Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

Kokolores82 schrieb:Epilepsie muss man angeben, wenn da was z.B. in der Produktion passiert, und Du das nicht angibst bekommst Du Probleme.

Vor allem was nützt es eine Arbeit unter vorspielen falscher Tatsachen anzutreten? Es gibt vieles was ich einem potentiellen Arbeitsgeber nicht sagen muss, ja sogar lügen darf. Toller Start wenn das rauskommt.

sooma schrieb:Oder man findet gemeinsam heraus, welche Tätigkeit in welchem Umfang möglich wäre.

Absolut! Ich hoffe, dass sich der Arbeitsmarkt für diesen Teil unserer Bevölkerung zum Positiven entwickelt!

Ray. schrieb:Vor allem was nützt es eine Arbeit unter vorspielen falscher Tatsachen anzutreten? Es gibt vieles was ich einem potentiellen Arbeitsgeber nicht sagen muss, ja sogar lügen darf. Toller Start wenn das rauskommt

Ich hab es damals bei einem großen Automobilkonzern mitbekommen.
Mitarbeiter in der Produktion bekommt epileptischen Anfall am Band, keiner wusste von der Erkrankung.

War ein riesen Theater, zumal die Mitarbeiter in dem Moment gar nicht wussten was nun mit ihm ist

Do-X schrieb:Ich hoffe, dass sich der Arbeitsmarkt für diesen Teil unserer Bevölkerung zum Positiven entwickelt!

Trotzdem kann der Markt nur hergeben, was er auch hat. Und nicht extra auf Wünsche der zukünftigen AN eingehen. So funktioniert das Wirtschaftssystem nun mal nicht. Eher muss sich der AN der Lage anpassen. Und das erfordert nun mal Eigeninitiative.

Aber man darf nicht vergessen 100% Arbeitsfähig ist nicht gleich wie 100% Leistungsfähig.

20% Arbeitsfähigkeit bedeutet man muss in den 20%, 100% Leistungsfähig sein, das ist was viele nicht auf dem Schirm haben.

@simson

Bei einigen mag es komplex sein was dahinter steckt aber glaube tatsächlich das es nicht wirklich viele sind.

Kokolores82 schrieb:Ich hab es damals bei einem großen Automobilkonzern mitbekommen.
Mitarbeiter in der Produktion bekommt epileptischen Anfall am Band, keiner wusste von der Erkrankung.

Ja so etwas ist echt unschön selbst wenn man weiß was der Person fehlt.

@satori42

Du hast hast gar nichts verstanden oder willst nicht verstehen.
Ich habe 20 Jahre als Bäcker gearbeitet und dann die Diagnose Epilepsie, nach meinem ersten Anfall, erhalten. Nachtschicht nicht mehr möglich, Arbeit in der Produktion wegen Anfallsrisiko schwierig. Also umschulung zum Kaufmann. Jetzt heisst es zuwenig Erfahrung und wenn ich was von der Krankeit sage, ist es gleich fertig. Jetzt werde ich es in einer Bäckerei mit Tagschicht probieren, d.h. mich vorstellen. Habe aber Bedenken, wenn ich denen meine Epilepsie gestehe, selbst wenn es laut Zeugnis Neurologin möglich wäre.

@Ray.

Denke schon und darum wird es auch nicht funktionieren, besonders gibt es doch schon lange genügend Berichte darüber, was Langzeitarbeitslosigkeit bedeutet und wer alles dort hinein rutscht. Die wissen das genau.

simson schrieb:20% Arbeitsfähigkeit bedeutet man muss in den 20%, 100% Leistungsfähig sein, das ist was viele nicht auf dem Schirm haben.

Es gibt doch auch Teilzeitstellen die zu besetzen sind. Das sollte dann doch passen.

Warheitsucher schrieb:Nein es wird nicht albern. Tatsächlich hält der menschliche Körper nach wie vor Überraschungen bereit und die Medizin weiss noch längst nicht alles. Aber als gutbürgerlicher Wissenschaftsverweigerer, der nur glaubt was er sieht (oder sehen will) kann und will man das natürlich nicht verstehen...

:D
Ja, hier entlang für Schwurbelkram bitte: -> Verschwörungstheorien

PrivateEye schrieb:Was voraussetzt, das beide Seite in die selbe Richtung streben.

Das lässt sich ja ausloten. Beiderseitige Kompromisse sind vielleicht auch nötig, damit der Arbeitssuchende (nicht der Ausredenfindende) wieder Fuß fasst. Möglichkeiten und Wege gibt es für meine Begriffe da auch ausreichend.

sooma schrieb:Beiderseitige Kompromisse sind vielleicht auch nötig,

Das beschreibt eigentlich das Leben im Allgemeinen schon sehr gut. :Y: Aber beide Seiten müssen es eben wollen.

PrivateEye schrieb:Trotzdem kann der Markt nur hergeben, was er auch hat. Und nicht extra auf Wünsche der zukünftigen AN eingehen. So funktioniert das Wirtschaftssystem nun mal nicht. Eher muss sich der AN der Lage anpassen. Und das erfordert nun mal Eigeninitiative.

Ich denke, in einem nach "Profit" ausgerichteten Staat wird sich der Arbeitsmarkt künftig mehr nach allen Gruppen von Arbeitnehmern richten müssen!

Ray. schrieb:Toller Start wenn das rauskommt.

Es ist dein recht es zu verschweigen und das nicht ohne Grund. Aber natürlich ist es viel toller gar keine Arbeit zu haben. Wenn du natürlich zum Vorstellungsgespräch gehst und gleich erzählst dass du Alkoholiker bist und die anderen Stellen alle zu weit weg sind bzw du dafür nicht geschaffen bist, bitte nur zu. Ausserdem wenn es hinterher rauskommt aber du die ganze zeit gute Arbeit machst kann dir der AG rechtlich gar nichts und warum sollte er auch was dagegen haben. Er hatt dich ja immerhin eingestellt also muss er ja überzeugt gewesen sein.

Es mag da Ausnahmen geben wie Epilepsie zb. Gibt aber auch für mich zb etliche Jobs von denen mir aus ärztlicher Sicht abgeraten wird. Schichtarbeit zb. Aber hindern kann mich da trotzdem niemand wenn ich das will. Macht nur keinen Sinn.

@PrivateEye

Eben, das ist falsch und viele können das auch nicht wissen, sagen wir mal ein 50% Job, muss die Person 100% Leistungsfähig sein.

Auch nur bei 10% Job, muss die Person 100% Leistungsfähig sein, weil die Person auch dafür bezahlt wird und auch bei freiwilligen arbeiten ist es oft das selbe.

In der Zeit wo die Person arbeitet muss sie Leistungsfähig zu 100% sein, Menschen die Krank sind oder Defizite haben können das zum teil eben nicht und das ist sicher ein großer Grund, warum es so abläuft seit Jahren, weil es eben doch zu komplex ist.

satori42 schrieb:Es ist dein recht es zu verschweigen und das nicht ohne Grund. Aber natürlich ist es viel toller gar keine Arbeit zu haben. Wenn du natürlich zum Vorstellungsgespräch gehst und gleich erzählst dass du Alkoholiker bist und die anderen Stellen alle zu weit weg sind bzw du dafür nicht geschaffen bist, bitte nur zu. Ausserdem wenn es hinterher rauskommt aber du die ganze zeit gute Arbeit machst kann dir der AG rechtlich gar nichts und warum sollte er auch was dagegen haben. Er hatt dich ja immerhin eingestellt also muss er ja überzeugt gewesen sein.

Aber mal ehrlich, was hat ein Arbeitgeber davon, wenn der AN nicht gleich alle Tatsachen auf den Tisch knallt? Spätestens wenn die Arbeit losgeht und der AN dann krank wird und dauerhaft ausfällt, kommt doch dasselbe dabei heraus oder nicht?
Also warum unehrlich, wenn es auch ehrlich geht?

Do-X schrieb:Aber mal ehrlich, was hat ein Arbeitgeber davon, wenn der AN nicht gleich alle Tatsachen auf den Tisch knallt? Spätestens wenn die Arbeit losgeht und der AN dann krank wird und dauerhaft ausfällt, kommt doch dasselbe dabei heraus oder nicht?
Also warum unehrlich, wenn es auch ehrlich geht?

Was soll daran unehrlich sein? Ich wurde noch nie gefragt ob ich behindert bin also wo habe ich da gelogen?

Er hat in meinem Fall einen top motivierten Arbeiter der trotz zahlreichen Unsichtbaren Einschränkungen gute Arbeit leistet. Und wenn er clever ist lässt er sich noch vom Staat ein Teil des Gehaltes finanzieren also quasi hat er sogar noch weniger Risiko als wenn er einen AN von der Stange nimmt der auch jederzeit vom schwarzen Loch verschluckt wrtden kann.

Do-X schrieb:Ich denke, in einem nach "Profit" ausgerichteten Staat wird sich der Arbeitsmarkt künftig mehr nach allen Gruppen von Arbeitnehmern richten müssen!

Nein, eher anders herum. Profit ist das Hauptinteresse des Arbeitgebers. Und solange dieser sich die AN noch aussuchen kann, versucht er gewiss die Dinge zu seinen Gunsten zu gestalten.

Würde sich der Markt stattdessen primär um den An und sein Wohlbefinden drehen, hätten wir wohl eher ein sozialistisch oder kommunistisch angehauchtes Utopia, wenigstens in der Theorie. das dies eher nicht praktikabel und umsetzbar ist, hat die Geschichte ja gezeigt.

Und Star Trek ist leider nicht, dafür fehlt den Menschen im allgemeinen die Weitsicht, Empathie und auch die Rücksichtnahme.

simson schrieb:In der Zeit wo die Person arbeitet muss sie Leistungsfähig zu 100% sein, Menschen die Krank sind oder Defizite haben können das zum teil eben nicht und das ist sicher ein großer Grund, warum es so abläuft seit Jahren, weil es eben doch zu komplex ist.

Arbeitgeber haben aber auch Quoten zu erfüllen. Neben der gleichberechtigten Beschäftigung von Frauen kommen auch Schwerbehinderte etc. dazu. Diese werden diese Auflagen sicherlich nicht wirklich einhalten können, müssen aber trotzdem adäquat beschäftigt werden.

satori42 schrieb:Es ist dein recht es zu verschweigen und das nicht ohne Grund. Aber natürlich ist es viel toller gar keine Arbeit zu haben. Wenn du natürlich zum Vorstellungsgespräch gehst und gleich erzählst dass du Alkoholiker bist und die anderen Stellen alle zu weit weg sind bzw du dafür nicht geschaffen bist, bitte nur zu.

Natürlich wäre es mein Recht. Ich könnte genauso einfach alles verschweigen... habe in der Küche, in der Gärtnerei, als Schreiner gearbeitet und als Hausmeister... würde sich gut anhören bis die mistgabeln gezückt werden und sich die ersten Kunden beschweren. Alles schon erlebt...

simson schrieb:In der Zeit wo die Person arbeitet muss sie Leistungsfähig zu 100% sein, Menschen die Krank sind oder Defizite haben können das zum teil eben nicht und das ist sicher ein großer Grund, warum es so abläuft seit Jahren, weil es eben doch zu komplex ist

Keiner ist jeden Tag 100% Leistungsfähig!
Das ist absolutes Wunschdenken