Selbstjustiz im folgenden Fall?

Ilvi schrieb:Eigentlich meinte ich, dass sie in sehr vielen Fällen Opfer waren.

Ja, ich weiß, wie es gemeint war. Und darüber sollten auch mal die Leute nachdenken, die blind Selbstjustiz üben wollen. Immer wieder wird von Sebstjustiz-Befürwortern das Argument gebracht, dass es ganz natürlich sei, den Verlust des eigenen Kindes rächen zu wollen, indem man den Mörder auch umbringt, oder gar zu Tode foltert. Dass dieses Hassgefühl gerechtfertigt sei. Was aber, wenn der Täter selber mal Opfer so einer Abscheulichkeit war und in seiner Tat auch eine Art von Vergeltung sieht? Warum sollte man Verständnis für die Mordlust betroffener Eltern haben und sie gewähren lassen, aber den Täter nicht auf seine Weise mit einem Kindheitstrauma fertig werden lassen? Weil Beides falsch ist! Weil Gleiches nicht mit gleichem vergolten werden darf! Die Konsequenz wäre eine endlose Spirale der Gewalt.

@Zeo
… so sollst Du geben Leben für Leben, Auge für Auge, Zahn für Zahn, Hand für Hand, Fuß für Fuß, Brandmal für Brandmal, Wunde für Wunde, Strieme für Strieme.

@Zeo


Naja dieses Thema ist denk ich ein viel zu emotionsaufschüttelndes Thema, zumal man sich ja auch am liebsten in die Rolle des Opfers versetzt. Um es aber ein klein wenig objektiv betrachten zu können, muss man sich versuchen in alle betreffenden Rollen zu versetzten...

Es bringt weder etwas sich stur hinter die Rolle des Gesetzes, noch in die des Opfers und aber auch nicht in die des Täters zu versetzen.

Würde ich stur der Meinung sein, der Täter gehöre gelyncht, so wären mir wenn ich ganz ehrlich sein darf so Phrasen wie so wills aber der Gesetzgeber egal. Einfach weil ich so kein Verständnis aufbringen könnte.

Genauso aber wärs wenn ich stur meine das Gesetz macht es schon richtig.

In beiden Fällen hätte ich also gerne, dass man mir es wenigst ein klein wenig erklärt.
Von daher also versteh ich schon wenn Leute in Emotionen sprechen.

Angenommen ich übe jetzt Selbstjustiz an dem Mörder meines Kindes aus indem ich ihn ebenfalls umbringe - wenn nun jeder Mensch so denken würde, würde es dann nicht eine unendliche Serie von Gewalt geben?

@Fullbright22
Gewalt, gibt es so oder so. Und ein Kinderschänder freut sich, wenn jeder so denkt wie Du. Denn er brauch den Tod nicht zu fürchten. Und am Ende ist es doch das, was wir alle am meisten fürchten. Wir fürchten es auch mehr, als lebenslang in der Zelle zu sitzen. Ich wette, 90% der Leute, die vor die Wahl gestellt werden, Tod oder lebenslang Gefängnis, gehen in den Knast.

MasterMario schrieb:… so sollst Du geben Leben für Leben, Auge für Auge, Zahn für Zahn, Hand für Hand, Fuß für Fuß, Brandmal für Brandmal, Wunde für Wunde, Strieme für Strieme.

Und solange es Leute gibt, die diese Einstellung vertreten, wird es niemals Frieden geben auf der Welt.

@Zeo
Den gibt es aber auch nicht, wenn niemand mehr diese Einstellung vertritt. Einer fängt an zu bomben, der andere muss zurückschlagen, weil er sonst vernichtet wird. Tut er nichts, sterben alle und diejenigen, die begonnen haben, überleben. Das kann es auch nicht sein. Die Welt ist kein guter Ort. Die Welt wird von Krieg und Korruption beherrscht und solange es die Menscheit gibt, wird sich das nicht ändern. Vielleicht kommt irgendwann mal eine weniger primitive Zivilisation auf die Erde, die uns die Augen öffnet oder, wenn wir dann schon nicht mehr da sein sollten, die Erde zu dem macht, was sie sein sollte. Friedlich.

MasterMario schrieb:Den gibt es aber auch nicht, wenn niemand mehr diese Einstellung vertritt. Einer fängt an zu bomben, der andere muss zurückschlagen, weil er sonst vernichtet wird.

Von Diplomatie hast du wohl noch nie etwas gehört. Man kann nicht zurückfeuern und hoffen, dass der Andere irgendwann aufhört. Denn das wird nicht passieren. Man muss irgendwie erreichen, dass der Konflikt ein Ende findet. Und zwar ohne dass dafür ein ganzes Volk ausgerottet wird.

@Zeo
Nicht? Passiert das nicht dauernd? Wenn jemand Amerika angreift, fliegen die mit ihren Jets rüber und bomben irgendwas von denen Weg. Auge für Auge... Anders gehts nicht. Wenn die Taliban einen Großangriff planen, bringt es nichts, hinzugehen und es mit Diplomatie zu versuchen. Das klappt nur, wenn die Lage ruhig ist und der Angriff nicht schon begonnen hat oder wenn er sich dem Ende neigt.

MasterMario schrieb:Nicht? Passiert das nicht dauernd? Wenn jemand Amerika angreift, fliegen die mit ihren Jets rüber und bomben irgendwas von denen Weg. Auge für Auge... Anders gehts nicht.

Das ist das, was du glaubst. Im übrigen sind die Amerikaner wohl kein gutes Beispiel für Vernunft.

@Zeo
Aber so ist es doch. Wir müssen uns wehren. Irgendwann, wird Diplomatie nicht mehr ziehen. Es wird nämlich immer einen geben, der aus der Reihe tanzt, selbst wenn 99% der Erde keine Angriffe mehr austeilen wollen. Einen gibt es immer. Es gibt immer einen, der nicht mitzieht. Und der wird Anhänger finden, die ihm zuhören. Und dann geht das Ganze wieder los. Das wird sich nie ändern. Stirbt der eine Diktator, wird ein neuer geboren. Dass diese Lutscher Bin Laden und Gaddafi sterben mussten, finde ich persönlich gut! Denn damit ist eine "Gewaltspirale", wie es hier so schön bezeichnet wird, vorerst beendet. Eine Ära der Verzweiflung und des Todes wurde beendet. Es wird wieder einen neue Ära dieser Art kommen und wie gesagt, es werden neue Dikatoren geboren werden. Ich sag Dir, wann es keinen Krieg mehr geben wird. Wenn jeder böse Mensch auf Erden tot ist und niemand auf der Welt mehr einen neuen Menschen auf die Welt bringt. Wird das je passieren? Nein!

MasterMario schrieb:Aber so ist es doch. Wir müssen uns wehren. Irgendwann, wird Diplomatie nicht mehr ziehen

Danke, ich habe genug gelesen. Jetzt weiß ich, wessen Geistes Kind du bist. Vielleicht ist es dir nicht aufgefallen, aber indem du so handelst, machst du dich selbst zu dem, was du eigentlich bekämpfen willst. Ich ziehe mich nun zurück. Have a nice day.

@MasterMario
Nehmen wir mal an ein Mensch wird aufs extremste gemobbt und dieser möchte seinem Leben ein Ende setzen. Was fürchtet er also mehr? Sein Leben lang gemobbt zu werden oder Tod zu sein?
Du wirst jetzt natürlich antworten wollen, dass er natürlich mehr Angst vor dem Tod hat - nur eben nicht so weiterleben möchte.
Warum sollte er denn als intelligenter Mensch sterben wollen? Genau, weil er keine Angst vor dem Tod hat, weil er viel eher Angst davor hat, zu leben - denn sonst würde er dessen wohl kaum ein Ende setzen wollen. Oder?

Natürlich Selbstjustiz...alles andere ist Heuchelei und die typische "ich bin solch ein toller Knabe" Gesülze...
Die Mutter bringt unter Schmerzen das Kind zur Welt, man schenkt ihm Liebe, jahrelang wird es aufgezogen....dann aber auf solch eine Art getötet...das Leben des Kindes ist dahin, das eigene...die Ehe...usw..
Die einzige Frage die man sich noch stellen sollte, wäre die ob man einen Stuhl, ein Seil und jede Menge Werkzeug in seiner Garage hat.

Waldkind schrieb:Natürlich Selbstjustiz...alles andere ist Heuchelei und die typische "ich bin solch ein toller Knabe" Gesülze...

Nicht schon wieder... Als ob es nur eine Frage der Moral wäre. Für Selbstjustiz kommt man selber in den Knast. Willst du das?

@Waldkind

Dann solltest du langsam ein Visum für den Iran beantragen!? Ich bin mir sicher, dort werden diese-deine Rechtsvorstellung befriedigt.

Selbstjustiz ist nur etwas für schwache Menschen.

Hier geistern offensichtlich viele schwache Menschen herum, wie ich sehe

@Waldkind

Hat die Person die die Tat begeht keine Mutter und keine Lebensgeschichte?

Emotionaler Firlefanz ist einfach kein Argument um ein Justizsystem zu verschlechtern.

Keiner mag Kinderschänder, keiner will, das Kinder geschändet werden.

Der einzige Unterschied ist, dass manche Leute so naiv sind zu denken für solcherlei einzelfälle sollte man das ganze Justizsystem umstellen oder Blutrache üben wie damals, und andere so besonnen sind das nicht zu tun.

aber zum glück weiß ich ja, dass die ganze allmyhelden im ernstfall weinend zu den bullen ennen würden.
Egal ob es um zivilcourage geht oder um solcherlei Fälle

@shionoro
word

das man dies und jenes im falle xy macht is leichter gesagt als getan

Recht und Gerechtigkeit...

Genau das ist der Punkt, der diese Diskussion zu einem so kontroversen, ambivalenten Thema macht !

Ich meine was wiegt die Tat auf ?

Was wäre eine gerechte Strafe ?

Nach humanem emotionalem Ermessen denke ich, es gibt diese idealisitische Form der Gerechtigkeit realistisch betrachtet überhaupt nicht !

Wichtig in meinen Augen ist, dass ein Täter zumindest daran gehindert werden sollte, weitere Straftaten zu begehen. Die Todesstrafe...ich weiß nicht, die hat auch schon Unschuldigen das Leben gekostet, wenns zu Ermittlungsfehlern und Schlamperei kam und eine besonders abschreckende Wirkung hat diese auf psychisch gestörte Täter nun auch nicht !

Gerechtes Strafmass ?...bin schon für lebenslange Sicherungsverwahrung in speziellen forensischen Einrichtungen, wobei bei diesen auch die Frage des Standortes und der Finanzierung wahrscheinlich bisher der Hauptgrund war, warum man solche Einrichtungen nicht schon hat...