Der Fall Sonja Engelbrecht

https://www.sueddeutsche.de/muenchen/muenchen-mordfall-engelbrecht-kipfenberg-knochenfund-1.5471015

stück im oberbayerischen Kipfenberg (Landkreis Eichstätt) einen menschlichen Oberschenkelknochen, der nach einer erneuten DNA-Analyse zweifelsfrei der verschwundenen Münchnerin zugeordnet werden konnte.

Quelle:

Nach einer erneuten DNA- Analyse?
Das klingt ja, als hätte es vorher eine ohne Zuordnung gegeben.

BigMäc schrieb:Nach einer erneuten DNA- Analyse?
Das klingt ja, als hätte es vorher eine ohne Zuordnung gegeben.

Finde ich jetzt nicht so ungewöhnlich. Die Rechtsmedizin wird genauestens untersucht haben. Lieber doppelt und dafür sicher, sodass man eine andere DNA wirklich ausschließen kann.

abberline schrieb:Ich hoffe, die Polizei findet Spuren. Evtl lässt sich da heute ja was machen, da hab ich keine Ahnung

Nach 26 Jahren habe ich da aufgrund der Vegitation wenig Hoffnung. Wenn man überhaupt noch irgendetwas findet, was Tiere nicht ohnehin schon verschleppt haben dürften.

Nun besteht wenigstens darüber Gewissheit, was ohnehin schon sehr wahrscheinlich war, nämlich dass es kein selbstgewählter Ausstieg und kein Verschleppen nach Osteuropa war. Auch ihre jugendlichen Freunde dürften damit als Verdächtige aus dem Fokus rücken, denn dass die sich irgendwie von einem Erwachsenen ein Auto besorgen und die tote Sonja über 100 Kilometer in die Pampa fahren, ist wohl extrem unwahrscheinlich. Wenn ich mich recht entsinne, hatte sich die Familie Engelbrecht auf ihre Freunde aber regelrecht festgebissen.

Balumpa schrieb:Auch ihre jugendlichen Freunde dürften damit als Verdächtige aus dem Fokus rücken, denn dass die sich irgendwie von einem Erwachsenen ein Auto besorgen und die tote Sonja über 100 Kilometer in die Pampa fahren, ist wohl extrem unwahrscheinlich.

Eben. Zumal die anderen Beiden erst 14 Jahre alt waren. Das kann man wirklich ausschließen. Ich tippe stark auf jemanden der sich im Prostituiertenmilieu damals aufgehalten hat. Leider konnte man diesen unbekannten Mann damals durch die Polizei nicht verifizieren nachdem sich mehrere Frauen bei der Polizei meldeten. Vielleicht aber auch der gleiche Typ der damals Kristin Harder auf den Gewissen hat. Da wurden ja auch nur Leichenteile gefunden…

Sehr traurig, aber zumindest besteht jetzt in punkto Sonjas Schicksal endlich Gewissheit für die Familie Engelbrecht. Vielleicht gelingt es ja, den Fahndungsdruck nun wieder zu erhöhen und den Täter zu beunruhigen.

Sie werden jetzt auf alle Fälle wieder neu ermitteln. Und das ist gut so. Es handelt sich jetzt um ein nachweisliches Kapitalverbrechen zum Nachteil Sonja Engelbrecht und keinen Vermisstenfall im herkömmlichen Sinne.Mord verjährt nicht.

Ob man herausfinden kann, ob der Fundort auch Tatort ist?

Tenzin schrieb:Ob man herausfinden kann, ob der Fundort auch Tatort ist?

Ich glaube das nicht nach so langer Zeit. Vermutlich nur der Ablageort. Auf alle Fälle genügend Stoff für eine TV Dokumentation zu dem Fall. Die wird sicher auch kommen.

Oh man, ich bin gerade aus allen Wolken gefallen, als ich die headline gesehen habe auf dem Smartphone. Habe sofort kopiert und dann aber gesehen, dass ihr schneller wart als ich.


Ich bin so froh, dass Sonja gefunden wurde, ich hoffe, dass die Familie anschließen kann und wage nicht zu träumen, dass man eventuell einen Täter finden kann.

Dieser Fall ist einer derjenigen, die mich immer ganz besonders gerührt haben.

Ich hoffe einfach und bete, dass man noch etwas herausfinden kann, oder der Täter sich nun doch verrät, bei diesem überraschenden Fund.

Hauptsache Sonja kann nach Hause und die Mutter kann mit der echten Trauerarbeit beginnen nach den Jahren der Verzweiflung und des Suchens.

Halbedelstein schrieb:Oh man, ich bin gerade aus allen Wolken gefallen, als ich die headline gesehen habe auf dem Smartphone. Habe sofort kopiert und dann aber gesehen, dass ihr schneller wart als ich.

Bin ich bei dir. Mir geht es genauso. Man hat es irgendwie gewusst und geahnt, dass Sie nicht mehr am Leben ist. Es sprach auch nie etwas dafür, dass sie einfach freiwillig ihr altes Leben hinter sich gelassen hat. Ich hoffe sehr, dass jetzt richtig Bewegung in diesem Coldcase kommt, um somit auch Druck auf den Täter aufbaut. Sei es durch Dokumentationen oder massive Berichterstattung. Der Täter darf und sollte sich nie sicher sein, dass er davon kommt mit seinem Verbrechen.

Ich habe gerade noch einmal die Webseite der Engelbrechts angeschaut.

Es ist, wenn man nach sehr langer Zeit mal wieder die Webseite studiert, schon sehr auffällig, in welch einseitige Richtung die Texte formuliert sind. Aus nahezu jeder Zeile lässt sich indirekt interpretieren, dass die Engelbrechts den Ermittlungen der Polizei kaum vertrauten und die Anhaltertheorie, welche die Polizei damals als wahrscheinlichste Erklärung erarbeitete und die nach dem Fund heute tatsächlich am wahrscheinlichsten ist, wird ziemlich brüsk zurückgewiesen.

Auch wenn im Moment die Trauer sicherlich überwiegen mag, hoffe ich, dass die Engelbrechts nach dem Fund der sterblichen Überreste ihre Zweifel an der Arbeit der Ermittler einmal überdenken.

Gleichzeitig hoffe ich selbstredend, dass sich noch irgendwie verwertbare Spuren entdecken lassen, die zum Täter führen.

@Coldcases
Es ist schon erstaunlich, wie man scheinbar so emotional involviert wirkt, obwohl Sonja keinem von uns begegnet ist.
Lass uns gemeinsam die Daumen drücken, dass die Ermittlungen und die Ermittler gut unterstützt werden durch forensische Beweise, Zufälle, Arbeit und allem was sie brauchen!

@Balumpa
Irgendwie lesen sich deine Zeilen wie Kritik an den Eltern. Mag sein, dass sie gewisse Objektivität verloren haben, das ist aber verständlich, da es ihre Tochter war.

Jetzt wo sie gefunden wurde und evtl die ein oder andere Theorie wahrscheinlicher ist, finde ich es trotzdem etwas, naja, wie sage ich es...unpassend da in Richtung Eltern nachzutreten.
Bitte nicht falsch verstehen, wir kommen überein, dass die Eltern nicht objektiv waren und auch sicher nicht konnten, aber das finde ich jetzt etwas fies,ehrlich gesagt

Balumpa schrieb:Es ist, wenn man nach sehr langer Zeit mal wieder die Webseite studiert, schon sehr auffällig, in welch einseitige Richtung die Texte formuliert sind. Aus nahezu jeder Zeile lässt sich indirekt interpretieren, dass die Engelbrechts den Ermittlungen der Polizei kaum vertrauten und die Anhaltertheorie, welche die Polizei damals als wahrscheinlichste Erklärung erarbeitete und die nach dem Fund heute tatsächlich am wahrscheinlichsten ist, wird ziemlich brüsk zurückgewiesen.

An einer Anhaltertheorie glaube ich nach wie vor nicht. Das Mädchen soll nach mehrfachen Aussagen sehr ängstlich gewesen sein. Vermutlich wurde sie angesprochen und das wurde ihr dann zum Verhängnis. Wie auch immer das passiert sein mag, ob vertrauenswürdig oder mit Gewalt? Das weiss nur der Täter selbst. Die Mordkommission sollte u.a. dahingehend noch einmal ansetzen was die Zeugenausagen der Frauen betrifft, die in der Nacht angesprochen worden sind. Vielleicht ergibt sich dadurch ja doch noch ein neuer Ermittlungsansatz und man findet diesen Typen doch noch? Eventuell durch Fahndung bei Aktenzeichen usw.

Balumpa schrieb:hoffe ich, dass die Engelbrechts nach dem Fund der sterblichen Überreste ihre Zweifel an der Arbeit der Ermittler einmal überdenken.

Warum hoffst du das und warum sollten sie das tun?
Es ist ganz allein ihre Sache, wie sie mit der gesamten Situation umgehen.
Es geht niemanden etwas an.
Eine Hoffnung, sie mögen so oder anders mit der Situation umgehen, legt nahe, dass sie irgendwie falsch mit der Situation umgehen.
Aber es steht uns nicht zu, darüber zu urteilen.

Sie haben unendlich großes Leid erfahren.
Und sie versuchen zu überleben. Mit diesem Leid.
Wir sollten uns zurückhalten mit Beurteilungen ihrer Forrmen der Bewältigung.

Sicherlich wird das Auffinden der sterblichen Überreste eine neue und andere Phase des Trauerns und Bewältigens einleiten.
Hoffen wir einfach, dass sie Wege finden, damit zu Recht zu kommen.

Es ist gut das Sonja nach so vielen Jahren endlich gefunden wurde. Hoffentlich wird sich nun auch aufklären was damals passiert ist.

@Halbedelstein @fischersfritzi

Es ist mir klar, dass die Zeit für Sonjas Eltern psychologisch unfassbar belastend gewesen sein muss. Ich nehme es ihnen daher auch nicht übel, wenn sie sich auf eine aus ihrer Sicht logische Theorie festigten.

Gleichzeitig war es für eine Webseite, die zu dem Zweck angelegt wurde, über ihr Verschwinden zu informieren, meiner Meinung nach alles andere als hilfreich, eine derartige Fixierung vorzunehmen. Seien wir doch ehrlich, wer diese Webseite liest, wird nahezu unweigerlich zum Fazit gelangen, dass ihre Freunde an ihrem Verschwinden beteiligt waren.

Halbedelstein schrieb:Lass uns gemeinsam die Daumen drücken, dass die Ermittlungen und die Ermittler gut unterstützt werden durch forensische Beweise, Zufälle, Arbeit und allem was sie brauchen!

Auf jeden Fall. Interessant wäre auch zu wissen, wie lange Sonja da schon gelegen haben dürfte. Das wird anhand des Knochenzustands ja feststellbar sein.

Balumpa schrieb:Gleichzeitig war es für eine Webseite, die zu dem Zweck angelegt wurde, über ihr Verschwinden zu informieren, meiner Meinung nach alles andere als hilfreich, eine derartige Fixierung vorzunehmen. Seien wir doch ehrlich, wer diese Webseite liest, wird nahezu unweigerlich zum Fazit gelangen, dass ihre Freun

Das sehe ich etwas differenzierter. Das Verschwinden von Sonja Engelbrecht im Jahr 1995 weißt viele Ungereimtheiten auf. Diese werden dort behandelt, da es darauf keine Antworten gibt. Jeder Leser kann selbst abwägen, inwieweit diese gravierend sind oder eben auch nicht. Im übrigen kritisieren Angehörige in Vermisstenfällen immer die Arbeit der Behörden. Das ist nix Neues. Teilweise ist diese Kritik berechtigt, teilweise nicht.