https://www.ksta.de/koeln/schluss-mit-der-corona-panik--warum-kopflose-hamsterkaeufe-schaden---auch-langfristig-36415360"Hamsterkäufer" werden in ihrem Verhalten pauschal als "kopflos", "irrational" und "schädlich" bezeichnet.
Ob das nun stimmt oder nicht, sei mal dahin gestellt. Es gibt sie natürlich, diejenigen die glauben ohne 50 Packungen Mehl und 20x10 Rollen Klopapier ließe sich eine mögliche Hausquarantäne niemals überbrücken. Diese Art der "Hamsterkäufe" gehört auch verboten, und zwar so, dass sich die Leute daran halten. (Eine zusätzliche Möglichkeit wäre, eventuellen Konflikten in den Medien keinerlei Bühne zu bieten.)
Mir fällt dabei ein ganz anderer Punkt ein: die Medien sorgen mit solchen Artikeln effektiv dafür, dass Vorratshaltung (wie sie sehr wohl sinnvoll sein kann) in unserer Gesellschaft bald verpönt sein wird, eine Art Tabuisierung. Man wird teilweise schon schräg angeguckt, weil man 3 Dosen Ravioli und zwei Packungen Nudeln und Reis auf das Kassenband legt - selbst schon erlebt, da merkt man bereits, wie sämtliche Vorsorge - und sei sie in Maßen - schon mit negativen Dingen assoziiert wird.
Für mich haben "Hamsterkäufe" immer eine Ursache. Kann Panik sein, Unsicherheit, mangelnde Glaubwürdigkeit der offiziellen Stellen, und sicher noch vieles mehr. Das scheint mir auch bei "Fake News" so zu sein, bspw. warum die Infos der offiziellen Stellen kaum bis gar nicht von vielen Leuten in ihrer Information berücksichtigt werden.
Generell ist die Art der Berichterstattung interessant. Wenn man sich die Berichterstattung der vergangenen 4-6 Wochen mal anschaut, scheint es immer "Etappen" zu geben: mal eine sehr von Beunruhigung, aber auch topaktuellen Informationen geprägte Phase. Diese zeichnet sich durch viele Liveberichte und Schalten aus den "Risikogebieten" aus, sowie durch "Breaking News", welche eben auch sehr beunruhigend wirken können, beispielsweise wegen stark steigender Zahlen oder Knappheit von Gütern in anderen Ländern.
Dann folgt wiederum eine Phase der "Beschwichtigung", wo vor allem in PKs gerade von (z.T. fachfremden!) Politikern und Experten betont wird, man habe alles im Griff (aka "keine Panik", "ist nur ne Grippe", "die Versorgung ist gesichert"), gefolgt von Stigmatisierung eben jener, die Vorräte anlegen, Vorsichtsmaßnahmen treffen oder gar weiterreichende Maßnahmen zur Eindämmung der Epidemie fordern. Letzteres findet häufig unter sogenannten "Glossen", "Kommentaren" oder "Meinungen" statt, um keine direkten Zusammenhang mit der regulären Berichterstattung herzustellen. Darunter würde ich auch das pauschale und ungewöhnlich schnelle Dementieren von Whatsapp-Kettenbriefen und anderen Berichten (bspw. die mögliche Wirkung von Ibuprofen auf Covid-19) mit der pauschalen Bezeichnung "Fake News" zählen.
Diese Wahrnehmung ist immer unterschiedlich, je nachdem welche Medien herangezogen werden, aber auf Welt, Focus, Bild und KStA scheint dieser Zyklus aufzutreten.
(Tagesschau.de ist in ihrer Berichterstattung relativ konstant und imho mit am besten für Infos geeignet.)