Gendern zur Pflicht machen?

Groucho schrieb:Wieso sollte man im Singular gendern?

Wieso sollte man es nicht tun können? Auch im Singular sind verallgemeinerte Formulierungen möglich, beispielsweise wenn es um Regelungen geht, bei denen noch nicht festgelegt ist, wen sie im Einzelfall betreffen.

Groucho schrieb:Ja, klar, die old school Version des Genderns. Allerdings fehlt da der Verweis auf diverse Menschen, ansonsten finde ich das eine durchaus gute Lösung.

Ja gut da muss man halt eine version entwickeln... Weil sich ja manche Diverse Person von den * diskriminiert fühlt.

@sindbad82
Danke, da behauptet er allerdings nur das mit den 99%. Er hat auch nicht mit jedem einzelnen Bürger gesprochen, um das überhaupt behaupten zu können.

locutus schrieb:Weil sich ja manche Diverse Person von den * diskriminiert fühlt.

wer fühlt sich denn davon diskriminiert? Und wie würden diese Personen denn lieber inkludiert werden?

Tussinelda schrieb:wer fühlt sich denn davon diskriminiert? Und wie würden diese Personen denn lieber inkludiert werden?

Beitrag von locutus (Seite 310) die comunity von Transe Kim z.b. ich schaue mal ob ich im Netz noch mehr finde kann es dir aber evtl erst morgen oder so hier posten.

@locutus
welche Community ist das denn? Es gibt nix zu Transe Kim, wo man da etwas finden könnte, außer einem Telegramm-Account und diesem Video.
Und wenn Transe Kim sich diskriminiert fühlt, dann wird sie doch sicher einen Vorschlag gemacht haben, wie es besser ginge? Mit welchem Geschlecht will Transe Kim denn angesprochen werden, offenbar männlich, schliesse ich aus Deinen posts, dann ist Transe Kim ja von Genderzeichen gar nicht betroffen, das männliche Geschlecht ist ja auch abgebildet beim Gendern.

martenot schrieb:Wieso sollte man es nicht tun können? Auch im Singular sind verallgemeinerte Formulierungen möglich, beispielsweise wenn es um Regelungen geht, bei denen noch nicht festgelegt ist, wen sie im Einzelfall betreffen.

naja, wie man Arzt im Singular Gendern kann, hatte ich ja jetzt aufgezeigt......das sollte doch das Problem gelöst haben?

Groucho schrieb:Wieso sollte man im Singular gendern?
Wenn es nur um eine Person geht, wie ein einem Roman bspw, weiß man doch die Geschlechtsidentität.

Hier noch ein konkretes Textbeispiel, in dem eine Singularform verwendet wird, obwohl man die Geschlechtsidentität nicht kennt. Es handelt sich um einen Auszug aus einer Verordnung über klinische Prüfungen von Medizinprodukten, die vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte herausgegeben wurde (§10, Absatz 1):

"Der Sponsor und der Prüfer stellen sicher, dass die klinische Prüfung oder Leistungsbewertungsprüfung in Übereinstimmung mit einem dem Stand der Wissenschaft und Technik entsprechenden, von der zuständigen Ethik-Kommission zustimmend bewerteten und, sofern keine Befreiung von der Genehmigungspflicht besteht, von der zuständigen Behörde genehmigten Prüf- oder Evaluierungsplan durchgeführt wird."

Der Sponsor und der Prüfer werden im Singular genannt, obwohl zum Zeitpunkt der Texterstellung nicht klar sein kann, um welche Personen es sich im Einzelfall handeln wird. Der Originaltext ist anscheinend nicht gegendert, sonst müsste da irgendwas von "Der/die Sponsor:in und der/die Prüfer:in" stehen.

@martenot
kannst Du bitte mal die Quelle verlinken? Danke.
Ansonsten wird dort eben das gm benutzt, ist ja oftmals so. ich denke da nicht an Frauen. Du?

https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/3_Downloads/Gesetze_und_Verordnungen/GuV/M/Verordnung_ueber_klinische_Pruefungen_von_Medizinprodukten_bf.pdf

Tussinelda schrieb:ich denke da nicht an Frauen. Du?

Hm, warum sollten diese Aufgaben nicht auch von Frauen übernommen werden können? In wiefern ist hier das gM in Ordnung, aber sonst nicht?

Abgesehen davon ging es mir in erster Linie darum zu zeigen, dass Gendern auch im Singular sinnvoll sein kann, wenn man Gendern wichtig findet, weil auch Singularformen nicht immer wissen (können), ob es letztlich einen Mann oder eine Frau betrifft.

martenot schrieb:Hm, warum sollten diese Aufgaben nicht auch von Frauen übernommen werden können? In wiefern ist hier das gM in Ordnung, aber sonst nicht?

ich habe nicht geschrieben, dass es in Ordnung ist, sondern nur, was es ist. Das gm.
Ich habe auch nicht geschrieben, dass Frauen das nicht könnten, nur dass ICH beim Lesen nicht an Frauen denke.
Außerdem ist das von 2010. Da gab es die Empfehlungen für gendergerechte Sprache noch gar nicht.

Tussinelda schrieb:Außerdem ist das von 2010. Da gab es die Empfehlungen für gendergerechte Sprache noch gar nicht.

Wobei der Hinweis "Gesamtausgabe in der Gültigkeit vom 26.05.2020 bis 25.05.2021" darauf hindeuten könnte, dass in letzter Zeit jemand den Text redaktionell durchgesehen hat.

Und wie erwähnt, es ging mir um die Aussage, dass generisch formulierte Aussagen im Singular vorkommen, weswegen Gendern auch im Singular nicht zwangsläufig sinnlos sein muss und deswegen auch Genderformen im Singular konstruiert werden müssten.

martenot schrieb:Wobei der Hinweis "Gesamtausgabe in der Gültigkeit vom 26.05.2020 bis 25.05.2021" darauf hindeuten könnte, dass in letzter Zeit jemand den Text redaktionell durchgesehen hat.

eher nicht, denn es steht ja dabei, von wann die jeweilige Fassung ist.

Quelle: Dein link

martenot schrieb:Und wie erwähnt, es ging mir um die Aussage, dass generisch formulierte Aussagen im Singular vorkommen, weswegen Gendern auch im Singular nicht zwangsläufig sinnlos sein muss und deswegen auch Genderformen im Singular konstruiert werden müssten.

habe ich verstanden, deshalb habe ich Dir ja eine Lösung für das "Arzt-Problem" aufgezeigt.

Tussinelda schrieb:habe ich verstanden, deshalb habe ich Dir ja eine Lösung für das "Arzt-Problem" aufgezeigt.

Du meinst die "ärztliche Fachperson"? Klar, man kann dieses Muster verallgemeinern und z.B. von "backender Fachperson" oder "polizeilicher Fachperson" sprechen. Und wenn es sich nicht um Berufe handelt, wie zum Beispiel beim Radfahrer, kann man "radfahrende Person" oder "fahrradbenutzende Person" verwenden.

Tussinelda schrieb:Transe Kim

Er sagt er ist Transsexuell, aber ein biologischer Mann. Mann kann ihn als Mann, Frau oder Transe ansprechen es sei alles richtig.

Gendersternchen als Diskriminierung?

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Landesarbeitsgericht Schleswig-Holstein (LAG Schleswig-Holstein v. 22.6.2021 - 3 Sa 37 öD/21) hier ging es um eine Person mit beiden Geschlechtsmerkmalen ( Zwitter ) die sich von den * diskiminiert fühlt.

martenot schrieb:Der Sponsor und der Prüfer werden im Singular genannt,

Ist doch auch kein Problem.
Man lässt einfach die Artikel weg und schon ist es gut lesbar: "Sponsor*in und Prüfer*stellen sicher, ..."

Was ich im Übrigen auch in der nicht gegenderten Variante deutlich lesbarer finde "Sponsor und Prüfer stellen sicher, ..." statt "Der Sponsor und der Prüfer stellen sicher, ..."

Ich hätte noch eine Idee:

Bei Deutsche und Deutscher steht ja das er für männlich und das einzelne e für weiblich. Man könnte vielleicht auch einfach das r weglassen und die sächliche Form verwenden.

das Bürge statt der Bürger oder die Bürgerin

Wo ich mir eine größere Akzeptanz beim Gendern vorstellen kann, ist bei Wörtern wie Mutter, wenn man da eine Genderform findet sowas wie Mutter* oder Mut*ter statt entbindende Person oder gebärende Person.

Das ist das ähnlich wie die Form mit :innen oder das gM. Dort sind ja auch Transmenschen mitgemeint.

Da gabs einige Kritik: https://www.merkur.de/deutschland/person-mutter-ard-tagesschau-gendern-netz-empoert-ndr-reaktion-markus-soeder-entbindende-92191151.html

Mit einem Sternchen bei Mutter* hätte sich das wohl von alleine geklärt oder wenn man dort das gF verwendet.

locutus schrieb:Landesarbeitsgericht Schleswig-Holstein (LAG Schleswig-Holstein v. 22.6.2021 - 3 Sa 37 öD/21) hier ging es um eine Person mit beiden Geschlechtsmerkmalen ( Zwitter ) die sich von den * diskiminiert fühlt.

äh ja und das LAG hat dem nicht stattgegeben, sondern ausgeführt, dass der Genderstern keine Diskriminierung darstellt.
In wie weit hilft das jetzt weiter?
ich habe übrigens immer noch nicht verstanden, wieso der Genderstern Transe Kim diskriminiert oder überhaupt irgendwen. Denn es sind damit ALLE Geschlechter abgebildet, somit kann man sich aussuchen, ob man sich mit m/d/w angesprochen fühlen möchte. Für Transe Kim ist also alles dabei.

Tussinelda schrieb:Ich habe auch nicht geschrieben, dass Frauen das nicht könnten, nur dass ICH beim Lesen nicht an Frauen denke.

Dann hinkst Du – mit Verlaub – im Denken der Realität etwas hinterher. Deshalb muss Sprache nicht allgemein neu strukturiert werden.

Tussinelda schrieb:ich habe übrigens immer noch nicht verstanden, wieso der Genderstern Transe Kim diskriminiert oder überhaupt irgendwen.

Sie fühlt sich diskriminiert. Wie andere sich nicht mitgemeint fühlen oder die, für die sich korrekte Gramnatik irgendwue "falsch" anfühlt.

sooma schrieb:Dann hinkst Du – mit Verlaub – im Denken der Realität etwas hinterher.

ernsthaft? :D ich entspreche wohl eher den Studien, die es ja massenhaft diesbezüglich gab. Übrigens heißt "ich denke nicht an Frauen" nicht, dass ich nicht wüßte, dass sie mitgemeint sind ;)

sooma schrieb:Sie fühlt sich diskriminiert. Wie andere sich nicht mitgemeint fühlen oder die, für die sich korrekte Gramnatik irgendwue "falsch" anfühlt.

ja nur wodurch? Der Genderstern betrifft Transe Kim doch nicht, es ist Transe Kim doch eh egal, das Geschlecht

locutus schrieb:Mann kann ihn als Mann, Frau oder Transe ansprechen es sei alles richtig.

blueavian schrieb:wie Mutter* oder Mut*ter statt entbindende Person oder gebärende Person.

Aus welchen Grund ,sollten Begriffe wie Mutter oder Vater verändert werden? Terminologien die für Mann und Frau seit mehr als 7000 Jahren verwendet werden? Ich bin ein Vater und kein vat*er:innen. Das wäre ja eine Diskrimierung für jede Mutter und jeden Vater. Von mir aus kann man ja für Divere sie sich es wünschen eine neue Bezeichnung erfinden.

Tussinelda schrieb:äh ja und das LAG hat dem nicht stattgegeben, sondern ausgeführt, dass der Genderstern keine Diskriminierung darstellt.
In wie weit hilft das jetzt weiter?

Ich habe hier nur von einen Fall berichtet, wo sich eine Zwitterperson von den Genderstern diskriminiert gefühlt hat.

Tussinelda schrieb:ch habe übrigens immer noch nicht verstanden, wieso der Genderstern Transe Kim diskriminiert oder überhaupt irgendwen. Denn es sind damit ALLE Geschlechter abgebildet, somit kann man sich aussuchen, ob man sich mit m/d/w angesprochen fühlen möchte. Für Transe Kim ist also alles dabei.

Beitrag von locutus (Seite 365)
Das hatte ich schonmal gepostet. Transe Kim sagt dazu " Sie ist doch kein oller Mülleimer " und das kann ich verstehen man ist ja kein Gegenstand... Wäre ich eine Divere Person würde mir das sternchen auch nicht reichen und würde mich bestenfalls " mit gemeint gefühlt".

@locutus
also geht es um die Bezeichnung "divers"?

locutus schrieb am 08.04.2023:Minute 58:13 Aussage von Kim.... Ich empfinde Diverse als Beleidigung ich bin doch kein oller Mülleimer

da müsste man jetzt verstehen können, was es für einen Zusammenhang - auf das Geschlecht bezogen - zwischen der Bezeichnung divers und Mülleimern geben soll. Kannst Du mir da weiterhelfen?