Suizid(-versuche): Eure Meinung?

@KaffeeK

Streuselchen schrieb:Natürlich ist es schwer sich das Leben zu nehmen, aber dennoch, für diejenigen stellt der Tod eine Erlösung dar. Diese Menschen haben keine Angst mehr das es Zuende geht und ihnen ist auch egal obs weh tut...denn Schmerz kennen sie so gut, das sie beschließen sterben zu wollen um dem Schmerz zu entgehen. Sei es nun seelischer Schmerz oder körperlicher.

Für alle anderen unfreiwillig Beteiligten ist es aber eine Zumutung.

Ich habe das in meiner Bundeswehrzeit einmal Life miterleben müssen wie sich ein Kamerad das G3 unters Kinn gezogen hat und sich erschiessen wollte.
Ich hatte an dem Tag mal wieder Sandienst auf der Standortschiessanlage, und hätte gerne auf soein erlebnis verzichtet.
Sowas ist weder für das Opfer schön, wenn es wie in meinem Fall mit einer fausgrossen Austrittswunde im Schädel noch fast ne halbe Stunde überlebt , geschweige denn für die Umstehenden die diese Viecherei miterleben müssen.

Dann hats auch noch ewig gedauert bis der angeforderte Stabsarzt vor Ort war, der wiederum musste einen Rettungshubschrauber anfordern, solange war ich mit dem Elend allein.

Mir wärs lieber gewesen der wäre sofort tot gewesen, als er im sterben lag hat man gemerkt das er doch noch leben wollte.

@Heijopei

Ich bin der Meinung, so schockierend wie es auch gerade zu lesen war, das der jenige ganz enorm unter Adrenalin stand und daher der Wunsch rührte doch nicht sterben zu wollen. Aber ich will mich da aus Respekt einfach nicht zu sehr thematisch rein hängen weilman nie wissen kann was der verstorbene fühlte und das mag ich mir auch nicht anmaßen.

Dir wünsche ich jedoch das du mit dieser Erfahrung und diesen Horrorbildern zumindest einigermaßen zurecht kommst im weiteren Leben.
Kein Mensch hat es verdient sich sowas ansehen zu müssen.

Ich denke, dass wenn jemand sich erschießen will und dann nicht gleich stirbt einfach der natürliche Überlebenstrieb einsetzt. Ich meine wenn mein Gehirn nicht mehr richtig funktioniert und ich obendrein Schmerzen und Adrenalin ohne Ende habe dann fasse ich ja keine rationalen Gedanken mehr. Da japse ich schon ganz automatisch nach Luft und winde mich, führe einen Kampf. Das hat aber nichts mit richtigem Lebenswillen zu tun.

@KaffeeK

Streuselchen schrieb:Dir wünsche ich jedoch das du mit dieser Erfahrung und diesen Horrorbildern zumindest einigermaßen zurecht kommst im weiteren Leben.
Kein Mensch hat es verdient sich sowas ansehen zu müssen.

Kein Ding , ist ja schon 30? oder noch mehr Jahre her und war mein Job beim Militär.

Leider finde ich die Zeitungsartikel nicht mehr, das ging damals gross durch die Presse.


grämen tue ich mich deswegen nicht mehr, ich kann aber an alle zukünftigen Selbstmörder apellieren:

Macht bitte keine grosse Schweinerei daraus , man kann auch gediegen aus dem Leben scheiden ohne grosses Brimborium.

Heijopei schrieb:Macht bitte keine grosse Schweinerei daraus , man kann auch gediegen aus dem Leben scheiden ohne grosses Brimborium.

Das unterschreibe ich so, wie's da steht.

@Heijopei

Ich denke allerdings, die meisten leute sind in dem moment wo sie so weit gehen ihr leben zu beenden nicht mehr im Stande wirklich rational zu denken.

Das denk ich auch. Stichwort neurotransmitter und affekte.
das ist nicht willentlich beeinflussbar.
hat sich jeder doch schonmal bei ner kleinigkeit hinterher gefragt: wieso hab ich das jetzt eigentlich gemacht?

und die pharmaindustrie... teilt fleissig pillen aus die erstrecht suizidal machen wenn mans nicht verträgt....

Ich denke es ist jedem selbst überlassen, wie er lebt, ob er lebt wo er lebt etc... Deshalb finde ich, wenn er sich für einen Suizid entscheidet dann soll er es machen. ABER - ich finde auch, dass Selbstmord etwas unnatürliches ist. Und vor allem andere in einen Selbstmord mit ein zu beziehen, wie zum Beispiel einen Zugführer ist eine absolute Schande.

Klar haben alle Menschen irgendwelche Probleme aber ich persönlich Funde das man es nicht mit Suizid versuchen soll fiese zu lösen..
EA gibt viele andere Wege Probleme zu lösen

@Ladyjo
Also ich finde, wenn man krank ist also so richtig schwer krank ist, dann hat man ein Recht dazu. Dennoch finde ich, dass man das dann im stillen Kämmerlein machen sollte, nicht an Orten wo andere mit hineingezogen werden.

@ladysarah
Da hast du recht es werden oft genug Leute mit rein gezogen die das miterleben müssen. ZIM größten teil sind es verwandte und Freunde!
Aber auch für die anderen und für denjenigen selber ist es eine qual

Ja wie gesagt, ich finde jeder, der nicht mehr leben will, hat auch seine gewissen Gründe und hat auch das Recht dazu sich das Leben zu nehmen. Aber wie gesagt im stillen Kämmerlein. Ich rede jetzt nicht von den Fällen: mein Freund/ meine Freundin hat Schluss gemacht, jetzt möchte ich nicht mehr leben.

Ja also wenn man grössere Probleme hat oder ziemlich schwer krank iyg und richtig leiden.muss dann ist das schon akzeptabel....

@Ladyjo

Naja ich kannte jemand der Suizid begannen hat nachdem er vom Arzt die Diagnose inoperabeler Hirntumor und das er max. 1/2 Jahr zum leben hat.

Er hat alle Angelegenheiten erledigt und hat es dann getan. Er wollte nicht qualvoll und langsam sterben.

Deswegen bin ich auch so für die Sterbehilfe in Deutschland das endlich die Menschen erlöst werden die sterben wollen aber Gott sie noch nicht zu sich lässt.

@Dini1909
Dafür bin ich auch

Ja genau sieht das aus

Cherymoya schrieb:Ich denke es ist jedem selbst überlassen, wie er lebt, ob er lebt wo er lebt etc... Deshalb finde ich, wenn er sich für einen Suizid entscheidet dann soll er es machen. ABER - ich finde auch, dass Selbstmord etwas unnatürliches ist. Und vor allem andere in einen Selbstmord mit ein zu beziehen, wie zum Beispiel einen Zugführer ist eine absolute Schande.

Menschen begehen Suizid weil sie ein Bewußtsein haben. Meist ist Suizid die Folge von sozialen Negativerlebnissen, Ultimaten, sozialer Isolation, verlorener Liebe oder Geldsorgen. Obwohl Ausländer ja normalerweise traumatisiert sein müßten durch Flucht Not und Vertreibung ist deren Selbstmordrate in Deutschland im prozentualen Anteil zur Restbevölkerung marginal. Auch aus religiösen Gründen, aber vor allem aus der Psyche heraus.

ich habe schizophrenie und als ich das letzte mal psychotisch war, war ich 5 tage wach und konnte immer noch nicht schlafen und mein einziger wunsch war es das endlich das licht aus geht, dann bin ich zum krankenhaus gegangen und habe denen geschildert das ich nicht mehr schlafen kann,also es geht hier nicht darum das ich bloss schlecht schlafe 1-3 stunden oder so sondern das es einfach gar nicht mehr geht. man ist völlig am ende körperlich und psychisch aber man fühlt sich trotzdem hellwach als wenn man irgendwelche drogen genommen hätte speed oder cox zb.
und wenn dieser zustand nicht aufhört und man seit über 100 stunden im kreis rennt und am liebsten mit dem kopf durch die wand möchte, dann möchte man einfach nur noch sterben. ich hatte das glück, als ich gerade auf den zug gewartet habe, denn ich hätte mich defenetiv umgebracht, obwohl ich sehr am leben hänge, aber dieser zustand war einfach nicht mehr auszuhalten, das zufällig gerade ne streife vorbei kam die mich wohl irgendwie gesehen haben und dann ins krankenhaus gebracht haben. dort wurde ich dann mit neuroleptika und benzos behandelt wodurch ich endlich schlafen konnte nach 7 tagen.
wenn man sowas erlebt hat kann man eventuell nachvollziehen warum man sich das leben nehmen möchte.
und wer das noch nicht erlebt hat der muss mir auch meiner meinung nach nicht erzählen das er sowas nie tun würde.
weil wie man letztendlich in welcher situation handelt weiss man erst wenn man es selber erleben musste.
und jetzt könnte man natürrlich sagen das ich ´n asi bin weil ich ja den zugfahrer mitreinziehe aber ein schnelles zermatschtwerden war mir halt gedanklich angenehmer als minutenlang am strick um sein leben zu röcheln und der zugfahrer bekommt auch noch n monat bezahlten urlaub, also ich denke ich hätte ihm evtl. sogar n gefallen getan ;P

ahoi schrieb:wenn man sowas erlebt hat kann man eventuell nachvollziehen warum man sich das leben nehmen möchte.

Oh das muss ja schrecklich gewesen sein. Ich hoffe das ist nicht mehr vorgekommen.

Ja das wäre schon verständlich gewesen. Aber ich frage mich warum das dein Körper gemacht hat. Normalerweise ist man nach spätestens 48 Stunden -TODmüde- und kann sich kaum aufrecht halten.

Cherymoya schrieb:Normalerweise ist man nach spätestens 48 Stunden -TODmüde- und kann sich kaum aufrecht halten.

Das ist Unsinn, bei einer Wahrnehmungsstörung wie Depression oder Schizophrenie ist das Raumzeitgefühl völlig verschoben und der Tagnachtrhythmus ebenso. Das Gehirn ist in einem Daueralarmzustand. Ich kenne das aus Erfahrung. Als Betroffener kommen einem die Mitmenschen wie lahme Ärsche vor deren Gerde wie kalter Kaffeesatz. Man denkt selber vulgär, schnell, ähnlich Tourette nur mit völliger Körperkontrolle.