Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

Mindslaver schrieb:Digga, du hast doch gesagt, man könne gut davon leben... 🤣

Was individuell hinhauen kann oder auch nicht. Dies kann man nicht pauschal verneinen.

Mindslaver schrieb:Man muss sich aber genausowenig ans Fließband stellen, Herrgott nochmal!

Nein, muss man nicht, dann mach halt etwas anderes (wobei es vermutlich schwer wird, mehr Geld mit weniger Körperlicher- und Geistigerarbeit zu verdienen, als am Fließband)

behind_eyes schrieb:Ich sags mal so, ich wäre bis heute arbeitslos, ohne Rücklagen, ohne Karriere, ohne Zukunft wenn :

- ich nicht für meinen Job umgezogen wäre
- auch nicht manchmal suboptimale Arbeitsbedingungen akzeptiert hätte
- ich nicht am Anfang unterdurchschnittlich bezahlt wurde (Startup)
- ich nicht auch Aufgaben gemacht hätte die mich nicht voll ausgefüllt haben
- whatever

In vier von fünf Punkten war/ist es bei mir absolut genau so😉

Subtopimal und ausbeuterisch sind zwei verschiedene dinge.
Übergangsweise und als Endstation sind zwei verschiedene Dinge.

Das scheinen die meisten hier nicht so recht zu begreifen. Der Unterschied ist ähnlich groß, wie zischen "ich wurde gemobbt" und "in der vierten klasse hat mich mal einer geärgert".

Ich wurde als Autor auch am Anfang ausgenutzt und unterbezahlt, so wie die meisten jungen Autoren. Aber:

1) Macht es das nicht in Ordnung, dass das passiert.
2) Weine ich da auf hohem Niveau, weil an sich die Arbeitsbedingungen trotzdem ok und der lohn trotzdem gut ist, in relation gesprochen.

Ich hatte dazwischen auch mal einen Nebenjob, der nicht so geil war. Aber er war OK und ich wusste auch, dass ich den nicht ewig mache.

Was ich als Stressphase und als Unterbezahlung begreife, ist trotzdem um Welten besser, als das, was ein Mensch z.b. bei einem Subunternehmer in der Paketbranche erdulden muss, oder was Amazon Mitarbeiter zum Teil erdulden müssen.

Sowas hier : https://www.moment.at/story/amazon-die-ultimative-liste-der-uebeltaten musste ich niemals erdulden, weswegen mein Konzept von "suboptimalen Arbeitsbedinungen" nicht dasselbe ist, wie das von jemanden, der als vermutliche Endstation 40 Stunden für ein Ausbeuterunternehmen arbeitet.

Da brauchen einige hier glaube ich einen Reality Check.

shionoro schrieb:Ich wurde als Autor auch am Anfang ausgenutzt und unterbezahlt, so wie die meisten jungen Autoren. Aber:

Ja, und? So geht es den meisten Berufsanfängern. Hast du ernsthaft geglaubt, du verdienst mehr? Warum?
Mein erstes Gehalt war auch überschaubar, es hat sich im Laufe der Jahre mit kontinuierlicher Leistung gesteigert. So sollte es doch sein, oder?

shionoro schrieb:Da brauchen einige hier glaube ich einen Reality Check

Sorry, für mich bist du hier völlig weltfremd

Pura schrieb:Ja, und? So geht es den meisten Berufsanfängern. Hast du ernsthaft geglaubt, du verdienst mehr? Warum?
Mein erstes Gehalt war auch überschaubar, es hat sich im Laufe der Jahre mit kontinuierlicher Leistung gesteigert. So sollte es doch sein, oder?

Hast du meinen post gelesen und verstanden? Das Gefühl habe ich nicht.

Pura schrieb:Sorry, für mich bist du hier völlig weltfremd

Was denn davon? Dass es Menschen gibt, die unzumutbare Arbeitsbedingungen haben, ist Fakt.

shionoro schrieb:Hast du meinen post gelesen und verstanden? Das Gefühl habe ich nicht.

Ja, wie immer dein Statement…. Hätte ich es nicht gelesen, hätte ich wohl kaum geantwortet. Meine Güte

Pura schrieb:Ja, wie immer dein Statement…. Hätte ich es nicht gelesen, hätte ich wohl kaum geantwortet. Meine Güte

Aber du hast ja so geantwortet, dass ich sehen kann, dass du das Argument gar nicht verstanden hast.
Ich habe explizit geschrieben, dass ich mich da sogar auf hohem niveau beschwere um dann dazu zu kommen, dass es aber vollkommen unzumutbare arbeitsbedingungen gibt, die was ganz anderes sind, als wenn anfangs nicht alles perfekt ist.

Das scheinst du nicht erfasst zu haben. Denn dazu äußerst du dich gar nicht.

Und nein, man muss nicht akzeptieren, dass Menschen ausgenutzt werden. Es ist auch schrecklich dumm, das zu tun. Sowohl für arbeiter als auch berufseinsteiger, in jeder branche.

Aber z.b. in der Paktebranche ist es so schlimm, dass Menschen arbeitsbedingungen vorfinden, wo es nicht nur zu wenig lohn oder "subtoptimale" bedingungen gibt, sondern krasse unterbezahlung und arbeitsbedingungen die in burnout oder physische probleme treiben.

shionoro schrieb:Sowohl für arbeiter als auch berufseinsteiger, in jeder branche.

Da haben wir es wieder. Was erwartest du denn bitte? Berufseinsteiger oder Arbeiter sollen alle fürstlich entlohnt werden? Wer bezahlt das? Wenn du du darauf eine Antwort hast, dann gehe ich gerne mit.

Pura schrieb:Da haben wir es wieder. Was erwartest du denn bitte? Berufseinsteiger oder Arbeiter sollen alle fürstlich entlohnt werden? Wer bezahlt das? Wenn du du darauf eine Antwort hast, dann gehe ich gerne mit.

Wer hat denn das gesagt? Inwiefern ist "fürstlich entlohnt" dasselbe wie "nicht ausgebeutet" werden?

Dann definiere es doch

@Pura

Das kommt auf den Beruf an, aber ich habe dir beispiele genannt, wo ganz sicher keine akzeptablen bedingungen vorherrschen. Also Jobs, die eigentlich niemand mit sich machen lassen müssen sollte. Und das nicht wegen dem job ans ich, sondern wegen arbeitsbedingungen und lohn.

Wir drehen uns hier im Kreis, Endlosschleife.
Es wird niemand gezwungen, einen von dir genannten angeblich ausbeuterischen Job anzunehmen. Und das ist Fakt

Pura schrieb:Wir drehen uns hier im Kreis, Endlosschleife.
Es wird niemand gezwungen, einen von dir genannten angeblich ausbeuterischen Job anzunehmen. Und das ist Fakt

Doch, das werden einige, weil der finanzielle Druck oder Jobcentersanktionen sie dazu zwingen, das zu tun.

Und eines kann ich dir sagen: ich bin nicht mit goldenen Löffeln geboren worden, sprich: aus einer Mittelklassefamilie, wenn man das so sagen kann. Meine Eltern haben mein Studium nicht finanziert, das habe ich allein geschafft, mit „ausbeuterischen“ Jobs.
Was hat es mir gebracht? Jahre, die extrem hart waren, ja. Hat es sich gelohnt? Ja.
Ich muss nicht nachdenken, ob ich eine Behandlung für meine Hunde bezahlen kann, ein neues Auto brauche oder mal in den Urlaub fahren kann. Warum? Weil Arschbacken zusammen gekniffen.
Glaubst du, ich hatte Bock auf Kellnern? Oder Putzen?
Ich hatte es einfach durchgezogen, weil ich ein Ziel erreichen wollte. Das habe ich jetzt und glaub mir, ich würde es heute genau so wieder machen.
Aber bitte einfach weiter jammern, That’s the easy way. Kopfschütteln

@Pura
du musst dich nicht rechtfertigen.

Was mir auffällt, für die Arbeitsbefürworter gibt es da garnicht soviele Erklärungsmodelle - Backen zusammen und durch.
Schaut man so in die "Aber...."-Fraktion wird es ganz schnell ganz bunt - ein bunter Strauß an Argumenten warum man eben "grad nicht da" arbeiten muss und sich erstmal aushalten lässt.
Zufall oder Methode?
Choose your Weapon.

behind_eyes schrieb:Pura
du musst dich nicht rechtfertigen.

Danke dir, gefühlt musste ich es doch. Du verstehst mich sicher.

behind_eyes schrieb:Was mir auffällt, für die Arbeitsbefürworter gibt es da garnicht soviele Erklärungsmodelle - Backen zusammen und durch.
Schaut man so in die "Aber...."-Fraktion wird es ganz schnell ganz bunt - ein bunter Strauß an Argumenten warum man eben "grad nicht da" arbeiten muss und sich erstmal aushalten lässt.
Zufall oder Methode?
Choose your Weapon.

No more words needed. Das entspricht genau meinem Empfinden hier

shionoro schrieb:Ich wurde als Autor auch am Anfang ausgenutzt und unterbezahlt, so wie die meisten jungen Autoren.

Mein erster Gehalt als Angestellter Ing. 50k -> letzter Gehalt vor der Selbstständigkeit 155k.
Außerdem kannst Du als Autor leichter einen Lucky Punch setzen und mit einem Bestseller Multimillionär werden.

shionoro schrieb:Da brauchen einige hier glaube ich einen Reality Check.

Ich merke wie geerdet ich bin wenn ich Dich beim Fantasieren beobachte.

Letztendlich ziehst Du auch in diesem Thread die Kombikommunistenmasche ab: Mäh, Arbeit ist doof und der AG macht Haufen Kohle, gib mir was davon weil ich nicht arbeiten will.

Pura schrieb:Wir drehen uns hier im Kreis, Endlosschleife.
Es wird niemand gezwungen, einen von dir genannten angeblich ausbeuterischen Job anzunehmen. Und das ist Fakt

Ich geb dir da Recht. Keine Frage. Und es gibt durchaus diese pflichtbewussten Bürger, die jeden Tag auf's Neue gewissenhaft für wenig oder viel Geld die A-Backen zusammenkneifen, egal ob das der Traumjob ist oder nie war. Aber in die Seele kann keiner gucken und keiner weiß, ob die-/derjenige sein physisches und psychisches Limit bereits überschritten hat, diese Menschen machen weiter bis sie zusammenbrechen. Ja, diese AN gibt es auch zuhauf. Und dann fängt die Zeit der vielen Krankschreibungen an, die kein Ende nehmen. Alles nur und wegen ihrer ,,Selbstkasteiung".

Sage nicht, die sind selbst dran Schuld. Es stimmt schon irgendwo, dass Arbeit auch krank macht.

Nur, weil man sich "den Arsch aufgerissen" hat, um etwas zu erreichen, was sehr löblich ist, darf man das dennoch nicht auf andere Menschen übertragen und erwarten.

Das stinkt irgendwie nach Missgunst!
Gemäß dem Motto:
Wenn ich es schwer hatte, dann sollen es auch alle anderen schwer haben.

Ich könnte mich aber auch für andere freuen und sagen: Puh, Gott sei Dank hat es die Jugend heute leichter und muss nicht den Scheiß durchmachen, den ich durchgemacht habe.

@shionoro

Nochmal extra für dich, es gibt so viele Wahrheiten wie es Persönlichkeiten gibt! Und die muss man alle im Einzelfall betrachten, um sich ein Urteil bilden zu können und nur mit einem Punktgenauen Urteil kann man auch etwas „gutes“ umsetzen! Du betrachtest aber scheinbar nur die unschönen „Wahrheiten“ bzw. Persönlichkeiten, die ja auch wichtig sind, um sich ein Urteil zu bilden, aber was du nicht betrachtest, sind die schönen Wahrheiten, also Persönlichkeiten diese am Arbeitsmarkt bestehen, auch unter schlechten Bedingungen… damit hast du nunmal eine eingeschränkte Urteilsbildung, denn Erfahrungsberichte akzeptierst du hier ja auch nicht…

Mein Urteil: es gibt menschen mit Eigenmotivation und Menschen ohne Eigenmotivation und letzteres benötigt „Maßnahmen“ die ich schon mehrmals zum Ausdruck gebracht habe….