Coronavirus (Sars-CoV-2)

oldzambo schrieb:Welche Impfung würdest du denn empfehlen für eine Variante, die derzeit noch nicht mal bekannt ist? Oder machen wir dann wieder die erfolgreichen Schutzmaßnahmen, bei denen sich 60% der Bevölkerung trotzdem infizieren, so wie derzeit? Oder lieber einen kompletten Lockdown? Was steht denn in deinem Portfolio so ganz konkret drinnen?

Es ist wahrscheinlich, sollte es eine gefährlichere Mutation geben, dass die doch noch näher an Omikron dran ist, da Omikron die anderen Varianten großteils verdrängt hat. Einen Grundschutz wird die Impfung schon geben und wenn im Herbst ein Booster für Omikron da ist, wird der sicher dann schon noch etwas bringen.

Die Schutzmaßnahmen wären vermutlich ausreichend, aber sie lassen sich nicht voll durchhalten. Beispielsweise war bei meinen Nachbarn die Quelle für dei Ansteckung der Kindergarten und es hat sich die ganze Familie angesteckt. Zum Glück ist Omikron in Kombination mit der Impfung halbwegs harmlos, die vierköpfige Familie (geboostert) hatte es recht gut überstanden.

Und je harmloser das Virus sein soll, umso mehr werden die Menschen auch im privaten Bereich (bei Feiern etc.) unvorsichtiger, das ist einfach so. Das hat aber nicht wirklich etwas mit den Maßnahmen zu tun.

Welche Maßnahmen im herbst notwendig sind kann man nicht absehen, das wird auf die Belegung der Krankenhäuser ankommen. Im schlimmsten Fall gibt es einen neuen Lockdown, leider gibt es keine funktionierende Glaskugel.

Aber es wird uns genauso unvorbereitet treffen wie in den vergangenen Jahren, die Schulen werden immer noch nicht mit Luftfiltern ausgerüstet sein, man wird wieder Lüftungen der Klassenzimmer vorschreiben, in einigen Schulen wird man die Fenster dazu immer noch nicht öffenen können, die Politik hat sich wieder in den Sommerschlaf begeben.

nairobi schrieb:Ich finde auch, dass eine Mahnung zur Vorsicht richtig ist. Man darf jetzt nicht vorschnell alles über den Haufen werfen und so tun, als gebe es Corona nicht mehr.

So, wie der Finanzminister gut haushalten und der Umweltminister auf die Umwelt achten muss, ist es die Aufgabe des Gesundheitsministers, auf die Gesundheit der Bevölkerung zu achten und Gefahren möglichst abzuwenden.

Eben. Aber allein der Name "Lauterbach" löst bei einigen ja schon sowas wie einen Pawlowschen Reflex aus. Lauterbach, und schon läuft der Sabber über die Lefzen. Da muss ja alles Kacke sein, was der Mann sagt.

Schlimm, wie inzwischen mit Informationen umgegangen wird. Man kann es einfach nicht mehr als das nehmen, was es ist - eine Warnung. Was man daraus macht ist doch inzwischen jedem selbst überlassen.

Frau.N.Zimmer schrieb:Eben. Aber allein der Name "Lauterbach" löst bei einigen ja schon sowas wie einen Pawlowschen Reflex aus. Lauterbach, und schon läuft der Sabber über die Lefzen. Da muss ja alles Kacke sein, was der Mann sagt.

Nein, so geht es mir nicht. Ich habe Lauterbach nie sonderlich gemocht, aber habe ihn respektiert und mich auch sehr positiv über den Start als Gesundheitsminister geäußert, da er zu Beginn sehr wissenschaftlich rangegangen ist. Er war der erste, der auch mal über einen Zeitraum von 2 Wochen hinaus geplant hat und z.B. Impfstoff besorgt hat, als sich abzeichnete, dass dieser in einigen Wochen knapp werden könnte. Auch die Idee, Omikron mit Respekt zu begegnen und Lockerungen erstmal zu verschieben, bis man mehr über diese Variante weiß, war ein guter Zug. Von einem Pawlowschen Reflex bin ich also weit entfernt.

Frau.N.Zimmer schrieb:Schlimm, wie inzwischen mit Informationen umgegangen wird. Man kann es einfach nicht mehr als das nehmen, was es ist - eine Warnung. Was man daraus macht ist doch inzwischen jedem selbst überlassen.

Wie ich beschrieben habe: Seine Warnungen widersprechen sich und ich sehe hier keinen Plan mehr. Ich habe das Gefühl, Lauterbach schafft es derzeit nicht, sich aus dem eigenen Panikmodus rauszubekommen. Er ist Gesundheitsminister und nicht Coronaminister. Er hat viele Aufgaben neben der Pandemiepolitik. Und es wäre jetzt an der Zeit, die Prioritäten anzupassen, ich habe aber das Gefühl, er klammert sich jetzt mit Gewalt an das Thema...

@oldzambo

oldzambo schrieb:Von einem Pawlowschen Reflex bin ich also weit entfernt.

Ich schrieb ja auch von einigen und nicht von ALLEN. :) Das geht doch auch in die Zeit zurück als er noch gar kein Gesundheitsminister war.
Mein Fall ist der Mann auch nicht, aber ich bin weit entfernt davon, jeden Satz den er sagt auf die Goldwaage zu legen. Er ist Wissenschaftler, ob er immer Recht hat möchte ich bezweifeln, aber er tut doch auch nichts Schlimmes. Er warnt, das ist sein Job und fertig.
Fast schon gefährlich finde ich, wenn man nicht mehr zuhört, weil es Lauterbach verkündet, aber auch das muss jeder selbst wissen, wie er mit Informationen im allgemeinen umgeht.

Na ja, ist bei mir vielleicht auch berufsbedingt aufmerksam zu bleiben, denn zwischen 100 Sätzen leerem Geplapper könnte eine wichtige Information stecken. Ich trainiere das ja schon paar Jahrzehnte. :D

Frau.N.Zimmer schrieb:Fast schon gefährlich finde ich, wenn man nicht mehr zuhört, weil es Lauterbach verkündet, aber auch das muss jeder selbst wissen, wie er mit Informationen im allgemeinen umgeht.

Das zeigt doch auch, dass die Leute, das hören wollen, was ihnen passt.
Eine Warnung, das passt doch gar nicht in diese Zeit.
Stell dir vor, es ist doch alles freiwillig.
Jemand möchte bevormunden, man wird eingeschränkt.

Oh je, was sehe ich für diese "Mitmenschen" schwarz.

Krautwurm schrieb:Das zeigt doch auch, dass die Leute, das hören wollen, was ihnen passt.
Eine Warnung, das passt doch gar nicht in diese Zeit.

Das sehe ich auch so. Man scheint zu meinen, man hätte selbst alles im Griff und wüsste das schließlich besser. Ist ja auch nicht schlimm, das kann man ja machen. Schlimm wird es erst, wenn man versucht andere von seinem Irrglauben zu überzeugen, denn meist steckt da ja ein völlig überzogenes Selbstbewusstsein dahinter. Aber irgendwie muss man seine "Intelligenz" scheinbar unter die Leute bringen, wenn man bis dato nicht viel erreicht hat, ernennt man sich eben zum Corona-Experten, das geht heutzutage ganz leicht. :)

Frau.N.Zimmer schrieb:. Man scheint zu meinen, man hätte selbst alles im Griff und wüsste das schließlich besser

Für mich fing diese gefährliche Entwicklung bei der Impfung an.
Die Politik ließ alle gewähren.
Auch zu dieser Zeit gab es schon das 'Böse " Die Merkel, den Spahn.
Bekamen nichts auf die Reihe, um Himmels Willen waren die schlecht.
Nun ist es der Lauterbach.
Ich glaube, wenn das Feindbild stimmt, dann halten sich die Selbstzweifel in Grenzen.

Frau.N.Zimmer schrieb:andere von seinem Irrglauben zu überzeugen

Aber woran wird jetzt entschieden, was Irrglaube ist?

oldzambo schrieb:Aber woran wird jetzt entschieden, was Irrglaube ist?

Frag doch die Experten hier. Alles was Lauterbach so sagt, ist ja gleich falsch und man weiß es besser.

@Krautwurm
Aus meiner Sicht, ging das schon mit den Masken und den paar Einschränkungen los. Einige stecken noch im tiefsten Mittelalter. Der Überbringer schlechter Nachrichten trägt immer die Schuld und dann läuft der Sabber, eigentlich egal wer es gerade sagte.

Frau.N.Zimmer schrieb:Er warnt, das ist sein Job und fertig.

So einfach ist das ja nicht. Er ist nicht mehr irgendein Talkshowgast. Natürlich kann, sogar muss er als Minister vor Gefahren warnen. Aber halt vor solchen, die eine wissenschaftliche Relevanz haben. Und wenn das, wovor er warnt, in wissenschaftlichen Kreisen kein realistisches Szenario ist, sollte er es nicht in alle Welt verkünden.

Der Umweltminister stellt sich ja auch nicht hin und erzählt, dass spätestens in einem halben Jahr das weltweite Schelfeis um ein Drittel geschmolzen, die Meeresspiegel gestiegen und Niedersachsen, Hamburg, Bremen überflutet sind. Und der Landwirtschaftsminister erzählt nicht, dass im Herbst mit eine neuen, auch für den Menschen tödlichen Form der Vogelgrippe zu rechnen sei.

Andante schrieb:Aber halt vor solchen, die eine wissenschaftliche Relevanz haben. Und wenn das, wovor er warnt, in wissenschaftlichen Kreisen kein realistisches Szenario ist, sollte er es nicht in alle Welt verkünden.

Vielleicht wird es deutlicher, wenn du mal den genauen Wortlaut seiner Äusserungen einstellst (Zitat oder Link), auf die du dich hier beziehst.
Dann kann man die sachlichen/wissenschaftlichen Fehler ja mal erörtern.

Frau.N.Zimmer schrieb:Das sehe ich auch so. Man scheint zu meinen, man hätte selbst alles im Griff und wüsste das schließlich besser. Ist ja auch nicht schlimm, das kann man ja machen. Schlimm wird es erst, wenn man versucht andere von seinem Irrglauben zu überzeugen, denn meist steckt da ja ein völlig überzogenes Selbstbewusstsein dahinter. Aber irgendwie muss man seine "Intelligenz" scheinbar unter die Leute bringen, wenn man bis dato nicht viel erreicht hat, ernennt man sich eben zum Corona-Experten, das geht heutzutage ganz leicht.

Wer kann denn ueberhaupt hundertprozentig sagen was in Bezug auf Corona ein Irrglaube ist und was nicht ?
Wenn nun wirklich Hern Lauterbach seine Prognose eintritt und es gibt im Herbst eine hochansteckende Killermutation.
Dann sich ploetzlich herausstellt, alle die sich vorher durch eine Infektion zusaetzlich immunisiert haben, sind vor dieser gefaehrlichen Mutation trotz neu entwickelter zusaetzlicher Impfung, wesentlich besser geschuetzt.
Hatten dann ploetzlich alle einen Irrglauben, die jetzt mit allen Mitteln eine Ansteckung versuchen zu verhindern ?
Haben dann immer noch diejenigen einen Irrglauben, sind unsozial, die sich an die momentan geltenden Regeln halten und in bestimmten Bereichen wo es erlaubt ist, keine Maske mehr tragen ? Eine eventuelle Ansteckung in Kauf nehmen .

@lucyvanpelt
Hätte, könnte, wollte...
Die bist das beste Beispiel, eine Person, die alles in Frage stellt.
Manchmal muss man halt folgen und kann nicht führen

lucyvanpelt schrieb:Hatten dann ploetzlich alle einen Irrglauben, die jetzt mit allen Mitteln eine Ansteckung versuchen zu verhindern ?

Bezieht sich das auf dann alle, oder nur auf die, die nicht bis dahin daran gestorben sind?

:palm:

Manchmal wünsche ich mir es würde nachgedacht bevor hier was ins Forum gekübelt wird.

lucyvanpelt schrieb:alle die sich vorher durch eine Infektion

Was ist, wenn die alle sterben, auf der Intensiv landen oder ihr Leben lang mit Long-Covid zu kämpfen haben? Macht sich denn niemand Gedanken darüber? Du unterschätzt Corona und das machen andere auch so. Sehr gefährlich.

Es ist eine Tatsache, dass die Infektion den Schutz erhöht - wenn man sie übersteht.

Und wegen diesem "Überstehen", das gewährleistet sein sollte, ist es für Leute wie Herrn Lauterbach nicht ganz einfach, so was zu propagieren.
Auch wenn es deutlich mehr Menschen gibt, die es problemlos überstehen würden,
(dafür haben wir uns ja schließlich auch mehrmals impfen lassen...)
als solche, bei denen von vorneherein anzunehmen ist, dass das Risiko besser zu vermeiden wäre.

Das sind drei Tatsachen (Vergrößerung der Immunität durch einbeziehen der Schleimhäute; Vorerkrankte/Ältere haben ein größeres Risiko bei Ansteckung; Jüngere/Unbelastete würden profitieren ) - die zwar nicht leicht zu kommunizieren, aber dennoch (schon x-mal verlinkte) Tatsachen sind.
Die uns durch den Herbst helfen könnten, egal ob mit oder ohne Killermutante.

(Hab jetzt keinen link da, aber schützt die Impfung nicht auch vor Long-Covid? Ich meine, das auch schon mehrmals hier gelesen zu haben und nicht nur anderswo.)

Krautwurm schrieb:Die bist das beste Beispiel, eine Person, die alles in Frage stellt.

Sehr viele Experten sind der Meinung, eine zusaetzliche Immunisierung ist sehr wichtig fuer einen umfangreichen Schutz. Ist aber auch schon sehr oft hier im Forum diskutiert worden.

emanon schrieb:Bezieht sich das auf dann alle, oder nur auf die, die nicht bis dahin daran gestorben sind

Laut Experten verlaeuft Omikron bei Geboosterten zum groessten Teil mild. Ich bin nicht von Ungeimpften ausgegangen. Meine Ueberlegung bezieht sich auf Geboosterte.

Geboosterte sind am besten vor Covid-Tod geschützt

Die Todesrate von Geboosterten ist um 99,2 Prozent geringer als bei Ungeimpften. Angepasste Impfstoffe sollen Ende März kommen

Quelle: https://www.derstandard.de/story/2000132831957/geboosterte-sind-am-besten-vor-covid-tod-geschuetzt

Aniara schrieb:Was ist, wenn die alle sterben, auf der Intensiv landen oder ihr Leben lang mit Long-Covid zu kämpfen haben? Macht sich denn niemand Gedanken darüber? Du unterschätzt Corona und das machen andere auch so. Sehr gefährlich.

Ich unterschaetze Corona nicht , aber bei Omikron landen nicht alle Infizierten die Geboostert sind auf der Intensivstation und sterben. Das haette gerne einmal von dir mit Zahlen belegt.

@emanon

Stein des Anstoßes dürften Aussagen zu möglichen "Killervarianten" sein. Wie immer man das wissenschaftlich sehen will, kommunikativ ist das wenig geschickt

Zwar dürfte mit den Temperaturen auch die Sorglosigkeit vieler Bürger steigen – was das Virus in Form neuer Varianten, über deren Gefahren wir jetzt noch nichts wissen, schonungslos ausnutzen könnte. Dass Lauterbach darauf hinweist, ist richtig. Aber wenn er jetzt schon von einer möglichen „Killer-Variante“ spricht, dann dürfte er eher das Gegenteil bewirken. Lauterbach, dem viele lange zuhörten, wird dann irgendwann nicht mehr zugehört.

https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/lauterbach-warnt-vor-corona-varianten-zu-schrille-kommunikation-17965666.html

lucyvanpelt schrieb:Ich unterschaetzt Corona nicht , aber bei Omikron landen nicht alle Infizierten die Geboostert sind auf der Intensivstation und sterben.

Wie viele sind denn da für dich tolerabel/verschmerzbar?
Sollte es nicht oberste Priorität haben solche Fälle und Erkrankte mit bleibenden Schäden so weit wie möglich zu reduzieren?

lucyvanpelt schrieb:Laut Experten verlaeuft Omikron bei Geboosterten zum groessten Teil mild. Ich bin nicht von Ungeimpften ausgegangen. Meine Ueberlegung bezieht sich auf Geboosterte.

Ich habe Corona als geboosterter bekommen und fand es trotzdem nicht lustig. Da denke ich dann an Menschen mit Vorerkrankungen und daran dass auch immer noch Menschen trotz Boosterung sterben bzw. bleibende Schäden zurückbehalten.
Deinen Ansatz finde ich immer noch nicht sinnvoll.

lucyvanpelt schrieb:viele Experten sind der Meinung,

Viele Experten... Ja, dann zeig doch mal welche.
Welcher von den Virologen setzt sich in die Nesseln und behauptet sowas, wenn es doch auch long covid gibt.