Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

Für mich spielt es heute im Jahr 2023 keine entscheidende Rolle mehr, wo auf den Meter exakt damals die Leiche von Jutta gefunden wurde. Wichtiger wäre, zu erfahren, ob die Möglichkeit bestanden hat, vom Wäldchen direkt in eines oder mehrerer der unmittelbar angrenzenden Grundstücke zu gelangen. Denn das wäre die einfachste Möglichkeit gewesen, Jutta zu entführen und gefangen zu halten, ähnlich Natascha Kampusch. Der Staatsanwalt Hartmann sagte im Interview, man hätte bereits 1986 DNA sichern können. Vermutlich hat er sich in der Jahreszahl geirrt, es sei denn man hat schon an der Badematte Spuren des Täters gefunden. Das erste DNA-Material konnte in Großbritannien Anfang bis Mitte der 80er Jahre gespeichert werden. In Deutschland geschah dies erst etwas später, insbesondere durch Dr. Harald Schneider. Ich kann mich auch noch an meinen modernen Biologielehrer in der 11. Klasse im Schuljahr 1982/83 erinnern, der uns damals mit dem Thema DNA bekannt machte und wesentliche Fortschritte für die Zukunft prophezeite.

steviebullitt schrieb:Wenn man den Fundort auf 20/30 Meter genau hat, reicht das doch vollkommen. Was erwartet Ihr euch denn durch Kenntnis des genauen Fundorts? Und warum reicht euch eine Eingrenzung auf 20/30 Meter nicht aus?

Mir würde eine Angabe auf 20 bis 30 Meter genau durchaus reichen. Würdest Du ihn dann bitte mal eben angeben? Danke!

bluedeep1 schrieb:Das ist hier eigentlich gut erklärt. Wobei es mir persönlich auch nicht wichtig ist. Ich warte auf die Vernehmung des Tatverdächtigen

Ja das mache ich auch wobei ich mit meiner aktuellen Version mich ganz gut anfreunden kann und sich mir so einiges erklären würde.

Hoffe sehr dass er spricht. 🙏

Höhenburg schrieb:Meiner Meinung nach wurde Jutta entweder entführt und später getötet oder der Typ verging sich an ihr, tötete sie vor Ort, nahm die Leiche aber mit und verbrachte sie erst deutlich später wieder an den Hang zurück.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem TV vor, Jutta "am 29. Juni 1986 nach einem Freibadbesuch in einem Waldstück unweit von ihrem Elternhaus in Lindenfels vergewaltigt und ermordet zu haben".

https://www.wnoz.de/Ermittlungserfolg-im-Lindenfelser-Mordfall-Jutta-Hoffmann-27cc904c-9258-4134-a0b2-344eecedec68-ds (Archiv-Version vom 05.04.2023)

Da die Staatsanwaltschaft in einem Antrag auf einen Haftbefehl Ort, Zeit und Begehungsweise der einem TV vorgeworfenen Tat sehr genau benennen muss, gehe ich davon aus, dass die Ermittler eine Entführung der lebenden Jutta und ihre Vergewaltigung und Tötung an einem anderen Ort ausschließen. Als Tatort für die Vergewaltigung und Tötung wird das Waldstück benannt und als Tatzeitpunkt der 29. Juni 1986 nach einem Freibadbesuch.

Heppen-Heimer schrieb:Im zweiten XY soll der Hund abgehauen sein? Warum wurde das verdreht? Gerade diese Vorgeschichte ist doch wichtig.

Das wurde nicht verdreht, es steht schon so in einem Zeitungsbericht, der am Tag nach dem Leichenfund in der Lokalpresse veröffentlicht wurde:

Original anzeigen (0,5 MB)

Bei Dailymotion könnt ihr beide Filmfälle noch mal im Vergleich sehen in einem neu hochgeladenen Video.

Ein paar Gedanken meinerseits:

-Es ist von DNA-Spuren die Rede, die zum Tatverdächdigen passen. Da dieser vorbestraft ist, müsste es ja einen Treffer in der Datenbank gegeben haben. Das würde bedeuten, dass die Polizei ihn in Verdacht hatte und der Auftritt bei XY nur die Suche nach dem letzten Puzzlestück war.
Wobei mich wundert, dass ein DNA-Treffer eines einschlägig Vorbestraften, der damals in der Region wohnte, nicht sowieso schon reicht.

-Der verwirrte, im Wald gefundene Mann wirkt auf mich irgendwie konstruiert, gerade im Vergleich zum ersten Filmfall, wo alles auf ein Täterduo hinwies. Ich könnte mir vorstellen, dass das ein Stilmittel war, um klarzumachen, dass man nun nach einem Einzeltäter sucht.

-Die Aussage bei der Endabfrage von Alfred Hettmer wirkt wie ein Teil des Schauspiels. Ich vermute, dass das von Anfang an geplant war, dass diese Information da platziert wird, um einerseits die Pferde scheu zu machen und andererseits Zeugen gezielter anzusprechen. Das war ein einmaliger Vorgang. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass jemals bei einem Fall ein Name genannt wurde bei der Abfrage und das, obwohl zuletzt einige Fälle sehr schnell nach der Sendung geklärt werden konnten.

cododerdritte schrieb:Das wurde nicht verdreht, es steht schon so in einem Zeitungsbericht, der am Tag nach dem Leichenfund in der Lokalpresse veröffentlicht wurde:

Die Polizei hat anscheinend nicht gut genug gesucht. Dann, als sie doch gesunden wurde, waren sie „mit sich selbst“ beschäftigt. Fakt ist, dass es ein Versäumnis war. Die hätten gerne gehabt, dass sie erst nachträglich wieder dort abgelegt wurde. Das ist jedoch, besonders wegen der Fundstelle, in meinen Augen eher unwahrscheinlich.

cododerdritte schrieb:Mir würde eine Angabe auf 20 bis 30 Meter genau durchaus reichen. Würdest Du ihn dann bitte mal eben angeben? Danke!

Ja, wäre toll, wenn @steviebullitt
das nochmal eben machen würde. Der einzugrenzende Bereich müsste dann etwas kleiner sein als 1/4 Fußballfeld.

cododerdritte schrieb:Da die Staatsanwaltschaft in einem Antrag auf einen Haftbefehl Ort, Zeit und Begehungsweise der einem TV vorgeworfenen Tat sehr genau benennen muss, gehe ich davon aus, dass die Ermittler eine Entführung der lebenden Jutta und ihre Vergewaltigung und Tötung an einem anderen Ort ausschließen. Als Tatort für die Vergewaltigung und Tötung wird das Waldstück benannt und als Tatzeitpunkt der 29. Juni 1986 nach einem Freibadbesuch.

Weitere Argumente gegen eine Verschleppung sind die fehlende Verpackung, die gefundene Kleidung mit dem Bikini, ungünstige Umstände für eine unentdeckte Entführung und ebenso für eine heimliche Leichenablage wegen schlechter Erreichbarkeit mit dem Auto.

Unterm Strich spricht derzeit für mich mehr für ein Übersehen der Leiche.

sdk schrieb:Der verwirrte, im Wald gefundene Mann wirkt auf mich irgendwie konstruiert, gerade im Vergleich

Der alte Mann war damals gefunden worden vor Ort,das wurde nur im ersten Film weggelassen.

sdk schrieb:Das würde bedeuten, dass die Polizei ihn in Verdacht hatte und der Auftritt bei XY nur die Suche nach dem letzten Puzzlestück war.

Was ja auch danach so kommuniziert wurde .

KTS schrieb:Ich weiß das man damals den Fundort vom Krankenhaus aus sehen konnte. Also zumindest die Absperrung. Der Fundort ist unterhalb Zahnarzt Meister und in ungefährer Höhe der ehemaligen zwick- Klinik. Also so wie hier schon mal vermutet wurde ein Teilstück des alten Hotel Viktoria (hieß es glaube ich).

Exciter schrieb:Das wäre ja jetzt sehr weit unten.
Die Zwick Klinik und das Krankenhaus liegen ja fast auf einer Höhe.

Könnte einer von Euch beiden uns ortskundige bitte einmal mit weiteren Infos zu dieser Lagebeschreibung füttern?

Die ehemalige Zwickklinik liegt südlich des Krankenhauses; einen Zahnarzt Meister bekomme ich mitten im Ortskern von Lindenfels angezeigt.
Und der Satz zum Hotel Viktoria ist unvollendet.

Ich kann mit diesen Infos keinen Punkt auf der Karte bestimmen, der gemeint sein könnte.

KTS schrieb:Hoffe sehr dass er spricht. 🙏

Das hoffen wir hier wohl alle, vor allem wünscht man sich das für die Angehörigen von Jutta.
Nur warum sollte dies der Tatverdächtige tun?
Er ist anwaltlich vertreten, zudem erfahren mit Polizei, Staatsanwaltschaft und Gericht.
Daher wird er wissen, dass es ihm in Hinblick auf eine Verurteilung nichts bringt.
Bei seinen einschlägigen Vorstrafen kommt da sicher kein Bonus für ihn raus.
Für ihn ist die Sache mit 61 Jahren gelaufen. Ob mit oder ohne Geständnis im Fall Jutta.
Leider.

sdk schrieb:Ich kann mich nicht daran erinnern, dass jemals bei einem Fall ein Name genannt wurde bei der Abfrage und das, obwohl zuletzt einige Fälle sehr schnell nach der Sendung geklärt werden konnten.

Das stimmt allerdings. Ich glaube sie suchten noch nach Hinweisen um den DNA Fund bzw. die Frage der Täterschaft noch zu untermauern

sdk schrieb:-Der verwirrte, im Wald gefundene Mann wirkt auf mich irgendwie konstruiert, gerade im Vergleich zum ersten Filmfall, wo alles auf ein Täterduo hinwies. Ich könnte mir vorstellen, dass das ein Stilmittel war, um klarzumachen, dass man nun nach einem Einzeltäter sucht.

Nein, ich gehe davon aus, dass es den Fund des alten Mannes sehr sicher wirklich gegeben hat.

Benutzer Parenthood, der aus der Gegend stammt, hat von dem Fund des alten Mannes schon 2016 hier im Forum berichtet. Und seine Angaben decken sich sehr genau mit den Infos zu dem Mann im XY-Film.

Parenthood schrieb am 03.05.2016:Ich habe letzte Woche mit Jemanden gesprochen, der sich an der Suche nach Jutta beteiligt hatte.

Er erzählte, das einen Tag nach Jutta verschwinden, nahe des Walweges ein alter Herr ca. 90 Jahre alt im Wald gefunden wurde.
Und zwar von Juttas Bruder und deren Freund.
Dieser alte Mann war durch Wassermangel ausgetroknet und verwirrt, er redete von einer Frau im blauen Kleid, man hatte ihn damals nicht ernstgenommen.

Er wurde als unglaubwürdig dargestellt.( klar: alt und verwirrt= unglaubwürdig )

Er hatte immer einen Wanderstock dabei, dieser wurde angeblich nicht gefunden.
Ob er von der Polizei befragt wurde darüber kann ich keine Angaben machen.

So jetzt kommt der Hammer:

als Jutta nach 1 und 1/2 Jahren gefunden wurde, lag diese nur knapp 10 Meter neben dem Fundort des alten Mannes.

@cododerdritte
Das wäre dann seeeehr weit weg von dem Pfad den Jutta gegangen ist. Mehrere 100 Meter. Und die Sargträger sind die Treppe zum Pfad runter gelaufen. Da gibt es ja das alte Foto, dass das beweist. Sie muss also nahe dort gelegen haben.

bluedeep1 schrieb:Das wäre dann seeeehr weit weg von dem Pfad den Jutta gegangen ist. Mehrere 100 Meter. Und die Sargträger sind die Treppe zum Pfad runter gelaufen. Da gibt es ja das alte Foto, dass das beweist. Sie muss also nahe dort gelegen haben.

Ja, aber wo soll das gewesen sein? Ich kann die Stelle anhand der gemachten Angaben nicht auf der Karte lokalisieren.

@Exciter

Dann ist es ja beinahe tragisch, dass 2 wirklich blöde Zufälle (die Sichtung auf dem Waldweg und auf dem Parkplatz) die Polizei vermutlich sehr lange in eine völlig falsche Richtung getrieben haben. Wäre interessant zu wissen, wann und wodurch man dann auf die Theorie des Einzeltäters gewechselt ist.
Man muss aber sagen, der Schuh neben dem Auto und 2 Männer am Kofferraum, das sah schon sehr ungünstig aus. Die Frau notierte sich ja sogar das Kennzeichen (falsch), ohne zu wissen, dass ein Verbrechen stattfand. Und zeitgleich fand eines statt, aber nicht bei diesen beiden Männern.