Die verdrängte Diskriminierung von Männern in unserer Gesellschaft

Kältezeit schrieb:Wie soll ich das sehen bzw. worauf willst du mit deiner Frage hinaus?

Weil ich mich frage ob Du generell etwas gegen Ungleichbehandlung der Geschlechter hast.

Kältezeit schrieb:Und - mal ganz nebenbei - wieso bleibst du eigentlich nicht beim eigentlichen Thema?

Weil hier die Ungleichbehandlung diskutiert wird. Frauenparkplätze wurde schon auf Seite 1 dazu gezählt.

mfg KQ

@kingquak
Der Bedarf regelt das Angebot.

Bei Frauenparkplätzen, das wurde hier mehrfach erläutert, wird das erhöhte Sicherheitsbedürfnis von Frauen positiv beeinflusst, obwohl niemals überproportional mehr Frauen Opfer von Parkhausgewalttaten wurden.

@Kältezeit

Kältezeit schrieb:Bei Frauenparkplätzen, das wurde hier mehrfach erläutert, wird das erhöhte Sicherheitsbedürfnis von Frauen positiv beeinflusst, obwohl niemals überproportional mehr Frauen Opfer von Parkhausgewalttaten wurden.

Das stimmt zwar, ist aber nicht die offizielle Begründung. Die Begründung war, Frauen werden überproportional Opfer von Sexualgewaltverbrechen.

mfg KQ

@Kältezeit
Kannst Du einfach meiner Bitte nachkommen, ohne eine Gegenfrage zu stellen? Ich habe nicht behauptet, dass Männer gewalttätiger sind meines Wissens.

kingquak schrieb:Die Begründung war, Frauen werden überproportional Opfer von Sexualgewaltverbrechen.

Und genau an dieser Begründung krankt es, denn schaut man sich die Statistiken an, so werden die Gewalttaten eher weniger von spontanen Parkhausübeltätern verübt, sondern sind vielmehr in Familie und Bekanntenkreis zu suchen.

@Tussinelda
Warum fühlst du dich dann angesprochen?

Kältezeit schrieb:Und genau an dieser Begründung krankt es, denn schaut man sich die Statistiken an, so werden die Gewalttaten eher weniger von spontanen Parkhausübeltätern verübt, sondern sind vielmehr in Familie und Bekanntenkreis zu suchen.

Und genau dieser Einwand sei dabei nicht zulässig.

kingquak schrieb:Das Bundesjustizministerium unter der Leitung von Brigitte Zypries äußerte sich in der Begründung zum Gesetzentwurf zum Antidiskriminierungsgesetz zum Thema Frauenparkplatz. Es vertrat dort die Auffassung, die Bereithaltung von Frauenparkplätzen sei sozial erwünscht und gesellschaftlich akzeptiert. Eine unterschiedliche Behandlung aufgrund des Geschlechtes sei zulässig, sofern sich dafür eine nachvollziehbare Begründung finden ließe. Diese Begründung würde im Fall von Frauenparkplätzen darin bestehen, dass Frauen häufiger als Männer Opfer von Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung würden. Das Ausweisen von Frauenparkplätzen könne dabei auch dann gerechtfertigt sein, wenn sich nicht nachweisen lasse, dass im Einzelfall eine besondere Gefahr drohen würde.[5] Diese Argumentation fand sich 2008 auch auf der Website der Antidiskriminierungsstelle des Bundes.[6] Das Landesarbeitsgericht Rheinland-Pfalz wies 2011 die Klage eines Krankenpflegers ab, dessen Arbeitgeber Frauen bei der Vergabe arbeitsplatznaher Stellplätze bevorzugt. Die Urteilsbegründung zitiert dabei die Formulierungen aus der Gesetzesbegründung.[7]

mfg KQ

@kingquak

Interessant daran ist generell die Frage, nach welchen Kriterien man zu solchen Begründungen kommt. Man könnte ja z.B. einen "Migrantenparkplatz" einführen, weil diese überproportional häufig Opfer rassistischer Gewalt werden. Auch wenn im Einzelfall ggf. keine besondere Gefahr droht.

@Kältezeit
sag mal, kannst Du bitte einfach antworten? Du äusserst etwas öffentlich, dass ich nicht verstehe und deshalb darum bitte, dass Du es ausführst. Dazu muss ich nicht explizit angesprochen worden sein. Wieso eierst Du so rum? Kannst Du es nicht ausführen?

kingquak schrieb: Das Ausweisen von Frauenparkplätzen könne dabei auch dann gerechtfertigt sein, wenn sich nicht nachweisen lasse, dass im Einzelfall eine besondere Gefahr drohen würde.[5]

Schlau, da hat man schon vorgebaut und ist sich durchaus dessen bewusst, wo es krankt. :D

DerMüller71 schrieb:Man könnte ja z.B. einen "Migrantenparkplatz" einführen, weil diese überproportional häufig Opfer rassistischer Gewalt werden. Auch wenn im Einzelfall ggf. keine besondere Gefahr droht.

was ja bedeuten würde, dass man Migranten offenbar erkennt oder sollen die irgendwie dann ein "Migrantenzeichen" am Auto haben, damit man weiß, dass sie da parken dürfen? Übrigens sind in der Gruppe Frauen auch Migrantinnen dabei.

@Tussinelda
Ich wollte darauf hinaus, dass wenn die größere Gewaltbereitschaft von Männern anerzogen oder "erlernt" ist, man doch viel besser die Ursachen bekämpfen sollte, anstatt die Wirkung.

@DerMüller71
Sexuelle Übergriffe unterschieden sich zu den diversen anderen unterschiedlich motivierten Gewalttaten. Es kommt noch neben der Rechtsverletzung der körperlichen Unversehrtheit die Verletzung der sexuelle Integrität dazu.

mfg KQ

@Kältezeit
und so lange ignoriert man die Wirkung? Und wer will denn hier bitte, dass Männer gewaltbereit erzogen werden? Das ist ein Mechanismus, der auf Geschlechterrollen/-klischees beruht, die sind aber nicht so einfach zu eliminieren, wie man ja tagtäglich merkt. Zum Beispiel daran, dass hier aufgeführt wird, dass es nicht als diskriminierend empfunden wird, Getränkekisten für Frauen zu schleppen.......das ist ja "Kultur". Oder dass man Gesetze, die darauf beruhen, Frauen auf bestimmte Funktionen zu reduzieren und größtenteils männergemacht sind, dann plötzlich so als Mann irgendwie diskriminierend empfindet.

Kältezeit schrieb:Schlau, da hat man schon vorgebaut und ist sich durchaus dessen bewusst, wo es krankt. :D

Nein, es krankt nicht sondern ist durchaus vernünftig Präventivmassnahmen auch bei statistischer nicht Ausweisbarkeit zu treffen.
Du Gurtest dich im Auto an, nicht weil du jeden Tag irgendwo gegen fährst, sondern wenn du mal gegen fährst nicht durch die Windschutzscheibe fliegst.
Man schafft Frauenparkplätze nicht weil jede Frau in der Tiefgarage angegangen wird, sondern wenn ein Übergriff stattfindet die Frau einen nahen Fluchtweg hat.

mfg KQ

@Tussinelda

was ja bedeuten würde, dass man Migranten offenbar erkennt oder sollen die irgendwie dann ein "Migrantenzeichen" am Auto haben, damit man weiß, dass sie da parken dürfen? Übrigens sind in der Gruppe Frauen auch Migrantinnen dabei.

Ich sage doch die ganze Zeit, dass man Migranten nicht von außen erkennen kann :)
Mein Beispiel zeigt ja nur auf, dass die oben verlinkte Begründung etwas hakt, mehr nicht. Letztendlich muss man immer darauf bauen, dass nur die Menschen das Angebot annehmen, die sich tatsächlich bedroht fühlen (es läuft ja auch keiner durch, der überprüft, ob es sich um ein Frauenauto handelt) - ein "Migrantenzeichen" ist nicht notwendig.

@kingquak

Sexuelle Übergriffe unterschieden sich zu den diversen anderen unterschiedlich motivierten Gewalttaten. Es kommt noch neben der Rechtsverletzung der körperlichen Unversehrtheit die Verletzung der sexuelle Integrität dazu.

Ok, sehe aber gerade nicht, wo das einen Einfluss auf die Analogie hat.

@kingquak
Dein Beispiel krankt leider, denn Sicherheitsmaßnahmen im Straßenverkehr, betreffen jeden Menschen.

kingquak schrieb:Man schafft Frauenparkplätze nicht weil jede Frau in der Tiefgarage angegangen wird, sondern wenn ein Übergriff stattfindet die Frau einen nahen Fluchtweg hat.

Und die Übergriffe auf Frauen in Tiefgaragen sind so gering, dass diese einfach keinen Sinn ergibt, tut mir leid.

Ich habe nichts gegen Frauenparkplätze, aber bis dato dachte ich auch immer, dass sie nötig gewesen wären und wurde nun eines Besseren belehrt.

Kältezeit schrieb:Dein Beispiel krankt leider, denn Sicherheitsmaßnahmen im Straßenverkehr, betreffen jeden Menschen.

Es geht um den Sinn einer pasiven Sicherheit, sprich, wenn etwas geschieht greift erst die Massnahme. Diese lassen sich aber nicht statistisch an der Anzahl der Häufigkeit begründen sondern bei der Wirkung beim Ereignis. Dort ist es so, dass statistisch der Gurt dich zu 100% mehr schützt nicht durch die Windschutzscheibe zu fliegen als wenn du nicht angegurtet bist und ein Parkplatz in der nähe des Ausgangs zu 100% einen näheren Fluchtweg bietet als wenn der Parkplatz nicht in der nähe des Ausgangs liegt. Und das hat weniger mit krank oder gesund zu tun sondern mit reiner Vernunft.

mfg KQ

Im Grund müßte man nach der Denke wieder Geschlechtertrennung einführen.
Denn wenn man Präventivmaßnahmen ergreift die "Auch wenn im Einzelfall ggf. keine besondere Gefahr droht." zugrundelegt gibt es wohl keine
Alltags oder Lebenssituation in der nicht etwas passieren "KÖNNTE"....

Es kann doch nicht so schwierig sein:
https://www.gesetze-im-internet.de/agg/__20.html

Eine unterschiedliche Behandlung ist gerechtfertigt, wenn sie dem Bedürfnis nach Schutz der Intimsphäre oder der persönlichen Sicherheit Rechnung trägt.

@Tussinelda
Da würde mir spontan einfallen das "Frauenwarteplätze" z.B. an manchen großen Bahnhöfen sinnvoller wären....