Der Fall Sonja Engelbrecht

Mag sein, aber offensichtlich gibt es ja grundsätzlich genug Leute die dieses Risiko trotzdem in Kauf nehmen. Ansonsten gäb es ja gar keine V-Leute.

@armleuchter

armleuchter schrieb:danke! Haben die E's da nachgeforscht? Ein vertrauenserweckender gastwirtssohn mit rotem porsche der in der relevanten gegend frauen ansprach? der (berufsbedingt) zugang zu tiefkühltruhen hatte, die ja in einem anderen münchner mord ein rolle spielten? Für mich hört sich das interessant an zumal ich davon ausgehe, dass wilfing dass nicht nach außen ausplaudert hätte wenn da nicht ein konkreter verdacht bestanden hatte.
Diese spur macht für mich persönlich deutlich mehr sinn als eine verschleppung in den nahen osten!

Kann ich nicht bejahen oder verneinen, weil ich es schlichtweg nicht genau weiß. Wir sind, wie gesagt dabei Informationen zu sammeln und es werden Gespräche geführt. Es kommen immer mehr Informationen zu tage.

Die Hintergrundinfo mit dem Gastwirtsohn der einen roten Porsche fuhr, habe ich erst kürzlich erhalten, da ich mir genauso wie du auch, die Aussage Wilfings nicht erklären konnte.

Der Gedanke kam mir auch. Gastwirtssohn, gutaussehend, möglicherweise eine eigene Schlachterei und demnach eine große Kühltruhe vorhanden?

Vielleicht auch ein Zusammenhang zu dem Zeitungsbericht der SZ, wo es hieß, ein Mann hätte mehrere Bordsteinschwalben/ Frauen angesprochen in der besagten Nacht als Sonja verschwand. Das könnte erklären, dass kein Phantombild veröffentlicht wurde, da die Polizei diesen Mann kannte? Wilfing sprach davon, dass der Fall in zwei bis drei Monaten aufgeklärt sei. Es könnte eine durchaus logische Erklärung sein.


Zur V-Mann Geschichte fällt mir ein, dass ich in meiner Jugend einen Schulfreund hatte, der 17 Jahre alt war und sich mit Thorsten Heise, damals 1. Vorsitzender, der inzwischen rechtsextremen und verbotenen Partei, FAP ( Niedersachsens) öfters traf.

Dieser Schulfreund, damals politisch rechtsextrem und ein Neonazi, erzählte mir, dass die Polizei in den frühen 90er Jahren auch minderjährige Neonazis als V-Männer einschleuste, um Führungsleute, wie u.a. Heise hochnehmen zu können. Mein Schulfreund hat später den Absprung geschafft und ist heute erfolgreicher Programmierer in einem Großkonzern.

Ich stehe der V-Mann Geschichte aber äußerst skeptisch gegenüber, sofern ich das beurteilen kann.

@Egi

taz vom letzten september

Zu den neuen Standards gehört, dass künftig weder Minderjährige noch jene als V-Leute arbeiten dürfen, die wegen schwerer Straftaten vorbestraft sind. Ferner müssen sie noch andere Einkünfte haben als solche vom Geheimdienst. Und um "Abhängigkeiten oder eine zu große Nähe" zu vermeiden, müssen die Ansprechpersonen im Verfassungsschutz "regelmäßig wechseln". Außerdem dürfen die V-Leute ihre "extremistischen" Organisationen weder ideologisch noch finanziell wesentlich beeinflussen.

@armleuchter

Also scheint es damals zumindest theoretisch möglich gewesen zu sein. Wobei Markbert wenig clever gewesen wäre, wenn er das freiwillig offenbart. Wie gesagt, als Informant der Polizei ist er für mich vorstellbar, V-Mann des Verfassngsschutzes halte ich für unwahrscheinlich.

@Egi

Für mich war das überhaupt nicht vorstellbar, bin aber jetzt im bereich rechtsextremismus/NSU darüber gestolpert. Für diesen fall erkenne ich ohnehin (noch) nicht die relevanz die das haben könnte.


@Leroy72
Das ist eine absolut logische erklärung. Der mann spricht zahlreiche frauen an, trotzdem wird kein phantombild veröffentlicht. Erklärung: Man hat diesen mann (wahrscheinlich anhand des roten porsches) schon identifiziert.

grundsätzlich vermute ich, dass auch bei dieser person sich der verdacht nicht erhärten ließ.
Aber interessant hört sich die spur trotzdem an - ob man auf diesen mann wohl über den fall harder oder über Sonja kam?

ganz ehrlich: der Gastwirtssohn klingt irgendwie komplett bizarr; ich hab sicher nicht alle "Gastwirte" in München gekannt, aber wenn einer schon einen Porsche fährt war`s ja sicher keine Dorfwirtschaft. Die sogenannte "Szene" in München war extrem überschaubar und einen derartigen Vogel hätte ich vermutlich gekannt.....

@MonacoFranze

genau an dich hatte ich gedacht als ich das gelesen hatte. Hört sich allerdings eher nach schicki-micki als nach grufftie an ;-). Gibts irgendwelche (ehemaligen) P1-gänger hier?

Bizarr, aber der wilfing dürfte sich den ja nicht ausgedacht haben... . Gehört zu dem interessanten 3/4-wissen das ich gegenüber Leroy gelobt hatte. Darüber wüßte ich gerne mehr.

@MonacoFranze

Daraus das jemand einen Sportwagen fährt, kann man nicht unbedingt schließen dass derjenige vermögend ist. Man kann sich einen Porsche z.b. auch leasen. Das sieht dann zwar nach "dicker Hose" aus, aber es steckt eigentlich nichts dahinter.
Zumal wir auch nicht wissen ob es nun ein neuer oder ein älterer Porsche war. Auch das macht einen großen Unterschied beim Kaufpreis.

Angeblich soll die Gaststätte in Nymphenburg gewesen sein und er hat Frauen am Stiglmaierplatz angesprochen. Stellt sich die Frage, weshalb er Frauen dort angesprochen hat. Und warum gerade am SMP? Da gibt es doch eigentlich belebtere Plätze in München als den SMP.

blackfairy2013 schrieb:Stellt sich die Frage, weshalb er Frauen dort angesprochen hat. Und warum gerade am SMP? Da gibt es doch eigentlich belebtere Plätze in München als den SMP.

Vielleicht gerade aus diesem Grund, weil es nicht ganz so belebt war wie manche andere Plätze, also auch weniger Zeugen. Wenn er nichts zu verbergen hätte (falls es diese Person überhaupt gibt), hätte er ja auch unter Zeugen Frauen ansprechen können. Also dürfte er nicht ganz lupenrein gewesen sein.

Abgesehen davon ging Sonja ja auch in Nymphenburg zur Schule. Evtl. kannte sie diesen Gastwirtssohn zumindest vom Sehen und wenn dieser ihr dann anbietet, sie nach Hause zu fahren, dann würde sie voraussichtlich nicht abgelehnt haben. Schließlich war er ja dann nicht direkt ein Fremder. Aber da sich bezüglich dieses Gastwirtssohns dann anscheinend doch nichts ergeben hat, dürfte diese Spur auch im Sande verlaufen sein.

@blackfairy2013

vielleicht weil er die von der polizei bei xy erwähnte strassenstrich-cruising-strecke abgefahren ist?

edit: Der sportwagen in den sonja xy einsteigt ist ein honda crx - mit abnehmbaren dach. Farbe nicht zu erkennen da schwarzweiß. Dann noch die ansprache "hallo schöne frau..." .

Könnte ein wink mit dem kleinen zaunpfahl an einen sportwagenfahrer sein - vielleicht überinterpretiere ich da aber auch.... .

@bärlapp

definitiv ist die spur im sand verlaufen. Aber die statements hierzu hören sich bisher und im gegensatz zu denen bei markbert so an, als könnte die polizei lediglich nichts beweisen obwohl sie einen starken verdacht hat. Aber das jetzt mit vorbehalt, da ich zu wenig über diese spur weiß.... .

@armleuchter

dieKrähe hat diesen Gastwirtssohn auch schon mal erwähnt. Wurde dieser Verdacht gegen diesen Gastwirtssohn schon einmal öffentlich ausgesprochen?

Sonja ging schon seit der 7. Klasse nicht mehr in Nymphenburg in die Schule.

@armleuchter

Der Honda CRX würde dann doch aber eher auf Pecher passen. Er fuhr doch so ein Auto in rot.

In dem XY Bericht stimmt aber auch einiges nicht. Von daher ist das auch alles mit Vorsicht zu genießen. Das ist halt die Meinung der Polizei, dass es so abgelaufen sein soll. Aber da der Fall bis dato nicht aufgeklärt ist, weiß bisher niemand ob es auch wirklich so war.

blackfairy2013 schrieb:Sonja ging schon seit der 7. Klasse nicht mehr in Nymphenburg in die Schule.

Schließt aber nicht aus, dass sie diesen Gastwirtssohn nicht gekannt hat.

@armleuchter

armleuchter schrieb:Bizarr, aber der wilfing dürfte sich den ja nicht ausgedacht haben... . Gehört zu dem interessanten 3/4-wissen das ich gegenüber Leroy gelobt hatte. Darüber wüßte ich gerne mehr.

Naja, was heißt 3/4 Wissen? Wir haben u.a. schon herausgefunden, dass es sich beispielsweise nicht um die letzte Nachttram handelte, die Markbert nahm, sondern die Linie 19,20,27, die ganze Nacht fuhr. Dazu liegt eine Aussage der Eltern, eines Tramfahrers, sowie auch inzwischen Fahrpläne vor. Ebenso denke ich auch, dass die Wohnung in der Schleißheimerstr. nicht von der Polizei untersucht wurde. Nachbarn und private Ermittlungen haben das ergeben. Dann darf man auch nicht vergessen, dass die Eltern mehrere Aktenordner haben, wo im Laufe der Zeit mit der Polizei korrespondiert wurde. Auch in sämtlichen Zeitungsartikeln geht nicht hervor, dass eine derartige Untersuchung statt gefunden haben soll. Zieht man das in Betracht, kann man den Unmut und den großen Ärger der Engelbrechts auf die Polizei durchaus nachvollziehen.

Ich will keine Fälle als Vergleich heran ziehen, aber im Fall Blömeke, wo es wesentlich naheliegender war, dass eine Beziehungstat stattfand, wurde die Wohnung von Bianca B. damals nicht einmal vom Spurendienst untersucht. Jahre später nach Inbezugnahme von Mark Benecke, wurde eine derartige Untersuchung gemacht... auf Nachdruck der Mutter Biancas!

Inwieweit der Gastwirtssohn als möglicher Verdächtiger damals in Betracht kam, kann ich nicht sagen, da es sich um ein Gerücht handelt. Ich meine die Krähe hat dazu in einem älteren Beitrag auch etwas derartiges erwähnt, dass ein Tatverdächtiger mit einem roten Sportwagen Frauen ansprach.

Falls dieser Stefan P. etwas mit dem Verschwinden von Sonja zu tun hat, wird es schwierig diesen Fall zu lösen, denn dieser Stefan P. ist ja schon tot. Höchstens es gab Mitwisser, die bis heute noch schweigen.

Ich halte aber weiterhin an meiner Theorie fest. Die Thesen mit Stefan P. oder dem Gastwirtssohn halte ich zwar für möglich, aber dennoch nicht für so sehr wahrscheinlich wie meine vertretene Theorie.

Leroy72 schrieb:sondern die Linie 19,20,27, die ganze Nacht

Theoretisch könnte Sonja dann auch mit einer späteren Tram gefahren sein. Je nach dem wie viele Menschen um diese Uhrzeit anfangs der Woche noch unterwegs waren, wäre es auch möglich, dass sie nicht gesehen bzw. noch viel mehr nicht groß beachtet wurde. Das bedeutet natürlich wieder, dass Sonja nicht am SMP etwas zugestoßen sein muss, bzw. dort in ein Auto gestiegen sein muss, sondern dass der tatsächliche "Tatort" (wenn man es denn überhaupt so nennen kann) ganz wo anders sein könnte.

Roter Porsche,Mann mit hübschen Fingern,würde aber was Sonja betrift für mich nur Sinn
machen wenn sie bereits bekannt mit ihm war.
Ich denke mal das jede einigermaßen vernünftige Frau die so jemanden nicht kennt
wohl nicht aufgrund des Porsches und des gepflegten Äußerren sofort mit ihm mit
fahren würde.
Sollte es aber doch einen Serientäter gegeben haben (oder einen der zur Zeit inaktiv ist)
zumindest in München ,denn der Schönling lebt ja wohl noch,dann gehe ich
davon aus das er zu seinen Opfern ersteinmal ein Vertrauensverhältnis aufbaute.