Angst vor nicht mehr bezahlbarer Energie

Homeoffice könnte wieder zu Thema werden.

Im Winter ist wohl wieder Homeoffice angesagt – aber diesmal nicht wegen Corona.

Kennen gelernt haben wir das Homeoffice als Massnahme gegen Corona. Nun zeichnet sich bereits die nächste Homeoffice-Phase ab: Wenn im Winter der Strom kontingentiert wird, wollen Firmen ihre Angestellten zum Weiterarbeiten nach Hause schicken.

In Deutschland läuft die Debatte bereits seit Tagen heiss, in der Schweiz rollt sie gerade erst an. Die Rede ist von Homeoffice. Als Pandemie-Massnahme bestens bekannt, soll das Arbeiten von zu Hause nun auch eine drohende Energiekrise im Winter entschärfen helfen.

Quelle:https://www.watson.ch/schweiz/energie/400244227-schweiz-im-winter-koennte-homeoffice-bei-strommangel-beschlossen-werden

@MacLucky

Das ergibt hinten und vorne keinen Sinn.
Ob ich den Strom auf der Arbeit verbrauche oder Zuhause ist komplett Wurst.

Nerok schrieb:Ob ich den Strom auf der Arbeit verbrauche oder Zuhause ist komplett Wurst.

Für deinen Geldbeutel aber nicht, aber Du sparst Dich schon den Fahrweg.
Jetzt könnte man meckern ob der AG was zahlt, aber wenn der pleite ist hilft es auch keinem.

Ich bin wirklich auf die Zahl der Arbeitslosen und Aufstocker gespannt, wenn die Leute ihre Stunden nicht mehr voll bekommen.

Die Garten- und Baumarkt-Branche steht vor einem Dilemma: Aufgrund der Gaskrise drohen die Betriebskosten in diesem und nächstem Jahr für viele Geschäfte extrem hoch auszufallen. Die Befürchtung: Dass im kommenden Winter die Einnahmen niedriger als die Kosten ausfallen könnten.

Daher stehen nun einschneidende Maßnahmen zur Debatte. Der zuständige Handelsverband Heimwerken, Bauen und Garten (BHB) erwägt "punktuelle und temporäre (stunden- oder tageweise) Schließungen bestimmter Standort(-teile)", wie er gegenüber24RHEIN verlauten ließ. Diese möglichen Schritte würden derzeit überprüft. Auch verkürzte Öffnungszeiten seien eine Option, die derzeit wohl im Gespräch ist.

Quelle: https://www.infranken.de/ueberregional/deutschland/baumaerkte-und-gartenmaerkte-warum-jetzt-viele-betreiber-den-winter-ueber-schliessen-wollen-art-5523062?fbclid=IwAR1liiX15N77wW9KdIG502ucwlZipsXvPuOhdG_0t8KrmJtBH2mt-Z6Zwjw

Weniger Verkauf ist ja auch weniger Mehrwertsteuer für Lindner.

Abahatschi schrieb:Für deinen Geldbeutel aber nicht, aber Du sparst Dich schon den Fahrweg.
Jetzt könnte man meckern ob der AG was zahlt, aber wenn der pleite ist hilft es auch keinem.

Ja natürlich. Aber da geht es ja um Stromengpässe und Rationierung. Und dafür ist es egal.

Es gibt zwischendurch auch gute Nachrichten für Gaskunden :)

Geplante Entlastungen
Mehrwertsteuer auf Gas wird gesenkt
Stand: 18.08.2022 12:52 Uhr
Die Bundesregierung will den Mehrwertsteuersatz auf Gas senken: Die Steuer werde befristet von 19 auf sieben Prozent fallen, sagte Kanzler Scholz. So würden Verbraucher insgesamt stärker entlastet als durch die Gasumlage belastet.Angesichts der rapide gestiegenen Gaspreise wird die Mehrwertsteuer auf Gas gesenkt. Sie werde künftig sieben statt wie bisher 19 Prozent betragen, kündigte Kanzler Olaf Scholz an.

Quelle: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/gasumlage-scholz-101.html

@Frau.N.Zimmer

Die Senkung dürfte dann ja die Gasumlage für die meisten aufwiegen. Guter Schritt.

Verstehe ich nicht ganz, die Umlage erhöht meinen Gaspreis um fast 50%, wie soll das durch die Senkung der MwSt. aufgewogen werden?

jeba schrieb:die Umlage erhöht meinen Gaspreis um fast 50%,

Dann hattest du aber einen ziemlich günstigen Tarif noch.

Ja ich wechsel seit etlichen Jahren jährlich den Versorger und hab dementsprechend günstige Tarife.

jeba schrieb:Ja ich wechsel seit etlichen Jahren jährlich den Versorger und hab dementsprechend günstige Tarife.

Wenn diese nicht pleite gehen, wahrscheinlich ja.
Ist das nicht ziemlich aufwendig, mir wäre das zu viel Heckmeck.

..

Bei uns nun konkret: Wasserpreiserhöhung auf Grund der Strompreise (für die Pumpwerke) - wie erwartet.
Wie viel ist noch nicht raus. Aber aktuell darf man vermutlich bereits froh sein, wenn man in einer Region mit genügend Wasser wohnt.

LG Mina

Frau.N.Zimmer schrieb:Es gibt zwischendurch auch gute Nachrichten für Gaskunden :)

Geplante Entlastungen
Mehrwertsteuer auf Gas wird gesenkt

Die Mehrwertsteuersenkung von 19% auf 7% für den Gasverbrauch und für die Gasumlage ist natürlich eine sehr erfreuliche Entscheidung der Regierung. Man spart befristet 12% Mehrwertsteuer auch auf den eigentlichen Gasverbrauch.

Aber, die Aussage unseres Kanzlers

Frau.N.Zimmer schrieb:So würden Verbraucher insgesamt stärker entlastet als durch die Gasumlage belastet

dürfte für die meisten Gaskunden nicht zutreffen.

jeba schrieb:Verstehe ich nicht ganz, die Umlage erhöht meinen Gaspreis um fast 50%, wie soll das durch die Senkung der MwSt. aufgewogen werden?

Ich bin seit Jahrzehnten bei den hiesigen Stadtwerken, habe noch nie gewechselt und hatte bisher (eine Gaspreiserhöhung wurde noch nicht mitgeteilt) einen Arbeitspreis von 4,450 Ct pro kWh.
Die Gasumlage beträgt 2,419 Ct pro kWh - das ist eine Erhöhung von 54,36% !!
Meine kurze Berechnung ergab, dass bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 20.000 kWh für ein Einfamilienhaus trotz der Mehrwertsteuersenkung eine Mehrbelastung von 262 Euro entsteht.

Nerok schrieb:Dann hattest du aber einen ziemlich günstigen Tarif noch

Wie hoch ist denn dein Netto-Gaspreis für die Kilowattstunde, wenn ich mal fragen darf?

nairobi schrieb:jeba schrieb:
Ja ich wechsel seit etlichen Jahren jährlich den Versorger und hab dementsprechend günstige Tarife.

Wenn diese nicht pleite gehen, wahrscheinlich ja.
Ist das nicht ziemlich aufwendig, mir wäre das zu viel Heckmeck.

Nein, das ist eigentlich kein großer Aufwand. Wenn man das einmal gemacht hat, geht das sehr leicht von der Hand. Meist habe ich das über Check24 gemacht. Natürlich muss man darauf achten, was das für Unternehmen sind, nicht einfach die Billigsten nehmen. Bin da etliche Jahre sehr gut mit gefahren. 2021 hatte ich einen Bruttopreis von 3,5 Cent/kwh und war dann letztes Jahr beim Wechsel am verzweifeln, weil die Preise da kaum mal unter 10Cent gingen. Habe dann durch weiteres recherchieren unabhängig von Check24 den jetzigen Anbieter gefunden mit 5,03Cent (brutto). Zwar eine Erhöhung zum Vorjahr, aber im Vergleich mit allen anderen Anbietern ein klasse Tarif.
Dieser alte Kasten hier frisst uns die Haare vom Kopf, wir sind drei Parteien und unser Verbrauch war auch schonmal bei 100000 kwh. Bei Preisen von über 20Cent ist da fast ein mittleres Jahresgehalt nur für Gas weg.
Und so ungewöhnlich sind diese niedrigen Preise eigentlich auch nicht gewesen, wie man dann darauf kommt von größerer Entlastung als Belastung zu sprechen, ist lächerlich... siehe @kätzchen4 . Vielen die noch Festverträge haben bricht genau diese Umlage das Genick...

@kätzchen4
Ich komme da sogar auf 362€.

Nerok schrieb:Das ergibt hinten und vorne keinen Sinn.
Ob ich den Strom auf der Arbeit verbrauche oder Zuhause ist komplett Wurst.

Das kann gesamtgesellschaftlich schon Sinn machen.

In meinem Büro habe ich einen stromintensiven Hochleistungsrechner, zwei Bildschirme und zwei Drucker.

Beim mobilen Arbeiten, nur einen Laptop und einen Drucker/Scanner. Gäbe mir mein AG einen minimalen Zuschuss zu meinen Stromkosten, arbeite ich gerne den ganzen Winter mobil.

Ein Mathematiker könnte sicherlich ausrechnen, wie hoch die Gesamtersparnis wäre, wenn man Bürogebäude schließen und alle, wo es möglich ist, ins Home-Office schickt.

Hatten wir ja im ersten Lockdown. Man bräuchte nur die Verbräuche zu dieser Zeit heranziehen.

https://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft-verantwortung/sagenhafte-profite-bei-lng-es-ist-eine-unglaubliche-arbitrage-li.257539

In den USA knallen auf jeden Fall die Sektkorken. Das ist die angepriesene Alternative zum Gas aus Russland. Unabhängig davon, dass es nicht genügend derartiger Tanker und LNG Terminals gibt, um den Ausfall der Pipelines zu kompensieren, ist dieses Unterfangen auch wirtschaftlich auf Dauer gar nicht zu stemmen. Von der Umweltbilanz will ich gar nicht sprechen. Ich bin mal gespannt, ob sich die Menschen in Europa, insbesondere in Deutschland, das wirklich gefallen lassen.

SophiaPetrillo schrieb:In meinem Büro habe ich einen stromintensiven Hochleistungsrechner, zwei Bildschirme und zwei Drucker.

Beim mobilen Arbeiten, nur einen Laptop und einen Drucker/Scanner. Gäbe mir mein AG einen minimalen Zuschuss zu meinen Stromkosten, arbeite ich gerne den ganzen Winter mobil.

Mein Rechner muss trotzdem auf der Arbeit laufen da ich mich via Laptop auf ihn aufschalte.
Ein zweiter Bildschirm ist hier auch an.
Das ist +- 0 für mich.

Wenn du dich also auf deinen "stromintensiven Hochleistungsrechner" aufschaltest hast du auch nüchts gewonnen.
(Angemerkt: Moderne Rechner drosseln ihren Strombedarf stark runter wenn sie keine Prozessorleistung benötigen.)

Nerok schrieb:Wenn du dich also auf deinen "stromintensiven Hochleistungsrechner" aufschaltest hast du auch nüchts gewonnen.

Mein Bürorechner ist aus, wenn ich im Home-Office bin. Ich logge mich via VPN direkt ins Rechenzentrum ein, wo ich Zugriff auf alle meine Daten habe, weil auf lokalen Rechnern quasi nichts mehr gespeichert wird.

Man könnte also in meiner Einrichtung die Büros (außer das Rechenzentrum) komplett von der Wärme- und Stromversorgung abschalten.

Hinzu käme noch, dass ich dann nicht mehr pendeln müsste und so gesamtgesehen weniger Energie verbrauchen würde.

Diese potentiellen Energieeinsparungen könnten vielleicht verhindern, dass wir alle in die Notfallstufe 3 reinschlitten.

SophiaPetrillo schrieb:Diese potentiellen Energieeinsparungen könnten vielleicht verhindern, dass wir alle in die Notfallstufe 3 reinschlitten.

Ach.. Habeck hat doch einen ( schnell ) durchdachten Plan... um NFS 3 zu verhinden.. Wer den Entwurf lesen möchte:

https://www.focus.de/politik/deutschland/regierungsentwurf-mit-diesen-verboten-will-habeck-im-herbst-einsparen_id_136746399.html

...und Kretschmann rät vom Duschen ab. Stichwort: Waschlappen ....

https://www.focus.de/politik/deutschland/gibt-sich-als-energiesparer-gruener-kretschmann-raet-vom-duschen-ab-der-waschlappen-ist-eine-brauchbare-erfindung_id_136744397.html