Angst vor nicht mehr bezahlbarer Energie

Wie schon gesagt, Kernkraftwerke länger laufen zu lassen, ist nicht so einfach, kompensiert derzeit gar nichts, da wir kaum mit Strom heizen und ist technisch fast unmöglich. Mal davon ab, kommen unseren Brennstäbe auch nicht aus Deutschland, sondern aus Kasachstan. Zudem auch Atomstrom nicht der Weisheit letzter Schluss ist, sofern die nicht an der Küste stehen, haben sie bei Hitzewellen ein Kühlungsproblem und müssen heruntergefahren werden, deswegen importiert auch Frankreich regelmäßig Strom.

Neue AKWs zu bauen ist totaler Bullshit.

@bgeoweh
Cool, Danke!
Ich hoffe dennoch, dass es mitunter nur aufgebauschte Horrorszenarien sind, die sich am Ende nicht bewahrheiten. Jetzt im Sommer kann man sich das kaum vorstellen. Angeblich erwartet und demnächst eine Hitzewelle - wer denkt da schon daran, wie es uns wirklich im Winter gehen könnte?

rhapsody3004 schrieb:Was sagst du eigentlich dazu, dass wir zumindest die Entwicklung der nächsten 100 Jahre nicht mehr beeinflussen können sollen, weil ein gewisse Entwicklung bereits unumkehrbar sein soll und wir nicht nur viel früher damit hätten anfangen müssen, sondern wenigstens im Hier und Jetzt noch alle Länder in voller Kraft gemeinsam ihre Klimaziele erreichen müssten - insbesondere die besonders klimaschädlichen Industriestaaten wie China, USA usw...damit eine Entwicklung noch rückgängig gemacht werden kann?

Das ist leider richtig. Too little, too late.

In 10 Tagen werden wir es wissen und sogar mehr falls kein Gas mehr kommt, das große Erwachen: wer und wie hilft Deutschland?

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bgeoweh schrieb:Wer will kann sich bei der Bundesnetzagentur den täglichen Füllstand und die Füllstandsänderung anschauen, mit 1 Tag Verzögerung:

@Interested

Und wer alle Stände, sogar "nicht EU" samt Verbräuche und Verläufe etc. sehen will:
https://agsi.gie.eu

@Interested

Ein Satz aus deinem Link lässt aufhorchen.

Russland weist den Vorwurf zurück, sein Gas als politisches Druckmittel einzusetzen. Doch es gibt erste Indizien: Anders als in den Vorjahren gleicht der russische Gaskonzern Gazprom diesmal fehlende Mengen nicht über andere Leitungen aus. „Das Nord-Stream-Volumen fehlt uns aktuell vollständig“, sagt Andreas Schröder.

Natürlich wird Russland Gas als Politisches Druckmittel einsetzten,das ist doch inzwischen sein letzter Trumpf im Ärmel....neben der A-Bombe.

Cthulhus_call schrieb:Das ist leider richtig. Too little, too late.

Wobei man in Krisen sieht: Jeder für sich selbst.

Daher sollte man unabhängig werden. EE bieten eine Möglichkeit. Dazu zB Bedarfsteuerung und ich glaube das sähe nicht schlecht aus.

militarynerd schrieb:An der Abhängigkeit von Russland würde das nichts ändern. Willst du weiter einen Massenmörder wie Putin unterstützen der uns unverhohlen mit Atombomben droht?

Bisher hatten wir die ganzen Jahre Russland als zuverlässigen Partner was das Gas angeht. Das Putin aber auch seine Grenzen hat kann ich nachvollziehen. Ich traue halt Putin mehr als Selenskyj. Aber das ist ein anderes Thema.

Freikorps schrieb:Der Gasnotstand steht vor der Tür und alles was getan wurde, ist das Turbinenteil zu importieren,

Na immerhin! Kanada wollte eben nicht liefern. Muss halt ein Umweg über Deutschland genommen werden. Außerdem, ist ja nicht so dass die USA keinen Nutzen daraus ziehen.

Freikorps schrieb:Putin stellt das Gas in zehn Tagen wieder an.Warum sollte er?

Warum sollte er denn nicht?

Der zitierte Beitrag von Tripane wurde gelöscht. Begründung: Spam

Wenn`s kalt wird dann klatschen wir uns einfach warm. Hatte Merkel dass nicht den Schülern empfohlen?!

onceuponatime schrieb:Warum sollte er denn nicht?

Ich begründe das für mich hauptsächlich auf dem extrem hohen Maß an Misstrauen, welches ich gegen Putler hege und auf dem Umstand, dass sie immer das Gegenteil tun von dem, was die aus Russland sagen und mein letzter Stand ist, dass Russland nach den 10 Tagen angeblich wieder liefern will, sicher doch.

abbacbbc schrieb:Daher sollte man unabhängig werden

Wird man eh nicht werden, da man D gar nicht mit so vielen Erneuerbaren zupflastern wollen wird.
Aber ist ja auch nicht schlimm, fast jeder ist von irgendjemanden irgendwie abhängig, sonst wären wir wohl auch kaum soziale Viecher.
Man muss halt nur flexibel sein und nicht total dämlich all in auf einen unberechnebaren Autokraten und seinen Lobbyisten wie Gasgerd setzen und zum anderen wäre es auch vorteilhaft nicht blümchenpflückend durch die Welt zu eiern, dann hätte man die Ukraine auch schon lange mit hoch gerüstet gehabt (am besten ja mit Atomwaffen) und es wäre nie irgendwas passiert weil der Russe auch eher kein Selbstmörder ist.

Cthulhus_call schrieb:Wie schon gesagt, Kernkraftwerke länger laufen zu lassen, ist nicht so einfach, kompensiert derzeit gar nichts, da wir kaum mit Strom heizen und ist technisch fast unmöglich. Mal davon ab, kommen unseren Brennstäbe auch nicht aus Deutschland, sondern aus Kasachstan. Zudem auch Atomstrom nicht der Weisheit letzter Schluss ist, sofern die nicht an der Küste stehen, haben sie bei Hitzewellen ein Kühlungsproblem und müssen heruntergefahren werden, deswegen importiert auch Frankreich regelmäßig Strom.

Also seitens Söders tatsächlich nur wieder taktisch-politisches Gelaber, um sich Sympathien des danach wieder verlangenden Volkes zu sichern - egal ob umsetzbar und einen tatsächlichen Nutzen dann?

und mein letzter Stand ist, dass Russland nach den 10 Tagen angeblich wieder liefern will, sicher doch.

Und angeblich nur abgestellt lässt, sollten die Sanktionen verschärft werden.

Yooo schrieb:Wird man eh nicht werden,

Warum nicht? Es gibt Vorschläge von Ingenieuren (nicht Politikern!), wie man das Ganze angehen sollte.

Wir haben jede Menge Flächen für PV=Großanlagen und Windkraftparks. Es gibt auch neue Entwicklungen für PV=Module mit hoher Schwachlichtleisttung und neuartige Windkraftanlagen ohne riesige Propeller.

Auch für die berechtigte Frage nach der notwendigen Speichertechnik gibt es interessante Vorschläge. So müsste man die Überschüsse, dann wenn sie anfallen in undustriellen PowerGas=Anlagen zu Wasserstoff verarbeiten, den man dann, z.B. in bestehenden Erdgasspeichern, für die Bedarfsspitzen einlagern könnte.

..

Technisch verstehe ich das ganze Theater ohnehin nicht. Baue man längerfristig einige der neuen Fusionskraftwerke; Problem erledigt.

Fusionskraftwerke können eine Alternative zur Kernspaltung darstellen. Gelänge die Fusion von Wasserstoffatomen zu Helium in großem Maßstab, wäre die Energieversorgung der Erde auf lange Zeit gesichert. Denn der Energieträger „Wasser“ steht nahezu endlos zur Verfügung. So entspricht der Brennwert von einem Kilogramm Wasserstoff der Energiemenge, die heutzutage aus 11.000 Tonnen Kohle gewonnen werden kann. Die Kernfusion ist also im Vergleich zur Kernfission kostengünstig in der Rohstoffbeschaffung. Zudem sind die Abfallprodukte nur schwach und kurzlebig radioaktiv.

Quelle: https://www.verivox.de/strom/themen/fusionskraftwerk/

Man sollte sich schlichtweg dem Fortschritt nicht verschließen mAn und Gelder an der richtigen Stelle in Forschung und Bau stecken - dann könnte man sich vieles ersparen.

LG Mina

@MarinaG.
Das Problem war, dass Gas in der Vergangenheit einfach viel zu billig war. 4 oder 5 Cent / kWh haben letztlich jede Innovation im Keim erstickt...

...und andere Gesichtspunkte, wie Klimaschutz oder Abhängigkeit wurden ausgeblendet.

Die Kernfusion kann einmal der ganz große Wurf werden, aber noch hat sie nicht die Reife für den industriellen Einsatz.

MarinaG. schrieb:Man sollte sich schlichtweg dem Fortschritt nicht verschließen mAn und Gelder an der richtigen Stelle in Forschung und Bau stecken - dann könnte man sich vieles ersparen.

An der Kernfusion wird seit Jahrzehnten geforscht, da verschließt sich niemand. Es gibt derzeit noch nich mal einen funtionierenden Prototyp, von einer kommerziellen Nutzung sind wir Jahrzehnte entfernt, wenn es überhaupt je gelingt. Was das dann kostet, steht in den Sternen.

kuno

..

Trailblazer schrieb:Die Kernfusion kann einmal der ganz große Wurf werden, aber noch hat sie nicht die Reife für den industriellen Einsatz.

Ich denke, das könnte man deutlich beschleunigen, würde man das Geld, das man jetzt sinnlos verballert, in gezielte Forschungsförderung stecken.

Verläuft die Forschung nach dem derzeitigem Plan, dann könnte – mit je 20 Jahren Planungs-, Bau- und Betriebszeit für ITER und ein anschließendes Demonstrationskraftwerk – die Fusion in etwa 50 Jahren wirtschaftlich nutzbaren Strom liefern. Mit etwa 1000 Megawatt elektrischer Leistung wird ein Fusionskraftwerk dabei insbesondere für die Grundlast-Stromversorgung geeignet sein.

Quelle: https://www.ipp.mpg.de/9809/kraftwerk

Man weiß bisher nicht einmal, wie man den ganzen Müll, der Anlagen für Erneuerbare, wieder recyclen soll. Das ist mAn auf lange Sicht eine Totgeburt, deren Überreste, wie bisher so vieles, in Drittweltstaaten landen werden.

LG Mina

MarinaG. schrieb:Man sollte sich schlichtweg dem Fortschritt nicht verschließen mAn und Gelder an der richtigen Stelle in Forschung und Bau stecken - dann könnte man sich vieles ersparen.

Das wurde ja verschlafen. Ich sehe hier auch die Energieversorger in der Pflicht neue Alternativen zu entwickeln. Trotzdem wurden auch bis dato Gewinne eingefahren, aber eher weniger ausgegeben. Bekanntestes Beispiel dafür waren ja die Stromausfälle im Norden vor einigen Jahren.

Wikipedia: Münsterländer Schneechaos

PrivateEye schrieb:Das wurde ja verschlafen.

Und deswegen muss man sich jetzt auch nicht kümmern, denn die CDU ist Schuld und wird es noch in 50 Jahren sein , da kann man sich ruhig drauf ausruhen. :D

Was hört man eigentlich aus Berlin über Wasserstoff?

In Wasserstoff sieht Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) einen Baustein für die Energiewende. Bei einem Besuch in Kelheim informierte er sich am Mittwoch über ein Wasserstoffzentrum, das auf dem Hafengelände entstehen soll.

Quelle:https://www.br.de/nachrichten/bayern/soeder-in-kelheim-wasserstoff-als-baustein-der-energiewende,T3X3fQk

Frau.N.Zimmer schrieb:Und deswegen muss man sich jetzt auch nicht kümmern

Eben. Statt dem Problem auf den Grund zu gehen werden einfach nur die Kosten durchgewunken und fertig. Ist ja das einfachste.
Von einer Verbesserung ist man damit noch weiter entfernt als zuvor.

Frau.N.Zimmer schrieb:Was hört man eigentlich aus Berlin über Wasserstoff?

Hatten nicht schon mehrere Fahrzeughersteller Wasserstoffgetriebene PKW in ihrem Portfolio? Auch für die Hausenergieversorgung gab es doch Pläne.

https://www.elektropraktiker.de/ep-2007-08-689-693.pdf?eID=tx_nawsecuredl&falId=7964&hash=74b54acd3b49f9fb219f3b33c36f264f

https://www.energieheld.de/heizung/brennstoffzelle

https://www.adac.de/verkehr/tanken-kraftstoff-antrieb/alternative-antriebe/wasserstoffauto-so-funktioniert-es/

Aber leider hört man kaum etwas. Sollte das nicht, besonders in den jetzigen Zeiten, forciert werden? Könnte man damit nicht eine Unabhängigkeit von anderen Lieferanten sicherstellen, von fossilen Brennstoffen und Energieträgern ganz zu schweigen?

PrivateEye schrieb:Hatten nicht schon mehrere Fahrzeughersteller Wasserstoffgetriebene PKW in ihrem Portfolio? Auch für die Hausenergieversorgung gab es doch Pläne.

In Bayern haben wir einen Wasserstoffzug, wenn ich recht erinnere. Ich guck dann mal danach.

PrivateEye schrieb:Aber leider hört man kaum etwas. Sollte das nicht, besonders in den jetzigen Zeiten, forciert werden? Könnte man damit nicht eine Unabhängigkeit von anderen Lieferanten sicherstellen, von fossilen Brennstoffen und Energieträgern ganz zu schweigen?

Wozu? Das läuft wie immer: " Die anderen, also nur CDU/CSU die SPD ja nicht, haben versäumt!" Was soll man da noch selbst was in die Hand nehmen? :D

Frau.N.Zimmer schrieb:In Bayern haben wir einen Wasserstoffzug, wenn ich recht erinnere. Ich guck dann mal danach.

Klingt interessant, habe noch nie was davon gehört. Tatsächlich liest man fast nur von E-Bussen als Beispiel. Wasserstoffgetriebener Bus wäre auch eine Alternative. Die exakten Kosten je Modell und Variante sind mir allerdings jetzt nicht geläufig.

Frau.N.Zimmer schrieb:Was soll man da noch selbst was in die Hand nehmen? :D

Alles. Oder nichts und dann die Klappe halten.