Der große Kraftsport- und Fitnessthread

Nemon schrieb:Na ja, es kommt immer darauf an, was man trainiert.

Das stimmt allerdings, aber man muss nicht aus Geldmangel auf Sport verzichten .
Wir haben auch nicht viele Geräte zu Hause, da wir es nicht als nötig sehen. Wir sind beide ( mein Mann und ich) Mitglieder in Studios, die auch nicht gerade günstig sind.
Ich habe Freunde, die in der Garage quasi ihr eigenes Studio eingerichtet haben. Jeder wie er es mag.
Aber, wenn wie bei euch, also in Deutschland, die Studios geschlossen haben, muss man nicht komplett auf Sport verzichten. Natürlich ist es nicht das gleiche, wenn man jahrelang auf Geräten bzw mit Geräten trainiert hat. Aber ich finde, es ist besser als nichts.

filiz schrieb:Natürlich ist es nicht das gleiche, wenn man jahrelang auf Geräten bzw mit Geräten trainiert hat. Aber ich finde, es ist besser als nichts.

Klar. Es ist ja auch alternativlos, dass man es sich irgendwie einrichtet. Und man macht unter Umständen eine Weile lang mal andere Sachen, was auch immer gut ist. Ich sehe viele Leute, die buchstäblich seit Jahren immer dasselbe Programm machen. da regt sich im Körper irgendwann gar nichts mehr.

Nemon schrieb:da regt sich im Körper irgendwann gar nichts mehr.

Ja absolut, mein Schwager ( Bruder meines Mannes) hat immer das gleiche Programm durchgezogen und irgendwann hat es wie du schon gesagt hast nicht gewirkt und ihm wurde auch langweilig 😂😂
Ich benutze allerdings die Männer Fitness App, da ich diese leichten Übungen für Frauen für mich zu leicht finde. Der einzige Unterschied zwischen Frau und Mann beim Sport ist, dass Frauen langsamer Muskeln aufbauen

Nemon schrieb:da regt sich im Körper irgendwann gar nichts mehr.

Das macht mich echt stutzig, weil eigentlich sind gerade die Dinge, die wir Tag ein, Tag aus befolgen am effektivsten.
Ich denke bspw. nicht, dass wenn ich am Tag 100 Sit-ups machen wuerde, ich eines Tages keinen straffen Bauch mehr haette. Ich glaube sogar, dass ein Fitness-regimen ueber Jahre durchgezogen sich erst richtig abzeichnet und manifestiert. Aber vielleicht verstehe ich das falsch?

Ich denke immer, es gibt es 3 Säulen, die alle gleichermassen fuer die Gesundheit und Jugend unseres Körpers stehen: Beweglichkeit, Stärke und Kondition. Momentan mache ich morgens erstmal meine sit-ups und push-ups und ausgiebig stretching, dann gehe ich laufen.

gruselich schrieb:Das macht mich echt stutzig, weil eigentlich sind gerade die Dinge, die wir Tag ein, Tag aus befolgen am effektivsten.

Um meine Aussage zu präzisieren: Du hältst natürlich einen Fitness-Status aufrecht. Aber es gibt dann keine Weiterentwicklung mehr. Dafür braucht der Körper immer neue Reize, weil wer sich darauf hin anpasst, wenn er neue Reize bekommt.

In welchem Umfang machst du denn das alles? Und was für ein Stretching?

Nemon schrieb:braucht der Körper immer neue Reize, weil wer sich darauf hin anpasst, wenn er neue Reize bekommt.

Okay, kannst Du das eventuell mal belegen, also mit einem bebilderten Beispiel, oder einer Studie, oder einem Artikel?
Ich denke, es spielen auch Dinge wie Ernährung und Schlaf eine Rolle, wie sich der Körper so verhält.

Ich mache verschiedene Dehnübungen, hauptsächlich Beine und Rücken, also Brücke, Spagat (links, Mitte, rechts) und dehne mich auch kopfüber, also stehend nach unten. Habe immer schon Gymnastik gemacht und insofern sind das meine altbekannten Dehnübungen :)

gruselich schrieb:Okay, kannst Du das eventuell mal belegen, also mit einem bebilderten Beispiel, oder einer Studie, oder einem Artikel?

Das ist eigentlich so gut bekannt, dass man es eigentlich nicht mehr belegen muss. Googele Superkompensation oder sieh z. B. hier rein:

Wikipedia: Superkompensation

Edit: Das beschreibt jedenfalls grundlegend das Prinzip und ist, wohlgemerkt, nicht in jeder Auslegung unumstritten. So heißt es in dem Wiki-Artikel auch:

Deshalb ist es wichtig, das Prinzip der Superkompensation als Modell zu verstehen, das die Anforderungen an die Trainingsgestaltung im Zeitverlauf allgemein formuliert. Eine unmittelbare Umsetzung in einen Trainingsplan ist aus den genannten Gründen nicht möglich. Vielmehr müssen die genannten Parameter wie Intensität, Belastungsdauer, Pausenlänge, Zyklisierung des Trainings usw. von erfahrenen Trainern in Zusammenarbeit mit dem Athleten festgelegt, überwacht und entsprechend angepasst werden.

Vereinfacht gesprochen: Man überfordert den Körper mit Trainingsreizen, und er wird darauf hin die beeinträchtigten bis hin zu zerstörten Strukturen stärker wieder aufbauen. Ohne Reize bleibt es immer auf einem Level.

Die Regeneration ist immens wichtig, die Ernährung auch nicht zu unterschätzen. Aber wenn man keine Reize setzt, stagniert halt der Zustand.

Nach dem Dehnen fragte ich, weil Viele noch das typische statische "Jogger-Dehnen" machen. Was aber eher negative als positive Effekte hat und auch präventiv nicht sinnvoll ist mit Blick auf Muskelkater und Verletzungen. Gymnastik ist natürlich was anderers.

@Nemon
Ah, danke, das ist interessant!
Werde ich mich mal vertiefen und einlesen, in die Superkompensation. Davon habe ich zumindest noch nicht gehört. Cheers!

gruselich schrieb:Werde ich mich mal vertiefen und einlesen, in die Superkompensation. Davon habe ich zumindest noch nicht gehört. Cheers!

Wie gesagt, in den Einzelheiten gibt es immer wieder neue Erkenntnisse. Und in Bezug auf konkrete sportliche Leistungen gibt es weitere Parameter, zum Beispiel die Automatisierung von Vorgängen, die Ansteuerung, Wahrnehmung sowie Rekrutierung aller Muskelfasern im Kraftbereich. Da sind auch viele neuronale Vorgänge dabei.

Ebenso klar ist, dass auch die Superkompensation irgendwann bei jedem Athleten nicht über ein gegebenes genetisches Limit hinausführen kann. Da kommen dann die bekannten Mittelchen ins Spiel.
Es sind aber die meisten Plateaus längst nicht am genetischen Limit. Wir bleiben im Großen und Ganzen unter unseren physischen Möglichkeiten. Man durchbricht schon mal ein Schema und wählt einen anderen Zugang, um Hürden zu überwinden und auf ein neues Level zu kommen. Und das "Mentale" ist ja auch nicht zu unterschätzen. Die Methoden werden, von den Profis kommend, bei denen das Potenzial fast schon ausgereizt ist, immer ausgefeilter (zum Teil aber auch esoterischer).

Nemon schrieb:Und das "Mentale" ist ja auch nicht zu unterschätzen.

Naja, ohne das mentale geht wohl sehr wenig... Im Grunde ist die Motivation ja das A und O. Ich liebe ja meine Zitate und Sprüche, die man zu so ziemlich allen Themen im Netz finden kann. Manchmal haben Worte ja schon eine sehr grosse Antriebskraft, also Mantras zum Besipiel.

Was sind denn in Deinen Augen "esoterische Methoden", das wuerde mich jetzt mal interessieren? Vollmond usw?

gruselich schrieb:Was sind denn in Deinen Augen "esoterische Methoden", das wuerde mich jetzt mal interessieren? Vollmond usw?

Hatte ich mir fast schon gedacht, dass ich das erklären muss. ;)
Ich hätte sagen sollen: Methoden ohne wissenschaftliche Evidenz. Das geht im orthpädischen und (alternativ.)medizinischen Bereich beim Osteopathen los, setzt sich in Ernährungsmythen fort und kann letztendlich in jeder Richtung in die Irre führen.

Leider ist die Studienlage nicht für jedes Thema ausreichend.
Da kommt dann einer mit etwas gut zurecht, hat Erfolg - und schon ist diese Methode gesetzt. Klassische Denkfehler im Kontext Korrelation vs. Kausalität.

Andererseits sind immer noch alte Trainingsmythen überkommener Trainingslehren tief verwurzelt. Zum Beispiel Radfahrer, die meinen, auf dem Rad Kraftausdauer trainieren zu können, aber auch Klassiker aus dem Fitness-Studio wie der "Fettverbrennungspuls" oder das Kniebeugen-Verbot.

Ich wollte übrigens noch ein Trainingsprogramm empfohlen haben - oder zumindest den YouTube Channel von Marcus Filly, Functional Bodybuilding.

Welcome to Functional Bodybuilding

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Ich würde mal sagen, das ist umfassend und für jeden ist genug dabei.
Das ist zeitgemäßes Athletik-Training. Egal ob Einsteiger oder Profi.

Das Repertoire an Übungen wird vorbildlich in kurzen, prägnanten Referenz-Videos präsentiert.

Das ist alles kostenlos. Die individuelle Programmierung kostet natürlich. Und nein, ich bin da kein Kunde. Bin aber durch andere Athleten, die das mal in Anspruch genommen haben, darauf aufmerksam geworden. Und einiges davon finde ich auch in den Plänen meiner Coaches wieder ;)

Zusätzlich ist der Kanal Marcus Filly selbst zu erwähnen:
https://www.youtube.com/user/marcusfilly

THE AWAKENING - Prt. 1

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Nemon schrieb:Aber wer sonst Gewichtheben im Mittelpunkt

Ich habe mir ja neulich von euch einen Tipp zur Kraftsteigerung geholt, dann kam der zweite Lockdown, aber ich hatte kein Bock auszusetzen, insofern haben wir im nicht genutzten Esszimmer jetzt ein Rack, ne Bank, ne Langhantel und 150 kg gewichte für den Wendler Plan :D

Gefällt mir schon fast besser als Studio, weil ich viel Zeit spare. Ich muss mich aber wieder mehr zum Laufen zwingen...

@Bruderchorge
Mit Powerliften geht das wohl noch in einem Wohnbereich, wenn man entsprechenden Bodenschutz hat.
Olympisches Gewichtheben mit x-mal Droppen in jeder Einheit ist da aber nicht angesagt ;)

Aber du machst nicht ausschließlich Langhantel, oder? Es sind doch sicher Accessories dabei?

Rudergeräte, jedenfalls Concept2, und nach etwas anderem habe ich gar nicht erst gesehen, sind aktuell so gut wie nicht zu bekommen. Das wäre die sinnvolle Ergänzung zum Heimstudio, wenn man nicht laufen mag. Assault Bike natürlich auch, aber das pustet einem ja alles weg und ist wahrscheinlich auch ausverkauft.

Nemon schrieb:Olympisches Gewichtheben mit x-mal Droppen in jeder Einheit ist da aber nicht angesagt ;)

Nein natürlich nicht sowas. Ich habe mir einen Boden aus OSB Platten gebaut. Und das Rack, für meine Dimensionen reicht das, ich habe die Aufnahmen bis 200 kg belastet und das halten die, meine Trainingsgewichte liegen bei 110 120 aktuell in der Spitze.

Ein Asshault Bike kenne ich gar nicht in live, ich stelle es mir ähnlich wie Spinning vor. Das habe ich im Studio gerne gemacht. Da mein MTB aktuell beschädigt ist, bleibt nur laufen oder mal ne cardio Einheit im Garten, hab ich ehrlich gesagt aber bei der Kälte schleifen lassen.

Ansonsten habe ich 2 Kurzhanteln und ein Terra Band.

Außer der Langhantel habe ich noch die Möglichkeit für Dips, Klimmzüge und Beinbeuger / Strecker.

Mehr ist momentan nicht drin.

Bruderchorge schrieb:Ein Asshault Bike kenne ich gar nicht in live, ich stelle es mir ähnlich wie Spinning vor.

Nee :D
Ein Assault Bike macht richtig Radau, wenn man Gas gibt.

Du kannst auch mit dem MTB auf einen Rollentrainer je nachdem, was daran kaputt ist.
Gibt aber kaum noch welche aktuell.

Nemon schrieb:Nach dem Dehnen fragte ich, weil Viele noch das typische statische "Jogger-Dehnen" machen. Was aber eher negative als positive Effekte hat

Was genau ist das "Jogger Dehnen" und was sind die negativen Effekte?

(Ich hatte vor einiger Zeit in einem Video von Jeff Cavalier gehört, dass er von diesem Beinstretching abrät, wo man bei durchgedrückten Knien den Boden mit den Händen berühren soll. Leider habe ich das damals nur nebenbei gesehen und finde das Video gerade nicht wieder, deshalb obige Frage)

Nemon schrieb:Ein Assault Bike macht richtig Radau, wenn man Gas gibt.

Ahh sowas, naja aber von der Anstrengung und Belastung wird es doch ähnlich sein oder?

Nemon schrieb:Du kannst auch mit dem MTB auf einen Rollentrainer je nachdem, was daran kaputt ist.

2 Ritzel gebrochen so dass ich nicht mehr vernünftig schalten kann, lass ich zeitnah reparieren.

@Groucho
Statisches Dehnen ist das, bei dem man in einer Position die Anspannung lang hält, vereinfacht gesprochen. Man macht es schon noch, aber eher im Rahmen etwas komplexerer Bewegungsabläufe zur Mobilisierung. Der wichtige Couch stretch, z. B., funktioniert auch, indem man aktiv gegenarbeitet.
Typische Jogger-Dehnung ist: Bein hoch, ablegen und dann so rumstehen. Mehr so Alibi.
Es ist ziemlich klar nachgewiesen, dass man mit einem falschen Dehnkonzept den Muskel eher schwächt im Hinblich auf die folgende Tätigkeit. Und zur Prophylaxe trägt es auch nichts bei.

Ich habe das Video, das du erwähnst, vor Augen — weiß aber auch nicht mehr, warum das eines seiner don‘ts ist.

Antagonistisches Training ist ein Arsch.