rein aufgrund von Zeugenaussagen stattgefunden hätte, wäre meiner Meinung nach viel früher eine Gegenüberstellung gemacht worden.

@Lohengrin
Zitat von LohengrinLohengrin schrieb:Warum sollte sie dann an den Telefonzellen Halt machen
um noch einmal zu telefonieren ! Sie war doch schon (fast?) am Ziel !
Evtl. wohnte dieser (ihr?) Freund in einer WG und es war ausgemacht, dass um diese nachtschlafene Zeit das Eintreffen telefonisch angekündigt werden musste, um ein Läuten zu vermeiden ("Ich bin jetzt da, mach bitte auf").

Die Sache mit dem Akku sehe ich auch als kritische Information, um einordnen zu können, warum sie genau hier stehengeblieben ist. Wenn ihr Handy funktionstüchtig war, blieb sie höchstwahrscheinlich nicht zum Telefonieren stehen und es wird wahrscheinlicher, dass die Telefonzelle tatsächlich ein Treffpunkt mit einem ihr bekannten Menschen war. Wie du schreibst, klingt "Sie hatte ein Handy mit aufgeladener Wertkarte bei sich" so, als ob Daniela mit diesem Handy telefonieren hätte können. Ich habe allerdings immer eine Zeitungsmeldung im Kopf, wonach ihr Akku leer war. Ich bin verzweifelt beim Recherchieren dieser Meldung. Vielleicht erinnere ich mich aber auch falsch.

Die Meldung bzgl. der Auswertung der Telefonverbindungsdaten rund um die Telefonzelle interpretiere ich übrigens nicht so, dass nur die Festnetzverbindungen ausgewertet wurden. Wahrscheinlich wurde die Mobilfunkzelle rund um den Tatort ins Auge gefasst, um zu ermitteln, wer sich in diesem Bereich aufgehalten hat. Immerhin hätte der Täter ja kurz vor (oder sogar nach) der Tat mit irgendwem telefonieren können.


melden

Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

05.10.2013 um 23:42
Nachfolgend habe ich ´mal eine chronologische Zusammenfassung der
Nachrichten im Hinblick auf den unbekannten verdächtigen Bosnier als
Bilddatei erstellt. Quelle: alle ORF Radio Tirol http://tirv1.orf.at/ (Archiv-Version vom 18.08.2013)

Die erste Meldung vom 22-07-2005 bringt lediglich zum Ausdruck das
die Untersuchung der Freunde, Bekannten und Studienkollegen zum damaligen
Zeitunkt keine brauchbaren Ergebnisse geliefert hat.

Am 05-09-2005 wird davon berichtet das die Telefonverbindungsdaten noch
einmal überprüft wurden. Dieses „noch einmal“ könnte man so verstehen das
die Daten ein zweites Mal ausgewertet wurden was wiederum nahelegt das die
Telefonauswertung spätestens irgendwo in dem Zeitraum Juli/August stattfand.

Am 23-09-2005 wird davon berichtet das ein 26-jähriger Bosnier aufgrund eines
Haftbefehls aus Salzburg am Mittwoch 21-09-2005 in der Innsbrucker Innenstadt
festgenommen wurde (Mordversuch an einem Asylbewerber in Ramingstein im
Lungau). In dieser Meldung wird erwähnt das dieser „unbekannte“ Bosnier schon
einige Wochen zuvor zu dem Mordfall Kammerer verhört wurde.
Erwähnenswert wäre noch das dieser Bosnier des öfteren in Innsbruck war und
der Rapoldiparkszene angehörte. Daraus schließe ich das dieser Bosnier keinen
festen Wohnsitz in Innsbruck hatte, möglicherweise aber einen festen Wohnsitz
in Salzburg.

Am 04-03-2006 wird in einer weiteren Meldung berichtet das der verurteilte Bosnier
von der Strafanstalt Salzburg nach Insbruck überstellt wurde weil die Innsbrucker
Behörden Zeugenaussagen „gefunden“ haben aus denen sich starke Verdachtsmomente
gegen den Bosnier ergeben haben. Warum also sind die Ermittlungsbehörden davon
überzeugt das dieser Bosnier sich zu dem Tatzeitpunkt überhaupt in der Nähe des
Rapoldiparks aufgehalten hat.
Für wahrscheinlich halte ich das die Innsbrucker Kripo den Bosnier im Verdacht hatte
weil der der Rapoldiparkszene zugeordnet war was wiederum nahelegt das dieser
„unbekannte“ Bosnier entweder Drogenkonsument oder, was ich für wahrscheinlicher
halte, ein Drogendealer war der laut der Nachricht vom 23-09-2005 des öfteren in
Innsbruck war.

Am 20-03-2006 wird berichtet das der Haftantrag des vorerst verdächtigen Bosniers
zurückgezogen wird da eine Gegenüberstellung sowohl mit einem Augenzeugen als
auch mit einer Ohrenzeugin keine Ähnlichkeit mit dem Bosnier erbracht hat.
Am 21/22-03-2006 wird der Verdächtige wieder auf freien Fuß gesetzt da er seine
Salzburger Haftstrafe abgesessen hat.

Am 20-09-2006 erscheint ebenfalls bei orf.at die Nachricht das zwei Beamte der
österr. Kripo im Zusammenhang mit der SMS nach Bosnien gereist sind um dort
einen Mann zu befragen. Laut ZenCat (siehe Beitrag #10 auf Seite 1) soll es sich
dabei um eine Freund des späteren Tatverdächtigen gehandelt haben.

@nephilimfield
Bleibt noch festzuhalten das der verdächtige Bosnier ab dem 21-09-2005 bis zum
21/22-03-2006 in Haft war. Wenn also die SMS von einer Person aus dem Umfeld
des verdächtigen Bosniers verschickt wurde würde ich den Zeitraum auf die
Zeit zwischen dem 21/22-03-2006 und dem 20-09-2006 vermuten.

Mit freundlichen Grüßen

Lohengrin


melden

Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

06.10.2013 um 16:41
@Lohengrin

Danke für die übersichtliche Zusammenstellung!

Wenn der Bosnier keine wie immer geartete Beziehung zu Daniela Kammerer hatte, sondern nur routinemäßig als Angehöriger der Rapoldiparkszene verhört wurde , wie erklärst du dir dann, dass ihre Telefonnummer in seinem Umfeld bekannt war (SMS)? Aus einem öffentlichen Telefonbuch wird man sie nicht bekommen haben, da Daniela ja eine Wertkarte hatte und somit höchstwahrscheinlich nicht registriert war.


1x zitiertmelden

Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

06.10.2013 um 23:12
@nephilimfield
Zitat von nephilimfieldnephilimfield schrieb:wie erklärst du dir dann, dass ihre Telefonnummer in seinem Umfeld bekannt war (SMS)?
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit das D.K. und der anfänglich verdächtige
Bosnier miteinander bekannt waren. Ausgehend von der ORF-Nachricht vom
23-09-2005 (unter dem Vorbehalt das diese Nachricht als zuverlässig angesehen
werden kann) gehe ich davon aus das der Verdächtige keinen festen Wohnsitz
in Innsbruck hatte.

Ausgehend von der Tatsache das der Haftbefehl für den Mordversuch in Ramingstein
von der Staatsanwaltschaft Salzburg ausgestellt war könnte das darauf hindeuten
das er seinen Wohnsitz in Salzburg hatte. Kann aber auch einfach sein das Salzburg
für den Mordversuch in Ramingstein zuständig war und er seinen Wohnsitz immer
noch in Ramingstein hatte.

Gegen Ramingstein spricht allerdings die relativ weite Entfernung von ca. 300
Kilometern bis Innsbruck. Salzburg (oder nähere Umgebung) mit ca. 180/190
Kilometern Entfernung und die gute Verkehrsanbindung zu Innsbruck spricht da
schon eher für einen festen Wohnsitz.

Der Hinweis in der Nachricht vom 23-09-2005 das der anfänglich verdächtige
Bosnier des öfteren in Innsbruck war lässt auch den Schluss zu das er mobil war.
Des weiteren kann man der Meldung entnehmen das der Bosnier amtsbekannt war
und mit der Rapoldiparkszene (damaliger Drogenumschlagplatz) in Verbindung
gebracht wird was die Vermutung nahelegt das er bei der Innsbrucker Polizei in
Verbindung mit Drogen kein Unbekannter war.

Wenn ich dem anfänglich tatverdächtigen Bosnier einmal unterstelle das er ein
Drogendealer gewesen sein könnte (Unschuldsvermutung gilt auch hier) dann ist
davon auszugehen das er nicht nur am Rapoldipark aktiv war sondern auch an
anderen Orten wie eben z.B. auf der Innsbrucker Partymeile (Bogenlokale) und
vielleicht sogar auch auf den größeren Studentenparty´s sein Unwesen getrieben hat.

Auch wenn es weit hergeholt erscheint ist es denkbar das dieser tatverdächtige
Bosnier in irgendeiner Verbindung zu D.K. Freundes/Studentenclique stand und
man sich bei einer der Zahllosen Stud.-Party´s bzw. in den den Bogenlokalen
durch die Clique kennen gelernt hat ohne das D.K. eine Ahnung hatte was das
für ein Typ war. Hier wäre also ein Austausch von Handynummern (in der
allgemeinen Partystimmung) denkbar ohne das es eine feste Beziehung zum
Hintergrund hatte.

Das ist lediglich ein Erklärungsversuch, beantwortet aber in keinster Weise deine
Frage wie nun D.K.´s Handynummer an eine Person aus dem Umfeld des
anfänglich tatverdächtigen Bosniers gekommen ist.

Wenn ich mir die ORF-Nachricht vom 20-09-2006 „Kriminalisten suchen neue Spur
in Bosnien“ ansehe dann fällt mir auf das hierbei kein Bezug zu dem tatverdächtigen
Bosnier genommen wird . Entweder wurde es aus ermittlungstaktischen Gründen
nicht erwähnt oder aber es gab eine neue Spur die nicht´s mit dem anfänglich
Tatverdächtigen zu tun hat.

Mit freundlichen Grüßen

Lohengrin


melden

Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

08.10.2013 um 18:49
@nephilimfield,

ZenCat schrieb:
2 Jahre nach dem Mord wurde ein bosnischer Asylbewerber, der in der Zwischenzeit auch in Süddeutschland gearbeitet hatte (Kellner) in Salzburg aufgegriffen und unter dringendem Tatverdacht nach Innsbruck überstellt, mangels Beweisen jedoch wieder freigelassen.
Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

Wenn dies stimmen würde und dieser Bosnier identisch wäre mit jenem aus Ramingstein, spräche doch einiges dafür, dass der Kontakt zu D.K. über die Hilfskellnertätigkeit gelaufen sein könnte - einschliesslich eines Eintrags in das Telefonregister von D.K.

Allerdings ist nicht eindeutig klar, ob sich ZenCats Aussagen tatsächlich auf diesen Mann beziehen, denn sie gibt als Zeitpunkt der Verhaftung "2 Jahre nach dem Mord" an, zudem war der Mörder aus Bad Vigaun auch Kellner in einem Bordell und zu Beginn des Threats war die Wirrnis um die zwei Bosnier noch nicht geklärt.

Andererseits passt die Aussage "unter dringendem Tatverdacht nach Innsbruck überstellt, mangels Beweisen jedoch wieder freigelassen" genau auf den Verdächtigen aus Ramingstein.
Also ich geh davon aus, dass sich die Aussagen von ZenCat, die ja mit den Leuten in den Bogenlokalen gesprochen hat, schon auf den Ramingstein-Täter bezogen.

Da zudem bekannt ist: "In Innsbruck ist der Bosnier des öfteren, da er der Rapoldiparkszene angehört" ist es gar nicht unwahrscheinlich, dass sich leicht ein Kontakt über seine vermutliche Aushilfstätigkeit als Kellner ergeben haben könnte. Die vermutete Hilfskellnertätigkeit dieses Bosniers wird im Übrigen auch kaum nachteilig für Kontakte in die Rapoldiparkszene gewesen sein.

Zum Schluss noch zwei Punkte, die vom Themenpunkt "abgespeicherte Telefonnummer als Befragungsgrund?" abweichen:

Warum erkannte die Polizei bei der ersten Befragung nicht, dass sie einen Mann vor sich hatten, nach dem aufgrund des Ramingstein-Vorfalls bereits einige Wochen gefahndet wurde?
Deutet dies nicht darauf hin, dass es keine Vernehmung war, sondern vielmehr eine Zeugenbefragung unter vielen? Trotzdem wäre eigentlich zu erwarten gewesen, dass die Polizei die Personalien der befragten Personen sorgfältig auf ihren Wahrheitsgehalt an Ort und Stelle überprüft. Das ist kein Ruhmesblatt für die damals zuständigen Beamten.

Zum Zweiten muss man sich in Erinnerung rufen, dass, wenn dieser bosnische Asylbewerber tatsächlich zum Bekanntenkreis von D.K. gehört haben sollte, die einzige Person ist, von der bekannt ist, dass sie beinahe das Leben eines anderen Menschen ausgelöscht hätte - wenn auch im Alkoholrausch!


1x zitiertmelden

Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

08.10.2013 um 20:38
@Buchfink

Ich gehe davon aus, dass die Zeitangabe von ZenCat "2 Jahre nach dem Mord" nicht richtig ist. Ich kann mich auch nicht erinnern, davon etwas gelesen zu haben. Der Bosnier aus Ramingstein, Bundesland Salzburg, wurde ja Anfang März 2006, knappe acht Monate nach dem Mord, in Innsbruck in U-Haft genommen. Da ich es für unwahrscheinlich halte, dass zwei verschiedene bosnische Asylwerber aus Salzburg unter Verdacht gerieten, denke ich, dass diese "beiden" identisch sind.
Es ist allerdings auffällig, dass im September 2005 über diesen Bosnier noch berichtet wurde (siehe @Lohengrin) "Nach bisherigen Erkenntnissen scheidet er als Tatverdächtiger aus", während es ein halbes Jahr später hieß "Es sind starke Verdachtsmomente gegen einen Bosnier da". Wenn diese zwei Personen also identisch sind, wäre interessant zu wissen, was sich in diesen sechs Monaten getan hat. Im Bericht steht "Es wurden Zeugenaussagen gefunden, die darauf hindeuteten, dass der Bosnier der Mörder sein könnte." Aber warum waren diese Zeugenaussagen nicht schon im September 2005 bekannt?
Zitat von BuchfinkBuchfink schrieb:Warum erkannte die Polizei bei der ersten Befragung nicht, dass sie einen Mann vor sich hatten, nach dem aufgrund des Ramingstein-Vorfalls bereits einige Wochen gefahndet wurde?
Das ist allerdings seltsam. Vielleicht gibt es hier auch eine kleine zeitliche Verwirrung unsererseits. Was die tatsächlichen Abläufe und Erkenntnisse anbelangt, scheint mir die Polizei ja nicht sehr auskunftsfreudig.


melden

Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

08.10.2013 um 23:51
@nephilimfield,

ich hab mir damals den betreffenden Artikel, offenbar aus den Salzburger Nachrichten (=SN) in eine Word-Datei einkopiert:
Haft nach Mordversuch
23.09.2005 00:00
innsbruck (SN). Durch Zufall konnte die Tiroler Polizei am Mittwoch einen Verdächtigen ausforschen, der von den Salzburger Behördenseit 25. Mai gesucht wird gesucht wird. Der 26-jährige Bosnier soll in Ramingstein einen Kollegen mehrfach unter Wasser gedrückt und dann in die reißende Muhr geworfen haben. Nun wollte die Innsbrucker Exekutive den Mann wegen eines Mordes an einer niederösterreichischen Studentin im Juni befragen. Dieses Verbrechen dürfte der Bosnier nicht begangen haben. Für die Tat in Ramingstein wurde er aber verhaftet.
Ich hab mir dabei den Link dazukopiert, allerdings ist dieser nun nicht mehr abrufbar. Andere Meldungen zu der Verhaftung sind zwar vorhanden, enthalten aber nicht den o.a. Pasus.
Das sieht ganz danach aus, als ob eine Peinlichkeit unter den Teppich gekehrt wurde.
Zudem könnte man auch argumentieren, dass alles andere als eine Fahndung nach dem Vorfall in Ramingstein eine sehr erstaunliche Sache gewesen wäre. Man konnte doch aufgrund der Aussagen der Betroffenen den Täter sehr einfach identifizieren !


melden

Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

09.10.2013 um 00:57
@Buchfink

Danke für den Artikel. Dann müsste der Haftbefehl tatsächlich schon vor der Überprüfung des Bosniers durch die Innsbrucker Polizei erfolgt sein. Warum er bei dieser Gelegenheit nicht festgenommen wurde, ist mir unverständlich. Ein polizeiinternes Kommunikationsproblem?

Was ich noch fragen wollte: Kannst du dich evtl. erinnern, dass irgendwann mal die Meldung kam, Danielas Handyakku wäre leer gewesen? Mir schwirrt das im Kopf herum, finde aber keinen Artikel mehr im Internet. Vielleicht habe ich das in einer Printausgabe gelesen oder ich erinnere mich falsch. Mir wäre diese Information sehr wichtig, da sie für meine Zufallsopfer-Hypothese essentiell ist. Bei funktionierendem Handy wäre die Telefonzelle für Daniela nämlich eher ein Treffpunkt als eine Telefoniermöglichkeit gewesen.


Anzeige

melden