Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

@satori42

Es sind die Jobs die ich kann und einen Fähigkeitsnachweis habe. Für andere bin ich entweder unterqualifiziert, überqualifiziert oder gar nicht qualifiziert. Hier in der Schweiz zählen nur Diplome. Wenn du chronisch krank bist sowieso. Aber das kannst du nicht verstehen, dazu müsstest du aus deiner Denkblase kommen...uhhh gefährlich...

Ray. schrieb:habe in der Küche, in der Gärtnerei, als Schreiner gearbeitet und als Hausmeister... würde sich gut anhören bis die mistgabeln gezückt werden und sich die ersten Kunden beschweren. Alles schon erlebt...

Eine Krankheit zu verschweigen und über vorige Beschäftigungen zu lügen sind zwei par Schuhe. Leuchtet ein? Das eine nennt man vorspielen falscher Tatsachen und ist ein Kündigungsgrund bzw fällt automatisch auf, vermutlich noch in der ProbeZeit. Das andere ist das Recht eine unsichtbare unentdeckte Krankheit bzw Behinderung, geplante schwangerschaft etc zu verschweigen.

@PrivateEye

Das ist aber viel zu gering, die Plätze sind rar und nicht jede Firma kann Behindertengerechte Arbeitsplätze zur Verfügung stellen, da gibt es strenge Auflagen und oft bekommen solche Firmen dann noch Geld oder Zuschüsse vom Staat weil sie Behinderte Menschen einstellen.

simson schrieb:Das ist aber viel zu gering, die Plätze sind rar und nicht jede Firma kann Behindertengerechte Arbeitsplätze zur Verfügung stellen, da gibt es strenge Auflagen und oft bekommen solche Firmen dann noch Geld oder Zuschüsse vom Staat weil sie Behinderte Menschen einstellen.

Natürlich gibt es da zu wenig. Auch deshalb werden ja teils eigene Zweckbetriebe durch die öffentliche Hand gegründet, Behindertenwerkstätten und ähnliches.

Und bei entsprechenden Ausschreibungen, jedenfalls im öffentlichen Teil, sind diese mittlerweile schon länger Pflicht.

Bei privaten Unternehmen hängt das von der allgemeinen Anzahl an Beschäftigten ab und staffelt sich entsprechend.

PrivateEye schrieb:Nein, eher anders herum. Profit ist das Hauptinteresse des Arbeitgebers. Und solange dieser sich die AN noch aussuchen kann, versucht er gewiss die Dinge zu seinen Gunsten zu gestalten.

Na ja, siehste, und da liegt der Fehler im System.

Wenn Arbeitgeber "aussuchen" dürfen, dann ja wohl auch Arbeitnehmer.

Und Arbeitgeber werden niemals feststellen können, ob nicht der ein oder andere Bewerber trotz dürftiger Bewerbungsunterlagen nicht doch die bessere Fachkraft genau für diesen Betrieb sein können.

Genauso wie Arbeitnehmer, die dann merken, dass der AG doch nicht das Gelbe vom Ei von dem war, was er im Internet oder beim Bewerbungsgespräch für Konditionen offeriert hat.

satori42 schrieb:Eine Krankheit zu verschweigen und über vorige Beschäftigungen zu lügen sind zwei par Schuhe. Leuchtet ein?

Es wäre nicht mal gelogen sondern nur Details wie Mauern und Stacheldraht verschwiegen die ich nicht mal nennen müsste.

Warheitsucher schrieb:sind die Jobs die ich kann und einen Fähigkeitsnachweis habe. Für andere bin ich entweder unterqualifiziert, überqualifiziert oder gar nicht qualifiziert.

Das kann ich jetzt so nicht bestätigen da ich selbst schon in der Schweiz gearbeitet hab. War kein Problem, da dort die Lage ähnlich prekär ist wie in Deutschland. Vielleicht könntest du es ja mal mit temporär stellen versuchen. Wir sagen in Deutschland Zeit Arbeit dazu. Da findest du mit Diplom sicher was...

Do-X schrieb:Na ja, siehste, und da liegt der Fehler im System.

Dann kannst du das so hin nehmen oder anfangen zu versuchen das System nach deinen Vorstellungen zu verbessern. :Y:

Do-X schrieb:Und Arbeitgeber werden niemals feststellen können, ob nicht der ein oder andere Bewerber trotz dürftiger Bewerbungsunterlagen nicht doch die bessere Fachkraft genau für diesen Betrieb sein können.

Das zeigt sich im Arbeitsalltag. Einer der Gründe, warum es Probezeiten gibt.

@Kokolores82

Die Arbeiten müssen trotzdem zuverlässig erfüllt werden und es geht auch nicht man hat mal einen schlechten Tag oder schlechte Woche, da geht es um Dauer Zustände die nicht funktionieren.

Es ist halt nicht leicht nach zu voll ziehen, aber wenn du dann jemand hast der nach 30 Min schon problematisch wird in seinem handeln, oder welche die eine Woche oder zwei alles geben, und danach zusammenbrechen, hat kein Arbeitgeber was davon und darum wollen sie auch gesunde Menschen, weil die nicht so oft Kränkeln.

Leistungsfähigkeit wird bemessen und jemand der nicht zu 100% Leistungsfähig ist, hat Defizite und wird irgend wann Probleme bekommen. Natürlich kannst du die Leistungsfähigkeit von 100% auf 90, 60, 30, 20 ,0 bemessen.

Ray. schrieb:Es wäre nicht mal gelogen sondern nur Details wie Mauern und Stacheldraht verschwiegen die ich nicht mal nennen müsste.

Dann fallen wohl viele Jobs weg für die man ein Führungszeugnis braucht. Witzig dort wo ich jetzt arbeite ist die Hälfte der MA vorbestraft dürfen in gewisse Gebiete nicht rein. Verdienen trotzdem mehr als ich und haben weniger Stress. Aber du bist noch zusätzlich krank. Ja wird schwer...

@PrivateEye

und bei Langzeitarbeitslose hast du einfach zu viele mit Krankheiten und Defizite, die müssten im Grunde wie ich schon geschrieben habe, mit einem ganz andrem System begleitet werden und dann hast du noch keine Garantie, dass es fruchtet. Doch das wäre zu kostspielig, die Gelder würden nicht weniger werden.

satori42 schrieb:Witzig dort wo ich jetzt arbeite ist die Hälfte der MA vorbestraft dürfen in gewisse Gebiete nicht rein. Verdienen trotzdem mehr als ich und haben weniger Stress.

Oh interessant, sieht man nicht so oft das ein Arbeitgeber gleich die Hälfte seiner Belegschaft mit vorbestraften belegt. Kam mir bisher noch nicht unter.

PrivateEye schrieb:Das zeigt sich im Arbeitsalltag. Einer der Gründe, warum es Probezeiten gibt.

Probezeiten muss es eigentlich gar nicht geben. Man bewirbt sich ja mit einem Grund, es wäre doch fatal, wenn das Jobcenter jemandem einen Vorschlag unterbreitet, der nicht den Anforderungen desjenigen entspricht. Das ist zutiefst kontraproduktiv.

Und jemand, der nach Tagen merkt, dass der Job doch nicht das ist, was er sich davon verspricht, geht doch eh von selbst und da wird auch jeder AG dankbar sein.

Besser ist der sofortige "unbefristete Arbeitsvertrag", das ist so ein psychisches Ding, du weißt, dass du deine Arbeit sicher hast. Wenn dann noch "gute finanzielle" Konditionen vereinbart werden, gutes Betriebsklima herrscht, ist doch alles super. Damit hält der AG seine Arbeitskräfte und die Arbeitnehmer sind auch zufrieden und Massenflucht hin zum Jobcenter ist Geschichte.

simson schrieb:und bei Langzeitarbeitslose hast du einfach zu viele mit Krankheiten und Defizite

Sicherlich nicht bei allen. Statistiken? Quellen?

simson schrieb:die müssten im Grunde wie ich schon geschrieben habe, mit einem ganz andrem System begleitet werden und dann hast du noch keine Garantie, dass es fruchtet

Es gibt ja diese Startmaßnahmen, wo sie langsam wieder an ein normales Leben herangeführt werden. früh aufstehen, ein paar Stunden zur Arbeit. So zur Eingewöhnung. Ja, ob es fruchtet dürfte primär am Willen liegen. Und ja, nach vielen Jahren des Nichtarbeitens ist das durchaus schwer wieder umzusetzen. Das ist jetzt kein Sarkasmus oder so.

simson schrieb:Doch das wäre zu kostspielig, die Gelder würden nicht weniger werden.

Klingt nach Aufgabe. Es von Anfang an gleich sein zu lassen, bringt ja eh nichts... Erinnert mich jetzt an den Film Soylent Green. Entweder tagtäglich für deine Ration anstehen oder sich für die Goldene Pille und ein letztes, echtes mahl entscheiden... Ein beängstigender Gedanke.

Do-X schrieb:Probezeiten muss es eigentlich gar nicht geben. Man bewirbt sich ja mit einem Grund, es wäre doch fatal, wenn das Jobcenter jemandem einen Vorschlag unterbreitet, der nicht den Anforderungen desjenigen entspricht. Das ist zutiefst kontraproduktiv.

Das betrifft eher den AG, nicht das Jobcenter. Aber du kannst natürlich dem entsprechenden Ministerium gerne Vorschläge unterbreiten, vielleicht sogar selber eine Bewerbung einreichen. :Y:

Do-X schrieb:Besser ist der sofortige "unbefristete Arbeitsvertrag", das ist so ein psychisches Ding, du weißt, dass du deine Arbeit sicher hast.

Sorry, das ist totaler Bullshit. Dann macht ein AN auf dicke Hose, präsentiert sich gut, hat aber nicht wirklich was auf der Pfanne. So einen hast du dann in der Firma, der zieht alle runter und du wirst ihn nicht los. Aber Hauptsache er hat dann den Jackpot? sehr kollegial und sozial den anderen AN gegenüber, dem AG übrigens auch.

PrivateEye schrieb:Sorry, das ist totaler Bullshit. Dann macht ein AN auf dicke Hose, präsentiert sich gut, hat aber nicht wirklich was auf der Pfanne. So einen hast du dann in der Firma, der zieht alle runter und du wirst ihn nicht los. Aber Hauptsache er hat dann den Jackpot? sehr kollegial und sozial den anderen AN gegenüber, dem AG übrigens auch.

Das weißt du doch gar nicht?! Warum so ein absolutes Schubladendenken? Hat dein Betrieb solche Erfahrungen gemacht und nun betrifft das alle Bewerber oder was?

Außerdem kommt der Staat mit Zeitverträgen auch nicht weiter. Diese ständigen Entlassungen sind auf jeden Fall auch eine riesen finanzielle Lase, die unser Sozialsystem schultern muss, die Menschen werden dadurch auch krank! Keine Sicherheit, immer die unausgesprochene Entlassung im Nacken.

Do-X schrieb:Das weißt du doch gar nicht?!

Erfahrungswerte?

Do-X schrieb:Warum so ein absolutes Schubladendenken?

Die Frage solltest du dir eher selber stellen.

Do-X schrieb:Hat dein Betrieb solche Erfahrungen gemacht und nun betrifft das alle Bewerber oder was?

Nein, nicht alle. Aber man weiß es eben erst mit der Zeit. Bei den meisten.

Do-X schrieb:Außerdem kommt der Staat mit Zeitverträgen auch nicht weiter.

Bedanke dich bei der Agenda 2010, jenen die sie ins Rollen brachten und denen, die sie bis heute weiter "perfektionieren".

Ray. schrieb:Oh interessant, sieht man nicht so oft das ein Arbeitgeber gleich die Hälfte seiner Belegschaft mit vorbestraften belegt. Kam mir bisher noch nicht unter.

Naja ich bin mir nicht sicher ob der Chef das vorher bei allen wusste. Also mich kannte der schon und der weiß auch dass ich einen an der Waffel habe. Er weiß aber auch das ich bisl was kann und auch will.
Die meisten AN dort sind aber langjährige MA die wenn sie im Laufe der Jahre straffällig werden nicht sofort entlassen werden. Sie werden ja gebraucht.

Es gibt halt aber gewisse Bereiche in denen Mann eine polizeiliche Abfrage braucht und da gibt es halt diese Liste wo jeder drauf steht der nicht darf ;)

@satori42

Ich will eine Festanstellung. Egal wenn ich weniger verdiene.

@PrivateEye

Du warst wohl noch nie Langzeitarbeitslos, warum wollen Arbeitgeber keine Langzeitarbeitslose? Und weshalb sind Arbeitslose die nach 6 Monate noch keinen Job gefunden haben schon nicht mehr attraktiv genug und haben bereits schon größere Probleme einen Job zu finden als Jemand der frisch arbeitslos geworden ist, nach einem Jahr sind viele bereits schon nicht mehr wirklich attraktiv für den Markt nach zwei Jahren sind viele bereits auf dem Abstellgleis gelandet. Das zermürbt Menschen das macht was mit ihnen und ich kenne genügend die deswegen Depressiv geworden sind oder einfach irgend wann resignierten und später einfach in ihrer eigne Welt lebten.

Na ja, ich finde es ja auch nicht gut, ich würde vieles anders machen, auch Geld ausgeben für die Langzeitarbeitslosen, aber in eine andere Richtung die wenigen gefallen täte. :-D Ich würde vieles auf Freiwillig aufbauen mit anreizen.

satori42 schrieb:Die meisten AN dort sind aber langjährige MA die wenn sie im Laufe der Jahre straffällig werden nicht sofort entlassen werden. Sie werden ja gebraucht.

Ok, dass werden wohl die wenigsten tun, allerdings kann man das auch nicht vergleichen. Es ist ein Unterschied ob ein langjähriger Mitarbeiter verurteilt wird aber weiterarbeiten kann oder aber ob ich jemand fremdes bewusst einstelle von dem ich weiß das er x jahre gesessen hat.