Kindererziehung: Ohrfeige noch gerechtfertigt?

@Ilian

Mir stellt sich nur die Frage, was passiert, wenn auch die Ohrfeigen nicht mehr den gewünschten Erfolg erzielen.

Ok, die Eingangsfrage erweitert.
Ich schrieb: meiner Meinung nach muss eine Ohrfeige die absolute Ausnahme bleiben. Ich würde auch nie dazu übergehen, meine Kinder kontinuierlich zu züchtigen.

Sollte sich eine gewisse Routine einstellen, spricht man ja durchaus schon von Misshandlung. Und letztere führt sicher in vielen Fällen zu der von dir beschriebenen Problematik.
Doch darauf muss man nun nicht weiter eingehen, das weicht schon zu stark vom Topic ab. ;)

Ich denke, wenn es erst zur Ohrfeige kommen muss, haben die Eltern versagt!

@chouette

Wenn Eltern merken, dass die Ohrfeige nichts nützt, dann werden sie möglicherweiese zu noch schlimmeren Methoden greifen. :(

Wann lernen die Menschen eigentlich, dass Gewalt keine Lösung ist?

@Oläää

Dito ;)

@Yoshi

Jap, nichts anderes wollte ich damit sagen ;)

Wikipedia: Kinderrechte

§ 1631 BGB Inhalt und Grenzen der Personensorge
(1) Die Personensorge umfasst insbesondere die Pflicht und das Recht, das Kind zu pflegen, zu erziehen, zu beaufsichtigen und seinen Aufenthalt zu bestimmen.
(2) Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig.
(3) Das Familiengericht hat die Eltern auf Antrag bei der Ausübung der Personensorge in geeigneten Fällen zu unterstützen.

==> wer kindern gewalt zufügt, hierzu zählt auch eine einfache ohrfeige, der macht sich strafbar!!!!!

Mein kleiner Bruder tritt gerne, spuckt und zerstört. Ich habe ihm neulich nachdem er einfach nicht aufhören wollte mal selber ein paar auf den Hintern gegeben. Kein noch so antiautoritärer Vollidiot kann mir sagen, dass das falsch war!

laut gesetz ist es definitv falsch und nach normalem menschenverstand ebenso.
warum bringst du ihm nicht bei, dass man sowas nicht machen darf? kinder orientieren sich in erster linie beim großwerden an größeren vorbildern aus der umgebung. allein dein schreibstil "antiautoritärer vollidiot" sagt schon vieles aus. das hat nichts aber auch gar ncihts mit antiautorität zu tun. man muss nicht schlagen und brüllen usw., um autoritär zu sein.

@The.Secret

Oh man,dann bin ich gerne ein antiautoritäre Vollidiotin.

Und du weisst schon was "Antiautorität" bedeutet?!

@The.Secret


Ich hätte ihn an Deiner Stelle einfach erschossen. Dann macht er es mit Garantie nicht noch mal.
Arschvoll ist doch was für antiautoritäre Weicheier. Lächerlich.

@Doors

Echt tolle Einstellung...*Achtung Ironie*

@The.Secret

Und wie kommt der Kleine darauf, daß so eine Randale ein wirksames Mittel ist?

Überleg dir doch mal lieber, warum er das tut. Versucht er auf diese Weise, mehr Aufmerksamkeit zu erlangen? Kopiert er da ein großes Vorbild? Oder weiß er einfach nicht, daß Hauen nicht so gut ist?

@tiesto

tiesto schrieb:warum bringst du ihm nicht bei, dass man sowas nicht machen darf?

Hat er doch:

The.Secret schrieb:Ich habe ihm neulich nachdem er einfach nicht aufhören wollte mal selber ein paar auf den Hintern gegeben.

An alle,die glauben,das Kinder,die einen um die Ohren bekommen haben das für normal halten und weitergeben.
Klein T.4Jahre kommt immer wieder heulend nach Hause (aus dem Kiga oder Nachmittags vom Spielen)"S. hat mich in den Bauch geboxt."Als die Mama von T. dann endlich mal zur Mama von S.geht,damit die ihrem Spross klarmacht,das er das zu lassen hat,sagt diese nur:"Ach,das ist doch gewiss nicht so schlimm."T. lernte und ging nicht mehr in seine Nähe.Im Kiga hörteman,das T.nicht das einzige Opfer von S. war.Jahre später machte der kleine Bruder von T. den Fehler sich spielend in seiner Nähe aufzuhalten,dafür bekam er dann einen Stock über Kopf und Rücken gezogen.
Ich weiß,das niemals Hand an S.gelegt wurde.

Halte nichts von Gewalt allgemein. Habe früher mit Kindern gearbeitet, also eher schon Teenys. Ich habe nie Gewalt gebraucht auch wenn sie mich vorallem am Anfang in den roten Bereich brachten, aber ich denke das ist auch ne Typfrage. Ich erinnere mich da an eine Person welche geschlagen wurde, als die Eltern mal zu einem Gespräch kamen habe ich es sofort erkannt. Vater ziemlich viel Temperament, kann sich nicht regulieren und kontrollieren (bei Fremden nicht wie denn auch zuhause) Mutter kein Selbstbewusstsein und Angst vor dem Partner..super Kombination.

Ich selber bin eine eher autoritäre Person, wenn ich da bin spürt man meine Präsenz, die Kids lernten schnell, dass ich streng und hart sein kann - dies aber nie unbegründet. Fairness ist mir sehr wichtig. Die Kids wussten aber auch das es mal PENG machen konnte (meine jetzt nicht Gewalt sondern das ich halt mal laut wurde) und dann konnte es wieder gut sein, bin kein nachtragender Mensch. Ich habe stets zugehört und mir argumente angehört aber auch ganz klar unterbrochen wenn ich sah dass es auf dem Weg war eine unendliche Diskussion zu werden..etc. kanns halt nicht beschreiben aber ich hatte als 18 Jährige dazumals nie Probs mit den 13/14 jährigen Härtefällen

@BackToLife

BackToLife schrieb:Und du weisst schon was "Antiautorität" bedeutet?!

Ja, aber das was manche "antiautoritär" nennen ist einfach nur idiotisch. Es ist im Prinzip nichts weiter als eine Art "Godmode" für Kinder. Gegen eine Demokratische, ja egalitäre Erziehung ist nichts einzuwenden.

@Doors

Die letzten Tage höre ich auch nicht mehr viel sinnvolles von deiner Seite Doors....

@Sisu

Er tut es weil er seine Impulse nicht unter Kontrolle hat. Es gibt da keine nennenswerten Gründe. Er hat auch was liebenswertes ansich, aber oftmals ist sein Handeln schon fast soziopathisch. So fängt er an schallend zu lachen wenn man ihn anbrüllt. Wenn man ihn bittet etwas zu unterlassen macht er das gegenteil davon. Wenn man "nein" sagt, bekommt er einen Wut und Heulkrampf und prügelt drauflos. Wenn man versucht mit ihm zu reden, hört er nicht zu. Und wenn man ihn im Zimmer einsperrt, bekommt er schlichte Panik.
Ein negatives Vorbild hat er nicht, in unserer Familie gibt es ansich keine Gewalt. Gut ich wohne jetzt nicht mehr bei meiner Mutter.
Wenn du einen Vorschlag hast, nur raus damit. Sollen wir ihn mit Ritalin vollpumpen oder in ein Heim stecken? Ne das wäre mit Sicherheit noch wesentlich weniger kinderfreundlich.

@The.Secret


Kein Begriff wurde wohl, seit die Springer-Presse ihn 1967 ff.als diffamierenden Bürgerschreck aufbaute, so missbraucht und misshandelt wie der der "antiautoritären Erziehung".

Nicht alle Menschen erziehen ihre Kinder "toll und vorbildlich", und nicht wenige sind damit intellektuell wie zeitlich überfordert.

Eine strikt "antiautoritäre Erziehung" werden wohl die wenigsten Eltern aus eben diesen Gründen zu leisten in der Lage sein. Da hülfe es schon, bevor man den Begriff fälschlich verwendet, sich etwas mit den pädagogischen Konzepten hinter der "antiautoritären Erziehung", beispielsweise von durchaus so unterschiedlichen Pädagogen wie Paulo Freire, Hartmut von Hentig, Ivan Illich, Janusz Korczak, Alexander Sutherland Neill, Otto Rühle oder Lutz von Werder, etwas mehr beschäftigt zu haben, statt das BILD-Bild davon im Kopfe zu haben.

Die Abwesenheit von Erziehung scheint mir in nicht wenigen Familien der Faulheit geschuldet zu sein.

Erziehung ist, wie Beziehung auch, harte Arbeit im 24/7-Betrieb.

Wer, der über "antiautoritär" schwafelt, hat sich denn wirklich mal mit den psychologischen, pädagogischen oder politischen Grundlagen beschäftigt?


Noch ein privater Tipp:

Ob es hilft, einem offensichtlich behandlungsbedürftigem, möglicherweise verhaltensgestörten oder psychisch kranken Kind mit Prügel beizukommen?
Na gut. Früher hat man EpileptikerInnen beispielsweise im Winter mit eiskaltem Wasser übergossen. Das half zwar nicht gegen Epilepsie - aber gegen Leben.
Vielleicht wäre es sinnvoll, wenn sich Deine Eltern professionellen Rat holen würden.

@The.Secret

Ich kann da nur Doors beipflichten. Wenn das wirklich so schlimm ist, dann solltet ihr euch professionelle Hilfe holen. Das muß ja nicht gleich zwangsweise Ritalin heißen.

Ein Gedanke war auch, ihn zusätzlich zu einem Sport zu schicken, wo er sich so richtig auspowern kann. Ich habe das schon häufig in meinen Judogruppen erlebt: da hatte ich Kinder dabei, von denen ich ganz begeistert war, mit wieviel Kampfgeist die bei der Sache waren. Und da war ich dann ganz überrascht, was für Problemkinder das eigentlich sein sollten. Beim Sport merkete man da nix von. Bei Gesprächen mit den Müttern habe ich dann gehört, daß es ihnen sehr gut tat, beim Sport mal so richtig Dampf ablassen zu können - sie wurden auch sonst häufig viel umgänglicher.

@Sisu ich finde das ganz eine tolle Idee, z.b. Kampfsportarten, denn man tut dem Körper was Gutes, lernt andere kennen (manche Kinder haben ja ansonsten gar keine Freunde), und lässt eben Dampf ab, aber ich bin immer vorsichtig damit, denn es gibt leider auch Eltern die aggressive Kinder zum Kickboxen schicken, welche ihre Wut nicht kanalisieren können und diese wenden das dann einfach an ihren Opfern an. Habe ich schonmal erlebt, aber ich denke da war der Trainer auch ne Pfeife.

Kindererziehung: Ohrfeige noch gerechtfertigt?

Ja, denn sie sagt manchmal mehr als 1000 Worte