Coronavirus (Sars-CoV-2)

Aniara schrieb:Kannst du das bitte mal im Detail erklären? Ich bin da kein Experte, danke.

In der Flasche sind "ab Werk" Wirkstoffe um fast 7 Dosen Impfstoff herzustellen. Bisher war die Anweisung, das zu tun, 5 Dosen zu entnehmen und die restlichen fast 2 Dosen wegzuwerfen. Der Grund dafür war dass man sicherstellen wollte dass auch bei einem leichten Anwenderfehler auf jeden Fall 5 "gute" Dosen pro Versandeinheit entnommen werden konnten. Jetzt hat sich in der Praxis herausgestellt, dass die Anwender gut genug sind, 6 "gute" Dosen zu entnehmen und trotzdem noch genug Sicherheitsspielraum übrigzulassen, weil iese Sicherheitsmenge einfach viel zu hoch kalkuliert war. Deswegen hat man das jetzt geändert und entnimmt regulär pro Flasche 6 Dosen und wirft nur noch die verbleibende Sicherheitsmenge, die immer noch fast einer ganzen Dosis entspricht, weg. Entscheidend für die Impfwirkung ist, dass jeder Patient genug Wirkstoff bekommt, und das ist gegeben. An der Konzentration an Wirkstoff in jeder einzelnen Spritze ändert sich nichts, es wird nicht "mehr verdünnt" oder sowas.

@Aniara

Abahatschi schrieb am 04.01.2021:Hier ist die (bzw. eine) Anweisung:
https://www.kvhessen.de/fileadmin/user_upload/kvhessen/Mitglieder/Aktuelles_Corona/CORONA_Impfungen_Herstellungsanweisung_BioNtech.pdf (Archiv-Version vom 30.12.2020)
Die Verdünnung erfolgt durch eine Injektion von 1,8 ml 0,9%igem Natriumchlorid – da- nach müssen sich in Summe 2,25 ml in der Durchstechflasche befinden.
Ziehen Sie 0,3 ml der verdünnten Dosierlösung auf.
4. Nehmen Sie eine letzte Sichtkontrolle vor, bevor Sie die Impfung verabreichen. Die fer-
tige Impfdosis muss 0,3 ml umfassen und darf keine Verfärbungen oder Partikel aufwei- sen. Die Suspension hat eine gebrochen weiße Farbe.
2,25 / 0,3 = ergibt sogar 7,5 Dosen...es bleibt aber bestimmt noch was in den Nadel, Fläschen, Deckel, Spritzen...

@Aniara

Um eine Analogie zu bemühen: stell dir vor, du willst Pizza backen und kaufst dafür Mehl in Packungen, auf denen "1 kg" steht. Du brauchst pro Pizza 200g Mehl. Nach einiger Zeit stellst du fest, dass die Packungen 1.500 g enthalten, rufst bei der Mühle an und die sagen dir, ja, die Maschinen sind so eingestellt, damit sie keine Probleme wegen unterfüllter Packungen kriegen. Jetzt streitest du dich 2 Wochen mit dem Chef, dass man ja dann aus einer Packung Mehl auch wenigstens 7 Pizzen machen könnte, statt jedesmal ein halbes Kilo Mehl wegzuwerfen und die nächste Packung anzubrechen, und als Kompromiss erlaubt er dir, statt 5 Pizzen 6 aus jeder Tüte Mehl zu machen, weil du ja auch immer ein bisschen Mehl für die Arbeitsfläche usw. brauchst.

bgeoweh schrieb:genug Wirkstoff bekommt, und das ist gegeben. An der Konzentration an Wirkstoff in jeder einzelnen Spritze ändert sich nichts, es wird nicht "mehr verdünnt" oder sowas.

Uff okay, danke für die Erklärung. Dann sollte es ja wirklich kein Problem sein. Und vorher wurde ja dann eher auch mal eine kleine Menge impfstoff entsorgt oder?

Aniara schrieb:Und vorher wurde ja dann eher auch mal eine kleine Menge impfstoff entsorgt oder?

Vorher wurde eigentlich fast 30% jeder einzelnen Flasche weggeschmissen. Jetzt sind es immerhin nur noch ca. 15%. Es lässt sich aus technischen Gründen nicht vermeiden dass eine gewisse Menge weggeschmissen werden muss, aus rechtlichen und aus Sicherheitsgründen darf man ja auch die Reste von 2 Flaschen nicht zusammenschütten.

V8Turbo schrieb:MichaelRG schrieb:
Mal wieder völlig undurchdacht das Ganze :)

Hab grade ein lustiges Beispiel gelesen

1 getrennt lebender Vater dürfte z.B seine beiden Kinder die bei der Mutter leben besuchen. In dem Haushalt sind dann: Mutter, Neuer Partner , ein haufen Kinder. Plus der leibliche Vater.

Die beiden Kinder dürften aber nicht den Vater besuchen.

Anscheinend hat man das jetzt auch in NRW erkannt und die Kontaktbeschränkung deswegen geändert.
Auch an der 15Km Regel will man so nicht festhalten.

V8Turbo schrieb:Leider nein, leider gar nicht. Was verstehst du am Wort Hausstand nicht? Natürlich dürften die Kinder zum Vater. Ein Hausstand + eine Person. Ich hoffe wirklich, für dich, dass du das alles absichtlich nicht verstehen willst.

Und wo liest du so lustige Beispiele? Telegram?

Nein im gegensatz zu den Verantwortlichen, die überstürzt mit Maßnahmen um sich schmeissen mache ich mir Gedanken wie sich sowas in der Realität umsetzten lässt und welche Probleme auftreten können.
In NRW hat man das erkannt. Vielleicht hat auch jemand mein Beitrag gelesen :)

Die strenge Auslegung der 1+1-Regel hätte sonst bedeutet, dass etwa getrennt lebende Väter oder Mütter nur eines ihrer Kinder hätten treffen dürfen. Auch Treffen zweier Mütter mit ihren Kindern beispielsweise auf einem Spielplatz wären ohne die Ausnahme nicht möglich gewesen, werden durch die Ausnahme in der NRW-Verordnung aber ermöglicht.

Quelle: https://www.google.com/amp/s/www.waz.de/thema/coronavirus/coronaschutzverordnung-fuer-nrw-ohne-15-kilometer-regel-id231287406.html%3Fservice=amp

@MichaelRG

Welcher Kreis in NRW überschreitet denn derzeit die 200er Inzidenz?

@Anaximander
Das lässt sich doch leicht googlen.

Eine Stadt und zwei Kreise in NRW liegen über der kritischen Marke von 200: Gelsenkirchen, Kreis Höxter und der Oberbergische Kreis.

Quelle: https://www.google.de/amp/s/rp-online.de/panorama/coronavirus/corona-drei-orte-in-nrw-ueberschreiten-inzidenzwert-von-200_aid-53924539%3foutput=amp

Und im privaten ist in NRW auch weiterhin so gut wie alles erlaubt.

So bezögen sich die vereinbarten Kontaktbeschränkungen in der NRW-Verordnung ausdrücklich nur auf Treffen im öffentlichen Raum, nicht aber auf den privaten Bereich. Wohnungen seien nur von Partys ausgenommen. Ohne jede Personenbeschränkungen seien aber andere Zusammenkünfte in den eigenen vier Wänden erlaubt. „Das ist ein Schlupfloch, das hier bewusst oder grob fahrlässig offen gelassen worden ist“, sagte Kutschaty. „Nordrhein-Westfalen erlaubt also Diskussionsabende, Essenseinladungen und Kaffeekränzchen ohne Personenbegrenzung.“

Quelle: https://www.google.com/amp/s/www.waz.de/thema/coronavirus/coronaschutzverordnung-fuer-nrw-ohne-15-kilometer-regel-id231287406.html%3Fservice=amp

@Abahatschi

bgeoweh schrieb:Ich bin eher beeindruckt dass man in Berlin noch 30.000 Personen gefunden hat die ihren Namen schreiben können.

Jetzt haben sie sogar in der Senatsverwaltung noch einen gefunden, der lesen kann, und haben auf Druck der Eltern den Schulstart verschoben:

Nach massiver Kritik von Lehrern, Schülern und Eltern verschiebt der Berliner Senat nun doch die geplanten Schulöffnungen. Wie Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) am Freitag dem rbb bestätigte, soll es in Berlin keine Präsenzpflicht geben bis zum 25. Januar geben. Zuerst hatte der "Tagesspiegel" berichtet.

Ursprünglich war geplant, dass ab Montag (11. Januar) die abschlussrelevanten Jahrgänge 10 bis 13 in halber Klassen- und Gruppenstärke in die Schulen zurückkehren sollen. Ab dem 18. Januar sollten zudem Grundschüler in Teilen wieder stundenweise Präsenzunterricht erhalten. Auch die Grundschüler sollen jetzt frühstens am 25. Januar in die Klassen zurückkehren. Wie es dort weitergehe, werde am 19. Januar entschieden, wie es in einer Mitteilung der Bildungsverwaltung heißt.

Quelle:
https://www.rbb24.de/politik/thema/corona/beitraege/2021/01/berlin-schueloeffnung-senat-verschiebt-praesenzunterricht.html

@MichaelRG

Das habe ich für Niedersachsen auch so gefunden und mich gewundert.
https://www.niedersachsen.de/Coronavirus/vorschriften-der-landesregierung-185856.html

MichaelRG schrieb:Und im privaten ist in NRW auch weiterhin so gut wie alles erlaubt.

Joah, das ist eben das Problem, wenn jedes Bundesland sein eigenes Süppchen kochen darf...Wirklich unter Kontrolle bekommen wir den Virus aber so nie leider.

MichaelRG schrieb:Gelsenkirchen, Kreis Höxter und der Oberbergische Kreis

Wobei laut der interaktiven Karte im Tagesspiegel auch diese Kreise aktuell unter 200 sind, also zumindest Gelsenkirchen und der Oberbergische Kreis.

https://interaktiv.tagesspiegel.de/lab/karte-sars-cov-2-in-deutschland-landkreise/

Nur Höxter hat 201,9. Das ist auf jeden Fall sehr eng.

Anaximander schrieb:Nur Höxter hat 201,9. Das ist auf jeden Fall sehr eng.

Wenn sich die Zahlen bis Ende Januar nicht stark nach unten entwickeln, werden wir uns nicht mehr über die jetzigen Beschränkungen plus minus 200 streiten - dann wird das ganz eng .
Ich hab im Moment das Gefühl, dass uns das entgleitet
Was, wenn es jetzt nicht noch an den Feiertagen sondern an einer ansteckenderen Mutation liegt ? .

Aniara schrieb:Joah, das ist eben das Problem, wenn jedes Bundesland sein eigenes Süppchen kochen darf...Wirklich unter Kontrolle bekommen wir den Virus aber so nie leider.

Ähm doch........?

MichaelRG schrieb:Und im privaten ist in NRW auch weiterhin so gut wie alles erlaubt

Joa, viel schlimmer ist das auf der Arbeit weiterhin alles erlaubt. Täglich Hunderttausende in VOLLEN Busen die in VOLLE Büros fahren und dort 8 Stunden mit Menschen nicht aus dem eigenen Hausstand arbeiten...........gibt es was Infektionen angeht momentan ein größeres Gefahrenpotential?

Lösung der Regierung........."bitte bitte liebe Arbeitgeber bietet doch Home Office an" während 5 Minuten später eine Ausgangssperre für DRAUẞEN mitten ein der Nacht im Winter ohne zu zucken durchgewunken wird.

Jupp macht Sinn.

latexjunge schrieb:Joa, viel schlimmer ist das auf der Arbeit weiterhin alles erlaubt. Täglich Hunderttausende in VOLLEN Busen die in VOLLE Büros fahren und dort 8 Stunden mit Menschen nicht aus dem eigenen Hausstand arbeiten

Hier MUSS aber der Arbeitgeber dafür sorgen, dass die Maßnahmen eingehalten werden. Da hat die Politik keinen direkten Einfluss. Aber ich habe nicht das Gefühl, dass du dafür passende Beispiele hast. oder von welchen Arbeitgebern sprichst du konkret? Wenn du sogar selbst betroffen bist, dann wende dich bitte an das Gesundheitsamt.

latexjunge schrieb:bitte bitte liebe Arbeitgeber bietet doch Home Office an"

Das kann man eben nicht einfach so jedem AG vorschreiben. Oder würdest du generell lieber in einer Diktatur leben?

latexjunge schrieb:Ähm doch........?

Ui, so viele Argumente, wo fange ich da nur an...

Aniara schrieb:Das kann man eben nicht einfach so jedem AG vorschreiben. Oder würdest du generell lieber in einer Diktatur leben?

Wieso kann man vorschreiben, dass Menschen nur noch eine andere Person treffen sollen, dass sie ihren Ort nicht weiter als 15 km verlassen dürfen, dass sie ab 20 Uhr nicht mehr das Haus verlassen dürfen, wenn nicht zwingend erforderlich, aber Arbeitgebern kann man nicht zumuten Home Office zu veranlassen wo möglich?

Das musst du mir mal erklären.

latexjunge schrieb:Joa, viel schlimmer ist das auf der Arbeit weiterhin alles erlaubt. Täglich Hunderttausende in VOLLEN Busen

Ich war jetzt 3 Wochen allein zu Hause u allein in meinem Wald , meine Corona- Warn - App ist von 8 roten Kontakten ( bin im Einzelhandel ) auf null Begegnungen in der Zeit gesprungen . Dann war ich jetzt 2 Tage alleine in der Arbeit , in der S Bahn hab ich mich garnicht gesetzt sondern stand immer weit von anderen an der Tür - oder hab die Bahn verlassen u bin in die nächste eingestiegen und heute ist die App auf 2 rote Begegnungen gesprungen . Ich war wirklich nicht in der Nähe von anderen , wie kann das sein ?Ich sehe den ÖPNV als ursächlich, da ist auch wieder mehr los und bleibe jetzt bis Ende des Monats wieder daheim .

Waytogo schrieb:Das musst du mir mal erklären.

Ich kann es ja mal versuchen. Nicht jeder AG ist für das Arbeiten im Home-Office ausgelegt. Da fehlt es an Laptops, Netzwerk, Infrastruktur und der nötigen Hardware wie Bildschirme, Tastaturen etc.
Und wenn die Regierung das jetzt vorschreibt, weißt du wer dann für diese Aufrüstung aufkommen muss? Richtig, der AG kann bei der Regierung seine Rechnungen für die Aufstockung vorlegen. Und das wären unter Umständen hohe Summen. Also spricht man nur eine Empfehlung aus als Regierung. Umsetzen muss diese der AG, so gut er es eben kann.
Aber werde doch mal konkret, wer könnte Home-Office anbieten als AG, tut es aber nicht und mit welcher Begründung?