Coronavirus (Sars-CoV-2)

calligraphie schrieb:Wieso muss Lauterbach überall seinen Rüssel reinhängen?

Ich bin sicher er ist qualifizierter als du und du hängst deinen Rüssel schliesslich auch rein.^^
Ich finde Gassens Vorstoss auch daneben. Jetzt mit einem konkreten Datum um die Ecke zu kommen und zu hoffen der Freedom Day würde für einen starken Impfschub sorgen ist m. E. der falsche Weg.
zuerst sollte eine entsprechende Impfquote da sein und dann kann der Freedom Day gerne kommen.

Andante schrieb:Und was hängt er sich überhaupt in österreichische Angelegenheiten rein?

Da es auch um Deutsche Urlauber geht, hat das auch einen mögliche Rückwirkung auf Deutschland. Da Kurz Versprechen auch über die Landesgrenze herausgetragen wurde, geht es auch uns an. Und damit ist es schon angebracht, dass sich Fachleute hier auch darüber äußern. Dann können sich Deutsche überlegen, ob sie wirklich in den Ski-Urlaub fahren oder nicht.

Andante schrieb:Kurz hat wenigstens ein Konzept, das er wohl kaum ohne seine Berater entwickelt haben wird und das natürlich unter dem Vorbehalt steht, dass sich die Läge nicht verschlechtern.

Das vermute ich auch, aber er sagt es so nicht. Und das wäre für diejenigen wichtig, welche nun den Ski-Urlaub planen. Und damit ist das Konzept kein echtes Konzept, es ist nur eine Beruhigen der Bevölkerung und eine indirekte Aufforderung zu "nun bucht mal schön" mehr auch nicht. Und damit hat Lauterbach vollkommen Recht, auf die Problematik einer solchen Vorhersage hinzuweisen.

emanon schrieb:zuerst sollte eine entsprechende Impfquote da sein und dann kann der Freedom Day gerne kommen.

Ja, dann muss aber mal die Politik in die Pötte kommen und für eine höhere Impfquote sorgen. 2G, Impfflicht für bestimmte Berufsgruppen in der Pflege, Grüner Pass wie in Italien.

https://www.zeit.de/gesundheit/2021-09/italien-gruener-pass-italien-gruener-pass-verpflichtung-arbeitswelt-impfkampagne-roberto-speranzaarbeitnehmer-pflicht?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.de

Auch das wäre ja ein Konzept. Aber dass hierzulande ständig der Schwanz mit dem Hund wackelt, sprich eine Minderheit von Impfunwilligen quasi die Bedingungen diktiert, unter denen die Maßnahmen aufgehoben werden, ist mit Sicherheit keines.

Andante schrieb:Ja, dann muss aber mal die Politik in die Pötte kommen und für eine höhere Impfquote sorgen.

So einfach ist das halt nicht. Man kann da verschiedene Ansätze diskutieren, aber die ultimative Lösung sehe ich nicht. Einfach hinzugehen und zu sagen "andere machen es doch auch" finde ich als Begründung mehr als dünn.

@emanon
Natürlich ist er qualifizierter. Nur eben ist es irgendwie unverständlich, warum er den Österreichern das 1G Modell in Frage stellt, während er es für deutsche Party People in deutschen Party locations sehr begrüßt.
Wenn der deutsche Geimpfte nach so einer Sause nach Österreich fährt, Ist er dann eine ebensolche Gefahr für die Österreicher, wie der Österreicher der noch 1G Sause zu uns kommt?
Ich möchte es nur verstehen, warum die 1G Person in Österreich potentiell im Innenraum Eibe Gefahr bedeuten kann und hier nicht?

calligraphie schrieb:Natürlich ist er qualifizierter. Nur eben ist es irgendwie unverständlich, warum er den Österreichern das 1G Modell in Frage stellt, während er es für deutsche Party People in deutschen Party locations sehr begrüßt.

Es geht um eine Vorhersage in einem 1/4 Jahr, die man zum aktuellen Zeitpunkt nicht seriös treffen kann. Das Problem ist Österreich würde natürlich gerne einen ganz normale Ski-Saison wieder haben. Aus der Bemerkung Lauterbachs kann man durchaus ablesen, dass es Zweifel gibt, ob 2G wirklich Bestand hat. Man beobachtet die aktuelle Lage und dabei können Entscheidungen aus vergangenen Tagen sich als fehlerhaft heraus stellen.

calligraphie schrieb:Nur eben ist es irgendwie unverständlich, warum er den Österreichern das 1G Modell in Frage stellt, während er es für deutsche Party People in deutschen Party locations sehr begrüßt.

Hat er das 1G Modell in Frage gestellt oder Kurz vollmundige Aussage der "sicheren Skisaison"?
Die 1G-Regel soll wohl auch nur in "Apres-Ski-Lokalen" zur Anwendung kommen. Darunter fallen wohl nicht die ganzen Hütten und Restaurants im Skigebiet.
Ich denke auch Kurz lehnt sich da aus dem Fenster um den Tourismus anzukurbeln und nicht weil er die Risiken exakt kalkulieren kann.

@emanon
Na bitte, nun habe ich es verstanden. Das bedeutet im Klartext der Tourismus ist ein Wirtschaftsfaktor, den sie nicht in Gefahr bringen wollen. Evtl hat ja die Tourismusbranche dort den gleichen Einfluss in die Politik, wie hierzulande der Fußball.
Ein Österreicher ohne Bauden Zauber und Punsch ist evtl gleich zu werten dem Schalke Fan, der nicht mehr auf die Tribüne darf.

Krautwurm schrieb:Man verlässt sich auf die Politik und hinterfragt nicht. Es würde nie eine Querdenker Szene entstehen.

Das macht es einfach so schwer in D in meinen Augen.

Querdenker gab es immer schon, sie waren ein Bestandteil durch Meinungen von Freidenker in unserer Gesellschaft.
Heute hat mm quer-und freidenkend einen negativen Aspekt, wenn man die deutsche Corona Politik hinterfragt und sich eine persönliche Meinung dazu bildet.
Verletzen tut man da keinen mit, eher sich selbst, etwas zu äußern, was nicht dem Mainstream
entspricht.

calligraphie schrieb:Das bedeutet im Klartext der Tourismus ist ein Wirtschaftsfaktor, den sie nicht in Gefahr bringen wollen.

Man muss halt abwägen ob die Priorität mehr beim Mensch an sich oder mehr beim Geld liegt. Da gibt es die unterschiedlichsten Gewichtungen.
Muss sich ja nicht jeder gleich positionieren.

AgathaChristo schrieb:Heute hat mm quer-und freidenkend einen negativen Aspekt, wenn man die deutsche Corona Politik hinterfragt und sich eine persönliche Meinung dazu bildet.

Wenn man seine Meinung mit vernünftigen Argumenten unterfütern kann, was ist daran negativ? Häufig wirds dabei aber doch eher dürftig.

AgathaChristo schrieb:eine persönliche Meinung dazu bildet.
Verletzen tut man da keinen mit, eher sich selbst, etwas zu äußern, was nicht dem Mainstream
entspricht

Es wurde ja auch gesagt, dass es sowas in Skandinavien nicht gibt warum, kannst du oben lesen@calligraphie
Hat es sehr schön dargelegt.

calligraphie schrieb:Das bedeutet im Klartext der Tourismus ist ein Wirtschaftsfaktor, den sie nicht in Gefahr bringen wollen.

Für die deutschen Skigebiete ist der Tourismus ebenso ein Wirtschaftsfaktor. Und wenn deutsche Geimpfte in dieser Saison eben nach Österreich fahren, weil da nach jetzigem Stand Après-Ski für sie möglich ist, fahren sie halt dorthin. Trotz Herrn Lauterbach.

Bis die deutschen Skigebiete wissen, was dort möglich ist und was nicht, haben die Deutschen ihren Skiurlaub in Österreich längst gebucht. Bleibt es in Garmisch oder Todtnau halt leer.

emanon schrieb:Man muss halt abwägen ob die Priorität mehr beim Mensch an sich oder mehr beim Geld liegt. Da gibt es die unterschiedlichsten Gewichtungen.

Ich denke, die Österreicher sind keine Hasardeure, sie wägen die Risiken schon ab, sie sind ja gewarnt durch den Schatzensersatzprozess in Wien gegen den österreichischen Staat wegen der Infektionen in Ischgl.

https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ischgl-prozess-coronavirus-opfer-103.html

Infektionen unter Geimpften sind nun mal längst nicht so risikobehaftet wie unter Ungeimpften, das ist ja nun hinlänglich bekannt. Insofern ist die Situation heute eine ganz andere als damals in Ischgl.

Lento schrieb:Das Problem ist Österreich würde natürlich gerne einen ganz normale Ski-Saison wieder haben.

Ja, würden sie. Aber Kurz hat ja ausdrücklich nur von Geimpften gesprochen. Wie gesagt, das sind keine Hasardeure.

Andante schrieb:Für die deutschen Skigebiete ist der Tourismus ebenso ein Wirtschaftsfaktor. Und wenn deutsche Geimpfte in dieser Saison eben nach Österreich fahren, weil da nach jetzigem Stand Après-Ski für sie möglich ist, fahren sie halt dorthin. Trotz Herrn Lauterbach.

Bis die deutschen Skigebiete wissen, was dort möglich ist und was nicht, haben die Deutschen ihren Skiurlaub in Österreich längst gebucht. Bleibt es in Garmisch oder Todtnau halt leer.

Das wäre dann nur auf Grund einer zum jetzigen Zeitpunkt unserösen Vorhersage. Und eine solche Aussage muss man eben auch als solche identifizieren können. Und nur das hat Lauterbach nun gemacht. Wenn nun Deutsche in Ö nun buchen und dann vielleicht bitter enttäuscht werden, können sie nicht mehr sagen "Wir haben davon nichts gewusst".

Das nenne ich Aufklärung, die man von Politikern auch erwarten sollte.

Und eine Frage, traust Du Österreich? Bist Du Dir sicher, dass sei das Versprechen auch rechtzeitig wahr machen? Aus der Historie habe ich diesabzgl. Zweifel.

So war in anderen Ländern schon bekannt, dass Ischgl ein Hot-Spot sein musste. Viel zu spät wurde das dort zugegeben.

https://www.sueddeutsche.de/politik/corona-ischgl-tirol-chronologie-1.4848484

Und das kombiniert mit doch recht unseriösen Vorhersagen, dann würde ich mit meiner Urlaubsplanung doch noch etwas warten, jedenfalls für denjenigen, für den Après-Ski wichtig ist. Ski- fahren kann man auch ohne am Après-Ski teilzunehmen.

Andante schrieb:Ja, würden sie. Aber Kurz hat ja ausdrücklich nur von Geimpften gesprochen. Wie gesagt, das sind keine Hasardeure.

Folgendes hat Kurz gesagt:

Wien. Österreichs verspricht eine sichere Skisaison. Falls sich die Corona-Situation weiter verschärft, würden nur noch Geimpfte Zugang zu Après-Ski-Lokalen erhalten, kündigte er in einem Interview mit der Funke Mediengruppe (Samstag) an. Sowohl 70 Prozent der über 12-Jährigen in Österreich als auch die überwiegende Masse der Touristen seien geimpft. „Insofern steht einem sicheren Urlaub in Österreich nichts im Wege.“

Quelle: https://www.rnd.de/politik/corona-kurz-verspricht-sichere-skisaison-wohl-nur-geimpfte-zum-apres-ski-3G2R4YXUSNHT4WXSXNLC64FZGU.html

Aber das setzt auch ein Handeln voraus, wenn es notwendig ist. Das erfolgte Anfang 2020 jedenfalls viel zu spät, warum soll es nun besser sein?

Andante schrieb:Ich denke, die Österreicher sind keine Hasardeure, sie wägen die Risiken schon ab, sie sind ja gewarnt durch den Schatzensersatzprozess in Wien gegen den österreichischen Staat wegen der Infektionen in Ischgl.

Du meinst also tatsächlich man könnte jetzt schon tragfähige Prognosen zum Pandemiegeschehen in ein paar Monaten abgeben?
Sind österreichische Virologen irgendwie qualifizierter?

emanon schrieb:Du meinst also tatsächlich man könnte jetzt schon tragfähige Prognosen zum Pandemiegeschehen in ein paar Monaten abgeben?
Sind österreichische Virologen irgendwie qualifizierter?

Kurz hat auf die Impfquote der Österreicher verwiesen. Die ist bekannt. Und er hat erklärt, dass auch die Mehrzahl der nicht-östrreichischen Urlauber geimpft sei. Woher er das wissen will, ist allerdings die Frage, aber keine ganz unberechtigte Hoffnung. Und er hat gesagt, dass, bei Verschärfung der Situation nur noch 2G in Après-Ski-Lokale kommen. Unter diesen Voraussetzungen, so hat er gesagt, gehe er von einer sicheren Ski-Saison aus.

Was daran nun so besonders sein soll angesichts der Umstände, unter denen in diesem Jahr Sommerurlaub im In- und Ausland gemacht wurde, weiß ich nicht. Und warum Lauterbach die Sommer-Urlaubsländer nicht kritisiert hat wegen ihrer Zugangsregelungen zu Gaststätten, weiß ich ebenfalls nicht.

Andante schrieb:Ich denke, die Österreicher sind keine Hasardeure, sie wägen die Risiken schon ab, sie sind ja gewarnt durch den Schatzensersatzprozess in Wien gegen den österreichischen Staat wegen der Infektionen in Ischgl.

https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ischgl-prozess-coronavirus-opfer-103.html

Das es überhaupt zu solchen Klagen kommen muss und die Österreicher nicht von sich aus da an eine Schadensersatzregelung/Einigung gedacht haben, ist doch schon bemerkenswert. Und wenn Du wirklich den Prozessverlauf angesehen hättest, ich werte es so, dass das Nichterheben der Beweisanträge der Kläger nicht wirklich positiv zu deuten ist. Denn so wie ich das beurteile, wird der Österreichische Staat behauptet haben, dass sich die Kläger woanders angesteckt haben. Eine schallende Ohrfeige für die Betroffenen. Und das zu widerlegen wird in einem Zivilverfahren kaum möglich sein, zumindeste hätte es da gerade die Beweisaufnahme der angebotenen Beweismittel bedurft. Da diese nicht erfolgt ist, ist das Urteil schon recht klar, die Klage wird in der ersten Instanz abgewiesen. Nur wenn Österreich gesagt hätte, dass die Ansteckung in Ischgl erfolgt ist oder offensichtlich war, wäre bei Stattgabe der Klage die Beweisaufnahme nicht notwendig.

Soviel zur Warnung durch Schadensersatzprozesse. Und heutzutage wird es noch weitaus schwieriger, den Nachweis der Ansteckung am Urlaubsort zu belegen. Die Wahrscheinlichkeit in der jetzigen Zeit ist nahe 0%. Die Österrreicher werden auch bei wiederholten schweren Fehlern nichts zu befürchten haben. Das Einzige, was sie befürchten müssen, dass sie von Urlaubern generell gemieden werden. Aber da der Virus mittlerweile zu stark verbreitet ist, wird man da die Quelle aus diesem starken Rauschen nicht mehr ermitteln können. Das war Anfang 2020 dagegen ein Kinderspiel.

Lento schrieb:Die Österrreicher werden auch bei wiederholten schweren Fehlern nichts zu befürchten haben. Das Einzige, was sie befürchten müssen, dass sie von Urlaubern generell gemieden werden.

Ich denke, da müssen sie gar nichts befürchten. Die Leute wollen nun mal ihren Skiurlaub, wie sie auch ihrer Sommerreisen gewollt haben, Pandemie hin oder her. Die Nachfrage ist da. Was erwartest du denn von den Österreichern? Dass die sagen: „Bleibt alle weg, bei uns ist es kreuzgefährlich, ihr steckt euch womöglich alle an, daher haben wir hier vorsorglich alles dichtgemacht“?

Oder sollen deutsche Wintersportregionen so etwas machen?

@Andante
Du hast selber gesagt, dass nun die Leute in Österreich buchen und nicht in den Deutschen Skigebieten. Sprich Du glaubst selber, dass die Leute sich durch dei Kurz-Propaganda beeinflussen lassen. Ich für meinen Teil würde zum jetzigen Zeitpunkt nichts versprechen und daher kann ich Lauterbach voll und ganz verstehen.