Selbstjustiz im folgenden Fall?

@CthulhusPrison
Sehr schlecht zurückgerudert.
Ob ein Täter Einsicht und Reue zeigt, fliesst in das Strafmass mit ein.
Tut ein Wiederholungs-Sexualstraftäter das nicht, droht ihm Sicherungsverwahrung bis an sein Ende.
Du kannst es ihm aber nicht aufzwingen, Reue zu empfinden. Sonst müsste man in endlosen Versuchen erkunden, ob er überhaupt zu solchen Emotionen fähig ist, wie man die auslösen könnte und welche Intensität angemessen wäre.
Völliger Quatsch also, das irgendwie umsetzen zu wollen.
Noch beklopper, ehrlich gesagt, wenn man es so salopp daherplappert wie in

CthulhusPrison schrieb:Selbstjustiz an dem was er am meisten liebt, damit er weiß wie es sich anfühlt.

@kleinundgrün
Danke, Du hast es etwas eleganter ausgedrückt ...

@FF
@kleinundgrün
Ich seh schon, ihr seid auch keine Psychologen. ;)

@Tussinelda

Ich denk mir mal, er will damit sagen, dass der Begriff "Kinderschänder" heute inflationär angewendet und auch zur gezielten Denunziation genutzt wird. Es ist ein Stigma, der Vorwurf - ob berechtigt oder nicht - genügt bereits um jemandem das Leben zur Hölle zu machen. Und das ist die Parallele mit dem dritten Reich, wo auch bereits Denunziation und Diskreditierung ausreichte und wo sich vergleichbarer Polemik bedient wurde. Der Pöbel brauch ein Ventil, einen Sündenbock und wo das damals pauschal "der Jude" war, ist es heute pauschal "der Kinderschänder". Weder damals noch heute wird etwas hinterfragt, der Jude war per se schuld an allem Schlechten und nach der Schuld des vermeintlichen Kinderschänders wird heute auch nicht mehr gefragt, einmal der Vorwurf erhoben, klebt er an demjenigen. Zudem wird der "Kinderschänder" genauso entmenschlicht, wie damals die Juden.

@Tussinelda
Der Mensch braucht immer eine Personifizirung des Bösen. Im dritten Reich waren es die Juden.
Heute sind es die Pädophilen wobei sie ja selber schuld sind , die Juden waren nicht schuldig.
Das entschuldig aber nicht diejenigen die Lust am töten haben auch wenn ein Kinderschänder es sich eventuell verdient hätte. Ich habe nicht viel Zeit weil ich zur Arbeit muss, sonst würde ich mich besser ausdrücken.
Ich melde mich heute abend wieder.

@CthulhusPrison
Man muss kein Psychologe sein, um zu wissen, dass es nicht funktionieren würde.
Noch weniger, um sich auszumalen, wie eine solche Rache konsequent umgesetzt aussehen würde.

@FF
Mein Kind müsste in meiner Welt ebenso für sein Handeln gerade stehen.

@kleinundgrün
Ein Trugschluss zu behaupten, ich wäre nie in Situationen gekommen, in denen ich mit massiver Gewalt mein Willen oder auch Recht hätte durchsetzen können.
Und trotzdem blieb ich kontrolliert.

Und jetzt bedanke ich mich noch bei euch beiden für den Gedankenaustausch. Akku neigt sich dem Ende.
Einer Meinung werden wir wohl eh nicht mehr, ist aber auch nicht verkehrt. Es muss immer zwei Seiten geben, damit es spannend bleibt ;)

MVirus schrieb:Mein Kind müsste in meiner Welt ebenso für sein Handeln gerade stehen.

Du musst bedenken, dass ein Mensch auch immer zu dem wird, was die Gesellschaft aus ihm macht. Und bei manchen traegt die Gesellschaft dazu bei, dass Verbrecher daraus werden. Deshalb sind unter gewissen Umstaenden mildernde Umstaende durchaus angebracht.

@FF
Nun bis jetzt scheint es ja noch keine allgemeingültige Lösung zu geben wie man Kinderschänder- und Mörder erfolgreich wieder resozialisieren kann immerhin existieren sie ja schon seit der Mensch existiert. Eine Haftstrafe an sich wird daran ganz sicher nichts ändern. Alternative Lösungen müssen her. Ich hab eine gebracht. Wie man ihm jetzt dieses Gefühl gibt, liegt aber im Ermessen eines jeden einzelnen.

@Alarmi

Alarmi schrieb:Du musst bedenken, dass ein Mensch auch immer zu dem wird, was die Gesellschaft aus ihm macht. Und bei manchen traegt die Gesellschaft dazu bei, dass Verbrecher daraus werden. Deshalb sind unter gewissen Umstaenden mildernde Umstaende durchaus angebracht.

Ja, die Gesellschaft kann dazu beitragen das Menschen Verbrechen begehen. So etwas kann ich mir bei Raub und Diebstahl vorstellen. Bei manch anderen Dingen vielleicht auch noch.

Nicht mehr Nachvollziehen kann ich wie die Gesellschaft schuld daran sein soll wenn jemand einem Kind etwas antut.

CthulhusPrison schrieb:Nun bis jetzt scheint es ja noch keine allgemeingültige Lösung zu geben wie man Kinderschänder- und Mörder erfolgreich wieder resozialisieren kann immerhin existieren sie ja schon seit der Mensch existiert

Es existieren aber nicht seit Beginn der Menschheit dieselben Kinderschaender und Moerder! Insofern sagt das absolut nichts darueber aus, wie gross die Erfolgsquote bei der Resozialisierung von Kinderschaendern und Moerdern ist.

Geisonik schrieb:Nicht mehr Nachvollziehen kann ich wie die Gesellschaft schuld daran sein soll wenn jemand einem Kind etwas antut.

Man stelle sich vor, der Kinderschaender hat seine Kindheit im Heim verbracht, wo er wiederholt missbraucht wurde. Das kommt vor. Meiner Meinung nach traegt die Gesellschaft an so etwas die Mitschuld!

Auch denke ich, dass eine Gesellschaft, die offen mit Paedophilie umgeht und Hilfsangebote gibt, wie es jetzt immer mehr gemacht wird, dafuer sorgt, dass weniger Faelle von Kindesmissbrauch geschehen als eine Gesellschaft, die beim Begriff "Paedophiler" die Mistgabeln und Fackeln rausholt!

Canivore schrieb:Der Mensch braucht immer eine Personifizirung des Bösen. Im dritten Reich waren es die Juden.
Heute sind es die Pädophilen wobei sie ja selber schuld sind , die Juden waren nicht schuldig.

Das ist schon richtig aber ich finde jemanden wegen seiner Straftaten zu beschuldigen ein Monster zu sein verständlicher, als eine Gruppe nur wegen ihrer Herkunft zu verteufeln.

@Alarmi
Ich wollte damit sagen das Pädophilie zwar eine Krankheit ist aber diese schon seit ewigen Zeiten existiert und bis jetzte noch keiner eine pauschale Lösung gefunden hat diese zu heilen. Die Erfolgsquote kenn ich jetzt nicht. Hoch ist sie aber wahrscheinlich nicht.

@CthulhusPrison

Wenn er die Straftat überhaupt begangen hat, hier genügt aber bereits der Vorwurf und die Leute sind gebrandmarkt. Stellt sich hinterher die Unschuld raus, interessiert das dann auch keinen mehr.

@CthulhusPrison
Es geht bei Paedophilie auch nicht darum, es zu "heilen", weil Paedophilie keine Krankheit ist. Ganz genau wie man auch Homosexuelle nicht therapieren kann und es auch nicht sollte. Was man Paedophilen mitgeben kann, ist aber eine Moeglichkeit, mit ihrer Veranlagung umzugehen ohne jemandem zu schaden, und das muss so frueh wie moeglich geschehen, sobald Paedophile merken, dass sie so veranlagt ist. Wenn man wartet, bis etwas passiert ist, ist es zu spaet.

CthulhusPrison schrieb:Nun bis jetzt scheint es ja noch keine allgemeingültige Lösung zu geben wie man Kinderschänder- und Mörder erfolgreich wieder resozialisieren kann immerhin existieren sie ja schon seit der Mensch existiert.

Schonmal falsch.
Bis vor gar nicht so langer Zeit galt es auch bei uns als normal, wenn ein Erwachsener eine 14-Jährige heiratete. Frage nicht, wie das in Puffs aussah.
Dass überhaupt die Persönlichkeitsrechte von Kindern als schützenswert gelten, dass sie in ihrer Entwicklung gestört und traumatisiert werden durch sexuelle Handlungen an ihnen, dass das überhaupt mal ein Thema in der Öffentlichkeit ist ... alles Erscheinungen, die relativ neu sind.
In anderen Kulturen sieht das immernoch anders aus: In Afghanistan werden junge Mädchen verheiratet und gelten dann als sexuell verfügbar für den Mann, egal wie alt der ist.

CthulhusPrison schrieb:Eine Haftstrafe an sich wird daran ganz sicher nichts ändern. Alternative Lösungen müssen her.

Und da meinst Du, das Erzeugen eines entsprechenden Traumas wäre heilsamer, als eine Therapie oder andere Massnahmen? Seltsame Logik, wenn man bedenkt, dass viele Täter selbst sowieso schon Opfer waren, und erst dadurch zu Tätern wurden.

CthulhusPrison schrieb:Ich hab eine gebracht. Wie man ihm jetzt dieses Gefühl gibt, liegt aber im Ermessen eines jeden einzelnen.

Nein, Du hast keinen Lösungsvorschlag gebracht.
Dein Vorschlag würde eher zur Verschärfung des Problems führen.

CthulhusPrison schrieb:Ich wollte damit sagen das Pädophilie zwar eine Krankheit ist (...)

Bloss dass die meisten Sexualstraftäter nicht pädophil sind, nicht alle Pädophilen Straftaten begehen und man einer psychischen Krankheit, wenn es sich denn darum handelt, ganz gewiss nicht durch Folter beikommt.

PS: Sehr wenige Mörder werden rückfällig. Warum Du die hier zusammen mit Kinderschändern nennst, erschliesst sich mir nicht.

kinderschänder sollten lebenslang im altersheim arbeiten.
zur therapie zählt das soziale umfeld wo sie lernen verantwortung zu übernehmen.

@Konstrukt
Super Idee jemanden zwangsweise auf Hilflose loszulassen. Ist doch ne Zumutung fuer die Alten!

@Konstrukt
Sollten in Altersheimen nicht besser ausgebildete Fachkräfte arbeiten, die ihren Job gerne tun?

@Alarmi
die alten sind doch sicher vor vergewaltigungs übergriffen.

@Konstrukt
Nein. Auch Alte werden mal Opfer von Vergewaltigungen.
Nicht alle Sexualtraftäter sind Pädophil. Viele vergehen sich einfach an einem wehrlosen, für sie erreichbaren Wesen, und leider würde das auf viele Alte ebenso zutreffen.

@FF
überall fehlt es an hilfskräften vor allem in der pflege.
wenn schon 1 € jober dort arbeiten können wieso dann so eine grenze ziehn?