Kindererziehung: Ohrfeige noch gerechtfertigt?

Oh, dann bin ich doch keiner . *verdammt* ;)

Saniel schrieb:Man muss Kindern ihre Grenzen zeigen, sonst disziplinieren sie sich nie

Dagegen ist nichts einzuwenden, aber mit Gewalt erreicht man garnichts. Kinder lernen auch wenn man konsequenter durchgreift, ohne auch nur im Ansatz die Hand zu erheben.

Ja dann doch am besten einsperren oder was?

Ja, ab in den Keller! Nachdenken...versuchs mal, Einstein! :D

Genau, am besten erst nach 30 Jahren wieder frei lassen. *omg*

@17

17 schrieb:>>Das kann u.U. sehr wirkungsvoll sein. Den Entzug von Fensehen oder PC, etz. als seelische Gewalt darzustellen, ist absoluter Nonsens.<<

Das IST seelische Gewalt. Wer etwas anderes sagt, dem fehlt es wohl an Empathie.

Nun mach mal halb lang. Schlagen - auf gar keinen Fall, aber 0 Konsequenzen? Wie stellst Du Dir das vor?

17 schrieb:Aber lieber mal etwas länger darüber nachdenken als sich kurzfristige Befriedigung zu beschaffen, die dann zu FRUST führt.

Der Entzug von PC, Fernsehen, etz. ist keine Befriedigung. Das verwechselst Du mit körperlicher Gewalt.

17 schrieb:Ich meine, wer fühlt sich wohl, wenn er eingesperrt wird, womöglich noch über einen längeren Zeitraum hinweg, oder etwas entzogen bekommt, das ihm wichtig ist? Natürlich heißt "Strafe" nicht, dass man sich wohlfühlt, aber es sollte zumindest etwas sein, womit man leben kann und was man ebenso einsieht wie mit der Tat an sich in Verbindung bringen kann... und was sich zwar einprägt, aber auch ganz schnell vorbei ist und danach ist wieder gut, und man wird nicht noch ewig mit Vorwürfen und bösen Blicken überhäuft.

Und was schwebt Dir da so vor? Die Strafe mit der "Tat" in Verbindung bringen... wenn meine Tochter nun also ihren Teller absichtlich auf den Boden wirft, weil das Gekochte nicht schmeckt... was sollte ich also Deiner Meinung nach tun? Wie bringe ich hier die Konsequenz mit der Tat in Verbindung. Wohlgemerkt so, dass es als Konsequenz verstanden wird. -Konkretes Beispiel - bitte um konkrete Antwort. Und Du hast sogar den Vorteil, es Dir in aller Ruhe überlegen zu dürfen. Nicht so wie ich, letzte Woche. ;)

17 schrieb:Wie schon gesagt. Würde man mir Dinge wie Hausarrest oder Entzug von mir Wichtigem aufdrängen, dann würde ich mir die Freiheiten mit Gewalt wiederholen.

Als ob diese Feststellung eine allgemeine Gültigkeit, so wie eine zeitliche Unbegrenztheit inne hätte...

17 schrieb:Was soll an körperlicher Züchtigung schlimmer sein als an seelischer? Wie ich diese Körperfixiertheit hasse...

Dazu fällt mir spontat Jacko ein, aber im Ernst... Es ist völlig egal, ob nun körperliche oder seelische Gewalt verübt wird. Entscheidend ist der Grad.

17 schrieb:Ich habe nicht geschrieben, dass ich Gewalt an Kindern gutheiße. Aber für mich ist seelische Gewalt keineswegs besser als körperliche. Von Leuten, die meinen, sie schlagen ihre Kinder nicht, weil das brutal ist, aber sperren sie ein usw., halte ich nichts...

Wie dem auch sei, der Titel des Threads lautet aber immernoch: "Kindererziehung: Ohrfeige noch gerechtfertigt?"
Und niemand behauptet hier, dass seelische Qualen besser, gerechtfertigt oder gar "erlaubt" sind. Warum versuchst Du hier alle mit Deiner Paranoia anzustecken?

17 schrieb:Die Körperfixierung zeigt sich doch darin, dass körperliche Gewalt abgelehnt, die seelische jedoch regelrecht zelebriert wird. Das erkennen viele nicht

Stimmt, das tue ich in der Tat nicht...

"am besten wär eine kindererziehung ohne gewalt"

Aber das sag mal einer den Kids.


Meine Eltern haben immer gesagt: Aus Dir wird nix.
Und ich wollte sie nicht enttäuschen.


@Topic

Wichtig ist, dass man Regeln und Konsequenzen bei Regelverstössen gemeinsam mit den Kindern erarbeitet. Nicht über ihre Köpfe hinweg.

@Doors

Doors schrieb:Wichtig ist, dass man Regeln und Konsequenzen bei Regelverstössen gemeinsam mit den Kindern erarbeitet. Nicht über ihre Köpfe hinweg.

genau das hatte ich auch schon angesprochen, das ist der beste Weg :)

Sich auseinandersetzen mit den kids auch darüber vermittelt ihnen ein gutes Gefühl, dass sie ernst genommen werden, und dass sie einem wichtig sind, egal wie sie sich verhalten ....

Doors schrieb:elvenpath Stimmt, ich habe schon von meinen Kindern gehört:
Wenn Du uns Medienzeit streichst, muss Du dafür mit uns Monopoly spielen.

heeeheee - immerhin noch besser als so langweilige Spiele wie Mensch ärger Dich nicht, wo man sic h doch nur dauernd ärgert :D ;)

@elfenpfad


Ich könnte Dir ein paar Varianten von "Mensch ärgere Dich nicht" für Erwachsene verraten, da glühen Dir aber die Ohren. Kein Kinderspiel!

@Doors

und sind in diese Regeln saftige Ohrfeigen eingeplant ? ^^ :D

ich hätte auch sowas schreiben können, wie mit den kids verstecken spielen oder noch schlimmer : mit Barbiepuppen :D
Musste ich letzthin, da ich *Babysitter* war einen Tag lang mal wieder ;)

@elfenpfad

Nein, diese Regeln sind ohne Ohrfeigen.

@22aztek

Auf deine von oben herab gestellten Fangfragen gehe ich nicht ein.


@Doors

>>Wichtig ist, dass man Regeln und Konsequenzen bei Regelverstössen gemeinsam mit den Kindern erarbeitet. Nicht über ihre Köpfe hinweg.<<

Genau, und dann ist die Art der Strafe meiner Meinung nach auch egal, Hauptsache alle sind einverstanden.

@17

17 schrieb:Die Körperfixierung zeigt sich doch darin, dass körperliche Gewalt abgelehnt, die seelische jedoch regelrecht zelebriert wird.

aber in diesem thread geht es nunmal um körperliche gewalt wie dem titel doch wohl eindeutig zu entnehmen ist.
gäbe es einen thread über seelische gewalt würde diese wohl von den usern ebenfalls abgelehnt (zumindest von den meisten).

Ich brauche kaum Strafen bei meinen Kindern. Wenn irgendwas nicht so toll gelaufen ist, reden wir drüber und normalerweise sehen sie es ein, und eine Bestrafung ist gar nicht weiter nötig.

Ich will auf keinen Fall, daß das so läuft wie bei mir früher: die Motivation für eine Verhaltensänderung war eher die Angst vor Bestrafung als die Einsicht, daß dieses Verhalten nicht in Ordnung ist.

@feingeist

>>aber in diesem thread geht es nunmal um körperliche gewalt wie dem titel doch wohl eindeutig zu entnehmen ist.
gäbe es einen thread über seelische gewalt würde diese wohl von den usern ebenfalls abgelehnt (zumindest von den meisten).<<

Werden wir mal nicht erbsenzählerisch.. letztendlich läuft es doch darauf hinaus, dass einige Spießer Sprüche von sich geben wie "Ohrfeigen? Nein wie brutal! Ich gebe lieber Hausarrest." Jetzt mal überspitzt ausgedrückt. Und ich will eben darauf hinweisen, dass BEIDES Gewalt ist. Aber die Tragweite seelischer Gewalt wird von den meisten Menschen überhaupt nicht erfasst und das ist beiweitem nicht nur gegenüber Kindern so, sondern allgemein.

Seelisch zugefügter Schmerz kann um einiges schlimmer sein als körperlicher, und vor allem langanhaltender, quälender und sich reinfressender.

Somit muss ich sogar sagen, dass Schläge auf Dauer nicht so viel Schmerz auslösen wie Psychoterror, außer natürlich sie werden noch mit Psychoterror kombiniert... z.B. wenn man dem Kind rüberbringt, wie wertlos und dumm es doch ist.

Lernen durch Schmerz. Alles andere ist vergebliche Liebesmühe.

17 schrieb:Seelisch zugefügter Schmerz kann um einiges schlimmer sein als körperlicher, und vor allem langanhaltender, quälender und sich reinfressender.

das klingt wie eine verharmlosung von gewalt oder eine art rechtfertigung.
natürlich ist seelische gewalt nichtmal ansatzweise besser jedoch beginne ich nun wieder
erbsen zu zählen und erwähne das die posts vieler user sich nunmal auf den titel beziehen.
und ob man hausarrest nun als gewalt bezeichnen möchte muss jeder selbst entscheiden.
ich bin der meinung das ein hausarrest weniger schaden zufügt als ein schlag ins gesicht.

@feingeist

Wer spricht denn von einem Schlag ins Gesicht? Ein Schlag ins Gesicht ist einfach nur demütigend. Somit auch eine Ohrfeige.

Wenn du Topic willst: nein, Ohrfeige nicht "gerechtfertigt".

@Doors

Doors schrieb:elvenpath
Nein, diese Regeln sind ohne Ohrfeigen.

von was glühen denn sonst die Ohren dann ?? ;D



@Topic

weder Ohrfeigen noch andere körperliche Züchtigungen sind weder heute gerechtfertigt, noch waren sie es jemals

Wenn einem wirklich mal die Hand ausrutschen sollte - ( was ja durchaus einmal vorkommen kann, aus einer Unbeherrschtheit heraus) dann ist es höchste Priorität, sich beim Kind danach zu entschuldigen.

Allerdings darf es nicht so ausarten, dass dies zur Regel wird, sonst verpufft die positive Wirkung des sich entschuldigen könnens sehr schnell.

Ich denke, Gewalt gehört auf keinen Fall in die Erziehung. Seih es jetzt "nur" der Klapps auf den Po oder der richtige A rschvoll! Gewalt ist IMMER ein zeichen von Schwäche und lässt sich meiner Meinung nach vor nichts und niemanden rechtfertigen.

Sie steht ins Besondere in der Kindererziehung in so fern in Widerspruch, als Eltern für ihre Kinder eine Vorbildfunktion haben, da viel Verhalten durch Nachahmung erlernt wird. Wer Gewalt sät, wird Gewalt ernten. Verzicht auf Gewalt ist meiner Meinung nach einer der wichtigsten Werte, den ein Elternhaus vermitteln muss.

Außerdem glaube ich, dass Gewalt als Strafe wirkungslos ist, zumindest nicht wirkungsvoller als andere "Strafen".

Auf der anderen Seite habe ich in engem Rahmen Verständnis dafür, dass Eltern auch mal der Kragen platzt, sie aus Verzweiflung entgleisen, wenn das Kind sie lange genug provoziert hat, und ihm mal eine knallen. Kann passieren, passiert auch, und ich würde das dann auch nicht überdramatisieren. Fehler macht jeder. Es ist dann allerdings ein Fehler, über den man sich hinterher unterhalten muss. Eventuell müssen auch Eltern dann eine Strafe für ihr Fehlverhalten hinnehmen oder Wiedergutmachung leisten.

Aber:
Gewalt, auch der Klaps, sind seit einigen Jahren verboten und strafbar(ich kenne den genauen Wortlaut nicht, aber im Prinzip geht es um körperliche, seelische und geistige Unversehrtheit). Das vielgehörte Argument "uns hat das auch nicht geschadet" zieht noch weniger als früher. Auch für den Klaps, den Vatern austeilt, weil er die Nerven verloren hat, kann man heute bestraft werden.