Menschen
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Angst vor nicht mehr bezahlbarer Energie

5.578 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Energie, Strom, GAS ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Angst vor nicht mehr bezahlbarer Energie

13.07.2022 um 18:56
Zitat von Lupo54Lupo54 schrieb:Da ist sie aber gut bedient. Ich habe letztes Jahr 90 Euro bezahlt für Buchenholz, dieses Jahr 120 für Scheite die noch nicht einmal vollständig abgelagert sind. Ofenfertig war ausverkauft seit Januar.
Wow, der Anstieg ist aber schon echt extrem
Das Holz meiner Mutter ist auch Hartholz und es ist ofenfertig. Allerdings sind diesmal sehr viele schmale, kleine Stücke dabei, was normal eher die Ausnahme ist. Da sie einen richtigen Kamin hat, wo sie nur 2 Mal am Tag Holz nachlegen muss, ist das natürlich nicht so toll, weil sie das Holz im Ofen dann anders schlichten muss, damit es optimal niederbrennt.

Anzeige
melden

Angst vor nicht mehr bezahlbarer Energie

13.07.2022 um 20:04
Zitat von militarynerdmilitarynerd schrieb:Das liegt aber nicht (nur) am Krieg sondern an der glorreichen Energiewende, Artikel aus 2021:
Naja, da gehts um eine Steigerung der Netzentgelte um im Schnitt 1€ pro Monat, bei der 3 Köpfigen Durchscnittsfamilie, ob das die extrem starken Preiserhöhungen erklären kann? Eher nich.
Was den Strompreis treibt, is vor allem die Verfünffachung der Preise am Spotmarkt. Gründe dafür sind neben dem starken Preisanstieg für Kohle und Gas, wegen des Ukraine Krieges vor allem die französischen AKWs. Von denen is derzeit nämlich die Hälfte abgeschaltet und die andere Hälfte muss die Leistung teilweise drosseln, was dazu führt, dass die Franzosen ihre Gaskraftwerke auf Anschlag fahren und gleichzeitig den Import stark erhöhen müssen. Diese gesteigerte Nachfrage heizt den ohnehin angespannten Spotmarkt weiter an.

Hoffen wir mal, dass die Franzosen ihre AKW bis zum Winter wieder ans Netz bekommen, könnte sonst eng werden, wenn die Russen den Gashahn geschlossen lassen würden.

kuno


melden

Angst vor nicht mehr bezahlbarer Energie

13.07.2022 um 20:15
https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/friedrichshafen/biogas-koennte-engpaesse-abfedern-100.html

Das kam heute im Radio.
Es wurde sehr anschaulich beschrieben, dass das Potential da ist, sofort umzustellen und fehlendes Gas zu ersetzen.
Aber leider sind wir eben in Deutschland, da geht das nicht einfach so.
"Die Aufbereitungstechnik ist in den letzten Jahren so weit modernisiert worden, dass wir in unserem Betrieb eine Verdoppelung oder Verdreifachung von erzeugtem Gas in kürzester Zeit schaffen."

Lisa Rupp, Prokuristin der Firma "Biologische Reststoff Verwertung" in Kißlegg
Allerdings gebe es bürokratische Hürden. Denn im Bebauungsplan der Anlagen ist die Gasmenge festgelegt, die erzeugt werden darf. Der Bebauungsplan müsste für eine höhere Produktion also geändert werden. Deshalb hatte das Kißlegger Unternehmen Mitte Juni Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) um Hilfe gebeten, hieß es. Doch bisher sei keine Antwort gekommen.



2x zitiertmelden

Angst vor nicht mehr bezahlbarer Energie

13.07.2022 um 20:34
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:Das kam heute im Radio.
Es wurde sehr anschaulich beschrieben, dass das Potential da ist, sofort umzustellen und fehlendes Gas zu ersetzen.
Aber leider sind wir eben in Deutschland, da geht das nicht einfach so.
Tja, die deutschen Bürokratie. Vielleicht gibts dagegen auch mal eine Impfung. Aber die wird dann wohl auch hier nicht zugelassen.

Dass wir allerdings mit Biogas recht weit kommen würde, würde mich überraschen. Da habe ich ganz anderes in Erinnerung. Ich will die Idee an sich nicht schlecht reden, aber viel ist da nicht zu holen, soweit ich weiß.


melden

Angst vor nicht mehr bezahlbarer Energie

13.07.2022 um 20:45
@Tripane

Wieviel genau, kann ich dir nicht sagen, aber es ist eben ein Baustein, mit dem man den Engpass abfedern kann.

Und wie im Artikel steht, da scheint sich die Technologie rasant zu entwickeln.
Klimafreundlich, sofort verfügbar, nun. Ich denke, es ist einen Blick wert.

Wahrscheinlich gibt es auch wieder weitere Argumente dagegen, außer der Bürokratie :D


3x zitiertmelden

Angst vor nicht mehr bezahlbarer Energie

13.07.2022 um 21:23
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:Wahrscheinlich gibt es auch wieder weitere Argumente dagegen, außer der Bürokratie :D
Hmm, wenn man Argumente gegen Windkraftanlagen fortsetzt, vielleicht: stinkt zu sehr, verbraucht auch wieder platz (will ich bei uns nicht haben, aber will auch erneuerbare Energien und es soll billig sein und sofort bitte)

Deutschland braucht einfach eine Spezialeinheit, die solche Leute in ein Sack steckt und in die Wüste schickt.
Vor allem wenn die politisch aktiv sind.😈😅


melden

Angst vor nicht mehr bezahlbarer Energie

13.07.2022 um 21:25
@bgeoweh

Und in dem Beitrag hieß es, man könne die Produktion schnell auf das Doppelte oder Dreifache erhöhen. Das wäre schon eine Hausnummer.

Bin mal gespannt, ich finde alles gut, was in der Situation weiterhilft.


@Yooo
Ja, manchmal ist es anstrengend, zumindest jetzt müsste man mal umdenken.


2x zitiertmelden

Angst vor nicht mehr bezahlbarer Energie

13.07.2022 um 21:47
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:Aber leider sind wir eben in Deutschland, da geht das nicht einfach so.
Ja, unglaublich.
Es klingt eigentlich viel versprechend und dann kommen solche Hürden.
Während Futterpflanzen wie Mais zugelassen sind, dürfen etwa Pflanzenreste nur in Anlagen mit Sondergenehmigung. Weil sie per Gesetz als Abfall gelten, sind sie für herkömmliche Anlagen tabu.
Quelle: s.o.

Das klingt in der aktuellen Situation geradezu aberwitzig.
Hoffentlich kommt das etwas in Bewegung.


melden

Angst vor nicht mehr bezahlbarer Energie

13.07.2022 um 21:54
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:Und in dem Beitrag hieß es, man könne die Produktion schnell auf das Doppelte oder Dreifache erhöhen. Das wäre schon eine Hausnummer.
Ja okay, in einer Anlage. Dass das für die ganze Branche gilt halte ich nicht für realistisch. Du hast ja auch nur einen begrenzten ökonomisch sinnvollen Einzugsbereich, auch Müll gibt es nicht in jeder beliebigen Menge.

@Bauli

Ich hab auch so eine Anlage in der direkten Nachbarschaft, ich kenne die Probleme. Nachdem sie die gebaut haben waren sie hier erstmal ein paar Jahre mit Verkehrsberuhigung, Umleitung und Ertüchtigung der Umgehungsstraßen beschäftigt, aus genau den von dir genannten Gründen. In der Stoßzeit immer noch ein großes Verkehrshindernis.


1x zitiertmelden
Bauli ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Angst vor nicht mehr bezahlbarer Energie

13.07.2022 um 22:00
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Nachdem sie die gebaut haben waren sie hier erstmal ein paar Jahre mit Verkehrsberuhigung, Umleitung und Ertüchtigung der Umgehungsstraßen beschäftigt,
Ich wollte nur damit sagen, die Nettorendite für die Volkswirtschaft muss nach den ganzen Kosten erbärmlich niedrig sein (Ich kenne sie nicht, nur in etwa von meinem Dorf vom Gemeinderat) und für den Biogasbauern ist die Rendite dann ganz ordentlich.

Naja dann ärgerst du dich wahrscheinlich auch sehr. Aber das muss man hier nicht vertiefen. Vor allen Dingen, wenn das den Maklern zu Ohren kommt, ist die Immobilie dann auch nicht mehr so einfach zu verkaufen. Wer will schon immer wieder sein sauer Erspartes freiwillig abgeben.


melden

Angst vor nicht mehr bezahlbarer Energie

13.07.2022 um 22:22
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:Wieviel genau, kann ich dir nicht sagen...
Ich habs mal hochgerechnet und der gesamte Biogasertrag dürfte irgendwas zwischen 7 und 8% der importierten Erdgas Menge entsprechen. Wenn man von einem Anteil von 30-40% Russengas ausgeht könnte es theoretisch so für 20-25% des fehlenden Erdgases aus Russland reichen.
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:Und in dem Beitrag hieß es, man könne die Produktion schnell auf das Doppelte oder Dreifache erhöhen.
Das wird aber kaum für die Masse der Biogasanlagen gelten, so viel Biomasse kann kaum übrig sein.

Das Biogas muss dann allerdings auch noch aufbereitet werden, um es ins Erdgasnetz einzuspeisen und es sollte auch ein Zugang zum Gasnetz möglichst in der Nähe sein.
Ein Vorteil is, dass Biogas über Gasmotore in der Regel in Grundlast ins Netz eingespeist wird, dieser Strom könnte problemlos über AKW oder Braunkohle Kraftwerke ersetzt werden.

mfg
kuno


1x zitiertmelden

Angst vor nicht mehr bezahlbarer Energie

13.07.2022 um 22:27
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Ich habs mal hochgerechnet und der gesamte Biogasertrag dürfte irgendwas zwischen 7 und 8% der importierten Erdgas Menge entsprechen. Wenn man von einem Anteil von 30-40% Russengas ausgeht könnte es theoretisch so für 20-25% des fehlenden Erdgases aus Russland reichen.
Im SWR spricht ein Experte sogar davon dass nur 1% des Primärenergiebedards mittelfristig zusätzlich durch Biogas ersetzt werden könne:
Welchen Anteil hat Biogas an den erneuerbaren Energien?

Das ist kein sehr großer Anteil. Wir haben im gesamten im gesamten Primärenergieverbrauch 16 Prozent erneuerbare Energie. Davon dürfte das Biogas im 1-Prozent-Bereich liegen. Auch eine Verdoppelung würde nicht ausreichend, um nennenswert russisches Gas zu ersetzen. Das muss man fairerweise sagen.
Quelle: https://www.swr.de/wissen/1000-antworten/warum-wird-guelle-nicht-zur-biogasproduktion-genutzt-100.html


1x zitiertmelden

Angst vor nicht mehr bezahlbarer Energie

13.07.2022 um 22:30
Unabhängig vom momentan Biogasanteil am Gesamten, bleibt die Frage, wie viel da noch geht, und was man alles unter Biogas verstehen will. Wenn wir extra Getreide anbauen, um daraus Gas zu machen, geht uns das von anderen Nutzflächen ab. Wenn man im wesentlichen auf Mist und Gülle setzt der schon da ist, dürfte es nach oben hin Grenzen geben. Außerdem glaube ich hat man da ein Problem mit entweichendem Methan, das offenbar nicht so leicht in den Griff zu bekommen ist. Und Methan wiederum ist ein übles Treibhausgas, wenn es in die Atmosphäre gelangt.


1x zitiertmelden

Angst vor nicht mehr bezahlbarer Energie

13.07.2022 um 22:48
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Im SWR spricht ein Experte sogar davon dass nur 1% des Primärenergiebedards mittelfristig zusätzlich durch Biogas ersetzt werden könne:
2019 wurden wohl 32TWh an Strom aus Biogas eingespeist, was bei nem angenommenen WG von 35% gute 90TWh Methan Äquivalent entsprechen dürfte, oder eben 324.000TJ. Der monatliche Erdgasimport liegt im Schnitt so bei 450.000TJ, zuletzt eher unter 400.000TJ.
https://www.destatis.de/DE/Themen/Wirtschaft/Aussenhandel/Tabellen/erdgas-monatlich.html

Könnte also schon für einen ordentlichen Anteil des derzeitigen Russengases reichen, vor allem könnte man das vermutlich Zeitnah hinbekommen, nich erst in einigen Jahren.
Schaun mer mal.

kuno


3x zitiertmelden

Angst vor nicht mehr bezahlbarer Energie

13.07.2022 um 22:57
Zitat von TripaneTripane schrieb:Unabhängig vom momentan Biogasanteil am Gesamten, bleibt die Frage, wie viel da noch geht, und was man alles unter Biogas verstehen will. Wenn wir extra Getreide anbauen, um daraus Gas zu machen, geht uns das von anderen Nutzflächen ab.
Allzu viel Wachstum sollte da nich mehr drin sein, denn Monokulturen sind ja auch nich gerade Umweltfreundlich.
Man kann aber die Erträge steigern, in dem man von den klassischen Biogas Fermentern weg geht und die Biomasse per Pyrolyse vergast, dann benötigt man auch keinen Mais oder Weizen mehr als Substrat und kann Biogas aus beliebiger Biomasse herstellen, im Zweifel rein aus Abfällen.
Zitat von TripaneTripane schrieb:Außerdem glaube ich hat man da ein Problem mit entweichendem Methan, das offenbar nicht so leicht in den Griff zu bekommen ist. Und Methan wiederum ist ein übles Treibhausgas, wenn es in die Atmosphäre gelangt.
Auch diesem Problem könnte man so beikommen.

kuno


melden

Angst vor nicht mehr bezahlbarer Energie

13.07.2022 um 23:00
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Könnte also schon für einen ordentlichen Anteil des derzeitigen Russengases reichen, vor allem könnte man das vermutlich Zeitnah hinbekommen, nich erst in einigen Jahren.
Schaun mer mal.
Die Crux ist doch aber, schaut man auf die Industrie, dass dieses Gas überhaupt nicht benötigt wird. Denn der preiswerte Bezug des Gases aus Russland, war doch der entscheidende Faktor beim Geschäftsmodell.

Produkte mit dem Kostenfaktor des "Ersatzgases", sind doch kaum mehr wettbewerbsfähig. Oder sehe ich das falsch ?


1x zitiertmelden

Angst vor nicht mehr bezahlbarer Energie

13.07.2022 um 23:07
Zitat von EDGARallanPOEEDGARallanPOE schrieb:Produkte mit dem Kostenfaktor des "Ersatzgases", sind doch kaum mehr wettbewerbsfähig. Oder sehe ich das falsch ?
Es geht doch erstmal darum die nötige Versorgung mit Gas aufrecht zu erhalten, mittel- bis langfristig wird man sicher andere Wege finden.

mfg
kuno


melden

Angst vor nicht mehr bezahlbarer Energie

14.07.2022 um 01:03
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Also seitens Söders tatsächlich nur wieder taktisch-politisches Gelaber, um sich Sympathien des danach wieder verlangenden Volkes zu sichern - egal ob umsetzbar und einen tatsächlichen Nutzen dann?
Ja und es verfängt leider.
Zitat von onceuponatimeonceuponatime schrieb:Bisher hatten wir die ganzen Jahre Russland als zuverlässigen Partner was das Gas angeht. Das Putin aber auch seine Grenzen hat kann ich nachvollziehen. Ich traue halt Putin mehr als Selenskyj. Aber das ist ein anderes Thema.
Du kannst die Grenzen nachvollziehen? Welche Grenze hätten wir denn nicht überschreiten dürfen? Putin führt Krieg weil er Russland nur als Großmacht versteht, die ihre osteuropäischen Nachbarn als Vasallenstaaten betrachtet, wenn nicht gleich als russische Kolonialterritorien. Diesen Zustand will er jetzt mit Gewalt herbeiführen. Dagegen müssen wir uns JETZT wehren, weil es zu keinem Zeitpunkt leichter wird, ihm die Stirn zu bieten.

Putin setzt Gaslieferungen als Waffe ein und das seit Jahrzehnten. Wenn immer ein Land nicht spurt, dreht er den Gashahn zu. Jetzt sind halt wir an der Reihe. Das ist so ziemlich das Gegenteil von zuverlässig. Und sobald wir dieses Spiel einmal mitmachen wird uns das immer wieder passieren, wenn wir uns nicht bücken, wenn Putin die Seife fallen lässt. Und das ist keine Frage des Nationalstolzes, sondern auch eine Frage der langfristigen Stabilität, denn wenn uns dieses Szenario immer wieder droht, wird niemand in Deutschland investieren und Betriebe werden abwandern.
Zitat von onceuponatimeonceuponatime schrieb:Wenden sie sich bitte an unsere Regierung. Denn die ist es die den Hahn von NS2 zuhält. Sprich, sie hat die Genehmigung nicht erteilt.
Russland will nicht liefern. Da nützen uns auch 10 Pipelines kein Stück.
Zitat von abbacbbcabbacbbc schrieb:Wobei man in Krisen sieht: Jeder für sich selbst.

Daher sollte man unabhängig werden. EE bieten eine Möglichkeit. Dazu zB Bedarfsteuerung und ich glaube das sähe nicht schlecht aus.
Ja leider. Und wir spielen dieses Spiel leider auch. Europa kauft gerade volle LNG Tanker vom Spotmarkt weg ohne Rücksicht auf arme Länder, die den Bieterwettkampf nicht mitmachen können. Aber auch Länder, die eigentlich langfristige Lieferverträge abgeschlossen haben gehen leer aus. Pakistan zum Beispiel hat alles richtig gemacht, sie haben LNG Terminals und Gaskraftwerke gebaut, um von Kohle wegzukommen und langfristige Verträge mit diversen Lieferanten abgeschlossen. Jetzt ist es so, dass die Lieferanten das Gas was sie eigentlich liefern müssten, doch nach Europa liefern weil die Preise so krass in die Höhe geschossen sind, das sie die Vertragsstrafen, die bei Nichtlieferung fällig wären, einfach zahlen und trotzdem einen satten Gewinn einfahren können. Und da es sich Pakistan nicht leisten kann, mit den Europäern auf den Spotmärkten zu bieten, gehen sie einfach leer aus und haben teilweise zwölfstündige Rolling Blackouts.
Zitat von MarinaG.MarinaG. schrieb:ch denke, das könnte man deutlich beschleunigen, würde man das Geld, das man jetzt sinnlos verballert, in gezielte Forschungsförderung stecken.
Nicht jedes Problem lässt sich mit Geld lösen, zumal in Kernfusion bereits gigantische Summen fließen. Egal wieviel man bezahlt, davon wird ITER auch nicht schneller fertig. Es ist auch gar nicht sicher, das sich Fusionskraftwerke jemals wirtschaftlich betreiben lassen. Und Kraftwerksbauten dauern Jahrzehnte, es wird ja immer von einer Renaissance der Atomkraft geredet, ALLE AKW-Neubauten in Europa dauern VIEL länger, als ursprünglich angesetzt. Ja Präsenz, denn fertig ist keines davon, obwohl sie alle bereits fertig sein sollten. Ach ja und sie haben ein Mehrfaches von dem gekostet, wie ursprünglich geplant.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Enttäuschend verhalten sich asiatische Staaten.
Haben wir aber auch ein bisschen verdient, siehe oben. Wir beschweren uns, das Japan zum Beispiel kein LNG mit uns teilen will, während Europa gerade armen Ländern alles an Tankerladungen wegflankt, was der Markt hergibt.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:*Es ist vielleicht Mentalität, gar nicht Moral: man kann mit jemanden Streiten oder Krieg führen und trotzdem Geschäfte machen. Deutschland kann hier von der Ukraine lernen, die kaufen Gas von Russland nach wie vor.
Wir würden ja gerne russisches Gas kaufen, aber Russland dreht uns den Gashahn zu. Die picken sich uns gezielt raus, weil wir einfach Krämerseelen sind, die außer Wirtschaft keinerlei politische Interessen haben. Das wir mit dieser Einstellung dieser langfristig schaden, sehen wir dabei nicht.
Zitat von FreikorpsFreikorps schrieb:Kann alles sein, ich traue den Grünen zweifelsohne zu, ihre Agenda knallhart durchzuziehen, selbst wenn der Standort Deutschland dabei draufgeht.Hauptsache "wir" retten als einziges Land auf der Welt die komplette Welt
Quatsch, das ist so Stammtischargument, das wir die einzigen sind, die ernsthaft versuchen das Klima zu retten und uns der Rest der Welt auslacht. Diesen Opfermythos gibt es aber in jedem Land. Jedes Industrieland hat ehrgeizige Klimaziele, außer vielleicht Australien. Viele Länder sind da deutlich weiter als wir. Wir reden viel und machen wenig. Und das was wir tun, machen wir falsch oder sagen wir, wir machen es nicht sinnvoll sondern im Interesse gewisser Lobbies. Dann kommt sowas raus wie EEG Umlage, die uns die höchsten Endverbraucherpreise beschert, während Industriekunden davon ausgenommen sind.
Zitat von FreikorpsFreikorps schrieb:Der Irrwitz ist, es war ja so gedacht, dass wir den Klimavorreiter mimen und sich dann andere Länder ein Beispiel nehmen und folgen, das werden sie ganz sicher tun, wenn sie sehen dass unsere Wirtschaft zusammenbricht und die Menschen frieren
Eigentlich nicht, siehe oben.
Zitat von FreikorpsFreikorps schrieb:Ich bin momentan dafür, die Gas-Triage zugunsten der Industrie zu verteilen, allerdings spreche ich da nur für mich, schwerkranke Leute und Alte Menschen etc. dürften das anders sehen, zu Recht.
Diese einseitige Sichtweise hat uns doch erst die Probleme eingebrockt. Die Abhängigkeit von russischem Gas wurde von eben jener Wirtschaft forciert, deren politische Verbündete in Bonn und dann Berlin jedes Argument mit Plattitüden wie "Russland hat auch in den finstersten Phasen im kalten Krieg geliefert" und "Wandel durch Handel" weggelächelt hat. Aber es gab eine Partei die eben genau vor dieser Situation seit Jahren gewarnt hat und das waren...*trommelwirbel* die ach so realitätsfernen Grünen.
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:Und wie im Artikel steht, da scheint sich die Technologie rasant zu entwickeln.
Klimafreundlich, sofort verfügbar, nun. Ich denke, es ist einen Blick wert.
Biogas ist auf jeden Fall ein Blick wert. Habe Jahrelang in der Biogasforschung gearbeitet, aber die Fördermittel wurden immer wieder zusammengestrichen. Man hat sich auf PV und Wind konzentriert, weil Gas kam ja billiger aus Russland.


1x zitiertmelden

Angst vor nicht mehr bezahlbarer Energie

14.07.2022 um 01:43
@Bundeskanzleri
aus deinem Link:
Lisa Rupp, Prokuristin der Firma "Biologische Reststoff Verwertung" in Kißlegg
Allerdings gebe es bürokratische Hürden. Denn im Bebauungsplan der Anlagen ist die Gasmenge festgelegt, die erzeugt werden darf. Der Bebauungsplan müsste für eine höhere Produktion also geändert werden. Deshalb hatte das Kißlegger Unternehmen Mitte Juni Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) um Hilfe gebeten, hieß es. Doch bisher sei keine Antwort gekommen
keine Antwort von Habeck ... bin enttäuscht von ihm, hatte ihn bis jetzt als kompetent eingeschätzt.
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Könnte also schon für einen ordentlichen Anteil des derzeitigen Russengases reichen, vor allem könnte man das vermutlich Zeitnah hinbekommen, nich erst in einigen Jahren.
Schaun mer mal.
@kuno7 du als Grüner, hast du eine Idee, was der Habeck denn für einen Grund haben könnte, darauf nicht zu reagieren?
Zitat von Cthulhus_callCthulhus_call schrieb:Wir würden ja gerne russisches Gas kaufen, aber Russland dreht uns den Gashahn zu
das steht doch noch gar nicht fest, dass er den Hahn wirklich zu lässt.
Wenn er das gewollt hätte, hätte er den Hahn doch schon viel eher zudrehen können - so einer wie Putin braucht doch für so was keinen Vorwand, hätte doch gereicht wenn er gesagt hätte "das ist die Antwort auf eure Sanktionen".

Ich verstehe in der Hinsicht auch gar nicht die Medien, welche in meinen Augen dem Putin das "Abdrehen des Hahnes" (diesen abgedreht zu lassen) mMn quasi regelrecht "in den Mund legen".
Die hätten das vielleicht gar nicht ständig so publizieren sollen. Man hätte sich aber in der Politik trotzdem auf solch ein Szenario vorbereiten können - ohne dies aber schon mal vorbeugend breit zu treten, finde ich (Putin wird sich schön eins lachen)


Anzeige

3x zitiertmelden