Warum haben so viele Menschen etwas gegen Tierversuche?

@Rüganer
Wenn der User zudem auch noch off-line ist,
wird der Name auch nicht als Link (grau) dar-
gestellt. Eine Systemnachricht erhält er dann,
wenn er wieder on-line ist.

Rüganer schrieb:... entschuldige bitte, dass ich Allmystery nicht studiert habe.

Sieht bei Dir SO ein Dankeschön für eine Hilfe
aus. Na, damit kommst Du aber nicht weit im
Leben, wenn Du immer so reagierst und Dir
Hilfe anbietet.

@emanon

Also ich ging davon aus, dass es in diesem Thread viel eher um die moralische Frage der Tierversuche geht und nicht um das Wissen der Medizinischen Forschung im Allgemeinen. Denn die Frage ist ja "Warum haben so viele Menschen etwas gegen Tierversuche?"
Die einen sagen, dass sie es scheiße finden, dass Tiere zum Wohle des Menschen genötigt/gequält werden.
Die anderen sagen, es ist für sie völlig ok, dass man das mit den Tieren macht. Denn für sie steht der Mensch ganz weit, für andere wirklich zu weit, oben.
Andere widerrum haben eine Ansicht irgendwo dazwischen.
Und der besagte User ist halt der Ansicht, dass es MORALISCH nicht vertretbar ist, ähnlich wie ich.

Ich finde, jeder hat das Recht, das so zu sehen wie er möchte. Um das Wissenswerte an dieser ganzer Sache (Forschung usw) habe ich mich ja nicht ausgedrückt, weil ich, wie schon erwähnt, zugegebenermaßen keine konkrete Ahnung von medizischer Forschung habe. Aber ich verstehe deinen Ärger schon, denn teilweise übertrieb besagter User ja schon mit seinen Mutmaßungen. Was letzendlich möglich ist in diesem Gebiet und was nicht, das wissen einzig und allein die Wissenschaftler, Forscher und Doktoren. Nicht wir. Und ich bin auch der Meinung, dass wenn heute tatsächlich auf diese Versuche gänzlich verzichtet werden kann, würde man dies zumindest in Deutschland auch machen.

@der-Ferengi

Das lag also daran, dass er offline war, ahaaaa :)
Doch, klar bedanke ich mich für deine Hilfe. Das las sich nur so, als würdest du mit erhobenem Zeigefinger vor mir stehen, nichts für ungut ;)

Wenn soviele Menschen etwas gegen Tierversuche gefunden hätten würde es sie doch garnichtmehr geben :troll:

@Rüganer

Rüganer schrieb:... Das las sich nur so, als würdest du mit erhobenem Zeigefinger vor mir stehen, nichts für ungut ;)

ICH doch nicht, wer mich hier on board kennt.

Rüganer schrieb:Also ich ging davon aus, dass es in diesem Thread viel eher um die moralische Frage der Tierversuche geht ...

Moral und Gefühle haben in Naturwissenschaf-
ten nichts zu suchen. Da geht's um Erkenntnisse.

Wie soll man denn sonst Organe am Computer
simulieren, ohne Tiere zu sezieren ...?

@der-Ferengi

Könnte man dann nicht auch verstorbene Menschen sezieren für diesen Zweck?
Ist eine ganz normale Frage, ohne Hintergedanken. Das interessiert mich nämlich.

Naja ich bin hier erst wieder seit ein paar Tagen regelmäßig online, sonst nur mit der Handy-App und da lese ich immer nur mit. Von daher kenne ich die User hier eher schlecht ;)

@Rüganer
Sicher kann man auf die Moral abheben, aber da stellen sich doch ein, zwei Fragen.

Tierversuche sind schlecht, aber das damit erworbene Wissen und die geschaffenen Bequemlichkeit nehme ich gerne für mich in Anspruch.
Das ist der Standpunkt einiger hier im Thread.
Wo ist die Moral dabei?

Andere reklamieren für sich ebenso die Errungenschaften weill die Tiere ja bereits gestorben sind. OK.
Sie postulieren, weitere Tierversuche sind obsolet. OK.
Keiner hat aber bisher die Konsequenz aufgebracht zu sagen er versage sich sämtliche Arzneimittel, OP-Techniken und weitere Errungenschaften, die ab heute mittels Tierversuchen erprobt oder gewonnen werden.
Wo siehst du hier die Moral?

Wo unterscheidet sich die oben angeprochene Moral von der des Gemischtköstlers der halt auch Fleisch verzehrt, das Tier ist ja bereits tot?

Wie kann es sein, dass behauptet wird, wer Fleisch verzehrt sei mitverantwortlich für die Massentierhaltung und Tierleid (was meiner Meinung nach stimmt), aber wer sich Medikamente ect reinpfeift sei völlig unschuldig an Tierversuchen?
Kannst du mir die innewohnende Logik mal aufzeigen?

@LeiTinanT

Weil das der Realität nicht gerecht wird.
Jemand, der in einem Schlachthaus arbeitet, der ist auch nicht zwangsläufig ein Mörder und Folterer.

Man muss immer die Prämissen betrachten, auf denen das system basiert, und dann noch die Intention der Leute die im system agieren., und man muss diese Dinge unterscheiden können.

Isst du eigentlich Tierprodukte?
Wenn ja, dann finde ich diese Folteraussage noch unangemessener.

@emanon

Diese User oder deren nahestehenden Menschen waren halt noch nie ernsthaft krank. Als Gesunder lässt sich natürlich leicht reden, man würde auf Medikamente verzichten. Im Falle eines Falles würden sie doch alle brav ihre Medizin schlucken, allein schon um evtl. unerträgliche Schmerzen zu lindern. Und jeder hat einen natürlichen Überlebenswillen, ob er es will oder nicht.
Und spätestens wenn dein Arzt dir sagt, dass sdu sterben wirst, wenn du Medikament XY nicht nimmst, wird man es doch nehmen. Ja, auch ich.
Wir könne froh sein, dass unsere Kinder heute nicht mehr an Mumps oder Masern sterben müssen, so als kleines Beispiel. Und naklar bin ich da auch heilfroh drüber.

In dieser Doppel-Moral Geschichte fühle ich mich jetzt einfach mal nicht angesprochen.
Ich finde Tierversuche scheiße, mir tun diese Tiere leid und ich selber würde auch nie in so einem Labor arbeiten gehen. Aber so lange es noch keine anderen Möglichkeiten gibt, werde ich wohl, wie alle anderen auch, mit dem Gewissen leben müssen, dass Tiere für mein Wohl gestorben sind. Zusätzliche Quälereien, wie in meinem Video haben meine Emotionen hier teilweise zum Überschäumen gebracht. Und für solche ekelhaften Taten hasse ich bestimmte Menschen auch.

Ja, das mit dem Fleischessen ist nochmal eine ganz andere, ebenso blöde Sache. Ich habe etwas gegen Massentierhaltung, deswegen kaufe ich kein Fleisch von Billigherstellern, um somit nicht deren Umsatz zu steigern. Ich kaufe eigentlich fast nie Fleisch, weil wir selbst schlachten, auch Hühner und Enten ;) Und die haben alle einen grünen Hof mit viel Auslauf, sind glücklich. Mein Vater und ich machen das immer gemeinsam, das Schlachten. Bei uns wird auch kein Tier gequält oder misshandelt. Das Töten geht ganz schnell, und von dem Rest bekommen die toten Tiere ja dann eh nix mehr mit. Ich habe kein schlechtes Gewissen, Fleischesser zu sein. Für mich und meine Familie findet die Massentierhaltung nämlich schonmal nicht statt. Und deutsche Schlachthöfe haben heute zum Glück auch ihre Vorlagen, an die sie sich zu halten haben. Da werden auch keine Tiere mutwillig gequält.

@Rüganer

Rüganer schrieb:Das Töten geht ganz schnell, und von dem Rest bekommen die toten Tiere ja dann eh nix mehr mit.

Und ordentlich festhalten, nachdem der Kopf ab ist. :)
Bin auch auf dem Dorf großgeworden. Von daher weiß
ich wie schnell kopflose Hühner laufen können. :D

@Rüganer

Rüganer schrieb:Und deutsche Schlachthöfe haben heute zum Glück auch ihre Vorlagen, an die sie sich zu halten haben.

Auch Tierversuche laufen in Deutschland unter strengen Richtlinien ab.
Sind die überhaupt bekannt?

Edit: Was die Moral angeht seh ich grad niemanden im Thread der einem anderen etwas vorwerfen könnte.

@emanon

emanon schrieb:Sind die überhaupt bekannt?

Ich denke mal, den Tierschützern weniger als Unsereins.

@der-Ferengi

Ohja, da hast du recht :D

@emanon

Ja die haben auch ihre Richtlinien. Ich persönlich finde Tierversuche dennoch schlimmer als Tiere zu schlachten. Denn in den Laboren haben sie denke ich, teilweise qualvolle Schmerzen und sicher auch panische Angst :( Hätte ich die Wahl zwischen geschlachtet werden oder über Jahre hinweg ein Leben im Laborkäfig zu verbringen, wo mir ständig was eingespritzt oder ich aufgeschnitten werde, bis ich irgendwann dran sterbe, dann würde ich mich ehrlich gesagt lieber schlachten und verspeisen lassen. Aber das ist meine Ansicht der Dinge. Bitte nicht wieder persönlich nehmen oder sonst was von mir denken.

Da anscheinend sich die wenigsten mit den erforderlichen Regularien aueinandergesetzt haben und auch zu faul zum suchen sind hier mal der Abchnitt 5 §7 des Tierschutzgesetzes der Bundesreublik Deutschland.

(1) Tierversuche im Sinne dieses Gesetzes sind Eingriffe oder Behandlungen zu Versuchszwecken

1.
an Tieren, wenn sie mit Schmerzen, Leiden oder Schäden für diese Tiere oder
2.
am Erbgut von Tieren, wenn sie mit Schmerzen, Leiden oder Schäden für die erbgutveränderten Tiere oder deren Trägertiere verbunden sein können.

(2) Tierversuche dürfen nur durchgeführt werden, soweit sie zu einem der folgenden Zwecke unerlässlich sind:

1.
Vorbeugen, Erkennen oder Behandeln von Krankheiten, Leiden, Körperschäden oder körperlichen Beschwerden oder Erkennen oder Beeinflussen physiologischer Zustände oder Funktionen bei Mensch oder Tier,
2.
Erkennen von Umweltgefährdungen,
3.
Prüfung von Stoffen oder Produkten auf ihre Unbedenklichkeit für die Gesundheit von Mensch oder Tier oder auf ihre Wirksamkeit gegen tierische Schädlinge,
4.
Grundlagenforschung.

Bei der Entscheidung, ob Tierversuche unerlässlich sind, ist insbesondere der jeweilige Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse zugrunde zu legen und zu prüfen, ob der verfolgte Zweck nicht durch andere Methoden oder Verfahren erreicht werden kann.
(3) Versuche an Wirbeltieren dürfen nur durchgeführt werden, wenn die zu erwartenden Schmerzen, Leiden oder Schäden der Versuchstiere im Hinblick auf den Versuchszweck ethisch vertretbar sind. Versuche an Wirbeltieren, die zu länger anhaltenden oder sich wiederholenden erheblichen Schmerzen oder Leiden führen, dürfen nur durchgeführt werden, wenn die angestrebten Ergebnisse vermuten lassen, dass sie für wesentliche Bedürfnisse von Mensch oder Tier einschließlich der Lösung wissenschaftlicher Probleme von hervorragender Bedeutung sein werden.
(4) Tierversuche zur Entwicklung oder Erprobung von Waffen, Munition und dazugehörigem Gerät sind verboten.
(5) Tierversuche zur Entwicklung von Tabakerzeugnissen, Waschmitteln und Kosmetika sind grundsätzlich verboten. Das Bundesministerium wird ermächtigt, durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates Ausnahmen zu bestimmen, soweit es erforderlich ist, um

1.
konkrete Gesundheitsgefährdungen abzuwehren, und die notwendigen neuen Erkenntnisse nicht auf andere Weise erlangt werden können, oder
2.
Rechtsakte der Europäischen Gemeinschaft oder der Europäischen Union durchzuführen.

@der-Ferengi

In einer Welt, in der Wissenschaftler zu reinen Erkenntnisrobotern verkommen sind, möchte ich definitiv nicht leben. Die Aussage, dass Moral und Ethik keinen Stellenwert in der Forschung besitzen, ist an Stumpfsinn kaum zu überbieten. Nicht umsonst hieß eine der ersten Veranstaltungen (nicht nur) bei mir im Studium "Physik und Verantwortung", um die Studenten gerade für derartige Themen, die wir auch hier diskutieren, zu sensibilisieren. Im konkreten Fall ging es natürlich eher um Fragen der Rüstungsforschung - die Aussage ist jedoch die selbe: Wissenschaftler tragen Verantwortung. Sie müssen mit dieser Verantwortung umgehen und im Zweifelsfall auch bereit sein kritische Forschungen zu beenden, falls sie in einen moralischen Widerspruch zu rutschen drohen.

Anhang: (1299 KB)

der-Ferengi schrieb:Ich denke mal, den Tierschützern weniger als Unsereins.

So, Du kennst dich also mit der Tierversuchsrichtlinie aus? ^^
Nichts weißt du darüber, sonst würdest du nicht solche Kommentare abgeben:

der-Ferengi schrieb:Also liebe "Tierschützer", es handelt sich also nicht um Ku-
scheltiere (Zootiere), sondern um Labortiere, deren Heimat
Labore sind und die Natur ihr Tod bedeutet.

Hier kannst Du noch was lernen. Richtlinien im Anhang.

PS: Komm mir nicht mit copy/paste.


@der-Ferengi

@SKEPTIKER123

SKEPTIKER123 schrieb: Die Aussage, dass Moral und Ethik keinen Stellenwert in der Forschung besitzen, ist an Stumpfsinn kaum zu überbieten.

Nicht nur DA. Schau Dir die Justiz an. Richter dürfen auch nicht
einfühlsam sein und nach den Gesetzen urteilen, sonst sind sie
für den Beruf des Richters ungeeignet. Und es gibt noch eine Reihe
von Berufen, die Moral und Ethik ausblenden müssen, um ihre Ar-
beit unvoreingenommen verrichten zu können.
Aber wir wollen hier nicht vom 100. ins 1'000. kommen und beim
Topic bleiben.

@Kreischmann
Willst Du behaupten, daß Laborratten (z.B.) nicht in Laboren ge-
boren werden, sondern auf dem Feld eingesammelt werden...?

@Kreischmann

Du hast eine europäische Richtlinie verlinkt. Deckt sie sich mit der deutschen?

@Rüganer

Rüganer schrieb:Hätte ich die Wahl zwischen geschlachtet werden oder über Jahre hinweg ein Leben im Laborkäfig zu verbringen, wo mir ständig was eingespritzt oder ich aufgeschnitten werde, bis ich irgendwann dran sterbe

So laufen Tierversuche normalerweise nicht ab.

Man vermeidet es normalerweise mehrere Versuche am gleichen Tier zu machen, da man sonst nicht weiss ob der beobachtetet Effekt eine langzeitfolge vom Letzen Versuch ist oder eine Kurzzeitfolge von diesem kommt

Davon abgesehen:
Ja viele Tieversuche sind für das Individuelle Tier sicher schlimmer als reines schlachten, weil man oft keine Möglichkeit hat das Leiden abzukürzen.
Aber man sollte auch bedenken dass zu lernen wie man kranken Menschen das Leben retten kann.
(Und wenn man das wissen einmal hat kann man es immer wieder und wieder einsetzen)
Als Ziel auch ein bischen höherwertig ist als bei einer Mahlzeit schnitzel statt Tofu zu essen.

@Rüganer

Auch schlachttiere leiden meist über ihr ganzes leben hinweg, so isses nich