DerHilden schrieb: Es ist wirklich absurd, für Zoos damit zu argumentieren, dass wir Menschen Tiere ja noch viel grausamer quälen können.
So kann man das lesen. Dennoch denke ich, dass man in dem Bereich aufpassen muss, auch, dass man das Kind nicht mit dem Bade ausschüttet. Ich verfolge z.B. nun seit Wochen die Berichterstattung über die beiden zurückgelassenen Orca Wale im nun geschlossenen Marinezoo in Antibes, Frankreich. Ich sehe es schon kommen, dass sie da nun im heißen Sommer verenden. Das hätte viel besser gelöst werden können.
Ich persönlich halte es tatsächlich für ethisch vertretbar, eine kleine Anzahl an Tieren jeder Art in einem Zoo zu halten, zumal Zoos ja glücklicherweise auch bestrebt sind, größere Gehege, bessere Haltungsbedingungen etc. zu bieten als noch vor einem Jahrzehnt. Viele Tiere werden in Zoos durch die tiermedizinische Versorgung sehr viel älter als in der freien Wildbahn.
Ich glaube tatsächlich, dass Zoos eine Chance darstellen, wenn sie in die richtige Richtung entwickelt werden, einen aktiven Beitrag zum Tierschutz zu leisten, z.B. durch gezielte Zuchtprogramme.
Auch nehmen Zoos auch immer wieder beschlagnahmte Wildtiere auf - wenn du den Fall mit dem beschlagnahmten Krokodil aus dem Schrebergarten verfolgt hast: Wo soll das denn hin? Zu einer Privatperson in den Keller? In Dingle in Irland im Aquarium lebt z.B. eine dreibeinige Meeresschildkröte in einem riesigen Aquarium, die durch eine Schiffschraube so schwer verletzt war, dass sie in der Natur verstorben wäre. Sie lebt dort seit vielen Jahren - die Rettung hat ihr Leben verlängert und mit Sicherheit ihre Lebensqualität mit dem Handicap verbessert, da sie nun nicht mehr Bedrohungen wie Schiffen etc. ausgesetzt ist, auf die sie durch ihre Beeinträchtigung nicht mehr adäquat reagieren kann. Auch diese Braunbärenauffangstation in unserer Nähe: Klar sind die Tiere da eingesperrt, aber was will ich mit einem Problembären tun? Jede Woche einen Jogger füttern? Solche Tiere wird es immer geben.
Tatsächlich kann man mit einem Zoo vermutlich auch Besucher besser für Problematiken sensibilisieren als mit einen Youtubefilmchen.