Macht ihr euch Sorgen wegen des Coronavirus (Sars-CoV-2)?

Kältezeit schrieb:Für Langzeitschließung der Schulen müsste auf jeden Fall eine Regelung für arbeitende Eltern her.

@Kältezeit
Von deiner Versorgungsmentalität kannst du dich schon mal verabschieden. Es wird Einschränkungen geben, wir stehen erst am Anfang.

@Frau.N.Zimmer

Frau.N.Zimmer schrieb:Wer derart sich derart sozial isoliert

Das hat mit sozialer Isolation nix zu tun. Nicht jeder hat Familie im Umfeld, die auch in der Lage wäre, sich über längere Zeit zu kümmern oder (nicht arbeitende) Nachbarn, denen man mal eben das Kind über längere Zeit am Tag, für eine längere Zeitspanne, anvertrauen kann und will. Ich persönlich kenne auch keine Arbeitslosen, die da in Frage kämen.
Es geht hier ja nicht um tageweise Ausfälle, die man oft tatsächlich irgendwie gedeckelt bekommt, sondern um Wochenlange Betreuung.
Von Menschen, die das auch irgendwie stemmen können.

Geisonik schrieb:Das zuständige Amt wollte nichts unternehmen und die Person "musste" natürlich auch wieder in den Alltag, also Arbeit und co...

Ich denke, die Behörden haben auch begrenzte Ressourcen. Da werden dann halt die direkten Kontakte zuerst getestet.

RayWonders schrieb:weiß eigentlich jemand, wieso auf -> Wikipedia: COVID-19-Fälle_in_Deutschland

schon seit 3 Tagen der gleiche Wert für NRW angegeben wurde? wieso wird hier vom RKI nicht aktualisiert?
auch auf der RKI-Seite steht der Wert immer noch bei der gleichen Zahl 484 wie vor 3 Tagen..

Ich glaube nicht dass es zu den Aufgaben des RKI gehört eine Wikipedia-Seite aktuell zu halten. Wie wäre es wenn du die Seite einfach selber aktualisierst (Angabe der Quelle nicht vergessen) anstatt darüber zu schimpfen?

Larry08 schrieb:Ein Bericht im Radio über das Spiel Dortmund - PSG von gestern Abend, was bekanntermaßen ohne Fans im Stadion stattgefunden hat, zeigt auch wieder auf das es immer noch genügend Leute gibt die den Ernst der Lage oder sagen wir mal das Problem nicht nicht erkannt haben.

Da man das Spiel ja nicht im Stadion gucken konnte, hat man sich halt mit einem ganzen Trupp Fans in Paris in eine Kneipe "gestopft" und das Spiel dort auf Großleinwand im Fernsehen geguckt.

Erst das Virus potentiell "auf Reise geschickt", um ihm dann auf engem Raum die Möglichkeit auf Verbeitung zu geben.

Da sag ich mal herzlichen Glückwunsch setzen sechs.

Erinnert mich stark an einen Artikel des Postillons: https://www.der-postillon.com/2020/03/public-viewings.html
Aber genau das ist meiner Meinung nach das Problem der Sache. Verschiedenste Schmierblätter haben die Leute lange beruhigt und ihnen immer wieder eingeredet dass es quasi wie eine Grippe wäre. Ist es aber nicht. Auf der anderen Seite wurde bei vielen Leuten (siehe hier im Thread) eine irre Panik verursacht. Da werden Maßnahmen gegen die Krabkheit gefordert, die man einfach nur belächeln kann. Die Instinktive Reaktion vieler Menschen ist es dann die Gefahren herunterzuspielen und sich ganz normal zu geben. Eine Sachen die eben auch alles andere als dienlich ist. Und ohne alle Fußballfans über einen Kamm scheren zu wollen, in der Gesamtheit betrachtet würde ich den durchschnittlichen Fußballfan und Stadiongeher als weniger hinterfragend als den Durchschnittsbürger einschätzen.

RayWonders schrieb:Was ich daran nicht verstehe ist, das betrifft doch dann aber lediglich einen nicht eintretenden Gewinn, wenn Flüge ausfallen, und ist nicht gleichzusetzen mit einem großen Verlust? Wenn die Flieger nicht starten gibt es doch auch keine Kosten was den Treibstoff betrifft?

Habe ich gestern im Auto bei WDR5 gehört.

Es geht um die Slots, also Lande- und Startgenehmigungen. Die sind zunächst mal extrem teuer. Werden die zu 80 % nicht genutzt, verliert die die Fluggesellschaft. Das heißt, es ist günstiger, die Flieger auch (fast) leer auf die Reise zu schicken. Use or loos ist dabei die Devise.

Optimist schrieb:Hatte ich auch schon hier im Thread mit Quelle gelesen, zumindest dass selten getestet wird.
ich verstehe nicht, weshalb man das nicht tut. Sind es nur finanzielle Gründe?
Das erklärt ja dann auch zusätzlich, weshalb es in D bis jetzt prozentual weiniger Todesfälle bei Corona gibt als in anderen Ländern.

Ich glaube, so zeigt man, „dass man etwas tut“, ohne die Ausbreitung aber wirklich aufhalten zu können.

Die meisten in der Bevölkerung sind dadurch beruhigt und gehen davon aus, dass auf diese Art alle Infektionswege aufgehalten werden und die Zahlen schön niedrig sind. Sieht man ja auch sehr gut in diesem Forum. Wenn man sich aber etwas damit beschäftigt und drüber nachdenkt, ist das völlig unrealistisch.

Kältezeit schrieb:Natürlich wäre es besser, aber dennoch kann das nicht jeder. Für Langzeitschließung der Schulen müsste auf jeden Fall eine Regelung für arbeitende Eltern her.

Hier würde es Notgruppen geben, ähnlich denen, die es auch gab, als wegen Unwetter die Schulen dichtmachen mussten. Betonung auf Not. Eben für die Kinder, deren Eltern keinerlei Möglichkeiten haben, das weiter aufzufangen, weil Urlaub bzw Kinderkrankentage verbraucht sind. Bis dahin wird geraten, die Kinder in Kleingruppen bei Eltern betreuen zu lassen, die zu der Zeit zu Hause sind.

Ähnlich wirds wohl in Österreich gehandhabt.

Natürlich lassen sich so Infektionen nicht vermeiden, die Ansteckungsrate wird aber gesenkt, wenn nicht mehr 1000+ Schüler aufeinanderhocken (wie in den Pausenzeiten), sondern nur ein Bruchteil dessen im privaten Umfeld.

Becky schrieb:Hier würde es Notgruppen geben

Dann bin ich auf die Umsetzung mal gespannt. :D
Ich hoffe, das ist dann auch unentgeltlich.

Bettman schrieb:Ich glaube nicht dass es zu den Aufgaben des RKI gehört eine Wikipedia-Seite aktuell zu halten. Wie wäre es wenn du die Seite einfach selber aktualisierst (Angabe der Quelle nicht vergessen) anstatt darüber zu schimpfen?

bitte lies nochmal - auch hier auf der offiziellen RKI-Seite -> https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Fallzahlen.html (Archiv-Version vom 12.03.2020)

steht seit 3 Tagen der selbe Wert für NRW!

während andere Quellen bereits höhere Zahlen veröffentlicht haben..

Kältezeit schrieb:Es geht hier ja nicht um tageweise Ausfälle, die man oft tatsächlich irgendwie gedeckelt bekommt, sondern um Wochenlange Betreuung.

Ja. Da muss man sowieso einen Plan haben. Was ist denn wenn dein Kind länger krank ist? Oder, mehrmals im Jahr krank ist? Begehst du dann Sozialbetrug und holst dir auch einen gelben Zettel oder nimmst du Urlaub? Der Urlaub ist ja auch begrenzt.

Mal was positives, weil die Letalität gerne mit 3 - 4 % angegeben wird.

Um Missverständnisse und Panik zu vermeiden, zunächst ein Hinweis: Experten gehen davon aus, dass es viele unentdeckt Infizierte gibt. Tatsächlich könnte die weltweite Sterberate also deutlich unter den oben genannten Zahlen liegen. Virologen schätzen einen tatsächlichen Wert von 0,7 Prozent.

Quelle

GreteLenz schrieb:Wer hat ein Interesse daran, eine derartige Angst- bzw. Panikmache zu verbreiten, wie das gerade über die Medien geschieht?

Das ist keine "Angst-und Panikmache", die man den (im Übrigen seriösen) journalistischen Quellen entnehmen kann, sondern eine reale Bedrohungslage. Und diese wiederzugeben und zu thematisieren, ist das Interesse aller, die sich Sorgen machen um unsere medizinische Versorgung, die, wenn das Virus uns ähnlich zu überwältigen droht wie die Kliniken in der Lombardei, aller Voraussicht nach ähnlich kollabieren wird, wie es gerade in Italien der Fall ist.
Die Ärzte arbeiten am Limit, es gibt mittlerweile große Probleme, alle Patienten angemessen zu versorgen. (die entsprechenden Berichte wurden hier mehrfach verlinkt)
Zu der ernormen körperlichen Belastung kommt die psychische, es gibt mittlerweile offizielle Richtlinien, was die Ärzte tun sollen, wenn sie in einen ethischen Konflikt kommen (da nicht genug Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen) und sie entscheiden müssen, welchem Patient geholfen werden soll und welcher zum Sterben verurteilt ist.
Es wird z. B. über ein offizielles Dokument empfohlen, eine Altersgrenze festzulegen, ab welcher einem Patienten der Zutritt zur INtensivstation verwehrt wird.

Può rendersi necessario porre un limite di età all'ingresso in TI. Non si tratta di compiere scelte meramente di valore, ma di riservare risorse che potrebbero essere scarsissime a chi ha in primis più probabilità di sopravvivenza e secondariamente a chi può avere più anni di vita salvata, in un’ottica di massimizzazione dei benefici per il maggior numero di persone.

http://www.siaarti.it/SiteAssets/News/COVID19%20-%20documenti%20SIAARTI/SIAARTI%20-%20Covid19%20-%20Raccomandazioni%20di%20etica%20clinica.pdf (Archiv-Version vom 12.03.2020)

Das ist Realität, in diesen Stunden mitten in Europa, und wenn wir jetzt nichts unternehmen, und zwar wirklich effektive Schritte einleiten, dann ist dieses Szenario für Deutschland mindestens so realistisch, wie es jetzt bereits in einigen Kliniken Italiens grausame Realität ist.
Ich weigere mich einfach, zu schweigen und hinzunehmen, wie die Lage von Tag zu Tag sich zuspitzt und das wirkliche Problem von vielen immer noch verdrängt und negiert wird. Im Vergleich zur Entwicklung des Virusgeschehens befindet sich Deutschland zu Italien in einer zeitverzögerten Entwicklung, @emodul hatte die passende und eindrucksvollel Graphik verlinkt (danke an dieser Stelle).

davon ab:
Trump hat vor einigen Stunden verkündet, dass er ein 30tägiges Einreiseverbot für Einreisende aus Europa verhängt (ausgenommen sind US Staatsbürger und Briten) - denkst du denn, dass dies ein popularistische Maßnahme ist?
Europa wird dort mittlerweile als Krisenkontinent wahrgenommen, als Ort, von dem die Krankheit potentiell in die ganze Welt getragen werden kann und es ist leider die Wahrheit.
https://www.tagesschau.de/ausland/usa-coronavirus-einreisestopp-europa-103.html

@Kältezeit

Da die Betreuung während der anderweitigen Schulschließungen (halbtags) auch nichts gekostet hat, gehe ich davon aus.


Im Falle des Falles müsste man halt gut planen innerhalb seines Netzwerks. Kinderbetreuung für andere mitübernehmen, solange man zu Hause bleiben kann und umgekehrt. Zeitversetzt Urlaub nehmen im Familien- und Bekanntenkreis. Ich sehe da jetzt nicht das riesige Problem drin, wenn man denn wirklich muss. Es würde gehen.

Wichtgestalt schrieb:Mal was positives, weil die Letalität gerne mit 3 - 4 % angegeben wird.

diese andere Prozentzahl hilft allerdings nicht wirklich darüber hinweg, dass in Italien in den letzten 2 Wochen über 800 Menschen sterben mussten...

@Frau.N.Zimmer
Du musst mich nicht belehren, wie ich das bei Krankheit eines Kindes handhabe. Glaub mir mal, da ist alles geregelt.
Ich habe aber auch den Vorteil, in einer Branche zu arbeiten, die recht kinderfreundlich ist, bei Anderen sieht das wiederum anders aus.
Ich kenne eine alleinerziehende Mutti mit Kindern, deren Mann zurück in die USA ging und deren Familie in Bayern lebt. Die käme stark in die Bredouille, obwohl sie sozial so überhaupt nicht isoliert ist. Ist halt blöd, wenn alle im Umfeld selbst arbeiten oder selbst Kinder haben und dann auch schauen müssen, wie sie das handhaben mit der Langzeitbetreuung bei Schulausfall.

Aber der Einwand von @Becky mit den privaten Betreuungsgruppen könnte da tatsächlich Abhilfe schaffen. So weit hab ich tatsächlich noch nicht gedacht.

Kältezeit schrieb:Du musst mich nicht belehren, wie ich das bei Krankheit eines Kindes handhabe. Glaub mir mal, da ist alles geregelt.

Das war keine Belehrung sondern Interesse :) Na siehst du, da HAST du doch alles geregelt. Das könnte ja dann bei Schulschließung auch greifen. ich verstehe deine Aufregung jetzt nicht. :)

Kältezeit schrieb:Aber der Einwand von @Becky mit den privaten Betreuungsgruppen könnte da tatsächlich Abhilfe schaffen. So weit hab ich tatsächlich noch nicht gedacht.

Das sind doch soziale Netzwerke, die ich meinte. Irgendwer aus dem Freundeskreis des Kides hat vllt. sogar noch ne Oma, einen Opa, Tante, Patin whatever. Die Eltern selbst, arbeiten ja auch niemals 24/7 und man kann sich abwechseln.

Becky schrieb:Ich sehe da jetzt nicht das riesige Problem drin, wenn man denn wirklich muss. Es würde gehen.

Ich find das immer toll, wenn andere Muttis Muttis erzählen wollen, wo denn da überhaupt kein Problem ist. :Y:

Wie gesagt, warten wir ab, ob das überhaupt alles so funzt. Wenn Lehr- und Kinderpersonal während ihres "Urlaubes" weiterhin bezahlt werden, ohne Urlaub nehmen zu müssen, hätte ich das dann jedenfalls gerne auch.
Dann würd ich sogar selbst vorübergend Tagesmutter spielen.

Der tägliche Podcast von Herrn Drosten ist sehr zu empfehlen:

Herr Drosten sagt in seinem Podcast dazu was Interessantes: Es würde auch deswegen keinen Sinn machen, Schulen und Kitas zu schliessen, weil sich dann Eltern umorganisieren und Kinder in kl Gruppen betreuen bzw. die Schulkinder zu ihren Kumpels zum Daddeln fahren wie er es nennt und die Infektionskette weiter läuft nur woanders hin verlagert und in kleineren Gruppen, damit wäre einem auch nicht wirklich geholfen. Was aber noch dazu käme lt. Drosten, dass Eltern, die in öffentlichen Berufen arbeiten wie Ärzte, Schwestern etc. dann wieder ausfallen, weil sie sich zu Hause kümmern müssen.

https://www.youtube.com/watch?v=5Sug8KoHroQ

Frau.N.Zimmer schrieb:Wer derart sich derart sozial isoliert hat, dass er niemanden findet, der hat jetzt eine Aufgabe.

Es hat doch Nichts mit Isolation zu tun. Zumal Nachbarn keine Alternative sind, da diese ggf selber arbeiten oder einfach auch nicht für Kinder geeignet sind.

Frau.N.Zimmer schrieb:Ein Schulkind muss ja nicht unter ständiger Beobachtung stehen

Als Erstklässler ist es natürlich ratsam und toll 8 Stunden ohne Aufsicht zu sein.

Frau.N.Zimmer schrieb:Doch, das kann jeder und muss auch jeder :) Wer derart sich derart sozial isoliert hat, dass er niemanden findet, der hat jetzt eine Aufgabe. Ich behaupte mal jeder hat Nachbarn. Ein Schulkind muss ja nicht unter ständiger Beobachtung stehen. Es reicht doch, wenn jemand "greifbar" ist.

Von einer ehemaligen Kollegin, zwei Kinder, eins Kita, das andere erste Klasse, erfahren. Da haben sie die Mütter schon mal kurzgeschlossen und über Notfallbetreuung ausgetauscht. Da lebt doch nicht jeder auf einer Insel ;) Eigeninitiative heißt das Zauberwort.