Angst vor nicht mehr bezahlbarer Energie

Aufgrund des Postings "EON kündigt Verträge" habe ich mich mal schlau gemacht wie die Tarife der Grundversorgung aussehen. Zur Zeit bin ich bei zwei verschiedenen Stadtwerken die keine Grundversorger sind und zahle ab 1.10. (dann jeweils kräftige Erhöhungen) 14 Cent für das Gas und 46 Cent für den Strom. Bei den Grundversorgern müsste ich 54 Cent für das Gas und 82 Cent für den Strom bezahlen.
Das wären dann über 1000 Euro allein für Strom und Gas. Das würde ich ein halbes Jahr durchhalten, dann bin ich pleite.
Noch ist es nicht so weit - die erhöhen ja gerade erst. Und ein weiterer Gedanke: Wenn das bei mir so weit ist, dann betrifft es alle. Und das kann einfach nicht sein, der Staat müsste dann handeln.

Balkonkraftwerde könnt ihr im Moment vergessen. Entweder nicht lieferbar oder zu Fabelpeisen. Ich habe vor einem Jahr den Kauf einer solchen Anlage geplant und mich ausführlich informiert. Damaliger Preis für eine 600 W-Anlage zwischen 800 und 900 Euro. Und dann habe ich den verhängnisvollen Gedanken gehabt: "Jetzt kommt ja die dunkle Jahreszeit und die Sache lohnt sich nicht. Verschieb das Ganze mal auf Frühjahr". Im Frühjahr dann die bekannten Geschehnisse in der Ukraine und sofort war der Markt leergefegt. Das günstigste Angebot bei der letzten Recherge vor zwei Wochen lag bei 1600 €. Das rechnet sich bei den jetzigen Strompreisen ganz einfach nicht. Ich hoffe auf ein Beruhigung von Strom- und Solaranlagenpreis im nächsten Jahr.

Lupo54 schrieb:und zahle ab 1.10. (dann jeweils kräftige Erhöhungen) 14 Cent für das Gas und 46 Cent für den Strom. Bei den Grundversorgern müsste ich 54 Cent für das Gas und 82 Cent für den Strom bezahlen.

Ähm.. also entweder wohnst du in einer Wuchergegend oder irgendwas kann da nicht stimmen.
Ich zahle bei meinen Stadtwerken ab dem 1.10. ~29 Cent für Strom. Und da ist bereits eine 5 Cent Erhöhung drin.

Sicher das du das nicht mit Heizstrom verwechselst?
Der ist (vergleichsweise) teuer.

Ich hab auch grad mal den bei mir derzeit gültigen Grundtarif angeschaut und der liegt bei 33,376Ct/kWh und da kommen dann noch knapp 190€ Grundgebühr pro Jahr drauf. Das is schon ordentlich über meinem jetzigen Tarif, aber das wären bei mir nur gut 10€ pro Monat mehr. Die Frage wird eher sein, obs dabei bleibt?

mfg
kuno

Nerok schrieb:Ich zahle bei meinen Stadtwerken ab dem 1.10. ~29 Cent für Strom.

Das habe ich ungefähr bis jetzt auch bezahlt (28 oder 32 Cents wenn ich mich richtig erinnere). Da hat mein Versorger halt kräftig zugelangt. Mit 29 Cents dürftest du im Moment sehr gut weg kommen.
Zum Vergleich schau mal hier: https://www.stromauskunft.de › verbraucherservice › strompreise-2022.
Halt die Ohren flach und bleib in der Deckung.

kuno7 schrieb:Warum zum Glück?

Es ging ja darum, dass eine Genossenschaft ihren Mietern kundgetan hat, dass die Heizung vorerst aus bleibt. Nun sind Warnwassererzeugung und Heizung ja manchmal mit einander gekoppelt. In so einem Fall käme dann in der ohnehin kühlen Bude nur kaltes Wasser aus der Leitung. Das stelle ich mir insbesondere im Zusammenhang mit dem Duschen nicht besonders reizvoll vor.

In der Theorie wäre ich dann glücklich darüber, dass das Warmwasser mit Strom erwärmt wird, weil ich entweder kalt dusche oder in einem kalten Badezimmer dusche, aber ungerne beides kombiniert.

In der Praxis habe ich aber eh eine Gasetagenheizung. Heißt, dass mir hier niemand die Heizung abdreht. Ich kann hier heizen, wie ich lustig bin, solange Gas da ist und ich den Spaß auch bezahlen kann. Weil ich nur einen Durchschnittsverdienst habe, was bedeutet, dass ich zu viel verdiene, um irgendeine Form der besonderen Unterstützung abgreifen zu können, aber zu wenig, um das Thermostat bedenkenlos aufdrehen zu können, werde ich die Möglichkeiten natürlich nicht ausreizen. Wie gesagt, ich sehe voraus, dass der Lagenlook DER Trend im Winter 2022 wird.

Sterntänzerin schrieb:Es ging ja darum, dass eine Genossenschaft ihren Mietern kundgetan hat, dass die Heizung vorerst aus bleibt.

Die Heizung, ja, aber nich die Trinkwassererwärmung! Nur weil Heizung und Warmwasser vielleicht von der gleichen Anlage erzeugt werden, kann man daraus ja nich folgern, das WW würde auch ausfallen. Der Ausfall der Trinkwassererwärmung is ein schwerer Mangel und kein Vermieter würde ernsthaft auf die Idee kommen, diese mal eben abzustellen, während das abstellen der Heizung außerhalb der Heizperiode was völlig normales is.

mfg
kuno

militarynerd schrieb:Menschlich ist dieser Trotz nachvollziehbar,

Der Trotz ist eigentlich die Waffe der Pubertierenden. Aber mach einer scheint un diesem Entwicklungsstadium hängen zu bleiben.
Es ist geradezu peinlich albern, rum zu dröhnen, man würde die Heizung extra aufdrehen, wenn "die Regierung" zurückhaltendes Heizen empfiehlt.
Aber letztlich weiß auch niemand, wer hinter all den anonymen Nicks steckt, die den Mund so voll nehmen.
Muss man nicht unbedingt ernst nehmen.

Nerok schrieb:Sicher das du das nicht mit Heizstrom verwechselst?
Der ist (vergleichsweise) teuer.

Nein, eigentlich ist Heizstrom billiger.
Also billiger als "normaler" Stron, aber natürlich viel teurer als jede andere Art zu heizen.

TatzFatal schrieb:Vor November braucht man doch gar nicht heizen

Das kann man nicht verallgemeinern. Die meisten hatten spätestens im Oktober die Heizungen an.

TatzFatal schrieb:Bei 20° im Haus, kann es draußen so kalt sein wie es will. Was soll ich da heizen?

20 Grad ist eigentlich in Ordnung. Es kann aber Situationen geben, wo man mehr Wärme braucht, z.B. wenn man ein kleines Kind hat. Auch ältere Menschen frieren oft schneller.

Sterntänzerin schrieb:Luftentfeuchter auf Salzbasis holen

Haben wir für den Wohnwagen.

TatzFatal schrieb:Kauf dir für das Glas der Fenster diese Rettungsfolien. Die kannst du einfach anbringen

Die Mama meines Partners lebt jetzt in einer Senioren-WG. In ihrem Dachzimmer sind keine Rollläden. Die Kinder haben Jalousetten angebracht und auch so eine Folie aufgeklebt. Das hat die Temperaturen bei der kürzlichen Hitze doch um einige Grad gesenkt.

jada schrieb:Wisst ihr, ob der Vermieter eine Mindesttemperatur in dem Mietobjekt vorschreiben kann?

Soweit ich weiß, gibt es da gesetzliche Regelungen für und da gab es mit Sicherheit auch schon Klageverfahren.

Sterntänzerin schrieb:Ist auch bei vielen anderen Dingen so, die eigentlich Vermietersache wären, die ich aber extra zahle, damit die Vermieterseite weniger Arbeit für ihr Geld hat

Meiner Meinung nach wird die Wartung der Thermen auf die Mieter umgelegt, da diese ja den Nutzen davon haben.

SophiaPetrillo schrieb:Die Heizung bleibt nur kalt, wenn man sie versucht aufzudrehen. Wir hatten in den letzten Nächten schon mehrfach Temperaturen zwischen 6 und 9 Grad.

Krass. Finde ich bedenklich. Ende Oktober kann es schon sehr kalt sein, vor allem auch nasskalt.

TatzFatal schrieb:Kauf dir für das Glas der Fenster diese Rettungsfolien. Die kannst du einfach anbringen, im Gegensatz zur Dreifachverglasung.

Zu DDR-Zeiten hatten die Russen hier in den Wohngebäuden in den Kasernen oder außerhalb Zeitungen an die Fenster geheftet. Na, das sah aus, sag ich dir...

nairobi schrieb:Sterntänzerin schrieb:
Ist auch bei vielen anderen Dingen so, die eigentlich Vermietersache wären, die ich aber extra zahle, damit die Vermieterseite weniger Arbeit für ihr Geld hat
Meiner Meinung nach wird die Wartung der Thermen auf die Mieter umgelegt, da diese ja den Nutzen davon haben.

Genau das, eigentlich ist es sogar ein Vorteil, wenn man sich die Wartungsfirma selbst aussuchen kann, da man sich hier auch nach den Preisen orientieren kann. Schickt der Vermieter eine, ist für ihn der Preis eher zweitrangig und den muss der Mieter dann zahlen.

Gwyddion schrieb:So.. E-On macht den Anfang und kündigt die ersten Bestandsverträge.... entweder der Kunde nimmt den teueren Tarif, oder geht in die Grundversorgung oder sucht sich einen anderen Anbieter....

Ich hab mir das mal durchgelesen.

die Überschrift ist irreführend.

Eon kündigt keine Verträge (Zumindest nicht nach aussage des Artikels) sondern verlängert auslaufende Verträge einfach nicht automatisch.

Rechtlich legal, moralisch ... na ja.

Einen Bestandskunden zu kündigen, weil die Preise sich erhöhen, dürfte rechtlich nicht ganz so schwarz weiß sein, ich bin mir ziemlich sicher, dass man da durchaus erfolgreich klagen könnte. Kommt auf den Vertragstext an.

Um Ehrlich zu sein, ich weiß noch nicht mal, welche Verträge mit Stromversorgen zeitlich beschränkt sind.
Ich könnte im moment gar nicht sagen, ob mein vertrag verlängert wird, oder ob der unbegrentzt ist. Hab seit 10 Jahren den Anbieter nicht gewechselt.

Bei mir ist vor ein Paar Wochen die Abrechnung reingeflattert, und mein Abschlag hat sich sogar verringert.
Von Erhöhung war auch noch nicht die Rede, ham se erst letztes Jahr schon eine gemacht.

Ninbushi schrieb:Einen Bestandskunden zu kündigen, weil die Preise sich erhöhen, dürfte rechtlich nicht ganz so schwarz weiß sein

Allerdings steht dem Kunden in einem solchen Fall ein Sonderkündigungsrecht zu. Ob es dann allerdings besser wird, steht in den Sternen. Oder in @alibert seiner Glaskugel. ;)

nairobi schrieb:Das kann man nicht verallgemeinern. Die meisten hatten spätestens im Oktober die Heizungen an.

Die Zeiten sind jetzt gut um auszuprobieren, ob das wirklich sein muss. Unsere Ressourcen neigen sich eh dem Ende zu mit Öl und Gas.

nairobi schrieb:20 Grad ist eigentlich in Ordnung. Es kann aber Situationen geben, wo man mehr Wärme braucht, z.B. wenn man ein kleines Kind hat. Auch ältere Menschen frieren oft schneller.

Sicher ist das angenehmer, aber wo nix ist, kann man nix machen. Das erfahren die Menschen auf allen Ebenen in Kriegen. In der Ukraine geht es seit Kriegsbeginn gewiss vielen Menschen so. Krieg macht nicht vor Kindern, Senioren und Tieren halt und die Zerstörung unserer Natur interessiert da auch nicht mehr. Wir müssen mit Leben was da ist.

nairobi schrieb:Das hat die Temperaturen bei der kürzlichen Hitze doch um einige Grad gesenkt.

Das hilft tatsächlich. Deswegen denke ich dass das bei Kälte genauso funktioniert und hilft Mietern die sonst kaum etwas tun können.

nairobi schrieb:Soweit ich weiß, gibt es da gesetzliche Regelungen für und da gab es mit Sicherheit auch schon Klageverfahren.

Jetzt mit den knappen und teuren Ressourcen, kann man das aber nicht mehr anwenden. Das Gesetz zur Mindesttemperatur für Vermieter wurde auch schon abgeändert und nach unten korrigiert.

SomertonMan schrieb:Zu DDR-Zeiten hatten die Russen hier in den Wohngebäuden in den Kasernen oder außerhalb Zeitungen an die Fenster geheftet. Na, das sah aus, sag ich dir...

Denen war total egal wie das ausgesehen hat, Hauptsache etwas weniger kalt.

TatzFatal schrieb:Die Zeiten sind jetzt gut um auszuprobieren, ob das wirklich sein muss. Unsere Ressourcen neigen sich eh dem Ende zu mit Öl und Gas.

Man nehme einfach Holz, am besten aus dem eigenen Wald, und man hats trotzdem zuverlässig warm.
So warm wie man will.
Back to the roots.

Berryl schrieb:Man nehme einfach Holz, am besten aus dem eigenen Wald, und man hats trotzdem zuverlässig warm.

Sehe ich auch so. Vor allem in Städten stellt dies kein Problem dar. Und verfeuern kann man das, sofern Fliesen vorhanden sind, einfach im Wohnzimmer. Einfach mal nach Lösungen suchen, anstatt immer nur zu meckern!

Berryl schrieb:Man nehme einfach Holz, am besten aus dem eigenen Wald, und man hats trotzdem zuverlässig warm.

In ner Gastherme... Ich frag mich langsam, ob du hier nur rumtrollen willst!

Berryl schrieb:Man nehme einfach Holz, am besten aus dem eigenen Wald, und man hats trotzdem zuverlässig warm.
So warm wie man will.
Back to the roots.

Als ob das so einfach wäre...Ich schließe mich da mal @V8Turbo an...einfach mal auf den Fliesen verfeuern. Vielleicht auch das Bad mit Feuer in der Badewanne heizen, die soll man ja eh nicht mehr nutzen...

Berryl schrieb:Man nehme einfach Holz, am besten aus dem eigenen Wald, und man hats trotzdem zuverlässig warm.
So warm wie man will.

Nee, wir brauchen unseren Wald und ist deshalb keine Lösung. Ohne Sauerstoff können wir nicht existieren.

jeba schrieb:schließe mich da mal @V8Turbo an...einfach mal auf den Fliesen verfeuern. Vielleicht auch das Bad mit Feuer in der Badewanne heizen, die soll man ja eh nicht mehr nutzen...

Es wird Unfälle geben, weil so Mancher in seiner Verzweiflung was ausprobieren wird.

Berryl schrieb:Man nehme einfach Holz, am besten aus dem eigenen Wald, und man hats trotzdem zuverlässig warm.
So warm wie man will.
Back to the roots.

Genau back to the roots, Luftverschmutzung at its best.

Es werden jetzt schon ganze Wälder gerodet nur für Pelletheizungen.
Holz emittiert bei Verbrennung am meisten CO2 bei gleichzeitig niedrigstem Heizwert mit absurd hoher Staubpartikelkonzentration.

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