Der Mensch Jens Söring

calligraphie schrieb:Das Buch ist mE nach 2014 erstmalig aufgelegt worden. Wieso das Buch jetzt noch beworben werden müsste, entzieht sich meiner Logic

Genau das zeigt dass ihm nichts mehr neues einfällt, daher wärmt er dieses alte Buch neu auf.

Dass er das Buch von Stang nirgends erwähnt spricht Bände, dabei ist es für mich das Standardwerk zu dem Fall, aber klar er verdient nichts daran...

calligraphie schrieb:Der Star selbst liest und wer weiß, vielleicht beantwortet er ja doch eines Tages mal eine Frage, die über das Wetter oder das Essen hinausgeht.

Das ist immer eine billige Masche,. damit Hinz und Kunz denken, man kann auf Tuchfühlung gehen mit dem "Star".... Das zieht leider immer ,dieser "Trick" mit man kann alle Fragen stellen

dwt schrieb:uch neu auf.

Dass er das Buch von Stang nirgends erwähnt spricht Bände, dabei ist es für mich das Standardwerk zu dem Fall, aber klar er verdient nichts daran...

Warum sollte er das Buch erwähnen? Damit würde er do sein eigenes Märchen torpedieren.

LaBaLiLaDy schrieb:Warum sollte er das Buch erwähnen? Damit würde er do sein eigenes Märchen torpedieren.

Stimmt, da würde er nur unnötig schlafende Hunde wecken. Daher verständlich dass er auf seine Bücher fokussiert (aus zweierlei Gründen)

Leider hat Stang keinen grossen Verlag im Rücken, dabei hat er wirklich sauber recherchiert und JS sogar noch 7 Stunden unterhalten, aber sich nicht vereinnahmen lassen.

@dwt
Also wirklich, wieso sollte Söring Werbung für Stang machen. Das wäre ja geradezu grotesk mit Nebelkerzen seine unbedarften Zuschauer hochzuschrecken. Wenn er Stang lesen würde, dann würden ihm die Fragen noch mehr um die Öhrchen fliegen. Das wäre ja geradezu destruktiv für Söring. Da könnte er doch gleich mit Herrn Hammel auf Lesereise gehen. Dann müssten die Zuschauer gar keine Fragen mehr stellen.

Er hat doch seit 2014 andere Meisterwerke verfasst, nur sind die wahrscheinlich noch langweiliger, als das Ding mit dem „ ein Tag im Leben ...“.
Deshalb wahrscheinlich reist er mit dem Buch. Da verheißt wenigstens der Titel irgendwie noch Gänsehaut und Spannung. Ein echter Deutscher der echt in US Haft war und fast ein echter deutscher zum anfassen ist. Wenn das nichts ist für 12 €.
Meine letzte Buchlesung als Zuschauer war übrigens gratis. Ein Riesenspass und richtig spannend mit anschließender signier und echter Fragerunde. Echt deshalb, weil der Autor so authentisch war und so schonungslos ehrlich war, was ihm gestellte Fragen betraf.
Aber gut, das war ein preisgekrönter gefeierter Autor. Nix mit tik tok oder Spaghetti zum Buch.

calligraphie schrieb:Er hat doch seit 2014 andere Meisterwerke verfasst, nur sind die wahrscheinlich noch langweiliger, als das Ding mit dem „ ein Tag im Leben ...“.

Ich denke, er hat bewusst dieses Buch aufgewärmt da es auf die Haft(Zeit) fokussiert und nicht der Grund (warum er dort war), aus gutem Grund in den Hintergrund rückt....

calligraphie schrieb:Ein echter Deutscher der echt in US Haft war und fast ein echter deutscher zum anfassen ist.

Ja der US Knast zieht halt, da 99.9% (der Europäer) oder noch mehr keine praktische Erfahrungen haben, kann man zum einen erzählen was man will und zum zweiten fasziniert es noch viele durch Hollywood Filme geprägt sind und da mal einer (angeblich) aus dem Nähkästchen plaudert wie es "wirklich" ist, dazu kann er das ganze noch eloquent vortragen, damit hat er 80% im Sack und (Fast) jeder gehen zufrieden nach Haus.

dwt schrieb:Ja der US Knast zieht halt, da 99.9% (der Europäer) oder noch mehr keine praktische Erfahrungen haben, kann man zum einen erzählen was man will und zum zweiten fasziniert es noch viele durch Hollywood Filme geprägt sind und da mal einer (angeblich) aus dem Nähkästchen plaudert wie es "wirklich" ist,

Wer sich halbwegs mit dem US-Justiz-System auskennt, der weiß auch, dass es in den New-England-Staaten eher liberal zugeht, eher europäisch angehaucht. Nicht wie in Texas oder Oklahoma. Dazu brauchts kein Gesülze beim Spaghettigericht.

SomertonMan schrieb:Wer sich halbwegs mit dem US-Justiz-System auskennt, der weiß auch, dass es in den New-England-Staaten eher liberal zugeht, eher europäisch angehaucht. Nicht wie in Texas oder Oklahoma. Dazu brauchts kein Gesülze beim Spaghettigericht.

Wer sich halbwegs mit Europa auskennt würde nicht die Schweiz und Schweden verwechseln, aber selbst Mister President Biden ist das passiert vor laufender Kamera

https://www.nau.ch/politik/international/us-prasident-joe-biden-freut-sich-uber-nato-beitritt-der-schweiz-66213182

Und da sprechen wir von der Elite, die allermeisten US Amerikaner verwechseln albott diese beiden Ländern, daher würde ich umgekehrt wetten das 9 von 10 Europäer nicht wissen wo Virginia oder Oklahoma liegt

Daher hast du mit halbwegs zu grosszügig geschätzt aus meiner Sicht

@dwt

Wer schwafelt denn davon, wie allgemein böse das US-Justizsystem ist? Es ist aber nicht unter den einzelnen Bundesstaaten vergleichbar.

In Bayern sitzt man in der Regel auch länger ein als in Schleswig-Holstein oder Sachsen-Anhalt. Kann man dann von nem ungerechten Justizsystem der Bundesrepublik Deutschland reden?

SomertonMan schrieb:Wer schwafelt denn davon, wie allgemein böse das US-Justizsystem ist? Es ist aber nicht unter den einzelnen Bundesstaaten vergleichbar.

Ich habe mit keiner Silbe das US Justiz System als böse hingestellt, du hast erwähnt das es in Virginia liberaler ist als Oklahoma oder Texas

Ich persönlich kann das nicht beurteilen, da ich keine Ahnung habe und schätze das ein Grossteil der Bevölkerung in Deutschland oder Schweiz auch nicht die Unterschiede von den 52 (US)Staaten kennen im Bezug auf das Gefängnis System.

Ist ja auch nicht relevant, JS erzählt subjektiv aus seiner damaligen Gefängnis Zeit im US Knast und wer dafür 12 Euro zahlen will, wird man nicht abhalten können.

Die interessantere Fragen ist wer von der Stadt oder Uni auf die Idee gekommen ist ihn einzuladen und inwiefern das Thema relevant ist damit eine öffentliche Institution dafür die Türen öffnet

dwt schrieb:Ich habe mit keiner Silbe das US Justiz System als böse hingestellt

Ich hab nicht dich gemeint, sondern denjenigen, um den es hier geht.

dwt schrieb:du hast erwähnt das es in Virginia liberaler ist als Oklahoma oder Texas

Virginia ist kein New-England-Staat.

Ich wollte darauf hinaus, dass JS das gesamte US-Justizsystem über einen Kamm schert, was aber nicht richtig ist!

@SomertonMan
Ja der gute JS baut darauf, dass der deutsche Leser oder Zuschauer, das sowieso nicht nachprüfen kann. Wie sollte er das auch, angesichts von 52 Bundesstaaten. Das Bild, was hier in Deutschland bzgl US Justizsystem bzw Vollzugsanstalten gezeichnet wird seit Jahren, genau darauf baut Söring auf. Wenn in Deutschland jemand US Justiz hört, dann hat er sofort Kopfkino von Sing Sing, Death row Stories, tätowierten Gangs und einem Scheriff mit Chain Gang im Kopf. Den elektr Stuhl vor Augen und the Green mile im Kopf.
Unschuldige die zu Abertausenden bei Brot und Wasser schmachten.
So ist das mit stereotypen Bildern. Und Söring baut darauf auf. Er weiß genau, worauf seine Fans sofort anbeißen. Man will seine eigenen Vorurteile zu gerne bestätigt wissen von einem echten Überlebenden.
Und als solches stellt sich Söring Oscar reif in der Opferrolle dar.

dwt schrieb:Ist ja auch nicht relevant, JS erzählt subjektiv aus seiner damaligen Gefängnis Zeit im US Knast und wer dafür 12 Euro zahlen will, wird man nicht abhalten können.

Sehr richtig. Und wer ein entsprechendes Krimi-Dinner oder ein 5-Ganz-Menü beim Jockl dazubucht, na denn ... jeder kann seine hart erarbeiteten Euros (oder Franken ... @dwt ) zum Fenster herausschmeißen.
Das Problem ist nicht das Fenster. Das Problem ist, wenn JS in einem Gerichtssaal oder in einer Schulaula auftreten kann. Bei den "Gesundheitswochen Böblingen" sollen sie ihn ruhig einladen - wenn die das so toll finden, von einem Doppelmörder Resilienztraining verordnet zu bekommen, kann ich das nur als skurril empfinden. Den Spott und entsprechende Leserbriefe "contra Supernerd" gibt's kostenlos dazu.

calligraphie schrieb:Wenn in Deutschland jemand US Justiz hört, dann hat er sofort Kopfkino von Sing Sing, Death row Stories, tätowierten Gangs und einem Scheriff mit Chain Gang im Kopf. Den elektr Stuhl vor Augen und the Green mile im Kopf.
Unschuldige die zu Abertausenden bei Brot und Wasser schmachten.
So ist das mit stereotypen Bildern. Und Söring baut darauf auf. Er weiß genau, worauf seine Fans sofort anbeißen. Man will seine eigenen Vorurteile zu gerne bestätigt wissen von einem echten Überlebenden.

Ganz genau. Einfach mal ein wenig den gelebten Antiamerikanismus pflegen. Und wem die Vorurteile noch nicht gruselig genug sind, den versorgt der Doppelmörder dann mit seinen erfundenen abgerichteten Nazihunden und so weiter. Und dafür bekommt der noch Geld, es ist wirklich unfassbar.

Rick_Blaine schrieb:Einfach mal ein wenig den gelebten Antiamerikanismus pflegen. Und wem die Vorurteile noch nicht gruselig genug sind, den versorgt der Doppelmörder dann mit seinen erfundenen abgerichteten Nazihunden und so weiter.

In dem Fall kommen ja die Zuhörer auf ihre Kosten, sie bekommen das zu hören was sie schon immer gedacht haben über den US Knast

Rick_Blaine schrieb:Und dafür bekommt der noch Geld, es ist wirklich unfassbar

Das finde ich stossend, normalerweise ist so was kostenlos, da es sich um eine öffentliche Aula handelt der Universität die durch die Steuerzahler alimentiert wird.

Zudem hat er akademisch zu dem Thema nichts beizutragen, da es sich um ein subjektive Erfahrung(en) handelt, klassische Knast Literatur...

Und zu guter letzt geben ihm solche Auftritte noch Renomee/Prestige, daher bin ich grundsätzlich der Meinung man müsste mit Auftritten von illustren Personnen sehr restriktiv sein

dwt schrieb:Ich persönlich kann das nicht beurteilen, da ich keine Ahnung habe und schätze das ein Grossteil der Bevölkerung in Deutschland oder Schweiz auch nicht die Unterschiede von den 52 (US)Staaten kennen im Bezug auf das Gefängnis System.

Die Vereinigten Staaten haben nur 50 Bundesstaaten, 51 sollte Puerto Rico dazu kommen.

Bei Jens Söring hat mich ja schockiert das unsere Medien den so dargestellt haben als wäre er klar unschuldig aber dabei sieht es ja genau anders herum aus.

Wasserbüffel schrieb:Die Vereinigten Staaten haben nur 50 Bundesstaaten, 51 sollte Puerto Rico dazu kommen.

Danke für die Präzisierung

Wasserbüffel schrieb:Bei Jens Söring hat mich ja schockiert das unsere Medien den so dargestellt haben als wäre er klar unschuldig aber dabei sieht es ja genau anders herum aus.

Leider sind sehr viele heutige Journalisten zu Aktivisten mutiert und gehen nicht Objektiv an einen Fall ran, sondern wollen der Geschichte, dem ganzen ein Spin/Framing geben, das verurteile ich scharf, daher wenn ich einem Journalisten nur eine Regel mit auf den Weg geben dürfte, dann der von Hans Joachim Friedrich:

Einen guten Journalisten erkennt man daran, dass er sich nicht gemein macht mit einer Sache, auch nicht mit einer guten Sache.

In dieser Zeitung muss definitiv "Sauregurkenzeit" herrschen, wenn man diese Geschichte aufwärmen muss:

https://rp-online.de/panorama/deutschland/in-den-usa-nach-doppelmord-verurteilt-jens-soering-sass-33-jahre-im-gefaengnis_aid-87524953

Wenn jemand das weiss, für welche Option JS sich entschieden hat, dann die Leser und Mitschreiber von diesem Thread;

2019 wurde auch sie - zeitgleich mit Söring - entlassen und lebt heute unter einer neuen Identität in Kanada. Jens Söring geht einen anderen Weg. „Ich wusste, ich würde in Deutschland zwei Möglichkeiten haben. Ich könnte mich verstecken oder gerade das Gegenteil machen“, sagt der heute 56-Jährige.

Oder hier eine These, die es nach sorgfältiger Aktenkunde und Stand der Dinge 2023 so einfach unhaltbar ist;

Ob er vor knapp 37 Jahren zu Recht wegen des Mordes an den Haysoms verurteilt wurde oder nicht, weiß Jens Söring, weiß vermutlich Elizabeth Haysom – oder gegebenenfalls ein ganz anderer Täter oder eine Täterin

Der berühmte Mister X (oder neuerdings auch Miss X) geistert und spuckt immer noch herum, da kann man nur den Kopf schütteln. Ich empfehle der Journalistin das Buch von Stang, aber das ist evtl zu aufwändig....daher einfach nur ein Zitat von Benjamin Franklin:

Drei Menschen können ein Geheimnis bewahren, wenn zwei von ihnen tot sind. (Benjamin Franklin)

Und zu guter letzt noch, wird noch an das glauben appelliert, was doch ein wenig mager ist im Bezug zu dem Fall;

Stattdessen setzt er sich immer wieder mit den Fragen nach seinem Fall auseinander und kämpft darum, dass ihm geglaubt wird, so wie er 33 Jahre darum gekämpft hat, aus dem Gefängnis entlassen zu werden. Den einen Kampf hat er gewonnen, der andere wird wohl eine Lebensaufgabe bleiben.

Frohe Ostern erstmal in die Runde.
Söring schafft es im Moment unter unserem Radar zu bleiben, aber dennoch ist er nicht untätig ( würde mich auch wirklich wundern).
Habe da etwas spannendes bei Facebook entdeckt.
Vorweg an alle, die bei der IKK versichert sind: Ihr finanziert mit euren Beiträgen auch Sörings Auftritte UND die IKK weiß, dass Söring unschuldig ist. Das sind doch mal spannende Erkenntnisse über eine Krankenversicherung.
Hier der Beitrag der IKK:

https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=pfbid0ymVGg4xtqLUVnmbPzEUFYcAJXLExdrGabegdREB9bXtfxCN14UEEZE7dXD6mTcELl&id=101556035122344

Um daraus zu zitieren:

Nachbericht zur Auftaktveranstaltung am 27.03.2023

„Füreinander da sein steckt an“
Vom 27. März bis 9. April finden die 18. Gesundheits- und Sportwochen in Böblingen und Sindelfingen statt – Den Auftakt machte die IKK classic mit besonderen sowie bekannten Persönlichkeiten aus der Region

Beeindruckend war auch der Vortrag von Jens Söring, der 33 Jahre lang unschuldig in einem US-Gefängnis inhaftiert war. Er erzählte, welche Kraft er aus der Natur und seinen regelmäßigen Aufenthalten im Wald ziehe.
Glück und Zufriedenheit im Beruf
Welche Faktoren im Beruf zu mehr Glück und somit auch Gesundheit führen, und warum gerade das Handwerk glücklich macht, erklärten die beiden Regionaldirektoren der IKK classic, Volker Klose und Marc Kwiatkowski. Gesundheit werde von Belastungen auf der einen Seite und Ressourcen auf der anderen beeinflusst. Im Berufsalltag spielten Belastungen wie Stress eine große Rolle. Je mehr positive Ressourcen man im Gegenzug durch seinen Job erhalte, desto besser ließen sich stressige Situationen ausgleichen. Nicht zuletzt seien Stolz und Wertschätzung positive Effekte, welche die Zufriedenheit im Beruf erhöhen und sich positiv auf die Gesundheit auswirkten.
Eine aktuelle Umfrage der IKK classic bestätigt, dass besonders Handwerkerinnen und Handwerker ihren Beruf als sinnhaft empfinden und glücklicher sind als der Durchschnitt der arbeitenden Bevölkerung aus anderen Berufszweigen: www.ikk- classic.de/information/machen-ist-gesund-presse
Die Gesundheits- und Sportwochen finden noch bis zum 9. April
statt. Weitere Vorträge und Aktionen unter www.gesundheitsundsportwochen.de

Bildrecht: Dirk Kittelberger

Quelle: Facebook

Hier noch eine kleine Ergänzung. Die IKK hat den obigen Bericht auch auf ihrer Webseite. Söring ist also nun scheinbar auch ausgewiesener Gesundheits-Coach, der von einer deutschen Krankenkasse unterstützt wird.
Irgendwie ist das gerade zu traurig und krass, um darüber jetzt zynische Witze zu machen. Ausnahmsweise fällt mir dazu mal nix ein ( ausser befremdliches Kopfschütteln und Entsetzen).

https://www.ikk-classic.de/information/presse/pressemitteilungen/baden-wuerttemberg/2023-03-29-GuS-Wochen-B%C3%B6blingen

LaBaLiLaDy schrieb:Habe da etwas spannendes bei Facebook entdeckt.
Vorweg an alle, die bei der IKK versichert sind: Ihr finanziert mit euren Beiträgen auch Sörings Auftritte UND die IKK weiß, dass Söring unschuldig ist. Das sind doch mal spannende Erkenntnisse über eine Krankenversicherung.

Allerdings. Vielen Dank für diese eklige Info. :|