Postmortem Fotografie

Cabinet Foto aus Hannover, entstanden ca. zwischen
1890-1910 im Photoatelier Gebr. Lampe.

Aufbahrung einer jungen Frau (vermutlich) in ihrem Sonntagskleid.

Der durch die zahlreichen Trauerkränze und Grünpflanzen erzeugte dunkle Hintergrund
sowie der schwarze Sarg und das Kleid der Verstorbenen lassen die Fotografie für
meinen Eindruck -dem Anlass entsprechend- bedrückend und schwermütig erscheinen

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Ich finde solche Bilder absolut entsetzlich ich würde mir wünschen dass dieser Thread geschlossen wird, ich dachte dass wäre hier ein Forum mit Jugendschutz

@rainlove
Der Tod gehört zum Leben dazu. Hier werden ja keine grausam zugerichteten Leichen gezeigt, sondern (wie ich finde) schöne Fotographien verstorbener Menschen.

@Abnormo
Trotzdem ich würde nicht wollen, dass mein Kind auf angeblich jugendfreien Seiten Bilder von Leichen sieht, wir haben vor kurzem unsere Oma verloren, sie ging allein im Krankenhaus, wenn er dann noch solche Bilder sieht kann es traumatisierend sein.

rainlove schrieb:Trotzdem ich würde nicht wollen, dass mein Kind auf angeblich jugendfreien Seiten Bilder von Leichen sieht,

Was bitte ist denn an Bildern von toten Menschen nicht jugendfrei? Es sind pietätvolle Bilder, die den Menschen auch über den Tot hinaus, auf respektvolle Weise darstellen.
Es tut mir leid für euren Verlust, aber deswegen Postmortembilder als nicht jugendfrei darzustellen, ist schon sehr weit hergeholt.

@rainlove
Also wenn du Angst hast, das Dein Sohn hier diese Bilder sehen könnte, dann solltest Du Deinem Sohn das Internet verbieten. Die Bilder in diesem Thread sind nichts böses und Sie tun einem nichts. Ich glaube auch nicht, dass sie großartig traumatisierend sind. Ist der kleine vielleicht schon in einem Alter wo du ihm den Tod in Gesprächen etwas näher bringen kannst? Vielleicht anhand von (Bilder)Büchern?

Aber so wie Du sprichst, bist Du selbst ablehnend und stellst den Tod als etwas schreckliches dar. Natürlich ist es traurig wenn jemand stirbt, grausam wenn ein noch junger Mensch sein Leben verliert. Dennoch gehört der Tod zu unserem Leben dazu.


Vielleicht solltest du diese Seite auf seinen Geräten sperren wenn du Angst hast, er könnte auf diesen Thread stoßen.

cute_lenore schrieb:Cabinet Foto aus Hannover,

Was ist ein Cabinet-Foto?

rainlove schrieb:Ich finde solche Bilder absolut entsetzlich

Na, dann guck sie Dir nicht an.

rainlove schrieb:ch würde mir wünschen dass dieser Thread geschlossen wird

Ehrlich gesagt, wünsche ich mir auch oft, dass Deine Posts gelöscht würden, aber ich beantrage es nicht. Ich gebe nämlich etwas auf Meinungsfreiheit, nicht nur für mich, sondern auch für andere.

@rainlove

Es sterben auch heute noch Menschen daheim bei ihrer Familie. Da erleben alle alles mit. Tod und Sterben gehört zum Leben dazu, das verdrängen nur viele Menschen gekonnt.

Was sich Kinder und Jugendliche so in ihren Gruppen schicken, halte ich da tatsächlich für "schädlicher" als den Anblick eines würdevoll aufgebahrten Leichnams...

@off-peak
Das ist ein Format: Wikipedia: Kabinettformat

@Mailaika
@Bauzi

ich bin da ganz bei euch. Doch steht dieser Thematik der Abschiedsfotografie und der Auseinandersetzung mit dem Tod jeder von uns
mit der gleichen Offenheit gegenüber.

Aber selbstverständlich sollen auch die hier zu Wort kommen, die PM-Fotografie eher skeptisch betrachten hier offen zur Wort kommen und ihre Vorbehalte darlegen. (solange auf respektvollen Umgang und Ton miteinander gedacht wird)
Dafür sind solche Plattformen doch gedacht.

Losgelöst davon denke ich, wird der PM-Fotografie in Zukunft durch die noch immer nicht überwundene Corona-Pandemie wieder zunehmend an Bedeutung gewinnen.
Durch die z.Zt. sehr eingeschränkte Möglichkeit eines würdevollen Abschieds und der Bestattung von Verstorbenen wird mit dem letzten Foto die Möglichkeit einer anhaltenden Erinnerung an den Toten geschaffen. Gerade für die, denen durch die geltenden Regeln die Gelegenheit des persönlichen Abschiednehmens genommen wurde.

@sooma
danke..;)

cute_lenore schrieb:ich bin da ganz bei euch. Doch steht dieser Thematik der Abschiedsfotografie und der Auseinandersetzung mit dem Tod jeder von uns
mit der gleichen Offenheit gegenüber.

Da bin ich prinzipiell ganz bei dir.
Aber wenn verstorbene Personen (hier im größten Teil Kinder) von ihren Angehörigen liebe- und respektvoll angezogen/hergerichtet werden, damit man eine allerletzte bildliche (und oftmals leider auch einzige) Erinnerung hat, als nicht jugendfrei deklariert werden, dann finde ich das respektlos und stark überzogen. Ich sehe das (neben dem persönlichem "Nutzen" für den Hinterbliebenen), als Kunstform. Eine Kunst, bei der die Geister sich sicherlich scheiden, aber das ist wohl bei jeder Form von Kunst so. Aber gerade in diesem Fall eine Schließung eines absolut friedlichen und respektvollen Threads zu fordern, finde ich persönlich einfach unnötig und am Thema vorbei.

Natürlich kann man das Thema kontrovers diskutieren, aber verbieten? Hier sprechen wir wenigstens über die Fotos, sie stehen in einem Kontext. Ich kann nur sagen, was Kinder sich im Internet ansehen, ist sehr sehr sehr viel heftiger als das hier. Und dann ist niemand da, der das in einen Kontext setzt. Kinder finden alles, besonders wenn es Erwachsene verboten haben. Es ist wichtig, mit ihnen altersgerecht über das Internet zu sprechen und ihnen den Unterschied zur Realität zu erklären. Es ist wichtig, zu beobachten, ob sie Empathie zeigen, wie sie mit ihren Freunden sprechen, wenn sie sich ungestört fühlen, ob sie Inhalte verheimlichen etc. Offene Gespräche und der eigene Umgang mit dem Internet sind gefragt. Die Verantwortung anderen zuzuschieben, beseitigt das Problem ja nicht. Die Kinder haben Zugang zum Internet, also brauchen sie Tipps zum Umgang damit und Gespräche über die Gefühle, die da erzeugt werden können/sollen und wie man damit umgeht.

Kinder vor allem schützen zu wollen, macht sie umso unerfahrener im Umgang mit bestimmten Dingen. Wir haben den Tod aus unserem Leben verbannt. Wenn die Fotos hier von Kindern gesehen werden, würde ich sie fragen, was sie sehen und wie sie das finden oder wie sie sich fühlen. Wenn sie verstehen, dass die Personen tot sind, was sehen sie dann? Überwiegend "friedlich" aussehende Menschen.

sooma schrieb:Das ist ein Format:

Dank. Habe ich noch nie von gehört. Man lernt eben nie aus.

rainlove schrieb:@Abnormo
Trotzdem ich würde nicht wollen, dass mein Kind auf angeblich jugendfreien Seiten Bilder von Leichen sieht,

Du kannst Dein Kind niemals davor schützen, sich schreckliche Bilder anzusehen. Und die hier sind harmlos. Die Personen haben oft die Augen geschlossen und sehen friedlich schlafend aus.

Gib mal Eichhörnchen ein und drück oben auf Bilder..was erscheint ? u.a. ein auf der Landstraße platt gefahrenes Eichhörnchen.
oder Kuh.und es kommen Bilder von Tierquälereien..

also wenn Du Dein Kind schützen willst, Wie hier schon jemand schrieb, dann musst Du dabei bleiben, wenn Dein Kind ins Internet geht oder nur bestimmte Seiten zulassen.
und wenn Du dieses Thread nicht magst, dann lies ihn doch einfach nicht.

ein Totenportrait aus dem schwedischen Östersund,
der 1934 im Alter von nur 6 Jahren verstorbene Nils-Erik Eriksson
aufgebahrt in der Stube seines Elternhauses.

Würde man nicht sehen, daß der kleine Junge in einem Sarg ruht, könnte man meinen er würde nur
friedlich schlafen.

Original anzeigen (0,2 MB)
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allerdings scheint es, daß seine Wangen etwas geschwollen sind, eventuell war er an
Mumps o.ä. erkrankt.

steht der Sarg auf einem runden Tisch ? sieht fast so aus...

ungewöhnlich , keine gefalteten Hände. Wobei wir das bei meinem Vater , vor lauter Schmerz und Trauer , schlicht auch einfach vergessen haben. Wir waren viel zu sehr damit beschäftigt mit unserer Trauer und der Organisation, was jetzt schnell gemacht werden muss. Alle informieren usw.

die "Schönheit" - wenn man es überhaupt so nennen kann, ist hier die Schlichtheit...

so ein hübscher Junge, er hätte sein ganzes Leben noch vor sich gehabt. Schrecklich. Möge er in Frieden ruhen.

ja, der Sarg ist auf einem -runden- Tisch aufgebahrt.

man sieht es auf den alten Aufnahmen aus Schweden o. Norwegen relativ häufig, daß
auf Falten der Hände verzichtet wurde. Diese nur locker nebeneinander oder am Körper des Verstorbenen liegen.

Dadurch entsteht der Eindruck des friedlichen entspannten Schlafens. Somit kein Versäumnis sondern gewollt.

Ebenso wie der Verzicht auf aufwendige Totenkleidung und Wäsche und Blumenschmuck.
Es ging den Angehörigen darum den geliebten Verstorbenen würdevoll aufzubahren, ihn dabei in den Vordergrund
zu stellen.

das ist sehr interessant..lieben Dank, ich habe hier schon viel gelernt.

So weit ich weiß, bedeutete das Hände falten früher auch eine Art stillen Gebets. Damals war man ja allgemein gläubiger bzw. religiöser.
Vielleicht war die Familie des schwedischen Jungen atheistisch?

Heute werden die Hände mehr aus Pietätsgründen gefaltet oder übereinander gelegt. Ist obendrein auch für die eintretende Totenstarre angebrachter und pietätvoller, falls der Tote währenddessen "transportiert" werden muss. Im Sarg selbst sieht es einfach friedlicher, schöner aus, als wenn die Arme schlaff daneben liegen. Und Hände sind ja charakterlich fast wie ein zweites Gesicht, man erkennt an ihnen so viel.

@Masine
Skandinavische Länder sind tatsächlich, auch bereits zu der Zeit in der dieses Foto entstanden ist protestantisch und auch heidnisch geprägt.
Sicher ein Grund nicht so viel Wert darauf zu legen, dem Toten die Hände ordentlich zu falten oder übereinander zu legen.
Auch religöse Sargbeigaben wie Rosenkranz, Handkreuz oder Heiligenbilder spielen keine Rolle.

Das Falten/Übereinanderlegen, dient tatsächlich in erster Line der Pietät, bei Aufbahrung und Transport des Verstorbenen im Sarg.

Ich meine bei der Aufnahme aus Hannover im Beitrag weiter oben sieht man es recht anschaulich.
Die Verstorbene ruht mit gefalteten Händen in dem schmalen Sarg, dazu liegt Ihr Oberkörper durch Anwinkeln des Kissens höher im Sarg.
Dadurch entsteht währen der offenen Aufbahrung der Eindruck des "würdevollen Ruhens".