Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

Warheitsucher schrieb:und zack ist deine Bewerbung weg.

Also ich kenn da bei uns 2 Seiten: gut qualifizierte Menschen haben mit 40 mehr Erfahrung, bekommen selten Kinder, wissen was sie wollen und wechseln nicht so häufig. Weniger qualifizierte werden von AMS häufig unterstützt indem der AG einen Teil vom Lohn bezahlt bekommt. Also kein Grund um 25 Jahre von der Mindestsicherung zu leben

PrivateEye schrieb:allerdings kann ich diesen Schritt des Amtes durchaus nachvollziehen. Oder glaubst du ehrlich, wenn du bedingungslos Geld bekommen würdest du dann alles machen würdest, das es aufhört?

Von bedingungslos spricht ja auch keiner. Obwohl ich ein Fürsprecher des 3-Monatigen Vertrauensvorschusses gewesen bin und ebenso zumindest über eine leichte Erhöhung des Schonvermögens nachzudenken, damit sich die Menschen nicht erst zu arm machen müssen.


Und das Amt bzw. die Jobcenter müssen sich ja jetzt so oder so am Bundesverfassungsgerichtsurteil von 2019 orientieren, ob es ihnen gefällt oder nicht.

cachalot schrieb:Das Studium kostet dich im Jahr zwischen 0 und 700€ (Das ist der Höchstsatz den ich kenne) Semestergebühren. Das war’s.

Na ja, sind aber Kosten, die der Staat unter bestimmten Voraussetzungen/Bedingungen (damit der Staat langfristig auch einen Nutzen davon hat/hätte) übernehmen könnte.

rhapsody3004 schrieb:Na ja, sind aber Kosten, die der Staat unter bestimmten Voraussetzungen/Bedingungen (damit der Staat langfristig auch einen Nutzen davon hat/hätte) übernehmen könnte.

Der Staat kann nicht alles mitfinanzieren, wie soll das funktionieren, willst Du noch mehr Steuern zahlen? Bist doch jetzt schon am jammern mit Lohnsteuerklasse l

Kokolores82 schrieb:Der Staat kann nicht alles mitfinanzieren, wie soll das funktionieren, willst Du noch mehr Steuern zahlen? Bist doch jetzt schon am jammern mit Lohnsteuerklasse l

Erstens gehöre ich nicht zu denen, die sich ständig über zu hohe Abgaben beklagen (schon gar nicht dann, wenn damit aus meiner Sicht Wichtiges mitfinanziert wird) - und zum anderen sind das alles nur Vorschläge, die der Staat machen könnte, um mehr Menschen (Arbeitslose und alle anderen) zu Bestimmten wieder zu motivieren und um so den Fachkräftemangel (und seis auch nur je nach Region oder AG) etwas einzudämmen.

Natürlich müsste man auch Anreize bei bestimmten Ausbildungen schaffen und nicht nur bei einigen Studiums.

rhapsody3004 schrieb:Na ja, sind aber Kosten, die der Staat unter bestimmten Voraussetzungen/Bedingungen (damit der Staat langfristig auch einen Nutzen davon hat/hätte) übernehmen könnte.

Natürlich. Daran scheitert es. Deswegen wird von dem Kreis über den wir sprechen niemand studieren können. 0-60€ im Monat sind trotz BAFÖG unüberwindliche Hürden. Bei den 60 gehe ich sogar mit. Aber dann muss ich auch nicht die teuerste Uni nehmen.

@devil075

Du hast wirklich keine Ahnung. Für solche wie die sollte es eine Sondersteuer geben, damit du noch mehr für die Arbeitslosen abgeben darfst. Dazu einen Zwangskurs, "Einblicke in das Leben eines Stellensuchenden ab 40 in der Realität".
Und nochmals zum mitschreiben: In Schweiz ab 45 Arbeiter mehr teuer wegen Pensionskasse = Arbeitgeber nix einstellen wenn jüngere mit gleiche Qualifikation weil mehr billig - capice???

@Warheitsucher
Kein Grund ausfallend zu werden weils bei uns anders läuft.
Zum Nachdenken für dich: ich bin 47 hab vor 2 Jahren Job gewechselt und hatte null Probleme. Natürlich WILL ich arbeiten und natürlich hab ich mich laufend weitergebildet. Wenn ich wechseln wollen würde, wette ich, dass ich in 3 Tagen eine Zusage hätte trotz fast 50 und ohne Förderung.
Also Realität kann ich ;)
PS: du darfst ruhig „normales Deutsch“ verwenden auch wenn ich kein Schweizer bin :)

devil075 schrieb:Zum Nachdenken für dich: ich bin 47 hab vor 2 Jahren Job gewechselt und hatte null Probleme. Natürlich WILL ich arbeiten und natürlich hab ich mich laufend weitergebildet. Wenn ich wechseln wollen würde, wette ich, dass ich in 3 Tagen eine Zusage hätte trotz fast 50 und ohne Förderung.
Also Realität kann ich ;)

Das ist aber nur deine Realität - nicht die Realität Millionen anderer ab einem bestimmten Alter.

Weiß ich auch noch von meinem Vater vor seiner Rente. Ab 50 glaube ich nahmen den nur noch Zeitarbeitsfirmen.


@cachalot
Wie gesagt, letztendlich muss sich eh der Staat etwas einfallen lassen wie er den Fachkräftemangel nachhaltig bekämpfen kann und will (und auch verfassungskonform dürfen würde) und das sowohl im akademischen wie auch nichtakademischen Bereich. Muss hier ja auch nicht weiter diskutiert werden.

Und die Arbeitslosen sich in Grundsicherung befindend sind eh nicht nur schuld an der Misere. Damit macht man es sich zu einfach. Viel zu einfach.

rhapsody3004 schrieb:ist aber nur deine Realität - nicht die Realität Millionen anderer ab einem bestimmten Alter.

Das ist nicht korrekt - hier wird Personal dringend gesucht

rhapsody3004 schrieb:einfallen lassen wie er den Fachkräftemangel

Wie du selbst erkannt hast ;)

rhapsody3004 schrieb:Wie gesagt, letztendlich muss sich eh der Staat etwas einfallen lassen wie er den Fachkräftemangel nachhaltig bekämpfen kann und will (und auch verfassungskonform dürfen würde) und das sowohl im akademischen wie auch nichtakademischen Bereich. Muss hier ja auch nicht weiter diskutiert werden.

Jup. Da gehe ich mit. Es gibt mehrere Ansätze. Zuwanderung, Arbeitslose in Arbeit bringen sind nur zwei Möglichkeiten.
Bildung ist übrigens ein zweischneidiges Schwert. Es bringt nicht eine Arbeitskraft mehr, verschiebt nur die Möglichkeiten. Für den Einzelnen natürlich sehr Relevant.

devil075 schrieb:Das ist nicht korrekt - hier wird Personal dringend gesucht

Wollte damit auch nur sagen, dass nur weil du keine Probleme damit gehabt hast und auch angeblich nicht haben würdest, würdest du neu auf die Suche gehen - so muss das noch längst nicht für andere Menschen ab einem bestimmten Alter gelten.

devil075 schrieb:Wie du selbst erkannt hast

Ja, die Bürger werden sich darüber wohl als letztes Gedanken machen, wenn durch den Fachkräftemangel nicht gerade schon persönlich betroffen bzw. Nachteile habend.
Die Wenigstens könntest du auch nur mit der Systemrelevanz und wie notwendig etwas ist motivieren oder ködern können.

Der Staat (Gesetzgebung und Regierung) und Arbeitgeber (öffentliche wie auch private) sollten sich darüber weiter Gedanken machen. Umso mehr, wenn der Trend weiterhin negativ anhalten oder sich sogar noch verstärken/verschärfen sollte in Zukunft.

Gesetzgebung und Regierung nicht nur auf Bundesebene, sondern auch auf Landesebenen.

Ps.


@devil075


Ich kann natürlich auch nicht für alle sprechen und ich bin mir auch sicher, dass es immer noch genügend AG hier bei uns in D gibt, die weiterhin ungern ältere Bewerber ab einem bestimmten Alter einstellen wollen würden - aber dürfte es mittlerweile bestimmt auch immer mehr geben und seis nur aus der Not heraus, weil Jüngere nicht zu bekommen wären, die auch gerne ältere Bewerber einstellen würden. Will ich gar nicht abstreiten.

@rhapsody3004
Bei dem Fachkräftemangel (absichtlich nicht Facharbeitermangel) wird ein AG überall nicht nur in Österreich froh sein geschultes Personal zu bekommen und nicht auf das Alter achten

rhapsody3004 schrieb:Ich kann natürlich auch nicht für alle sprechen und ich bin mir auch sicher, dass es immer noch genügend AG hier bei uns in D gibt, die weiterhin ungern ältere Bewerber ab einem bestimmten Alter einstellen wollen würden - aber dürfte es mittlerweile bestimmt auch immer mehr geben und seis nur aus der Not heraus, weil Jüngere nicht zu bekommen wären, die auch gerne ältere Bewerber einstellen würden. Will ich gar nicht abstreiten.

Bei meinem letzten Jobwechsel inkl. Umzug etc war ich letztes Jahr 54. Und da bin ich mir sicher, es war nicht aus der Not heraus das man sich für mich entschieden hat. Ich war nicht der Einzige Bewerber und sicher nicht der Billigste.

rhapsody3004 schrieb:aber dürfte es mittlerweile bestimmt auch immer mehr geben und seis nur aus der Not heraus, weil Jüngere nicht zu bekommen wären,

Das ist doch albern. Niemand wird einen Älteren einstellen, nur damit die Stelle besetzt ist. Die Arbeit muss schon auch getan werden können, sonst stellt er lieber keinen ein.

Nach 22 Jahren Hartz4 stellt einen wahrscheinlich keiner ein, das ist schon klar, das liegt aber keineswegs am Alter, sondern es fehlt eben der Glaube, dass derjenige plötzlich tatsächlich arbeiten will und da nimmt gerne jemanden mitten aus dem Berufsleben, auch wenn er 10 Jahre älter ist.

Wenn da jahrelang nur Couchhüten war, wird es schwer für beide Seiten. Es fehlt eben immer der Nachweis darüber, dass man auch irgendwann mal was durchgehalten hat. Warum also, sollte der AG auf die Idee kommen, dass es bei ihm anders wäre?
Jeder neue Mitarbeiter kostet erstmal immens viel Geld.

Frau.N.Zimmer schrieb:Nach 22 Jahren Hartz4 stellt einen wahrscheinlich keiner ein, das ist schon klar, das liegt aber keineswegs am Alter, sondern es fehlt eben der Glaube, dass derjenige plötzlich tatsächlich arbeiten will

Wenn man deiner Annahme entgegenhält, dass eine Hausfrau und Mutter dafür nach 20 Jahren Nichtberufstätigkeit eingestellt wird, ist das einem H4 Empfänger gegenüber, der wirklich arbeiten möchte, schon arg diskriminierend.

Do-X schrieb:, ist das einem H4 Empfänger gegenüber, der wirklich arbeiten möchte, schon arg diskriminierend.

Wenn er wirklich arbeiten wollen würde hätte er ja keine 22 Jahre alg2 bezogen. Also nein...

satori42 schrieb:Wenn er wirklich arbeiten wollen würde hätte er ja keine 22 Jahre alg2 bezogen. Also nein...

Wenn man ein Familienmitglied gepflegt hat? Man bekommt dafür auch Bürgergeld, weil die Absicht, für den Arbeitsmarkt zur Verfügung zu stehen, immerhin noch existiert!

Also JA, Diskriminierung!

Do-X schrieb:weil die Absicht, für den Arbeitsmarkt zur Verfügung zu stehen, immerhin noch existiert!

Wie soll man denn dem Arbeitsmarkt zu Verfügung stehen wenn man ein Familienmitglied vollzeit pflegt. Es sei denn man pflegt nur ein zwei Stunden am Tag. Dann könnte man ja aber Teil Zeit arbeiten gehen. Die Absicht zu haben und trotzdem nicht zur Verfügung zu stehen... Steht also faktisch dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung....

satori42 schrieb:Wenn er wirklich arbeiten wollen würde hätte er .....

Ich frage mich, ob du überhaupt mal selbstreflektierst, was du so von dir gibst?!

Hast du hier nicht selber zugegeben, dass du deine Auszeit aus deinem Berufsleben länger als nötig schamlos ausgenutzt hast?

Im Prinzip hast du die Sozialgemeinschaft um Gelder betrogen, hättest ja AUCH früher arbeiten gehen können, warst sogar "gesund"!

satori42 schrieb:Wie soll man denn dem Arbeitsmarkt zu Verfügung stehen wenn man ein Familienmitglied vollzeit pflegt. Es sei denn man pflegt nur ein zwei Stunden am Tag. Dann könnte man ja aber Teil Zeit arbeiten gehen. Die Absicht zu haben und trotzdem nicht zur Verfügung zu stehen... Steht also faktisch dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung....

Bei Tod des P-Bedürftigen schon !