Kindererziehung: Ohrfeige noch gerechtfertigt?

Ich hab mir jetzt nicht den ganzen Thread durchgelesen, aber zum dem Thema kann ich die Bücher von Alice Miller empfehlen.
Sie thematisiert nicht nur die physische Gewalt, die viele Kinder erleiden, sondern auch die psychischen Misshandlungen, die oftmals als 'normal' empfunden werden.
Meiner Meinung nach werden Eltern heutzutage viel zu sehr in Schutz genommen, nur weil sie beim Sex nicht verhütet haben und sich nun Eltern 'schimpfen' berechtigt sie das noch lange nicht dazu, die elterlichen Privilegien genießen zu dürfen.
Jegliches Verhalten der Eltern wird toleriert, ja sogar gutgeheißen, schließlich meinen sie es ja nur gut, aber nur die wenigsten Menschen denken darüber nach, welche psychischen Begleit- bzw. Folgeerscheinungen diese Misshandlungen mit sich bringen.

kannst du vll ein bisschen konkreter werden?
@chouette

@AtheistIII

Was die Folgeerscheinungen betrifft, oder was meinst Du?

@Blackrose85


um mal kurz wieder bezug auf das eigentliche thema hier zu nehmen behaupte ich mal das einer gewaltlosen autoritären erziehung eine begegnung mit gewalt und derer erlernung im sinne von beherrschung schon notwendiger -weise zur verfügung gestellt werden müßte.
ansnsten ist gegen deine auffassung der gewaltfreien erziehung nichts zu sagen, sie erfordert aber ein gewisses mindestmaß an heller und um sich blickender vernunft,
außerdem noch die fähigkeit kindesgerecht besondere situationen dem kinde verständlich und beispielgebend begreiflich zu machen

sowohl was die Folgeerscheinungen als auch was die Formen dessen angeht was du als psychische Misshandlung empfindest

@AtheistIII

Guck dir mal diese Seite an, wenn Du ein wenig Zeit hast:

http://www.alice-miller.com/index_de.php


Fühl mich grad ehrlich gesagt nicht so dazu in der Lage noch einigermaßen verständlich meine persönliche Ansicht dazu wiederzugeben.

@chouette


vollkommen richtig, ein kind zu zeugen , den anspruch für sich zu erstellen dem kinde begleitend in das selbstständige leben zu verhelfen , ihm wichtig zu machen sich den rücken nur unter moralisch einwandfreien bedingungen verbiegen zu lassen und ihm nicht mal aus einer ausformulierten hochschulartikulation ,
einfach aus einer weisen und achtenden lebensphilosophie das leben als einen hort sich wandelnder konflikt- und selbsthinterfragenden entstehungs- sammelsurien näher zu bringen .
nichts ist für ein kind bedeutender und prägender als die erlernung und einschätzung verschiedenster situation aus dem auge eines beobachters , also des kindes .

@Blackrose85

Blackrose85 schrieb:Ein Erwachsener Mensch muss sehr hilflos sein..
wenn er ein kleines schwächres Wesen so erzieht..

Wie erzieht?

Blackrose85 schrieb:du weißt nicht was das in dem Kind hervorruft..

Das ruft nichts in dem Kind hervor was es nicht aushalten würde.
Du tust so als würde aus dem Kind gleich ein psychisches Wrack werden wenn es mal einen Klaps auf den Arsch kriegt.

Blackrose85 schrieb:Und wenn ich zwei Kinder auseinander ziehe verletzte ich Sie nicht
physisch und auch nicht psychisch..ich schütze sie beide..
und das eine Kind das von dem anderem getreten wird schütze ich auch..
Ich wäre mir keiner Gewalt bewusst...

Ob du dir der Gewalt bewusst bist oder nicht spielt keine Rolle.
Rechtlich gesehen übst du Gewalt aus, wenn du die beiden Kinder trennst.
Es gibt zwar qualitative Unterschiede in der Art der Gewalt die du durch das wegziehen ausübst und der Gewalt die zum Beispiel bei einer Kneipenschlägerei entsteht, aber es handelt sich trotzdem bei beiden Fällen um Gewalt.

Blackrose85 schrieb:Als kleines Bespiel...
würde ein Erzieher im Kindergarten/Schule/Hort usw ein Kind einen Klaps oder einen Schlag geben würde er sofort gekündigt werden...
weil dies keine angemessene Erziehungsmaßnahme ist...
es ist ein Verbot weil man dem Kind damit schadet und
Störungen hevorrufen kann...
und dies gilt für Erzieher genau so wie für Eltern oder andere Erziehungsberechtigte

Nur weil es nicht als angemessene Erziehungsmaßnahme anerkannt wird heißt es nicht, dass es nicht manchmal notwendig ist.
Ich würde auch nicht wollen, dass ein Staatsbediensteter mein Kind schlägt, weil er nur dafür zuständig ist mein Kind zu betreuen und nicht es zu erziehen, dafür bin ich als Elternteil verantwortlich.

Heutzutage leben wir in einer Welt in der ich am Ende noch das Sorgerecht für mein Kind verliere oder sogar in den Knast muss, wenn mich ein Nachbar dabei sieht wie ich meinem Kind eine auf den Arsch gebe und er mir die Polizei auf den Hals hetzt. Es wird ein Aufriss über Dinge gemacht die eigentlich nicht der Rede wert sind.
Es kommt noch soweit, dass man nicht mal mehr die Stimme gegenüber seinem Kind erheben kann ohne Angst haben zu müssen, dass man wegen seelischer Grausamkeit angeklagt wird.

chouette schrieb:Sie thematisiert nicht nur die physische Gewalt, die viele Kinder erleiden, sondern auch die psychischen Misshandlungen, die oftmals als 'normal' empfunden werden.

Ich kenne das Buch zwar nicht, aber genau das meine ich wenn ich sage:

"Es kommt noch soweit, dass man nicht mal mehr die Stimme gegenüber seinem Kind erheben kann ohne Angst haben zu müssen, dass man wegen seelischer Grausamkeit angeklagt wird."

@Bukowski


könnte man anbei die frage stellen, was dem klapps ersetzen könnte , also den schockähnlichen und gewünschten erlebnisszustand des kindes , ausgeteilt wegen des besonderen gefahrvollen oder hochpädogischen verlustes der gegenwärtigen situation die droht, an verbaler oder nonverbaler ausdrucksweise?

@frieder

Die Frage versteh' ich nicht.
Könntest du die vielleicht anders formulieren?

@Bukowski


ja klar , entschuldige bitte.

was meinst du ob man dem effekt des klappses ein ersatz liefern könnte ?

@Bukowski

Bukowski schrieb:Nur weil es nicht als angemessene Erziehungsmaßnahme anerkannt wird heißt es nicht, dass es nicht manchmal notwendig ist.

Was erhoffst Du dir denn mit Gewalt zu erreichen, wofür dir die Worte fehlen?

@chouette
danke, werd mir das aber heut nicht mehr komplett durchlesen können, sieht aber einigermassen ordentlich aus

@frieder

frieder schrieb:was meinst du ob man dem effekt des klappses ein ersatz liefern könnte ?

Wenn es eine effektive Alternative geben würde, wäre ich der Erste der auf den Klaps verzichten würde. Ich weiß aber keine Möglichkeit die stärker sagt: "Bis hierhin und nicht weiter." als ein Klaps auf den Arsch. Es ist das letzte Register was gezogen wird um dem Kind zu zeigen, dass man es ernst meint.

Bei vielen Kindern reicht es ja auch die Stimme zu erheben.
Ich kann mich noch dran erinnern, dass ich als Kind immer gehörig bammel gekriegt hab', als mich mein Vater mit lauter Stimme in die Schranken wies. Das hielt aber nicht ewig an, bis ich dann mal eine drauf gekriegt hab', von da an wusste ich, dass es ernst wurde, wenn er laut wurde. Ich wusste wann ich besser auf ihn hören sollte.

@Bukowski

Bukowski schrieb:Es ist das letzte Register was gezogen wird um dem Kind zu zeigen, dass man es ernst meint.

Genau, das letzte Register. Das wiederum impliziert, dass nicht das Kind Schuld ist, wenn Du es schlägst, sondern Du, weil Du vorher die falschen Register gezogen hast.

@chouette

chouette schrieb:Was erhoffst Du dir denn mit Gewalt zu erreichen, wofür dir die Worte fehlen?

Es geht nicht darum, dass einem die Worte fehlen um seine Autorität durchzusetzen, es geht darum, dass es vorkommen kann, dass Kinder einfach nicht auf die Worte hören die man ihnen sagt und das sowas meißt geschieht, weil die Kinder versuchen ihre Grenzen auszutesten, um zu wissen wie weit sie gehen können bevor ihr Handeln Konsequenzen nach sich zieht.

Ich sag' nochmal, dass ich solche Schläge auf den Arsch auch nur in Ausnahmesituationen anwenden würde und nicht etwa wenn mein Kind sein Zimmer nicht aufräumen will, oder wenn es sein Gemüse nicht aufisst etc.

@chouette

chouette schrieb:Genau, das letzte Register. Das wiederum impliziert, dass nicht das Kind Schuld ist, wenn Du es schlägst, sondern Du, weil Du vorher die falschen Register gezogen hast.

Du willst damit also sagen, dass ein Kind welches "richtig" (was auch immer das heißen soll) erzogen wird, immer auf seine Eltern hört und nie anfängt gegen deren Autorität zu rebellieren und sei es nur um seine Grenzen auszuloten?

Das glaubst du doch nicht wirklich, oder?

@Bukowski


na eben so eine situaton mein ich ,

habe beobachten können wie eine frau ihr kind anschrie und einen klapps auf das hinterteil gab als diese sich losriss und auf die straße rennen wollte wegen einer aus dem auto geschmissener mc.-donalds tüte.

ich weiß selbst nicht wieviel selbstbeherrschung nötig sein muss um den kind ohne stark gestikulierende und der situation gleichkommender starker verdeutlichung eine pädagogisch wieterführende erinnerung zu verinnerlichen.

anhand des beispiels kann ich die frau verstehen aber denk dabeí auch an die möglichkeit ,erst das kind auch bei ähnlichen situationen vor schaden zu bewahren und mit ihnen fernab des ortes dieser geschehnisse eine begreifbare konsequenz der fehler vor augen zu führen mit dem selben effekt der bewertung durch das kind über die situation wobei ich mir nicht über den erfolg der zweiteren möglichkeit sicher bin

@Bukowski


Nein, möchte ich nicht. Dass Kinder versuchen ihre Grenzen auszutesten, liegt in ihrer Natur. Wahrscheinlich ist das jetzt einfach eine Grundsatzfrage, denn meiner Meinung nach hat Gewalt, egal welcher Art und egal welcher Intensität, in der Erziehung nichts verloren.