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Gina-Lisa Lohfink - der Prozess

5.138 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gesellschaft, Vergewaltigung, Skandal ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Gina-Lisa Lohfink - der Prozess

22.06.2016 um 13:01
@Rick_Blaine
Es wird trotz eines gesetzlich geltenden - NEIN ist NEIN! - weiterhin schwierig sein, zweifelsfrei zu beweisen, dass eine sexuelle Nötigung/Vergewaltigung kein einvernehmlicher Akt war.

Laut einer Studie kommt es in Deutschland nur bei ca. 8,4 Prozent aller angezeigten Vergewaltigungen zu einer Verurteilung. Die Beweislage ist schwierig. Oft steht Aussage gegen Aussage und daher: "in dubio pro reo".

Dies ist AUCH einer der Gründe, warum die überwiegende Mehrzahl der Opfer ohnehin gar keine Anzeige erstatten.
Es wird angenommen, dass die Dunkelziffer von Vergewaltigungen zwei- bis hundertfach so hoch wie die Zahl der polizeilichen Meldungen ist. Viele Opfer erstatten keine Anzeige. Als Grund dafür werden Schamgefühle und die Angst des Opfers vor einem Wiedererleben des Traumas oder der Rache des Täters genannt, die Angst, dass ihnen nicht geglaubt wird, sowie die Nähe des familiären Umfelds, aus dem die Täter oft stammen.
Anzeigebereitschaft
Die Bereitschaft von Opfern, die Tat anzuzeigen, ist Umfragen zufolge gering. Vergewaltigung gehört zu den Straftaten, deren Häufigkeit unterschätzt wird. Die Vergewaltigung hat weltweit eine der niedrigsten Verurteilungsraten von allen Verbrechen. Vergewaltigte Frauen zeigen die Tat bei der Polizei oft nicht an, da sie als Vergewaltigungsopfer sozial gebrandmarkt werden. Im Strafverfahren haben sie die Hauptbürde zu tragen. Weitere Ursachen können angenommene Beweisprobleme, geringer gesellschaftlicher Status der vergewaltigten Person, fehlende soziale Unterstützung und die Angst vor der Belastung des Verfahrens sein. Die Anzeigebereitschaft sinkt mit dem Anstieg des Bekanntheitsgrades zwischen Tätern und Opfern.
Wikipedia: Vergewaltigung

Allerdings - warum es dennoch wichtig ist, dass in der Rechtsprechung festgelegt wird: NEIN ist NEIN! - hier zitiere ich mich selbst:
ein wichtigerAspekt ist.... niemand kann sich dann darauf berufen, es sei doch schließlich "allgemein bekannt", dass Frauen nicht immer NEIN meinen, wenn sie NEIN sagen.

Damit wird dieses dumme Klischee "offiziell" ad Acta gelegt und gilt nicht mehr als augenzwinkernde Ausrede, um sich zu rechtfertigen: "Ich bin davon ausgegangen, ihr NEIN wäre nur ein verschämtes JA gewesen.
Man weiß doch, wie kompliziert Frauen sind. Ja, Mensch, das liest und hört man doch schließlich überall. Eigentlich wollen die Frauen es doch auch, obwohl sie NEIN sagen."

Die öffentliche Debatte, die mit dieser Gesetzesänderung verknüpft ist, bringt allgemein mehr Klarheit - so wie es keine Ausnahme für die Regel gibt: Das rote Signal einer Verkehrsampel bedeutet STOP!


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Gina-Lisa Lohfink - der Prozess

22.06.2016 um 15:24
Das Gericht hat NICHT berücksichtigt, dass GLL

>>offensichtlich nur vermindert in der Lage ist, zu realisieren, was die Männer da mit ihr abziehen, sie benutzen, um einen Porno-Film zu drehen. Es wurde nicht in Betracht gezogen, dass GLL evtl. absichtlich Drogen verabreicht wurden, damit genau die Szenen zu sehen sind, die die Männer haben wollten.
>>Es reicht nicht, dass ein Mann ihr den Oralverkehr aufzwingt, obwohl sie "Hör auf" sagt.
>>Es reicht nicht, dass die Männer umgehend an die Boulevardmedien herantreten und diesen Pornofilm, auf dem eine in der Öffentlichkeit bekannte Person zu sehen ist, für viel Geld verschachern wollen.

Nein! Das Gericht entschied, es war einvernehmlicher Sex, also keine Vergewaltigung und demzufolge eine Falschbeschuldigung. Wenn man den Gesamkontext im Zusammenhang sieht und zugrunde legt, muss das Gericht doch zumindest einräumen, dass die Männer GLL planvoll und böswillig/arglistig vorgingen, GLLs verminderten Bewusstseinszustand ausnutzten und an ihr sexuelle Handlungen vornahmen, um sich durch den Verkauf des Films finanziell zu bereichern. Das Verfahren hätte aufgrund dessen EINGESTELLT werden müssen und nicht mit der Verurteilung "Falschbeschuldigung" enden. >>> "In dubio pro reo"!Text
@buntervogel

Da es fast unterging, zitiere ich es noch mal, nicht ohne hinzuzufügen, dass das Video als "Vergewaltigungsvideo" angepriesen und angeboten wurde. Von wem, ist scheinbar nicht bekannt. Falls dem Gericht nicht bekannt, sollte jedenfalls auch dieser Frage nachgegangen werden. Und: Hat das Gericht die Beteiligten gefragt: wann begann der Plan, mit GLL den großen Reibach machen zu wollen? Oder sich damit begnügt, dass einer scheinbar gar nicht zu befragen ist? Nicht nur dieser Aspekt ist wichtig, sondern m. E. auch ein Gesetz (welches das uneinvernehmliche Veröffentlichen solcher Videos unter drakonische Strafen stellt), das dafür gesorgt hätte, dass es zu diesem "Fall" m. E. erst gar nicht gekommen wäre.

Es liegt auch durchaus noch im Bereich des Möglichen, dass eben dies geschieht, was Du schreibst: dass das Verfahren eingestellt wird.


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Gina-Lisa Lohfink - der Prozess

22.06.2016 um 15:31
Hierzu auch noch ein interessantes Detail:
Warum jetzt auf einmal dieser Strafbefehl ergeht, kann ich nicht verstehen", sagt Gina-Lisas Anwalt Burkhard Bedecken zu Refinery29 und erklärt, dass die Bearbeitung eines solchen Falles in der Regel vier bis sieben Monate dauert. Diesmal dauert es aber vier Jahre.
Es ist schon paradox, dass der Prozessauftakt auf den gleichen Tag fiel, wie das Treffen zur Verschärfung des Sexualstrafrechts im Bundestag. Politiker und Politikerinnen und Sachverständige im Rechtsausschuss des Bundestages kamen zusammen, um den Gesetzentwurf von Justizminister Heiko Maas zu besprechen. Die Paragrafen 177 und 179 des Strafgesetzbuchs sollen reformiert werden
http://www.refinery29.de/2016/06/112755/was-der-fall-gina-lisa-ueber-das-deutsche-rechtssystem-aussagt (Archiv-Version vom 09.06.2016)

Der Rest des Beitrags dort ist zugegeben tendenziös und rechtlich zu ungenau.

Aber ist halt schon ein interessantes Detail. Kann Zufall sein. Oder auch nicht. Hätte die Berliner Justiz sich aber auch überlegen können, ob das so ideal war. Vielleicht hat sie es ja.


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Gina-Lisa Lohfink - der Prozess

22.06.2016 um 16:43
Noch etwas lesenswertes zum Thema von einem Verfassungsrichter dazu:

Fischer im Recht / Rechtspolitik

Frauenfilme zu Frauenwahrheiten und Frauenfragen
Eine Kolumne von Thomas Fischer
(Zeit online).


wenn dieser Hinweis auf lesenswertes zu Thema gelöscht wird, dann lasst es eben.


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Gina-Lisa Lohfink - der Prozess

22.06.2016 um 16:45
@minnione
der link?


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Gina-Lisa Lohfink - der Prozess

22.06.2016 um 17:08
Interessantes Detail, das immer wieder untergeht:
Als Zeugin soll dann eine Frau aussagen, die Sebastian C. auch schon wegen sexueller Nötigung unter Einfluss von K.-o.-Tropfen angezeigt hat. Ihre Klage sei jedoch abgelehnt worden, sagt Burkhard Benecken. Kein gutes Omen. Die Staatsanwältin war dieselbe, die den Strafbefehl gegen Lohfink verhängte.
http://www.welt.de/vermischtes/article155887115/Gina-Lisa-Lohfink-vor-Gericht-als-Hure-beschimpft.html

Ich bin sehr gespannt auf diese Zeugin. Da gab es also schon mal eine Frau, die den einen Typen der sex. Nötigung unter KO Tropfen Einfluß beschuldigt hat, und das wird nicht beachtet ? Nachdem jetzt sogar schon zwei Frauen behaupten, daß er sie, zumindest, genötigt hat, stellt sich mir die Frage, ob das nicht vielleicht seine "Masche" ist. Oder sollen jetzt sogar schon zwei Frauen lügen ? Selbst wenn die Klage damals nicht zugelassen wurde, evt. weil die Tropfen nicht mehr nachweisbar waren o.ä., hinterläßt das Ganze bei mir einen sehr faden Beigeschmack.


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Gina-Lisa Lohfink - der Prozess

22.06.2016 um 17:23
@minnione
Schöner Text!
Ich erlaube mir mal nur einen kleinen Teil zu zitieren der mir aber ganz gut gefällt so zum Einstig:
Unerhört, meint Brigitte online, unbeeindruckt von der Wirklichkeit: Jetzt werden auch noch "die Peiniger" (Plural!) des "Opfers" (Singular) gegen dessen Strafanzeige geschützt!

Das ist die Karikatur von seriösem Journalismus. Es ist das Betätigen einer polemisch-suggestiven Verdrehungsmaschine (wie sie auch von Pegida und der AfD betrieben wird) und der glatte Missbrauch von journalistischer Macht: Schuld und Unschuld, Täter und Opfer stehen für diese Art von Presse schon lange vor der Ermittlung fest. Woraus sich das der Journalistin mit solcher Evidenz erschließt, dass die primitivsten Regeln ihres Berufs und die simpelsten Einsichten des Verstands bei ihr nicht mehr wirken, ist unbekannt. Ich fürchte: irgendwie aus den Hormonen. Die Anzeigeerstatterin eines Sexualdelikts heißt selbstverständlich "Opfer"; das Opfer einer Falschverdächtigung hingegen heißt "Peiniger" – und ist deshalb erst Recht "Täter": Der Beschuldigte eines Strafverfahrens wird so gleich vorab zum Doppeltäter ernannt. Man mag das kaum "Journalismus" nennen. Es sollte heißen, was es ist: Hetze.
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2016-06/rechtspolitik-sexualstrafrecht-vergewaltigung-taeter-opfer-fischer-im-recht


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Gina-Lisa Lohfink - der Prozess

22.06.2016 um 17:26
@McMurdo
Genau!
Und er bedient sich auch einer richtig tollen Wortwahl ...

Zitat:

Nettoeinkommen dieser Beschuldigten müsste demnach bei etwa 400 Euro pro Tag (= 12.000 Euro pro Monat) liegen, was plausibel ist, denn als Mensch mit dem Beruf "Vorzeigen-von-dicken-Silikonbrüsten" sollte man schon deutlich mehr verdienen als der Präsident eines Obersten Bundesgerichts. Etwa so viel wie eine Staatssekretärin.


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Gina-Lisa Lohfink - der Prozess

22.06.2016 um 17:27
oder diese Worte hier ... Einfach ... man muss sie sich auf der Zunge zergehen lassen ...

Zitat:

"Denn das Aussprechen des Wortes "Nein" ist ja kein magisches Zauberritual, das die Deutung einer Situation ein für allemal festlegt und entscheidet. Wie jede andere Aussage in jedem anderem Zusammenhang kann das "Nein" oder "Hör' auf" ganz ernst, halb ernst oder gar nicht ernst gemeint sein"


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Gina-Lisa Lohfink - der Prozess

22.06.2016 um 17:30
Und zu dem Beitrag da oben ... ein Leserkommentar:

Zitat:

Doch, Herr Fischer, gehen Sie bitte einfach davon aus, dass eine Frau, die während des Sex mehrmals deutlich hörbar "Nein, hör auf" sagt, das auch so meint.

Ich kann nicht fassen, dass ein Bundesrichter (oder was sind Sie doch gleich) öffentlich davon ausgeht, dass eine Frau ein "Nein" beim Sex gelegentlich wohl nicht so ernst meint. Soll das eine Aufforderung sein, sich über dieses Nein hinwegzusetzen? Oder eine Aufforderung zur Nachfrage, wie ernst dieses Nein denn wohl gemeint ist? Letzteres wäre durchaus zu befürworten.

Also, lieber Herr Fischer (und liebe gleichgesinnte Leser), wenn eine Frau/ein Mann das nächste Mal im Bett zu Ihnen "Nein" sagt, dann hoffe ich doch sehr, dass Sie innehalten und fragen, ob die Dame/der Herr die Handlung unterbrechen möchte. Es ist das absolute Minimum des Anstands und Respekts, die Aussagen seines Bettgefährten ernst zu nehmen - oder es wenigstens für möglich zu halten, dass sie ernst gemeint sind.


Und damit bin ich hier wieder raus. Das Ganze wird immer widerlicher ...


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Gina-Lisa Lohfink - der Prozess

22.06.2016 um 17:31
@jk1
Ich muss gestehen ich war von manchen Wörtern und Sätzen auch überrascht, zauberte es mir doch öfter ein Grinsen ins Gesicht. Hätte ich von einem Richter so nicht erwartet. Aber das was er sagt hat schon Hand und Fuß und ist im Kern absolut richtig.
Und bitte adde mich nicht mehr!


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Gina-Lisa Lohfink - der Prozess

22.06.2016 um 17:52
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Das kommt im amerikanischen Recht zum Beispiel durchaus oft vor, damit kann ich leben.
tja und manchmal bekommt man als weißer collegestudent nur 6 monate weil das gefägnis negative auswirkungen auf sein späteres leben hat.
in diesem sinn gleicht es sich dann wieder aus!

Wikipedia: People v. Turner#Sentencing and controversy


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Gina-Lisa Lohfink - der Prozess

22.06.2016 um 17:57
@jk1

Da redeten wir doch schon drüber ... Neid, Häme ... Scheint etwas sehr Deutsches zu sein.
Katie Price in England z. B. ist Multimillionärin.
Könnte ne interessante Umfrage sein: wer hier hat ein Problem damit? Ich nicht.
Wie der Herr Bundesrichter da abstimmen würde, weiß ich schon.
Mit seiner Kritik an Brigitte Online hat er zweifellos recht. Da muss ich kein Bundesrichter sein, um das sofort zu sehen.
Aber als Bundesrichter sich Brigitte Online als leichte Zielscheibe auszusuchen ... es ist ja nicht so, dass Brigitte Online den gesellschaftlichen Diskurs hoheitlich bestimmt ... na ja, das ist dann eben auch psychologisch interessant.


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Gina-Lisa Lohfink - der Prozess

22.06.2016 um 18:03
ich würde mir etwas weniger Polemik und herablassende Belehrungen wünschen von einem Bundesrichter, aber da erwarte ich wohl zu viel.......


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jk1 ehemaliges Mitglied

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Gina-Lisa Lohfink - der Prozess

22.06.2016 um 18:15
@Tussinelda

Er besitzt offensichtlich einen Schrank mit vielen Schubladen, in die er, nach seinen Wertevorstellungen bemessenen Menschen einsortiert ...

@Dogmatix
Zitat von DogmatixDogmatix schrieb:... Neid, Häme ...
Bei ihm, meiner Meinung nach, zu finden.

@Photographer73
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Ich bin sehr gespannt auf diese Zeugin. Da gab es also schon mal eine Frau, die den einen Typen der sex. Nötigung unter KO Tropfen Einfluß beschuldigt hat, und das wird nicht beachtet ?
Ich weiß nicht ob die Dame schon in Erscheinung trat, sollte sie aber blond, sexy, unkonventionell und dazu noch mit üppiger Oberweite ausgestattet sein, befürchte ich, sie wird nicht als glaubwürdig angesehn werden ...
Man weiß doch wie das ist ... Weiber ... die rächen sich halt gern und spielen sich noch lieber in den Vordergrund.
Denn hätte er, dann wäre er GANZ sicher auch bestraft worden!
Ironie aus


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Gina-Lisa Lohfink - der Prozess

22.06.2016 um 18:24
Ich kann leider nicht nochmal alles lesen, vor allem nicht die letzten 30 Seiten an einem schönen Werktag, aber hat jemand eine offizielle oder detaillierte Urteilsbegründung, warum die der Vorwurf der Vergewaltigung fallengelassen wurde?

Werde zwar selbst suchen, aber wenn das jemand hat, wird er es schneller finden als ich.

Danke.


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Gina-Lisa Lohfink - der Prozess

22.06.2016 um 18:42
@insideman
gibt es nicht, das ist ja das Problem


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Gina-Lisa Lohfink - der Prozess

22.06.2016 um 18:43
@Tussinelda
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:ich würde mir etwas weniger Polemik und herablassende Belehrungen wünschen von einem Bundesrichter, aber da erwarte ich wohl zu viel.......
Das passt doch perfekt hierzu:
Auch der Bundesgerichtshof (BGH), in dessen Strafsenaten fast nur Männer sitzen, urteilt in genau diesem Geist. Und die Urteile des BGH haben entscheidenden Einfluss auf die Rechtsprechung, denn ihre Auslegung der Gesetze ist richtungsweisend. Ein Beispiel aus einem Grundsatzurteil des BGH im Jahre 2006: »Die knappen Feststellungen, nach denen der Angeklagte der Nebenklägerin die Kleidung vom Körper gerissen und gegen deren ausdrücklich erklärten Willen den Geschlechtsverkehr durchgeführt hat, belegen auch nicht die Nötigung des Opfers durch Gewalt.« (1) Man kann das auch als Freifahrtschein für Vergewaltiger bezeichnen.
http://ifgbsg.org/aus-maennlicher-perspektive/


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Gina-Lisa Lohfink - der Prozess

22.06.2016 um 18:43
@jk1

Ach, hatte ich fast ganz überlesen.
Es sind die Hormone! Befürchtet der Herr Bundesrichter.
Das sagte Donald Trump auch: über Megyn Kelly.
Na ja, ok, sie ist meist schon etwas klüger als diese Brigitte Online-Kolumne.
Und im Zweifel nehme ich einfach mal an, dass der Herr Bundesrichter sich im Hauptberuf einer anderen Sprache bedient.


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Gina-Lisa Lohfink - der Prozess

22.06.2016 um 18:51
@Tussinelda


Ich bin auch deshalb drauf zu sprechen gekommen, weil du vor ca 18 Seiten schriebst, dass Die Begründung warum es keine Vergewaltigung war ( also weil das "Hör auf" nicht eindeutig zuzuordenen ist) in direkter Verbindung steht mit der Begründung, warum es zu der Geldstrafe wegen Falschaussage käme.

Aber das "Hör auf" war sicher nie die alleinige Begründung. Diese kam ja durch eine Vielzahl an Indizien aus Videos, Aussagen und eben Chats zustande, welche ein Bild ergeben.

Dieses Bild muss nun nicht nur eine Vergewaltigung zweifelhaft machen, sondern vielmehr so eindeutig in der Gesamtheit sein, dass man das vermeintliche Opfer zusätzlich bestraft.


Ich habe dich das schon mal gefragt aber keine Antwort erhalten, glaubst du ein Gericht in Deutschland, bestraft ohne gewichtige Gründe eine Frau wegen Falschaussage bezüglich einer Vergewaltigung?

Es mag alles einmal vorkommen, aber ist es in diesem Fall nicht viel wahrscheinlicher, dass hier eindeutige Indizien gegen eine Vergewaltigung sprechen?

So eindeutig, dass man sich traut die Frau zu bestrafen.

Für mich ist das eher wahrscheinlich, wir sind ja nicht in einem islamischen Land, wo vergewaltigte Frauen eventuell so und schlimmer bestraft werden.


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