Selbstjustiz im folgenden Fall?

Wenn man Selbstjustiz verübt... was wird aus den restlichen Familienmitgliedern?
Diese verlieren dann ja noch jemanden.

Und mal ehrlich, wo nützt man seiner Familie besser, wo kann man sie eher stabilisieren nach dem tragischen Verlust eines Familienmitgliedes? Richtig, daheim

slobber schrieb:Wenn man Selbstjustiz verübt... was wird aus den restlichen Familienmitgliedern?
Diese verlieren dann ja noch jemanden.

Sofern noch vorhanden.

slobber schrieb:Und mal ehrlich, wo nützt man seiner Familie besser, wo kann man sie eher stabilisieren nach dem tragischen Verlust eines Familienmitgliedes? Richtig, daheim

Ganz schön wat egoistisch dieser Gedankengang.

habe gestern noch einen Film gesehen in dem es um ähnliches ging. Mit dem Unterschied das die Familie abgelegen auf einer Farm lebte. Da ist es natürlich einfacher die Vergewaltiger zu töten und verschwinden zu lassen ohne selber ins Gefängnis zu müssen.
Aber ich würde sie nicht töten. Die sollen doch dafür büsen. Ich würde das selbe machen wie die. Wenn die meine Tochter vergewaltigt hätten, dann knebel und fessel ich die und steck denen einen Stock in den Allerwertesten. Weitere Möglichkeiten erspar ich mir.

@pokpok
Was ist daran egoistisch?

Angenommen ich verliere ein Familienmitglied.
Angenommen ich nehme Rache und wandere dadurch ins Gefängnis.
Dann hat die restliche Familie nicht nur 1 Familienmitglied verloren (durch Tod) sondern auch noch ein zweites (durch das Gefängnis).
In dem Fall könnte ich die restlichen Mitglieder meiner Familie nicht unterstützen im Verarbeitungsprozess, ich könnte nicht da sein für sie.

Das ist nicht egoistisch gedacht, das ist logisch gedacht.
Was nütze ich meinem anderen Kind (das noch lebt) wenn ich im Knast sitze weil ich Rache für den Tod des ersten Kindes nahm?



Anderer Fall: 1 Mitglied aus dem direkten Familienkreis stirbt an einer schweren Krankheit oder einem Unfall. Wenn ich jetzt aus egoistischer Trauer selbst den Tod suche.... dann hat der Rest der Familie 2 Leute verloren. Lieber bin ich dann weiter am Leben, verarbeite meine eigene Trauer während ich meiner Familie dabei helfe durch den Trauerprozess durchzufinden. Ich bin da für diese Familie.
Das ist doch nicht egoistisch von mir?

slobber schrieb:In dem Fall könnte ich die restlichen Mitglieder meiner Familie nicht unterstützen im Verarbeitungsprozess, ich könnte nicht da sein für sie.

Und was ist mit dir?

Wie ich schon sagte, wer das nicht miterlebt hat sollte sich nicht anmaßen darüber urteilen zu können.

@pokpok
Och Schätzelein...

Wie, was ist mit mir? Ich stelle in dem Fall meinen Egoismus weit hinten dran.

Immerhin war die Eingangsfrage ja ob man sich für den einen Weg oder für den anderen Weg eintscheiden würde.


Sollte man nicht interessiert sein an einer Lösung ohne Selbstjustiz, dann sollte man die Eingangsfrage entsprechend gestalten.
Insofern hat @Aldaris aber offenbar 2 Lösungswege als Alternativen geboten und somit uns Usern freigestellt wie wir uns entscheiden würden.

pokpok schrieb:wer das nicht miterlebt hat sollte sich nicht anmaßen darüber urteilen zu können.

Hätte in einem solchen Fall nicht im Eingangspost gestanden "Bitte nur antworten wenn ihr diese Erfahrung gemacht habt".
Hier geht es um die Theorie. Um die theoretische Betrachtung einer Situation und möglicher folgender Verhaltensweisen.

slobber schrieb:Hier geht es um die Theorie. Um die theoretische Betrachtung einer Situation und möglicher folgender Verhaltensweisen.

Nä, sag nicht sowas. ;) Deine Annahmen sind einfach nur papperlapapp.

Wuerde dies Jemand meiner Tochter mit Todesfolge antun, haette ich selbst mit dem Leben eh fertig. Und Aufgrund der Tatsache das es fuer mich dann nichts mehr zu verlieren gaebe, wird der Taeter Einiges erleben duerfen, das dieser dann am Ende selbst nach der Polizei bettelt.

@pokpok
Ja... klar
Alles was nicht deiner eigenen Handlungsweise in einem solchen Fall entsprechen würde ist also Blödsinn für dich.

Danke für diesen regen und konstruktiven Austausch.

@slobber

Ich kenne sowohl die Theorie als auch die Praxis. Ich kann dir daher versichern dass nichts von beidem übrig bleibt.

slobber schrieb:Danke für diesen regen und konstruktiven Austausch.

Gern geschehen. ;)

Erschreckend, das soviele Selbstjustiz üben würden (oder es zumindest behaupten). Den Hinterbliebenen bringt diese nichts.

Außerdem was ändert es, wenn ich den Mörder meines Kindes umbringe?

Pallas schrieb:Außerdem was ändert es, wenn ich den Mörder meines Kindes umbringe?

Genugtuung?

@pokpok

Du hättest Genugtuung? Und was ist dann? Dein Kind wird davon auch nicht lebendig, außerdem würdest du ins Gefängnis kommen und im Fall der anderen Kinder hätten die dann nicht nur einen Bruder oder Schwester verloren, sondern auch eine Mutter oder einen Vater.

Pallas schrieb:Du hättest Genugtuung? Und was ist dann? Dein Kind wird davon auch nicht lebendig, außerdem würdest du ins Gefängnis kommen und im Fall der anderen Kinder hätten die dann nicht nur einen Bruder oder Schwester verloren, sondern auch eine Mutter oder einen Vater.

Ja so wird es wohl sein.

@Pallas

Pallas schrieb:Außerdem was ändert es, wenn ich den Mörder meines Kindes umbringe?

Eigenartiger Weise ist erfolgreiche Rache mit einem guten beruhigenden Gefuehl belegt, das alles Folgende leichter ertragen laesst. Zudem waere der Moerder des Kindes aus der Welt geschaffen und somit waere keine Gelegenheit nochmals sich an einem kind zu vergreifen. Ganz anders auf dem Wege der Justiz> 10 Jahre in den Bau und dann muss das naechste Kind dran glauben ....

nemo schrieb:Ganz anders auf dem Wege der Justiz> 10 Jahre in den Bau und dann muss das naechste Kind dran glauben ....

Ein Kindermörder kommt doch nicht nach 10 Jahren frei. Weiß nicht, woher diese Vorstellung kommen. Normalerweise heißt es doch, dass er nicht früher aus der Haft entlassen werden kann und nicht, dass er nach 10, 15 oder 20 Jahre schön in die Freiheit spaziert.
In besonders schweren Fällen kommt er in die Geschlossene.

@Pallas

Da bediehn ich mich gerne hier von einer Aussage der Seite 1.

"Eher glaube ich an die Unschuld einer Hure, als an die Gerechtigkeit der deutschen Justiz."

@nemo

Sicher, die Justiz in Afgahnistan, Nordkorea oder Iran ist ja viel besser -,-

Ich wiederhole: Verurteilte Kindermörder laufen nicht nach zehn Jahren frei rum.

@Pallas

Pallas schrieb:Außerdem was ändert es, wenn ich den Mörder meines Kindes umbringe?

Das Kind wird nicht mehr lebendig, aber ich bekomme Genugtuung, und ....ABSCHRECKUNG!
Auge um Auge...Zahn um Zahn. So war es bereits bei unseren Vorfahren...habe kein Verständnis für diese Kuschel-justiz, die den Täter begünstigt und das Opfer alleine lässt.
Opferschutz, VOR Täterschutz.

Das Kind wird nicht mehr lebendig, aber ich bekomme Genugtuung, und ....ABSCHRECKUNG!

Ist die Genugtuung eigentlich wirklich wert, dass man selbst ein Verbrechen begeht?
Außerdem wirkt sowas nicht abschreckend und besonders blöd ist es gelaufen, wenn dein "Mörder" gar nichts damit zu tun hatte, sondern zur falschen Zeit am falschen Ort war. Als betroffener Selbstjustizler kann man sich nämlich gewaltig irren.