Wölfe in Deutschland. Wie seht ihr es, Gefahr oder nicht?

teleman schrieb:Die bringen die Diskusion weg von der politisch korrekten idiologisch geprägten Theorie
in die Praxis.

im Gegenteil, Du erzählst hier einfach irgendwas, ohne Belege, das ist alles.

Wird im Zusammenhang mit dem Wolf jetzt wirklich schon die political corectness eingebracht? Ich breche ab.

Was kommt als nächstes?
Die woke Wolf gendergaga Ideologie?

Manche Dinge sind so dämlich, die kann man sich einfach nicht ausdenken und doch passieren sie.

emanon schrieb:Warum sülzen Jäger herum, der Wolf sollte in die jagdbaren Arten aufgenommen werden, wenn sie ihn gar nicht jagen wollen? Auch das wirkt wieder ... seltsam.

Beleg? Wer fordert so etwas?

@teleman
Hier der Beleg

Den Wolf in den Katalog der jagdbaren Arten des Bundesjagdgesetzes aufnehmen. Es braucht abschließende Regelungen für den Umgang mit dem Wolf, um die Trennung der Rechtskreise Jagdrecht und Naturschutzrecht aufrecht zu erhalten.

Quelle: https://www.jagdverband.de/deutscher-jagdverband-positioniert-sich-zum-wolf

teleman schrieb:Beleg? Wer fordert so etwas?

Hier wurde schon intelligenter getrollt.

Ich-habe-es-im-Post,-aus-dem-du-zitiert-hast,-doch-verlinkt.
Direkt-unter-dem-was-du-zitiert-hast.^^

Beitrag von emanon (Seite 656)


Da nimmt der Deutsche Jagdverband Stellung zum Wolfsproblem.
Was behauptet der DJV von sich?

Der Deutsche Jagdverband (DJV) ist der Dachverband der 15 Landesjagdverbände (ausgenommen Bayern) mit rund 250.000 Jägern. Seine Aufgabe ist der Erhalt, die zukunftsgewandte Weiterentwicklung und der Schutz von Wild, Jagd und Natur.

https://www.jagdverband.de/der-djv
Selbst wenn du bei dem Trachtenverein kein Mitglied bist, dürfte es meine Behauptung ausreichend belegen.

teleman schrieb:Sorry aber bei solchen Kommentaren ist an (Achtung! forentaugliche Umschreibung folgt!!!)
"Unwissende gedankenlosigkeit" wohl kaum zu überbieten.

Nun, was soll ich sagen, du hast es geschafft. :Y:

Bei dem Trachtenverein bin ich kein Mitglied.

Großraubwild
25. April 2014 (djv) Berlin

Großraubsäuger wie Bär, Wolf oder Luchs, die im 18. und 19. Jahrhundert in West- und Mitteleuropa bis auf wenige Restvorkommen ausgerottet wurden, kehren wieder in ihre einstigen Lebensräume zurück.

Quelle:
https://www.jagdverband.de/rund-um-die-jagd/natur-und-artenschutz/grossraubwild

Kehren in die einstigen Lebensräume zurück?
Nehmen wir mal an das er so irgendwann so ganz grob um 1750 sehr intensiv bejagd und dadurch am ende ausgerottet wurde.
Deuschland gibt es noch nicht. Keine Autos, Straßen, Stätte und nur so vieleicht gerate mal 8 Mio. Einwohner, Überwiegend Bauern und Handwerker die abends um 18.00 Uhr ins Bett gehen weil es auch kein noch keinen Strom oder Netflix gibt.
Entsprechend stelle ich mir auch große Flächen ungenutzter und unkultivierter Natur vor.
Und dahin kehrt der Wolf gerade zurück?
Wo soll das sein?

Kann es sein das der Wolf gerade in einer Kulturlandschaft heimisch wird in der er noch nie zuvor gelebt hat?

teleman schrieb:Kann es sein das der Wolf gerade in einer Kulturlandschaft heimisch wird in der er noch nie zuvor gelebt hat?

Ist es nicht so, dass es, als diese Tiere bei uns ausstarben, in Deutschland in den heutigen Grenzen weniger Wald als heutzutage gab?

https://www.zeit.de/wissen/umwelt/2011-11/entwicklung-waldbestaende-europa
Wikipedia: Wald in Deutschland#Waldfläche

teleman schrieb:Bei dem Trachtenverein bin ich kein Mitglied.

Der Trachtenverein vertritt etwa 250.000 Jäger. Wie viele vertrittst du?

teleman schrieb:Deuschland gibt es noch nicht.

Das staatliche Konstrukt gibt es im aktuellen Rahmen noch nicht, die Landfläche schon.

teleman schrieb:Keine Autos, Straßen, Stätte und nur so vieleicht gerate mal 8 Mio. Einwohner, Überwiegend Bauern und Handwerker die abends um 18.00 Uhr ins Bett gehen weil es auch kein noch keinen Strom oder Netflix gibt.

Bei Autos, Netflix und Strom liegst du richtig, aber Straßen und Wege gab es tatsächlich schon länger.
Woher hast du die Einwohnerzahl? Geschätzt?
Natürlich sah das Land damals anders aus. Es gab wahrscheinlich mehr Wölfe und die Menschen wurden meines Wissens auch nicht entschädigt, wenn ein Wolf ihr Vieh riss.

teleman schrieb:Und dahin kehrt der Wolf gerade zurück?
Wo soll das sein?

Das ist hier, wo, hoffentlich ausgebildete, Jäger 1000x oder noch häufiger auf die Pirsch gehen müssen um 1x einen Wolf zu sehen.
Was einige nicht davon abhält, in hanebüchenen Dystopien zu schwelgen.
Jedem Tierchen sein Pläsierchen.

emanon schrieb:Woher hast du die Einwohnerzahl? Geschätzt?

Vermutlich hat @teleman das nach Gefühl geschätzt. Hier ein interessanter Artikel über fundierte Schätzungen verschiedener Historiker*innen:

Nach R. Vierhaus hatte die Bevölkerung zwischen 1720 und 1750 mit 15 bis 17 Millionen wieder den Stand vom Beginn des 17. Jahrhunderts erreicht[Anm. 12], während K. Gerteis für die Mitte des 18 . Jahrhunderts ebenfalls mit einer Bevölkerung von 16 bis 18 Millio­nen operiert.

Quelle: https://www.regionalgeschichte.net/bibliothek/aufsaetze/roedel-entwicklung-demographie-deutschland.html

teleman schrieb:1750

teleman schrieb:Keine Autos, Straßen, Stätte und nur so vieleicht gerate mal 8 Mio. Einwohner

So ein Quatsch – bis auf die Autos, klar, die kamen erst gut 100 Jahre später. Das mit der Einwohnerzahl wurde ja schon geklärt, aber Städte gab es selbstverständlich auch schon. Köln, Aachen, Wien, Lissabon, London, Peking... die Liste lässt sich langatmig fortsetzen.

Köln hatte 1750 ca. 35.000 Einwohner.
Heute knapp unter 1.000.000 Einwohner.
Heute mindestens 25 mal mehr.
Quelle:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1219560/umfrage/historische-entwicklung-gesamtbevoelkerung-koeln/

Die Flächen sahen def. anders aus als heute.

Zu jeder Zeit wurden Wölfe intensiv gejagd.
Selbst in der DDR gab es ab 1984 bis zur Wende keine Schonzeit.
Quelle:
https://www.dbb-wolf.de/mehr/faq/welchen-gesetzlichen-schutzstatus-hat-der-wolf-in-deutschland-und-in-polen

Seit ein paar Jahren verbreiten und vermehren sich Wölfe in einer hocheffizienten Kulturlandschaft mit höchsten Schutzstatus.
Egal welche Statistik man sich anschaut. Egal aus welchem Lager die Zahlen kommen. Exponential!
Die Kurven zeigen alle immer steil nach oben.

Bin ich der einzige der denkt, dass das nicht mehr lange gut geht?

Als der Waschbär hier heimisch wurde konnte eine intensive Bejagung die Verbreitung nur unerheblich verlangsamen.
Und da gibt es auch noch Goldschakal und Nutrias.

Wenn wir heute alle umdenken.... Alle auf einmal die Wölfe wieder vertreiben wollen... Also etwas völlig unmögliches passiert.
Wie reagieren die Wölfe wenn die auf einmal Jadgdruck spüren?

Schmiezi schrieb:Nach R. Vierhaus hatte die Bevölkerung zwischen 1720 und 1750 mit 15 bis 17 Millionen

Auf der Fläche vom deutschen Bund. Heute BRD, Österreich, Polen, Ungarn usw.
So mal geschätzte 8 Mio Einwohner 1750 auf der heutigen Fläche der BRD ist schon echt hoch angesetzt.

teleman schrieb:Bin ich der einzige der denkt, dass das nicht mehr lange gut geht?

nein, schon alleine weil der Wolf keine natürlichen Feinde hat.
Leider wird er mMn früher oder später unter Jagdrecht gestellt werden müssen.
Mir täte es für diese schönen und intelligenten Tiere wirklich sehr leid, aber was sein müsste müsste sein. Und ich hoffe, die meisten Schüsse wären dann auch sofort tödlich und man würde nicht zu Methoden mit Fallen greifen (die mMn immer ein Leiden verursachen würden, wie schonend und modern sie auch wären).
Bitte sage mir jetzt nicht, dass das unrealistisch ist, ich mag gar nicht darüber nachdenken.

teleman schrieb:Wenn wir heute alle umdenken.... Alle auf einmal die Wölfe wieder vertreiben wollen... Also etwas völlig unmögliches passiert.
Wie reagieren die Wölfe wenn die auf einmal Jadgdruck spüren?

sie bekämen vermutlich wieder - wie früher auch - viel mehr Scheu vor den Menschen?
Oder was meinst du?

Jäger jagen dort wo sich gerade die Wölfe aufhalten.
Wenn sich die Wölfe dort nicht mehr sicher fühlen, weichen sie aus.

teleman schrieb am 15.09.2023:Wenn sich die Wölfe dort nicht mehr sicher fühlen, weichen sie aus.

Wölfe weichen aber nicht simpel aus, das sind bewundernswert kluge Tiere. Leider passen sie nicht in dicht bewohnte Kulturlandschaften, das ist eine Illusion.
Und ich diskutiere hier nicht mehr mit, denn ich lebe in einem Land, wo zu diesem Thema weniger diskutiert und mehr gehandelt wird. Amen.

Sommerlinde schrieb:Und ich diskutiere hier nicht mehr mit, denn ich lebe in einem Land, wo zu diesem Thema weniger diskutiert und mehr gehandelt wird. Amen.

Seitens der Politik wird nicht gehandelt. Es wird gewartet bis die Stimmung kippt.
Nabu geht auf jeden los der etwas daran ändern will.
So ist zu viel Druck im Kessel für unsere mutlosen Vertreter.
Mit Vertreter meine ich nicht nur Politiker sondern auch Vertreter von Verbänden.

Na ja. Ich habe beitragsfreie Zeit genutzt um hier viele Beiträge zu lesen.
Ich denke jetzt dass im Umgang mit den Wölfen es hoffentlich mal eine Regelung geben die alles
praktikabele einschließt. Herdenschutz und Artenschutz usw. aber auch eine Bejagung.

Keine Massnahme alleine reicht aus.

Sommerlinde schrieb:Wölfe weichen aber nicht simpel aus, das sind bewundernswert kluge Tiere. Leider passen sie nicht in dicht bewohnte Kulturlandschaften, das ist eine Illusion.

Wie sich zeigt passen sie sehr wohl in diese Kulturlandschaft. Der Erfolg ihrer natürlichen Ausbreitung gibt ihnen recht. Es sind einige Menschen denen es nicht passt, dass sie hier wieder leben.

Sommerlinde schrieb:Und ich diskutiere hier nicht mehr mit, denn ich lebe in einem Land, wo zu diesem Thema weniger diskutiert und mehr gehandelt wird. Amen.

Dann schreibe doch nicht erst so einen Unfug.

Bone02943 schrieb:Wie sich zeigt passen sie sehr wohl in diese Kulturlandschaft.
Der Erfolg ihrer natürlichen Ausbreitung gibt ihnen recht

die Ausbreitung sehe ich nicht als Kriterium dafür dass ein Tier irgendwo hineinpasst (Bakterien z.B. können sich auch ausbreiten ;) )

Bone02943 schrieb:Es sind einige Menschen denen es nicht passt, dass sie hier wieder leben.

ja natürlich und ich denke mal, vor allem in Gebieten wo es viele Wölfe gibt.
Es ist doch nun mal so:
Der Wolf war vor vielen Jahren da, störte jedoch damals schon viele Menschen, sonst wäre er nicht ausgerottet worden.
Die Menschen lebten also viele Jahre ohne den Wolf. Insofern kann man sagen, die Menschen waren "zuerst da" und der Wolf kam nun vor einigen Jahren (wieder) hinzu.

Und zudem waren die Bedingungen damals ganz andere als jetzt. Jetzt passt der Wolf also noch schlechter in eine Kulturlandschaft als damals.
Wenn solch ein Großprädiator in den Wäldern und Feldern bleiben würde, wäre es bezüglich der Kulturlandschaft ja gar kein Problem, aber kann man logischerweise nicht erwarten, dass er das tut.

Insofern stimme ich diesen Aussagen vollkommen zu:

teleman schrieb:Ich denke jetzt dass im Umgang mit den Wölfen es hoffentlich mal eine Regelung geben die alles praktikabele einschließt. Herdenschutz und Artenschutz usw. aber auch eine Bejagung.

Keine Maßnahme alleine reicht aus.

Optimist schrieb:Die Menschen lebten also viele Jahre ohne den Wolf. Insofern kann man sagen, die Menschen waren "zuerst da" und der Wolf kam nun vor einigen Jahren (wieder) hinzu.

Ach so. Wenn ich dich aus deiner Wohnung vertreibe und du im Nachhinein versuchst sie dir wiederzuholen kann ich als "Argument" aufführen ich sei ja "zuerst dagewesen"? :palm:

Optimist schrieb:die Ausbreitung sehe ich nicht als Kriterium dafür dass ein Tier irgendwo hineinpasst (Bakterien z.B. können sich auch ausbreiten ;) )

Gut, dann nenne doch mal ein von dir akzeptiertes Kriterium.

Ich bin der Meinung das der Wolf schon nach Deutschland gehört. Ich hab mir extra wegen dem Thema Wolf ein Buch gekauft ich glaub es hieß die Verbreitung des Wolfes.
Da standen dann Sachen über das Verhalten von wölfen drin wie er in Deutschland ausgerottet wurde und immer weiter in den Osten ging.


Aber ich bin grundsätzlich der Meinung das kein Tier oder auch Mensch von Natur aus direkt ein mörder ist oder von sich aus angreift.

@thunderhawk
Bejagen und Ausrotten sind zwei verschiedenen Dinge.

Würde mich mal interessiern wie die hier vor zweihundert Jahren es geschafft haben
"Wolfsgebiete" nach Osten zu verschieben.