Suizid(-versuche): Eure Meinung?

@Etta
Sicherlich finden sie auch irgendwann ihre Ruhe, aber es kann natürlich eine ganze Weile dauern, bis sie alle Dinge geklärt haben, ihr Karma, ihre Bindungen usw. aufgelöst haben. Ich selbst hab' keine Ahnung wie es ist, ein Geist zu sein (vielleicht war ich selbst mal einer), aber ich höre immer wieder, dass es keine besonders schöne Erfahrung sein soll. Denn man will z.B. Süchte stillen, die man als Mensch hatte, hat aber nicht wirklich die Möglichkeit dazu, da man keinen Körper mehr hat, und muss sich dann über andere Körper stürzen, und sich von diesen Energien ernähren. Ich kann nach jahrelanger Auseinandersetzung mit dem Thema Suizid nur sagen, man sollte echt DIESES Leben nutzen, und alle seine Probleme meistern, denn hat man sich erstmal das Leben genommen hat man quasi erstmal die "A-Karte" gezogen, bis man aus der Geisterphase frei ist (wenn man in diese kommen sollte).

@Helenus
Ich selbst leider unter einer körperlichen Krankheit (will nicht näher darauf eingehen), und wollte mich genau aufgrund dieser mehrere Male das Leben nehmen, weil ich dachte, ich kann dieser somit entkommen, nach dem Motto, man legt einfach den geschundenen Körper ab... aber ich lerne immer besser damit umzugehen, und es heilt auch nach und nach aus. Teilweise kommen noch Wellen, aber sie werden weniger.

@Yoshi
Dann auch für dich weiterhin viel, viel Kraft.

@Etta
Danke! :)

Bevor ich die Krankheit hatte, konnte ich selbst nie nachvollziehen, wie Menschen sich das Leben nehmen können, aber ich habe es seit der Krankheit immer mehr verstanden, wie sehr einen das Leben an seine Grenzen treiben kann. Bei manchen ist es eine Krankheit, bei anderen der Verlust eines Jobs, bei anderen Probleme in der Ehe... es läuft nicht immer alles geradlinig, so ist das Leben, und jede Erfahrung lehrt uns etwas.

@Yoshi
Als ich 22 Jahre alt war da hatte ich schon ein Glas, mit verschiedenen im Wasser aufgelösten Medikamenten, in der Hand und wollte es trinken. Gott sei Dank war ich zu feige dazu, und habe den Inhalt dann weggeschüttet. Gott sei Dank. Ich habe wirklich tolle Jahre danach, und auch jetzt noch, gehabt.

@Etta
So kann es gehen! Man weiß oft nicht, was sich noch alles im Leben so ereignen kann!

Ich stelle es mir selbst oft leicht vor, mir einfach das Leben zu nehmen, aber da ist eine große Hemmschwelle (zum Glück) und außerdem könnte ich niemals die Menschen, die ich liebe und die mich lieben einfach so hinter mir lassen.

@Yoshi
Daran hatte ich damals nicht gedacht. Ich dachte, es hat mich eh keiner lieb.
Obwohl das gar nicht stimmte.

@Etta
Als ich die Suizidgedanken hatte, habe ich auch nicht daran gedacht, ich habe versucht Gedanken daran, wie es anderen ohne mich gehen würde zu verdrängen, weil ich voll auf Zerstörungsmodus geschaltet hatte, und es einfach nur hinter mich bringen wollte. Ich hatte selbst kein Licht mehr am Ende des Tunnels gesehen und dachte "Jetzt ist es vorbei.". Ich bin froh, dass ich es nicht getan habe, obwohl ich heute nicht durch und durch glücklich und frei von Belastungen bin, aber es ist um einiges besser als früher, und vorallem identifiziere ich mich nicht mehr mit den ganzen egoischen Dingen, die in meinem Kopf vorsichgehen.

@Etta
Dieser Gedanke, dass einen keiner lieb hat, den kenne ich nur zu gut. Man projiziert diese Gedanken, weil man sich selbst extrem schlecht fühlt, dann fühlt es sich auch so an, als würde man für die anderen nicht existieren, dabei wissen die anderen bloß nicht, wie sie damit umgehen sollen. Sicherlich hat jeder mit seinem eigenem Leben zu kämpfen, aber dennoch würde ich mir niemals das Leben nehmen, weil es sorgt Leid der anderen und wer weiß, wie es dann mit einem selbst erstmal weitergeht.

@Yoshi
Ich lasse keine dunklen Gedanken mehr zu. Das Leben ist zu schöön, auch wenn dunkle Wolken das Leben überschatten wollen.

@Etta

Etta schrieb:Ich lasse keine dunklen Gedanken mehr zu. Das Leben ist zu schöön, auch wenn dunkle Wolken das Leben überschatten wollen.

Das ist eine sehr gute Einstellung! Bei mir sind es leider hin und wieder noch Selbstläufer, und frei von körperlicher Krankheit bin ich selbst noch nicht. "Blöderweise" ist das bei mir mechanisch durch eine Zahnbehandlung entstanden, und ist heute noch vorhanden, aber es wird immer besser, da ich an mich und meine Heilung glaube, und da ich die Behandlung bei einem anderen Kieferorthopäden weitermache. Ich weiß, dass das Leben keine Fehler macht, und dass alles aus einem Grund geschiet, und nur zu unserem Wachstum dient, obwohl ich schon sehr oft Gedanken hatte wie "Das ist alles sinnlos, es hätte auch anders kommen können, ich sollte mich einfach umbringen, anstatt mit Krankheit zu leben."... aber diese Gedanken kommen aus dem Verstand. Wenn man in Frieden mit sich selbst kommt, und den Verstand zur Ruhe bringt, dann kommen solche Gedanken nicht mehr.

Und ja, mit deinem Worten hast du einfach nur recht. Das Leben ist zu schön, um sich alles zu verdunkeln.

@fireflasch

Es gibt nun mal bekanntlich höhen und tiefen im Leben.
Und es täuscht, wenn man redet über eine tiefe fase, dann kann dies beinhalten das diese fase nicht nach ein paar wochen oder monaten vorbei ist.
Dies trifft kinder, jugendlichen, erwachsen.

Die meisten die ernsthaft vor hatten sich um zubringen und gerettet worden sind, waren ein zwei jahre später heil froh am leben zu sein...

Sind es nicht eher zwangsgedanken die ein nicht loslassen?
Ernsthafte frage!
Immer wieder sucht man sich videos aus in you tube, sucht traurige bilder, musik.

Und etwas festigt sich bei so manche junge mensch.
Man konzentriert sich nur auf traurige sachen.

Nur jetzt schon zu wissen, das man sich umbringt wenn es mal nicht so läuft ist wie eine art erpressung auch an anderen.

Finde ich etwas egoistisch.

@waterfalletje
Wieso findest du es denn egoistisch wenn jemand sein Leiden beenden will?

@Huskyfan

Denke ich drüber nach ok?

@all
@waterfalletje
Es gibt auch Menschen, die waren nach ihrem Suizidversuch schwerbehindert, und sagen von sich, sie würden es nie wieder tun (mal davon abgesehen, dass sie eventuell in ihrem Zustand gar nicht mehr die Möglichkeit dazu haben).

Dieses, dass man sich ständig in Depressivität und Negativität suhlt, und ständig sich traurige Musik anhört, sich Dokus über Selbstmord anschaut usw. kenne ich selbst sehr gut. Man will irgendwie weiterleben, und versucht sich mit diesen Dingen auseinanderzusetzen. Ich war selbst schon sehr oft nah an der Grenze zum Suizid, war aber überrascht, wie leicht man sein Leben wieder geschaukelt bekommen kann. Oft reicht es nur, einfach die kleinen Dinge zu schätzen, einen warmen Kakao zu trinken, sich über das Lächeln eines Menschen zu freuen... oft überschattet unser Verstand uns mit Negativität und man sieht vor lauter Bäumen den Wald kaum. Geht es mir dann auf einmal besser denke ich mir immer, wie hirnrissig es eigentlich wäre, mir das Leben zu nehmen, und was man selbst für ein Potenzial hat, und wieviel Kreativität man in diese Welt bringen kann (gerade ich als musikalisch begabter Mensch).

Als Epressung würde ich Suizid nicht bezeichnen, da sie Suizidanten keineswegs erpressen wollen, sie wollen nur ihren Frieden haben.

@Huskyfan

waterfalletje schrieb: sucht traurige bilder, musik.

Musik hat mir immer sehr geholfen. Da konnte ich Rotz und Wasser heulen. Blos diese Gedanken, ich kann nicht mehr, das ist schon krass.

Te
Finde ich etwas egoistisch.

Das ist nicht egoistisch, das ist Verzweiflung.

@Huskyfan
Es ist schon egoistisch, denn es kommt ja vom Ego, aber letztendlich will die Seele ja ihren Frieden von all dem körperlichen Schmerz und Leid haben.

@Yoshi
Ich bezog es auf eine aussage von eine userin, sie meinte wenn es mal nicht so läuft im leben könnte man sich umbingen..
Lese 2 seiten zurück.

Es gibt immer gute und schlechte fasen.
Und sie können manchmal lange andauern.

So manche hatte über drei jahre ein schlechte fase, um anschließend wieder auf zustehen und das leben positiv anzugehen.

@Etta

Etta schrieb:Das ist nicht egoistisch, das ist Verzweiflung.

Genau, wer durch den tiefsten Sumpf der Sch**** gegangen ist, und wer total am Ende ist, der weiß, dass es pure Verzweiflung ist und rein gar nichts mit Egoismus zu tun hat. Man will seinen Frieden, und man will niemanden erpressen oder Leid zufügen. Niemand hat es in dieser Welt durch und durch leicht, aber viele haben es eben schon sehr schwer (Umstände, körperliche Krankheit, psychische Probleme usw...). Nicht jeder hat 'nen Leben wie auf 'ner Hängematte mit 'nem Glas Zitronensaft in der Hand.