Der Mensch Jens Söring

@calligraphie
Gut, aber "regelmäßiges Einkommen" wird bei Söring wirklich gegen Null gehen. So wie ich das sehe, ist er freiberuflich als Redner/Autor/Fernsehfuzzie tätig. Üppige Honorar (und umsonst schmausen bei Jockl Kaiser), aber keinen monatlichen Scheck im Briefkasten.
Könnte es also sein, dass er zwar faktisch mehr verdient als sein Bruderherz, aber dieser (da monatliches Einkommen) allein den Daddy versorgen müsste?

@blorgempire
@dwt
Ich bin mir nicht mehr sicher, deswegen nur den Vornamen.
Hier ein Interview von Steven Rosenfeld zu dem Fall. Auf englisch, für alle die es gut können.

Steven Rosenfield on the Coy Barefoot Program | August 28, 2016 | S1E28

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Vielleicht erklärt er wer und warum er das Mandat angenommen hat.

@Ironiesator
Soweit ich weiß, wird in diesem Interview nicht mal angesprochen, dass Rosenfield früher Haysom vertreten hat. Man könnte auch sagen: Es wird totgeschwiegen.
(Habe es jetzt nicht nochmal angeglotzt.)

@blorgempire
Nein, so würde es nicht aussehen. Im Erwachsenenunterhalt wird quotiert. Ein Mann mit bereits vorhandenen Unterhaltsberechtigten ( Kinder Ehefrau usw) wäre da sehr viel besser gestellt (vorrangige Verpflichtungen). Das alles und noch viel mehr wird dabei berücksichtigt. Jens Söring ist vogelfrei diesbezüglich, wie ein unbeschriebenes Blatt. Niemand der die Hand aufhält bisher. Solche Bürger haben ( regelmäßiges Einkommen vorausgesetzt) da die besten Chancen für Papa und ggf. Mama im Alter einen Beitrag leisten zu müssen.

blorgempire schrieb:Da sich Söring ja schon über seine hohe Steuerlast beklagt hat,

Oder wollte er damit dem german Steuerzahler nur suggerieren, dass sie sich keinen finanzierungsbedürftigen Knacki eingebrockt haben?

@Ironiesator
Hab grade doch noch mal in das Rosenfield-Interview hereingehört. Das ist wirklich spannend!
Erstens: Es wird in keiner Silber erwähnt, dass er der Anwalt von Elizabeth Haysom war und sie in ihrem Prozess vertrat
Zweitens: Rosenfield geht ganz explizit auf die DNA-Untersuchung der Blutspuren der Blutgruppe 0 ein. Diese habe ihn von Sörings Unschuld überzeugt: (12:09) "Jens Söring was not the contributor of that blood."
Also, entweder hat Rosenfield ebenfalls diese Story seinem neuen Mandaten abgekauft. Oder er hat sich eben für dessen Mission einkaufen lassen! Ich tippe auf letzteres - denn ich behaupte mal, dass jeder Anwalt mit Restanstand diese Mandatur abgelehnt hätte, wenn er vorher die Anstifterin des Mordes vertreten hat. Das geht in meinem Rechtsverständnis einfach nicht.

@blorgempire
Richard Zorn: Ich empfahl Klaus Söring 3 Anwälte aus Virginia, den besten Anwalt hatte Elizabeth Haysom ja schon. Die Anwälte wollten im voraus 500000Dollar Vorschuß. --- Klaus Söring nahm dann einen Anwalt der ihm vom Konsulat empfohlen wurde, einen Mister Neaton aus Detroit, ich kannte Herrn Neaton nicht. Zitat Ende

Und das Rosenberg vorher Elisabeth Haysom vertrat, sagte er persönlich in Killing for Love, da bin ich mir ziemlich sicher. Schade das es die Doku nicht mehr gibt, ich hätte die Stelle rausgesucht, wo Rosenberg das sagte.

@Ironiesator
Doch, die ist gerade sehr wohl online: In der ARD-Mediathek ... allerdings nur bis zum 7.04. (auffallend kurz):

https://www.ardmediathek.de/video/dokumentarfilm/das-versprechen-die-justiztragoedie-um-jens-soering/swr/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzE2MzYyNTE

@dwt

dwt schrieb:Daher sind wir ähnlich wie die beiden beiden auf dem Balkon in der muppet Show

dwt schrieb:https://muppet.fandom.com/de/wiki/Waldorf_und_Statler

Die heißen waldorf and stattler und meckern und geben einfach ihren Senf dazu denn niemand interessiert

Eine tolle Idee, dieser Vergleich. Ich habe sehr gelacht.

blorgempire schrieb:Doch, die ist gerade sehr wohl online: In der ARD-Mediathek ... allerdings nur bis zum 7.04. (auffallend kurz):

Das ist das Versprechen. Das ist die Kurzform von Killing for Love. Bei Das Versprechen wurde vieles weggelassen.

@Ironiesator
Ah, OK, ich wusste gar nicht, dass es verschienede Versionen gibt. Ich dachte, es gibt nur den Film und die Hörspielfassung.

Auf vimeo gibt es allerdings auch einen Part mit Rosenfield auf dem Kanal von Markus Vetter ...

https://vimeo.com/185466137

blorgempire schrieb:Ah, OK, ich wusste gar nicht, dass es verschienede Versionen gibt. Ich dachte, es gibt nur den Film und die Hörspielfassung

Killing for Love wurde bis zum 25.3. im ZDF in der Mediathek ausgestrahlt und es waren 4 Teile a cirka 45 Minuten. Nachrecherchen des Filmteams von 2016 bis 2019 wurden da eingewoben.

@blorgempire
ARD Das Versprechen Bei 66:40 minuten Steven Rosenberg (ehemaliger Anwalt von Elisabeth Haysom.) Er sollte Jens helfen nach Deutschland zu kommen.

Rosenfield sagt in "Killing for Love" Teil 4, gleich am Anfang ab min 4 ca, dass Elizabeth einen Deal mit den Behörden machte, sie bekennt sich schuldig und sagt gegen Jens aus und dafür wurde die Todesstrafe ausgesetzt. Weder Elizabeth noch Jens wollten ja nach Virginia zurück um zum Tode verurteilt zu werden ...so er weiter... Die Ironie an der Sache wäre, dass er vor zwei Jahren von jemandem im Auftrag von J kontaktiert worden wäre um ihm zu helfen nach D überstellt zu werden und das versuche er jetzt hin zu bekommen. Dann wird ein Telefonat von beiden - Rosenfield und Jens gezeigt. Die Beiden sind "per Du" sozusagen ("hi Steve"... usw.)

@ridgebackz
Moment ... aber das ergibt doch irgendwie keinen Sinn. Da Elizabeth Haysom nie des Mordes an ihren Eltern angeklagt war, drohte ihr nie die Todessrrafe - wie kann diese also ausgesetzt worden sein?
Wir wir ja hier auch oft behandelt haben, hätte die Staatsanwaltschaft große Probleme gehabt, Haysom des Mordes anzuklagen (auch in der Variante "Elizabeth und Jens zusammen"). Damit wäre Updike baden gegangen (es war ja schon bei Jens riskant).
Und auch hier wieder die Frage: Hätte es einen Deal gegeben, den Rosenfield in seiner Eigenschaft als Anwalt von Haysom ausgehandelt hätte, dürfte er darüber doch gar nicht sprechen = anwaltliche Schweigepflicht.
Ich finde das alles sehr merkwürdig!
In dem von @Ironiesator verlinkten Interview betet Rosenfield übrigens alle bekannten Talking Points nach: Sulzbach und sein Täterprofil, die DNA-Analyse ("Nicht sein Blut!"), Nancy Haysoms "Nachthemd", die Fehler in Sörings Geständnis, sogar die hanebüchene Aussage von Toby Buchanan. Als säße Karin Steinberger neben ihm und flüstere ihm alle Details ins Ohr. Der Journalist ist völlig verzaubert von der Argumentation und nickt alles ohne kritische Fragen ab (nur mal als Verteidigung unserer Medienlanschaft ... die Kollegen in den USA waren da kein Deut besser.)

blorgempire schrieb:Moment ... aber das ergibt doch irgendwie keinen Sinn. Da Elizabeth Haysom nie des Mordes an ihren Eltern angeklagt war, drohte ihr nie die Todessrrafe - wie kann diese also ausgesetzt worden sein?
Wir wir ja hier auch oft behandelt haben, hätte die Staatsanwaltschaft große Probleme gehabt, Haysom des Mordes anzuklagen (auch in der Variante "Elizabeth und Jens zusammen"). Damit wäre Updike baden gegangen (es war ja schon bei Jens riskant).
Und auch hier wieder die Frage: Hätte es einen Deal gegeben, den Rosenfield in seiner Eigenschaft als Anwalt von Haysom ausgehandelt hätte, dürfte er darüber doch gar nicht sprechen = anwaltliche Schweigepflicht.
Ich finde das alles sehr merkwürdig!

Das sehe ich genauso.
Mich würde interessieren wie A.Hammel das beurteilt.

Bei den Kosten, die hier im Raum standen ist er mMn noch nicht im Haben.
Aber gut , er ist auf einem guten Weg um unsere Gesellschaft nicht durch Sozialleistungen zu fordern.
Er muss ja auch an seine Rente denken, grad als Selbständiger, der nie eingezahlt hat .

JSs gegensätzliche Kommentare zum Beziehungsabbruch mit dem Vater: Einmal Richtung Mea Culpa, der reuige, verständnisvolle Sohn, der seinen Eltern soviel angetan hat (Mutter durch sein falsches Geständnis in den Tod getrieben und Vater will nach jahrelanger "vorbildlicher Unterstützung" leider keinen Kontakt mehr) und andererseits die bekannten krassen Vorwürfe, dass der Vater ihm sein geerbtes Geld gestohlen hätte und damit gleich nach Elizabeth für ihn die zweite große Enttäuschung in seinem Leben wäre....zwei Menschen denen er vertraut hat und die ihn dann furchtbar enttäuscht haben. Wirkt erstmal skurril diese Einordnung.
Ich denke aber, dass er das Verhalten des Vaters (als dieser irgendwann den Geldhahn zu drehte) tatsächlich als großen Verrat empfand und er darüber unglaublich wütend war, oder auch noch ist. Version eins, Verständnis und Einfühlungsvermögen ist doch eher nicht seine Stärke. Diese aber vorzuspielen, wo es passend erscheint schon. Da steht dann wieder die Außenwirkung im Vordergrund... Was kommt bei netten Menschen gut an.

blorgempire schrieb:Moment ... aber das ergibt doch irgendwie keinen Sinn. Da Elizabeth Haysom nie des Mordes an ihren Eltern angeklagt war, drohte ihr nie die Todessrrafe - wie kann diese also ausgesetzt worden sein?

EH hatte anscheinend ebenfalls Angst vor der Todesstrafe und der Deal wurde wohl vor der Auslieferung und Anklageerhebung gemacht. So suggeriert es jedenfalls die Aussage von Rosenfield im Film.

Und für JS war das der große Verrat Nr eins. Sie war die Androhung der Todesstrafe los und er musste noch Jahre schmoren, bis der EuGH entschieden hatte.

ridgebackz schrieb:EH hatte anscheinend ebenfalls Angst

Nicht anscheinend sondern das war definitiv ein Dauerbrenner bei diesen beiden die Angst um die TodesStrafe

Durch die kompletten Geständnisse die Jens gemacht hat und die Morde zugeben hat, da konnte man schon EH zusichern (mündlich) das die Todesstrafe kein Thema ist...zu recht (denn die kommt nur zur Anwendung wenn man direkt jemand tötet / damals)

ridgebackz schrieb:JSs gegensätzliche Kommentare zum Beziehungsabbruch mit dem Vater:

Deine Kommentare zu Beziehung JS zun Vater gehen sehr stark in Richtung Küchenpsychologie....

So eine Geschichte ist schon eine Belastungsprobe in einer Familie.... Der Bruch kam ja erst 1999 (etwa Halbzeit)....und wir kennen ja nur die JS Version...