Angst vor nicht mehr bezahlbarer Energie

Abahatschi schrieb:Mittlerweile sind aber die Preise so niedrig und die Anlagen so gut

Das ist doch richtig, dass es da verschiedene Modelle und Auswahl gibt, so dass mehr Menschen Zugang dazu erhalten. Man kann auch als MieterIn davon profitieren.

Der Wunsch nach Autarkie wächst. Privathaushalte fragten zuletzt Solaranlagen für den Balkon, sogenannte Balkonkraftwerke, deutlich mehr nach – was teils zu sehr langen Wartezeiten führte.

Balkonkraftwerke sind eine Option für die vielen Deutschen, die zur Miete wohnen und daher keine Solaranlagen auf ihr eigenes Dach stellen können. Zwar erzeugen sie deutlich weniger Energie als eine Solaranlage auf dem Dach. Den erzeugten Strom können Mieterinnen und Mieter aber direkt vom Balkonkraftwerk abzapfen. Denn ein Wechselrichter in der Anlage wandelt die Energie von Gleich- in Wechselstrom um.

Quelle:
https://www.wiwo.de/technologie/umwelt/balkonkraftwerke-ansturm-auf-balkonkraftwerke-ist-es-klug-sie-im-winter-zu-kaufen/28837322.html

Für den Staat ist es gut - die jetzige Energiekrise hat das untermauert - sukzessive auf erneuerbare Energien umzusteigen, um von den fossilen Energieträgern weg zu kommen. Dass das langwierige Prozesse sind, ist auch klar.

Das Bundeswirtschaftsministerium schätzt die kumulierte Leistung der Balkonkraftwerke auf 120 Megawatt. Das entspricht etwa der Nennleistung von zwanzig neuen Windrädern. Zum Vergleich: Allein im ersten Halbjahr 2022 wurden 3,5 Gigawatt an Photovoltaik-Anlagen zugebaut. Der Bundesverband Solarwirtschaft schreibt, aufgrund der „derzeit noch überschaubaren Verbreitung“ von Balkon-Solaranlagen liege ihr Anteil an der gesamten Stromerzeugung in Deutschland aktuell noch „im Promillebereich“.

Quelle: https://www.wiwo.de/technologie/umwelt/balkonkraftwerke-ansturm-auf-balkonkraftwerke-ist-es-klug-sie-im-winter-zu-kaufen/28837322.html

Abahatschi schrieb:Mittlerweile sind aber die Preise so niedrig und die Anlagen so gut dass man zB. in 10J auch die Förderung zurück zahlen könnte (pi mal Daumen).

Die kürzlich errichteten Anlagen erhalten keinerlei Förderung mehr. Die Förderung bestand ja immer in der garantierten Einspeisevergütung, die lange oberhalb des Marktpreises lag. Inzwischen liegt die Einspeisevergütung auch vieler älterer Anlagen aber zum Teil deutlich unterhalb des Marktpreises und is somit keine Förderung mehr, sondern eine Abgabe.
Die Rückzahlung der Förderung hat also quasi schon begonnen.

kuno

Photographer73 schrieb:Das ist sicher eine tolle Idee für alle Leute, die zur/von der Nachtschicht kommen.

Wenn man Nachtschicht hat, kommt man morgens nach Hause und nicht nachts. Und wenn man hinfährt, dann eben abends und nicht nachts.

Photographer73 schrieb:, Menschen, die Freunde besucht haben, in Clubs, Diskotheken, Spätvorstellungen im Kino waren, Gassigänger usw usw.

SomertonMan schrieb:Klar, man kann sich selbst ja einfach mal so beim Gastgeber seiner Geburtstagsfeier zum übernachten einladen. Oder man pennt Sonnabendnacht halt in der Kneipe. Wegen 2 km.

Muss man ja alles nicht zwingend machen, wenn man sich im Dunkeln fürchtet.

Ich fürchte mich nicht, ich hab kein Problem mit Dunkelheit. Wer sich so fürchtet, kann ja zu Hause bleiben.

Raspelbeere schrieb:Wann wird es im Winter dunkel?

Inwiefern ist das relevant? Wenn nicht genügend Menschen unterwegs sieht, fürchtet man sich normalerweise ja nicht. Davon kann am Nachmittag oder frühen Abend ausgegangen werden.

martenot schrieb:Mich überrascht, dass es hier etliche Stimmen gibt, die ein Abschalten der Straßenbeleuchtung positiv bewerten würden und stattdessen für einen Einsatz privater Taschenlampen favorisieren würden.

Es ging doch nicht darum, alle Lichter auszuschalten, oder? Bzw. wenn dann nur in den Zeiten, wo kaum jemand unterwegs ist.

martenot schrieb:Ich weiß nicht, ob das dem Sicherheitsempfinden zuträglich wäre, wenn die Leute mit irgendwelchen privaten Funzeln durch stockdunkle Straßen geistern würden.

Mir wäre das völlig gleichgültig, ich habe mich noch nie im Dunkeln gefürchtet.

Interested schrieb:Ob es nun Menschen sind, die bis spät abends arbeiten oder in der Freizeit unterwegs sind, da bedeutet Licht eben auch ein Stück weit mehr Sicherheit. Es wird irgendwie immer absurder mit den Vorschlägen.

Ich arbeite bis 22 Uhr und musste vor Corona immer pendeln. Da war ich dann erst um 23:30 an meinem Ausstiegsbahnhof und fuhr dann mit dem Rad die letzen 1,5 km nach Hause. Wo ist das Problem?

Rotmilan schrieb:Das wundert mich auch. Da auch Frauen nach Spätschicht und teilweise auch Senioren bei Dunkelheit gezwungen sein können, sich draußen fußläufig zu bewegen, können das fast nur Männer sein, die das Abschalten befürworten.

Als ich das letzte Mal nachgesehen habe, war ich noch weiblich. 😂

Warum wird automatisch davon ausgegangen, dass Frauen ängstlich sind? Wie kommt man da drauf? Und wie kommt man drauf, hinter jedem Busch jemanden zu vermuten, der einem was antun will?

violetluna schrieb:Wenn nicht genügend Menschen unterwegs sieht, fürchtet man sich normalerweise ja nicht.

Das sollte heißen, wenn noch genügend Menschen unterwegs sind....

War leider schon zu spät, um es zu korrigieren.

violetluna schrieb:Warum wird automatisch davon ausgegangen, dass Frauen ängstlich sind? Wie kommt man da drauf? Und wie kommt man drauf, hinter jedem Busch jemanden zu vermuten, der einem was antun will?

Es ist nun mal so, dass leider Mädchen und Frauen den Großteil der Opfer von Belästigungen und Vergewaltigungen darstellen....da muss man nicht besonders ängstlich sein, das zeigt die Kriminalstatistik.

Und alte Leute, haben oft keine gute Sehkraft mehr. Bei uns frühmorgens im Dunklen so gegen 5.00 Uhr sind es Rentner die die Zeitungen austragen, und die sollte man nicht unnnötigen Gefahren ( Unfall durch Stolpern, wegen schlechter Sicht) aussetzen.

Schwächere werden nun mal öfter Opfer von Gewalt, das ist leider so. Und Dunkelheit ist ein Faktor, der Verbrechern in die Hände spielt. Gibt keine vernünftige Täterbeschreibung, die Flucht wird erleichtert etc.

Bei uns wurden die zwei oder drei Stunden, die es vorher auch dunkel war auf fünf Stunden ausgedehnt.

Ich finde schon, dass fünf Uhr ausreicht.
Die Zeitung wird mit dem Auto ausgefahren.
Ist aber auch ein kleiner Ort, es sind nicht viele Leute unterwegs.

Und an jedem Handy ist eine recht helle Taschenlampe.

Bundeskanzleri schrieb:Ich finde schon, dass fünf Uhr ausreicht.
Die Zeitung wird mit dem Auto ausgefahren

Bundeskanzleri schrieb:Und an jedem Handy ist eine recht helle Taschenlampe.

Bei uns kommt der Zusteller i.d.R. so gegen 04.45/4.50 Uhr. Er kommt schnellen Schrittes zu Fuß. Er trägt eine sehr helle Stirnlampe. Die sieht man auch schon mal bei Joggern. Ein ganz gutes Hilfsmittel, denke ich.

nairobi schrieb:Doch jetzt läuft da zum Glück schon mehr mit der Förderung von diesen Anlagen

Wie hoch ist denn der Ertrag einer Solaranlage, wenn die letzten zwei Wochen so gut wie keine Sonne geschienen hat?

Aniara schrieb:Wie hoch ist denn der Ertrag einer Solaranlage, wenn die letzten zwei Wochen so gut wie keine Sonne geschienen hat?

Sowohl Solar- als auch PV-Anlagen funktionieren auch bei geringerer Sonneneinstrahlung. Natürlich mit geringerer Leistung.

violetluna schrieb:Inwiefern ist das relevant? Wenn nicht genügend Menschen unterwegs sieht, fürchtet man sich normalerweise ja nicht. Davon kann am Nachmittag oder frühen Abend ausgegangen werden.

Obiges - im Winter wird es früher dunkel und ist morgens noch länger dunkel - ist sehr relevant, da sich deine Äußerungen zuvor auf den Freizeitbereich bezogen haben: abends zu Hause sein statt "weggehen". In den Wintermonaten wird es aber unabhängig vom Freizeitverhalten und Schichtarbeit jeden, der berufstätig ist oder die Schule besucht, betreffen.



Ich fürchte mich nicht im Dunkeln, jedenfalls nicht dort wo ich typischerweise unterwegs bin. Dennoch, und obwohl ich das Eindämmen von Lichtverschmutzung für sehr wichtig halte, bin ich nicht für ein Abschaffen jeglicher Straßenbeleuchtung.

Hatte mir auch schon freiwillig eine Wohnung gesucht, zu bzw. von der man auch bei Arbeitszeiten ohne Nachtschicht mit Taschenlampe (ich nutzte eine Stirnlampe) unterwegs ist (erst ortsauswärts laufen und dann eine halbe Stunde durch den Wald). Bin weiblich und war dort fast durchgängig alleine unterwegs.
Wesentlich unangenehmer als einen abendlichen oder nächtlichen Gang durch den Wald empfinde ich persönlich den abendlichen oder nächtlichen Gang durch Innenstädte, vorbei an "angeheitertem Publikum". Dort dürfte häufiger als im Wald so jemand anzutreffen sein, der sich z.B. alkoholisiert nicht mehr unter Kontrolle hat, oder die bekannte Masche mit Ansprechen ("haste ma 'ne Zigarette?", "guck nicht so!") und bei jeglicher Antwort einen Vorwand für Gewalt finden nutzt.
Ebenso fand ich bei nächtlicher Ankunft an einem Bahnhof immer die ersten paar dutzend Meter ab Bahnhof am Unangenehmsten.

violetluna schrieb:Ich fürchte mich nicht, ich hab kein Problem mit Dunkelheit. Wer sich so fürchtet, kann ja zu Hause bleiben.

Ja, das dachte sicherlich jeder, bis er überfallen wurde. Das ist wie beim Gewitter. 99 % der Leute, die vom Blitz erschlagen wurden, dachten sich, ach mir wird schon nichts passieren.

@Raspelbeere
Dem ist nichts hinzuzufügen.

violetluna schrieb:Ich arbeite bis 22 Uhr und musste vor Corona immer pendeln. Da war ich dann erst um 23:30 an meinem Ausstiegsbahnhof und fuhr dann mit dem Rad die letzen 1,5 km nach Hause. Wo ist das Problem?

Das ist schön für dich. Du bist aber nicht Maß aller Dinge.
Und wenn sich andere unsicherer fühlen aus genannten Gründen, dann wischt man das nicht einfach weg, weil man selbst nachts entweder zum Zuhausebleiben rät oder noch mit dem Rad fährt.
Machen bestimmt viele andere auch und haben dennoch ein mulmiges Gefühl oder schlichtweg Angst.
Safety first! Also Licht an!

Interested schrieb:Das ist schön für dich. Du bist aber nicht Maß aller Dinge.

Danke dafür.

@violetluna Du kannst doch nicht von dir auf andere schließen. Das weißt du aber. Weil ... weil halt.

Interested schrieb:Machen bestimmt viele andere auch und haben dennoch ein mulmiges Gefühl oder schlichtweg Angst.
Safety first! Also Licht an!

Genau.

Bei mir ist es nicht unbedingt Angst. Naja, ein bisschen schon. Aber auch das Alter, weil man halt nicht mehr so gut sieht. Da braucht es keinen Überfall, da reicht schon Abfall der auf der Straße liegt und über den man stolpert, weil man ihn im Dunkeln nicht sieht.

Der zitierte Beitrag von Violetta wurde gelöscht. Begründung: Off-Topic

Alle anmelden. Aber flott. In DE gehts nicht so schnell. Vielleicht in Ösiland schneller?

violetluna schrieb:Wer sich so fürchtet, kann ja zu Hause bleiben.

Geht's denn noch? Nicht jeder, der sich fürchtet, kann auch zuhause bleiben. Es gilt ja nicht nur für die Nachtstunden. Es ist morgens auch noch so dunkel und dann ab spätem Nachmittag und es muss sich niemand für seine Ängste hier rechtfertigen.

Und dieses "kann ja zuhause bleiben" ist fast analog zu: Hätte sie sich nicht so angezogen....