Macht ihr euch Sorgen wegen des Coronavirus (Sars-CoV-2)?

subgenius schrieb (Beitrag gelöscht):aber die meisten werden es garnicht benötigen.

Ich hoffe es sehr. Ich kann jetzt nicht mal die Familie meiner Frau unterstützen, weil dort ein Bankenrun war in den vergangenen Tagen. Es ist kaum Bargeld zu bekommen.
Ich hoffe sie werden unsere Ratschläge beherzigen und zuhause bleiben.
Die Großmutter ist 75 Jahre alt, der Großvater 78
Sie leben landestypisch mit der ganzen Familie unter einem Dach

@ayAshi
Western Union auch betroffen?

vincent schrieb:Western Union auch betroffen?

Geld kann ich senden, aber vor den Banken tummeln sich hunderte Menschen und warten. Das Risiko ist zu groß im Moment

Eine Brandenburgerin, die unter Quarantäne stand und sich aber nicht an die Auflagen gehalten hat, ist in einen Verkehrsunfall verwickelt worden.
Hoffentlich wird es für die Frau jetzt richtig teuer, eine mögliche Strafe könnte bis zu 25.000 Euro betragen.

https://www.rbb24.de/panorama/thema/2020/coronavirus/beitraege/frau-quarantaene-autounfall-muellrose-strafe-droht.html?fbclid=IwAR39nOFI8aRbnmcvEIWD9s5-DIVJ-b448eGE_qXWvzzPfb-5E1uxLt1o4dM

Die Frau habe ein Verstoß gegen das Infektionsschutzgesetz begangen, sagte Polizeisprecherin Bärbel Cotte-Weiß am Montag dem rbb. Ein entsprechendes Bußgeld könnte sich auf bis zu 25.000 Euro belaufen. Außerdem könnte der Autofahrerin eine Freiheitsstrafe zwischen drei Monaten bis zu fünf Jahren drohen. 

Die infizierte Frau hatte widerrechtlich am Samstagnachmittag die amtlich verordnete häusliche Quarantäne verlassen und wurde dann in den Unfall verwickelt. Verursacht hatte den Zusammenstoß zweier Autos ein anderer Verkehrsteilnehmer. Er war in den Gegenverkehr geraten und mit dem Wagen der Frau kollidiert. Es gab keine Verletzten. Die Unfallaufnahme durch die Beamten musste in Vollschutzkleidung erfolgen

taren schrieb:Hauptübertragungsweg ist die Tröpfcheninfektion, eine Schmierinfektion ist bis dato noch nicht gesichert. So gesehen wäre Atemschutz die Hauptmaßnahme, was nicht bedeutet das man die Schmierinfektion unter den Tisch fallen lassen sollte.

Es ist aber gesichert dass Sars-CoV-2 auf Edelstahl und Plastik-Oberflächen 2-3 Tage "überlebt" und infektiös bleibt.
https://www.ingenieur.de/technik/fachbereiche/medizin/corona-auf-manchen-oberflaechen-bleibt-virus-lange-ansteckend/
Das heisst wer Edelstahl-Türklinken anfasst, wo welche drauf sind und sich dann mal flüchtigkeithalber mit dem Finger an die Lippe fasst kann sich infizieren.
Nicht nachgewiesen heisst ja nur, dass für keinen Patienten explizit nachgewiesen wurde, dass er sich konkret auf dem Weg infiziert hat, aber es dürfte für kaum einen Patienten konkret nachgewiesen sein, ob es via Tröpfchen oder Schmier passierte.
Die Augeninfektion als Möglichkeit ist auch sehr wahrscheinlich, hat hier jemand schon recht plausibel geschildert Beitrag von mroktober (Seite 586) (und vorheriger Posts selber User).
Tröpfcheninfektion ist eben Hauptinfektionsweg. Aber wenn man es ernsthaft eindämmen will interessieren auch "Nebenwege".

Seidenraupe schrieb:Der wirtschaftl Schaden durch 1-2 Millionen Tote allein in D dürfte immens sein (bis alle durchimmunisiert wäre).

Ohne jetzt sagen zu wollen, dass dies meine Meinung ist.

Aber voraussetzend, dass die überwältigende Mehrheit von Personen, die sterben, über 60, mit Vorerkrankungen, meist sogar Ü70 oder Ü80 sind...

Dann wäre der wirtschaftliche Schaden, der daraus resultiert, überschaubar. Denn es sind überwiegend Rentner, die insofern am wirtschaftlichen Leben teilnehmen, als sie Geld ausgeben. Das Geld würden sie dann nicht mehr bekommen, aber sie leisten auch keinen Beitrag dazu. Natürlich haben sie das in der Vergangenheit getan und damals vorgesorgt. Aber letztlich müsste die öffentliche Hand weniger auszahlen.

Auch gerade bei Personen mit Vorerkrankungen, die noch berufstätig sind, so haben diese doch oft mehr Ausfallzeiten und verursachen mehr Kosten im Gesundheitssystem.

Wie gesagt, aus humanitärer Sicht sehe ich das wieder ganz anders, aber aus rein wirtschaftlicher Sicht, ist der Verlust bei diesem spezifischen Virus nicht ganz so dramatisch, wie Du es schilderst.

sören42 schrieb:Wertlos? Im Gegenteil, wenn die Fonds billiger sind, kauft man ja mehr Anteile, wenn immer der gleiche Betrag investiert wird. So wie jemand der immer für 40 Euro tankt, im Moment "mehr Liter" bekommt...

1) wenn es so läuft, dass sich die Wirtschaft einigermassen schnell wieder erholt, ist das auf diese Weise gut für junge Menschen, die jetzt einzahlen, aber schlecht für ältere Menschen, die ihrer Altersvorsorge etwas entnehmen müssen, die müssen dann nämlich jetzt mehr Anteile dem Fond entnehmen...

2) aber sogar der genannte positive Effekt für junge Menschen in der Ansparphase funktioniert nur dann, wenn sich die Wirtschaft wieder erholt und nicht entscheidende Teilnehmer zwischenzeitlich in Insolvenz gehen. Ist die Weltfinanzkrise von 2008 wirklich schon solange her, dass es nicht mehr in Erinnerung ist, wie viele US-Amerikaner damals plötzlich ihre Altersvorsorge verloren hatten? Und zwar wirklich komplett verloren hatten, ohne Chance auf Rückgewinn bei Erholung der Märkte?

Und noch etwas anderes: die Finanzkrise "tötete" damals auch viele Menschen, die gar nichts mit Börsen, nicht mal mit Bank oder den betroffenen Unternehmen zu tun hatten: die Nahrungsmittelpreiskrise 2008 war eine unmittelbare und sehr frühe Folge der Finanzkrise. Folge waren fast 100 Mio. mehr Menschen auf der Welt in Hunger!

Wenn die Coronaabwehrmassnahmen wirklich so lange beibehalten werden, dass es zu einem Wirtschaftseinbruch wie 2008 kommt, dann wird die Zahl der in Folge dessen weltweit früher sterbenden Menschen die kühnsten Befürchtungen zur Zahl der Toten durch Corona weit überflügeln.

@Anaximander
Könnte man meinen, dem ist aber nicht so, wenn man bedenkt, welche "Industrie" sich rund um die Pflege, Versorgung, Therapie, Unterkunft, Unterhaltung rund um ältere Menschen gebildet hat. Da sind riesige Unternehmen betroffen mit wieder hunderttausenden Mitarbeitern.

Nur mal hier kurz zur Info:

https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Artikel/Branchenfokus/Wirtschaft/branchenfokus-pflegewirtschaft.html

Pflege ist ein Wirtschaftsfaktor
Das Marktvolumen des ambulanten und stationären Pflegemarktes betrug 2016 fast 49 Milliarden Euro (ambulant: 18,0 Milliarden Euro; stationär: 30,9 Milliarden Euro). Damit rangiert die Pflege im Gesundheitswesen an 3. Stelle hinter Krankenhäusern (92,5 Milliarden Euro) und Arztpraxen (53,0 Milliarden Euro).

Pflege ist ein Jobmotor
In Deutschland gab es Ende 2017 insgesamt 14.480 Pflegeheime mit mehr als 765.000 Beschäftigten (siehe Pflegestatistik 2017). Außerdem betreuen 14.050 ambulante Pflegedienste mit 390.300 Beschäftigten die Pflegebedürftigen. In beiden Bereichen arbeitet die Mehrzahl der Beschäftigten in Teilzeit: In den Pflegeheimen sind es 63 Prozent, im ambulanten Bereich sind es 69 Prozent. Im Vergleich zu 2015 ist die Beschäftigtenzahl um 4,7 Prozent in Pflegeheimen und um 9,8 Prozent bei ambulanten Pflegediensten gestiegen.

Mit knapp 1,2 Million Beschäftigten haben ambulante und stationäre Pflegeeinrichtungen zwar nur einen relativ kleinen Anteil von etwa 3,6 Prozent an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Es ist aber ein Bereich, der zuletzt stark gewachsen ist und der demografisch bedingt auch künftig wachsen wird. Allein in den letzten 10 Jahren weist die Pflegewirtschaft einen Beschäftigtenzuwachs von mehr als 40 Prozent auf. Nach dem Arbeitsmarktbericht der Bundesagentur für Arbeit 2017 verzeichnete der Wirtschaftszweig Pflege und Soziales im Vergleich zum Vorjahr mit zusätzlich 85.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit den höchsten Beschäftigtenanstieg aller Wirtschaftszweige.

Struktur des Pflegemarktes
Im stationären Bereich dominieren die freigemeinnützigen Träger mit rund 53 Prozent. Private Träger haben einen Anteil von 43 Prozent, bei öffentlichen Trägern sind es rund 4 Prozent. Im ambulanten Bereich wird die Dienstleistung in der Hauptsache von gewerblichen Trägern angeboten, das sind 66 Prozent. Freigemeinnützige Anbieter haben einen Anteil von 33 Prozent, bei öffentlichen Trägern ist es 1 Prozent (Pflegestatistik 2017).

@vincent
Die Pflege- und medizinische Zunft scheint mir jetzt nicht gerade diejenige zu sein, die in besonderer Weise von Kurzarbeit betroffen ist. Eher kann man mit saftigen Prämien rechnen. Zur Not fragst Du Mr Johnson, der hat gerade 50000 Stellen zu besetzen, und niemand will hin. Aus der EU schon mal gar nicht, denn die sind schon vorher gegangen.

Daher würde ich mir hier keine großen Sorgen machen.

GhOuTa schrieb:Das heisst wer Edelstahl-Türklinken anfasst, wo welche drauf sind und sich dann mal flüchtigkeithalber mit dem Finger an die Lippe fasst kann sich infizieren.

Von Schmierinfektion geht übrigens auch das "Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)" aus:

Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) schrieb:Per Tröpfchen oder als Schmierinfektion: So überträgt sich das Coronavirus

Experte: Coronavirus hält sich auf Metalloberflächen wahrscheinlich länger

Eine Gefahr beim Bezahlen mit Bargeld geht eher vom möglichen physischen Kontakt mit Kassierern und Kassiererinnen aus oder durch Münzen.

Denn auf Metall können Viren länger aktiv sein als auf vielen anderen Oberflächen, wie Virologe Jonas Schmidt-Chanasit im ZDF erklärt: Es gebe Studien, wonach es so aussehe, „dass Metalloberflächen sehr geeignet wären, damit sich das Virus dort länger hält. Aber wir müssen auf jeden Fall berücksichtigen, dass viele Faktoren für die Stabilität eine Rolle spielen, die Temperatur, die Sonneneinstrahlung. Insofern kann man das pauschal schwer beurteilen“.

Denkbar sei auch, dass sich unter idealen Bedingungen „das Virus auch auf Holz länger hält oder auf Plastikmaterialien. Wir gehen davon aus, dass es in der Realität wahrscheinlich nur wenige Minuten, vielleicht mal ein paar Stunden sein werden – unter idealen Bedingungen“, erklärte der Experte. Auch auf rostfreiem Stahl etwa hält sich das Virus offenbar etwas länger, aber auch da nur mehrere Tage unter idealen Bedingungen.
Zwei Übertragungswege: Tröpfchen- und Schmierinfektion

Es gibt zwei Möglichkeiten, dass sich ein Mensch einen Virus einfängt. Der primäre Übertragungsweg ist die Tröpfcheninfektion, bei der die Viren von Infizierten über Tröpfchen in die Luft abgegeben und dann eingeatmet werden. Die Infektionen schlagen sich im Nasen-Rachen-Raum nieder.

Deshalb ist es wichtig, in die Armbeuge zu niesen oder zu husten und auch einen Mindestabstand von eineinhalb Metern zu anderen Menschen einzuhalten. Mundschutz, so Kniehl, sei „generell nützlich“, biete aber keine 100-prozentige Sicherheit.

Atemwegserreger können außerdem über Schmierinfektionen übertragen werden. „Aufgrund der relativ geringen Stabilität von Coronaviren in der Umwelt ist dies aber nur in einem kurzen Zeitraum nach der Kontamination wahrscheinlich“, schreibt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR).

Bei dieser Übertragungsvariante gelangen Viren, die sich auf den Händen befinden, an die Schleimhäute des Mundes, der Nase oder des Auges, wo sie eine Infektion hervorrufen können. Mit der Hand nicht ins Gesicht greifen, ohne sich vorher gründlich die Hände gewaschen zu haben, ist deshalb das Gebot der Stunde und auch der kommenden Wochen und Monate. „Das ist das Problematische und der sehr schwierige Part, seine Hand zu kontrollieren, ohne sie vorher gewaschen und desinfiziert zu haben“, weiß Kniehl.

Wegen des Coronavirus ist die Handynutzung nicht ganz unproblematisch, denn über das häufig verschmierte Smartphone gelangen Erreger ruckzuck in die Nähe des Mundes und damit des Rachens.
Metall besonders problematisch

Smartphone und Notebook sind wegen Covid-19 nicht unproblematisch

Handschuhe helfen deshalb auch nur bedingt, denn sie könnten ja auch kontaminiert sein und verhindern ja nicht den unüberlegten Griff an den Kopf. Das Tragen von Handschuhen könnte gar zu einem trügerischen Gefühl von Sicherheit führen. Sein eigenes Gesicht zu berühren, ist also möglichst zu vermeiden.

In diesem Zusammenhang ist auch die Handynutzung nicht ganz unproblematisch, denn über das häufig verschmierte Smartphone gelangen Erreger ruckzuck in die Nähe des Mundes und damit des Rachens. Auch das Notebook ist ein Tummelplatz für Bakterien und Viren. Daher mahnt Kniehl: „Die Tastatur sollte man gelegentlich desinfizieren.“ Sich auf diesem Weg zu infizieren, scheint einfacher, als wenn man eine Tür per Klinke geöffnet hat.

https://bnn.de/lokales/karlsruhe/per-troepfchen-oder-als-schmierinfektion-so-uebertraegt-sich-das-coronavirus

@Anaximander
Verstehe ich nicht ganz, es ging um das Szenario, wenn ältere Menschen in größerer Zahl sterben sollte. Richtig ist, dass die Nachfrage nach Pflegekräften jetzt größer ist als das Angebot. Das ändert aber wenig daran, dass der Bereich Milliarden umsetzt und jetzt schon verdammt viele Menschen beschäftigt.

Was ebenso nicht vernachlässigbar ist, dass die Sparquote ins Unendliche steigen würde, wenn man mit älteren Menschen halt so.. wie soll man sagen, unmenschlich umgehen sollte. Nicht nur die Nachfrage der Senioren fällt dann weg, sondern derjenigen mit Einkommen aus Erwerb.

ayAshi schrieb:Mich machen die Zahlen des RKI verrückt. Das ganze Meldechaos verhindert richtige Prognosen für Deutschland.
Wurden nun die Zahlen vom Wochenende schon hinzu addiert, oder fehlen die immer noch?
Bei JH blicke ich auch nicht mehr so richtig durch. Woher kommen die nur 23 kritischen Fälle und vor allem, warum haben wir vergleichsweise wenig Todesopfer?

Die Zahl der kritischen kann man außen vor lassen. Das wird in Deutschland schlicht nicht gemeldet und ich würde mutmaßen, dass es da auch keine Meldepflicht gibt.

Die niedrige Zahl der Toten lässt sich in erster Linie damit erklären, wie man die Anzahl der Infektionen bewerten sollte. Jedes Land hat eine Dunkelziffer. Je nach Testpraxis ist diese höher oder niedriger. Sie gibt allerdings einen passenden Marker für die Infektionsgeschwindigkeit. Wenn du die Verdopplungszahl nimmst, ist es unerheblich, ob du alle Infizierten hast oder eine hinreichend große Stichprobe, da es in erster Linie um die prozentuale Veränderung geht.

Zur Abschätzung der Dunkelziffer ist die Anzahl der Toten ein passendes Maß. Daran lässt sich ablesen, dass Deutschland deutlich näher an der tatsächlichen Zahl dran ist als Italien. Hier ist natürlich noch eine Schwankung zu berücksichtigen mit Blick auf die Qualität der medizinischen Versorgung. Das gute ist, dass eine hohe Dunkelziffer zwar erstmal dramatisch klingt, aber mit Blick auf die Herdenimmunität etwas sehr gutes ist, wenn man davon ausgeht, dass tausende Corona-Infizierte davon ausgehen nur einen kleinen Infekt zu haben.

@vincent

Genau, es gibt in dem Bereich Fachkräftemangel, und wenn der Arbeitsbedarf um ca. 5% sinkt, dann entspannt das eher den Arbeitsmarkt.

Ich habe ja bereits gesagt, dass ich aus humanitären Gründen nicht diese Meinung habe, sondern lediglich eine wirtschaftliche Betrachtung angestellt habe, die völlig abstrakt zu verstehen ist.

vincent schrieb:Pflege ist ein Wirtschaftsfaktor

jein

Pflege, wie viele Dienstleistungen, hat das Problem, dass sie nur durch Wertschöpfung an anderer Stelle finanziert werden kann, quasi in der "Nahrungskette" der Arbeitsleistungen weiter hinten steht.
Würde theoretisch von einem Tag auf den nächsten keine Pflege mehr geleistet werden, so könnten Industrie und Handwerk dennoch weiterfunktionieren.
Würde jedoch von einem Tag auf den nächsten die Wertschöpfung in Industrie und Handwerk wegfallen, dann würde spätestens in wenigen Wochen die Finanzierung der Pflege ebenfalls wegfallen...

Auch dies ein Grund, die Auswirkungen von Massnahmen gegen Corona unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu bewerten und eine Kosten-Nutzen Bewertung zu unternehmen: wenn die Massnahmen die Wirtschaft so sehr abwürgen, dass Steuern im großen Umfang wegfallen und damit die Finanzierung von Pflege ins Stocken gerät und dann Einsparungen im Pflegebereich erforderlich werden, dann wird auch das zu vorzeitigem Tod oder zumindest einer signifikanten Verschlechterung der Lebensqualität von alten Menschen zur Folge haben, im schlimmsten Fall in einem Ausmaß ähnlich wie durch diese Massnahmen vor Corona gerettet werden können...

@Anaximander
Wenn ich ernsthaft denken würde, dass das für dich in Frage käme und die humanitäten Gründe nicht absolut Vorrang hätten, wärst du sowieso schon gemeldet. Darum soll es gar nicht gehen.
Naja, das hängt dann von den Zahlen ab. Ob es bei 5% sich derart darstellt, kein Plan. Müsste man wissen, wie groß der Mangel ist.

Nichtsdestotrotz verabschieden wir uns ohnehin von dem Menschen als "zentralen" Produktionsfaktor durch die zunehmende Automatisierung, intelligente Vernetzung, Einsatz von Robotern usw. usf. Die gleichen Überlegungen wird man schon bald auch für Menschen mittleren Alters anstellen müssen. Sie sind dann in der Logik genauso ersetzbar, verzichtbar.

Und wie gesagt, der Einbruch der Nachfrage, direkt durch die Senioren und indirekt durch die höhere Sparquote muss auch mal aufgefangen werden. Da kann man mit argumentieren, dass kurzfristig das Angebot ohnehin stockt, aber das ist halt nur kurzfristig.

Anaximander schrieb:Daher würde ich mir hier keine großen Sorgen machen.

Ich denke es geht darum, dass es eben unterm Strich NICHT wirtschaftlich sein kann, ältere, vorerkrankte und, die hattest du nicht mit aufgezählt, evtl auch Behinderte der Ökonomie wegen "wegsterben" zu lassen wenn andererseits im Zuge dessen ein großer Wirtschaftszweig wegbricht.
Könnte allerdings gut sein dass Trump so denkt.

@otternase
S.o. Wir sollten uns davon verabschieden, dass der Mensch, bzw. der 0815 Bürger eine große Rolle bei der Wertschöpfung spielen wird. Ist jetzt natürlich eine abstrakte Darstellung und wir sind noch davon entfernt. Aber dennoch, wenn man diese Denke jetzt schon zulassen würde, fällt das ganz böse zurück in Zukunft.

Ich gehe auch komplett mit bei der Problematik, dass wirtschaftliche Folgen, ernste reale Folgen sind, die unter Umständen Leben kosten oder mindestens aber die Lebensqualität senken. Nur sehe ich das noch in keinem Verhältnis, um ernsthaft wie Trump z.B. das in die öffentliche Diskussion zu bringen. Vor ein zwei Wochen brachte ich ja schonmal das Thema Suizid ein, wie man die Steigerung von ich glaube 40% in der Finanzkrise in Griechenland beobachten konnte.

vincent schrieb:Naja, das hängt dann von den Zahlen ab. Ob es bei 5% sich derart darstellt, kein Plan. Müsste man wissen, wie groß der Mangel ist.

Die Sterblichkeit ist auch bei Ü70 Ü80 nicht viel höher, und nicht jeder steckt sich an. Daher ist Dein Einwand so nicht zutreffend gewesen. Auf Pflegepersonal kommt eher mehr Arbeit zu. Zur Zeit sowieso. Auch in Zukunft wird sich das nicht ändern.

@Anaximander
Was wohl nicht dabei bleibt, wenn man jetzt a la Trump die Maßnahmen nach einer Woche aufhebt und zur Rettung der Wirtschaft alles den normalen Lauf nehmen lässt.