Rassistische Werbung? Sind wir bald eine sprachlose Gesellschaft?

@FF
@Gute_Luise

Natürlich ist ein Wort prinzipiell erstmal wertfrei, es ist ja nur eine Aneinanderreihung von Buchstaben. Diskriminierend ist ggf. die Bedeutung mit der es belegt wird oder wurde.
Ich verstehe Gute_Luise so, dass, wenn man zur Kolonial- und Sklavenzeit 'Afro-Amerikaner' gesagt hätte, man damals die gleichen falschen Klischees, also das was im oben zitierten Wiki-Eintrag steht, damit bezeichnet hätte. Und heute würde man dann wahrscheinlich nach einem anderen, wertneutralen Wort suchen, das eben v.a. dadurch wertneutral ist, dass man es damals noch nicht verwendet hatte. Und wenn man damals nicht Neger gesagt hätte, sondern Afroamerikaner, dann wäre die Situation heute wohl umgekehrt und insofern, und nur insofern ist ein Wort, auch Neger, natürlich wertfrei. Nur ist das ziemlich banal.

Gute_Luise schrieb:Es ist einfach uns überlassen, wie wir uns gegenseitig bennennen oder auch mal über schwarze reden.

Ja, das ist für dich auch super wichtig, denn von Eigenbezeichnungen, wie sich Schwarze selbst benennen, davon hälst du nicht viel, lieber benutzt du Worte die Menschen verpasst wurden und das auch noch aus niederen Beweggründen. Somit verpasst du dir selbst den Stempel, der sehr stark an Kolonialherren erinnert, denn DU bist ja die Weiße, die bestimmt, wie wer und was zu benennen ist. Geschmacklos und ignorant eben...

@derMurphy
Es geht darum das man mit der stereotypisierung N klassifizierte als Untermenschen, es gab sogar diskussionen darüber ob sie eine Seele besitzen welche man sich selbst zusprach. Das N Wort war NIE NEUTRAL BELEGT FÜR MENSCHEN SONDERN VON BEGINN WEG FÜR EINE KLASSIFIZIERUNG VERWENDET. So wie es in Wiki auch steht und jeder nachlesen kann! Es hat sich auch nicht verändert das Wort nur waren unbetroffene Zeitgenossen einfach zu ungebildet um das ganze Ausmass dieser Klassifitierung zu erkennen und beutzten das Wort ohne wissen darüber was aber am Fakt des Wortes für Menschen nie was geändert hat! Es ist eher so das sie wie Kinder sind welche auch Worte in den Mund nehnen von deren Bedeutubg keinen Schimmer haben.
Wenn man dann aber eieder besseren Wissens am Wirt festhalten will weils reizt ist das eben so kindisch.

@Bone02943
Die Einteilung in Hauttyp 1 bis 6 ist ja eine normierung.
Sprich wenn man blaue Haut bekommr weil man Silberwasser säuft ist das ausserhalb dieser Norm und eben dann "nicht mehr normal" oder eben "keine normale" Hautfarbe mehr.
Deshalb gehe ich mit Dir weiter eins das Wort mittel zu bevorzugen.

@derMurphy
wenn aber die Bedeutung eines Wortes von Anfang an damit einhergeht (und das weigert sich @Gute_Luise einzusehen) auch eine Wertung vorzunehmen, dann spielt es keine Rolle, ob die, die es einführten oder benutzten dies "nicht merkten" oder schlicht als selbstverständlich ansahen, dass Neger eben auch bedeutet, dass man - da man ja Schwarz ist - auch als minderwertig anzusehen ist. @Gute_Luise betrachtet dieses Wort aus Sicht von Menschen, die NICHT betroffen waren und glaubten, dass Schwarze eben nicht nur Schwarz sind, sondern auch weniger wert als sie selbst. Und das ganz unverblümt, denn sie dachten, sie hätten Recht. Und das ist für mich, nach all den Erklärungen, links etc. absolut unverständlich und an Ignoranz und Empathie- und Verständnislosigkeit kaum zu überbieten.

@waterfalletje
les mal etwas über positiven Rassismus, das ist auch Rassismus, da gibt es keinen Unterschied und in Verbindung mit dem Wort "Neger" ist es noch nicht einmal das.

@Gute_Luise
Die Abkehr fand statt, weil die Schwarzen dann doch noch eine Stimme bekamen, sich wehrten und durchsetzten, weil die Menschenrechte für alle gelten, auch für Schwarze Menschen, da musste dann auch der Weisse Mensch einsehen, dass er nicht nach eigenem Gutdünken Menschen bezeichnen und bewerten kann, wie es ihm passt. Das Wort bekam nicht erst eine Wertung, als Schwarze sich dagegen wehrten, und man deshalb das Wort nicht mehr verwendete (also bis auf die, die es immer noch nicht kapieren wollen) das ist Dein Denkfehler.....nur weil früher irgendetwas gemacht oder gesagt wurde bedeutet dies nicht, dass es richtig war oder gar wertfrei, es bedeutet schlicht, dass man sich keine Gedanken machte, weil man nicht musste, weil die Befindlichkeiten Betroffener einfach keine Rolle spielten....bei manchen spielen sie bis heute keine Rolle, entgegen besserem Wissen

Es gibt keine Rechtfertigung für Rassismus. KEINE

Gute_Luise schrieb:Das war Anfang der 70er und da War das Negative noch recht neu.

Neu für Deutsche, vielleicht. Nicht so neu für andere, die seit mehreren Jahrzehnten schon gegen Rassismus und Kolonialismus und für Bürgerrechte kämpften.

Gute_Luise schrieb:Von Anfang an bedeutete es Schwarzer. Die angeblich negative Konnotation hätte mit jedem anderem Wort eben so statt gefunden, weil Schwarze damals als primitiv angesehen wurden.

Eben. Jede von Weißen willkürlich erfundene Bezeichnung, die Schwarze allgemein als (minderwertige) Rasse definierte, wäre diskriminierend gewesen.

Gute_Luise schrieb:Die Abkehr vom Wort Neger fand nur deshalb statt, um sich von der Sklaverei zu distanzieren.

Nein. Die Abkehr von dem Wort fand statt, um sich von Diskriminierung allgemein zu distanzieren.

@waterfalletje
Man kann über sowas vielleicht mal lächeln, aber man kann sich auch mal ernsthaft Gedanken machen, warum viele darüber nicht mehr lächeln können.

@waterfalletje
Ich verstehe es echt nicht - genau in Holland ist man sich ja dieser Schattenseite bewusst und ich hoffe doch nicht nur auf der politischen sondern auch auf der gesellschaftlichen Seite.

http://www.zeit.de/reisen/2013-06/amsterdam-sklaverei-black-heritage-tour

Mal was anderes. Es wäre interessant, zu wissen, wie viel Einfluss beispielsweise die (U.S.-Amerikanische) Hip Hop Szene und andere Subkulturen, die den Begriff 'Neger' oder 'Nigger' konservieren, auf den weitergehenden Gebrauch dieses Wortes haben.

@nananaBatman @interrobang

Anti-Rassismustraininig/Empowerment ist ne ganz interessante Sache. Ich wollte auch mal einen blue eyed Workshop mitmachen, wie nananaBatman das Konzept in einer Doku gesehen hat. Aber wir waren damals leider zu wenige in der Gruppe. Konnten wir nicht durchführen.

Aber ich hab dennoch paar interessante Zeilen noch gefunden, was das Anti-Rassismustraining im Allgemeinen so ausmacht, check it out:

http://www.denktag.de/aufbrechen/anti-rassismus-training/anti-rassismus-training/#punkt5 (Archiv-Version vom 13.01.2015)

3. Reise in die Vergangenheit

Im Alltag werden Prägungen durch Medien und weitere gesellschaftliche Bereiche wie Familie, Beruf und Freundeskreis immer wieder bestimmt und weiter gegeben.
Durch politische Alltagskulturen wird dieses Klischee oft weiter getragen und verstärkt.
Das Training sollte nun die Motivation fördern, den Kontakt zum eigenen Ich verstärken und stellte letztendlich die Frage:

„Wie bin ich durch den alltäglichen Rassismus geprägt worden?“

Überlegungen, in welchen Kindergeschichten und -büchern Dunkelhäutige vorkamen
Betrachtung mit sensibilisierter Wahrnehmung alt bekannter Kinderbücher und Geschichten
Wurden wir mit einem Falschen Bild über Afrika groß?

Zu 1)

Spiele wie „Wer hat Angst vor’m schwarzen Mann?“, „Schwarzer Peter“ spielten wir häufig, zwar war der Böse oder der Verlierer schwarz, jedoch viel mir nie ein Zusammenhang mit Dunkelhäutigen auf… bis jetzt.
Der Nikolaus trat stets in Begleitung von Knecht Ruprecht, einem schwarzen Mann, auf. Er hatte die Aufgabe unartige Kinder zu bestrafen.. Ich hatte immer Angst vor ihm.
Früher sangen wir oft das Lied von den „Zehn kleinen Negerlein“. Bis zum Ende des Liedes waren alle tot.
Meine Eltern sagten Mir mal, ich sollte zu meiner Lieblingssüßigkeit, nicht mehr „Negerkuss“ sagen, sondern lieber „Schokokuss“.

Zu 2)

Oft handelten Kinderbücher von Weltreisen, die ihre Helden wie Janosch, Tim und Struppi, Pippi-Langstrumpf, Donald Duck und Co. unternehmen.
Zu diesem Zweck wurde der Lebensraum, aber auch die Menschen selber, wie folgt beschrieben.

Besonders in illustrierten Büchern fiel auf, dass die Menschen mit stark übersteigerten Merkmalen dargestellt wurden. Sie waren klein, hatten eine sehr schwarze Haut, winzige Ohren und riesige rote Münder. Mit diesem Aussehen erinnerten sie, nicht zuletzt dadurch, dass Sie keine Bekleidung trugen, stark an Äffchen.
Des weiteren, waren Sie kaum in der Lage sich verständlich zu artikulieren, geschweige denn zu lesen (wie auch der Comic aus dem Buch „Tim und Struppi im Kongo“ zeigt)
Die Menschen lebten in kleinen Strohhütten, meist mit vielen Kindern und Tieren gemeinsam und mit wenig Komfort oder technischem Fortschritt.

Somit wurde den Kindern der Eindruck vermittelt, in Afrika leben nur Affen ähnliche Menschen mit wilden und barbarischen Neigungen.

Bewusstsein schaffen

Zu guter Letzt wurde innerhalb der Gruppe aus dem zweitägigem Training das folgende Fazit gezogen.

Durch die einzelnen, gut und einfach nochvollziehbaren Schritte innerhalb des Trainings gelangten wir zu der Feststellung, dass Rassismus bereits während der frühkindlichen Prägungen vermittelt wird, auch wenn dies zunächst nicht rassistisch verstanden und aufgenommen wird, so wird es doch, aufgrund von mangelndem Reflexionsvermögen willenlos (besonders von Kindern) angenommen.

Der Grundgedanke des Trainings war es also, bei den Teilnehmern und Teilnehmerinnen ein kritisches Bewusstsein zu entwickeln.

Uns wurde bewusst, dass die Strukturen, die wir beigebracht bekamen und gelernt haben, als gegeben oder natürlich akzeptiert wurden.
Es gilt jedoch nun, diese Denkansätze und Prägungen vollkommen neu zu überdenken und ein sensibleres Empfinden für Rassismus auf struktureller aber besonders auch auf der persönlichen Ebene zu erkennen und zu überdenken.

Auch wenn Diskriminierungen und Ausgrenzungen (wie beispielsweise in den Kindergeschichten und Liedern) nicht mit Absicht getätigt wurden, so sind sie doch immer noch vorhanden und führen zu Demütigung und Ohnmacht der Diskriminierten.

Denn zu oft begegnen wir unserem Alltag Rassismus nicht nur in Form von offenen Anfeindungen und expliziten Formulierungen, sondern noch häufiger in implizierten (versteckten) Diskriminierungen, was ihn fast schon zu einer sozial akzeptierten Ideologie macht.

Dadurch geschieht die Klassifizierung und Bewertung von einzelnen Menschen oder Personengruppen zwar nicht auf einer offensichtlichen Ebene, wird jedoch schnell als normal war- und angenommen, was sicherlich im selben Maße verletzend und ausgrenzend wirken kann.

@kofi
wird da generel jede "farbige" wortschöpfung besprochen? zu mir wurde in kärnten zb auch oft schwarzer gesagt als ich zu den kunden kam da ich rauchfangkehrer war...

@interrobang
Man ist sowas von lustig "hahahaha" für gewissen Humor muss man wohl einfach "nostalgisch" werden -.-

@wichtelprinz
na trollkönig.. welchen humor meinst du?

@interrobang
Das Du mich Trollkönig nennst, niedlich -.-

Na den Humor Dreck mit Hautfarbe gleich zu setzen Spassvogel.

@wichtelprinz
es ging nicht um den russ sondern um die bezeichnung.

@interrobang
Ah gings nicht um den Russ warum man Schwarzer sagt? Nein vielleicht gings ja um den Humor, oder die Seele oder sonst was schwarzes -.-

@wichtelprinz
es ging um die bezeichnung. siehste. und deswegen nen ich dich trollkönig.

@Aldaris
das wird sehr kontrovers diskutiert......kannst Du hier nachlesen
http://www.tolerance.org/blog/dropping-n-word
da gibt es die unterschiedlichsten Auffassungen, alle auch - wie ich finde - gut begründet

@interrobang
Ja dann erzähl mal was zur Bezeichnung - warum wurdest Du so bezeichnet?
Die Polizei nennt man zT auch die Grünen oder das Militär. Es gibt auch die Götter in Weiss oder die Blaufahrer. -.-

Was hat das alles mit der Biologie eines Menschen zu tun? Gar nix Herr Trollkönigverleier.

@wichtelprinz
aha... und wo ging es mir um die biologie verehrter trollkönig. ich sagte schon das es mir um die bezeichnung ging.

@interrobang
Schön - sie befinden sich hier im Thread Hautfarbe und Rassismus. Wenn Du über Bekleidungsmerkmalbezeichnungen sprechen willst bist Du wohl total falsch weil der Thread mit Biologie zu tun hat und nicht mit unbiologische Frabbezeichnungen.
Dir muss man wohl alles erklären und danach meinst Du man trolle Dich.