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Nessie (Das Monster von Loch Ness)

1.338 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kryptozoologie, Schottland, Nessie ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Nessie (Das Monster von Loch Ness)

15.12.2023 um 20:23
Zitat von LentulusLentulus schrieb:Man mag sich nicht ausmalen, was da los wäre, würde man tatsächlich ein Kryptid nachweislich entdecken.
Würde es im See verbleiben? Wahrscheinlich nicht. Gemessen an den Menschen und ihrer Vorliebe zur zoologischen "Kultur" dürfte es wohl eher in einer Art Aqua-Park enden, zunächst zur Erforschung und dann zur Zuschaustellung.
Weiß nicht, in welchem Jahrhundert Du lebst. Aber sobald in einem Tümpel eine besonders seltene Froschart entdeckt wird, wird das gesamte Gebiet unter Schutz gestellt und für den Besucherverkehr weitgehend gesperrt. Tiere der Natur zu entnehmen steht in vielen Ländern unter Strafe; Ausnahmen bilden Angler- und Jagdscheine, über welche das Dezimieren zumindest kontrolliert werden kann. Und auch da kannste nicht alles abknallen, was Dir vor die Flinte hoppelt.

Würde so ein Nessie, Sasquatch oder ein Wolpertinger entdeckt, würden nicht plötzlich alle Zoos der Welt sich ein paar Exemplare einfangen und zur Schau stellen.
Zitat von LentulusLentulus schrieb:Selbst der Weltraum ist besser erforscht als die Tiefsee oder die See ingesamt.
Stimmt nicht wirklich. Oder haben wir schon Landkarten von Exoplaneten? Was wir an Fotos von Ereignishorizonten Schwarzer Löcher haben, ist kaum mehr als ein grellrötlicher Fleck - und die Löcher dahinter bleiben "ungesehen". Dunkle Materie, Dunkle Energie: wir wissen vom All vor allem das, was wir nicht wissen.

Immerhin aber waren schon mehr Leute auf dem Mond als im Marianengraben. Und durch ein paar Milliarden Lichtjahre "Nichts" läßt sich besser durchgucken als durch wenige Kilometer Wasser.
Zitat von LentulusLentulus schrieb:Gewässer mit bis zu 230 Meter Wassertiefe würde ich als Tiefseebereiche bezeichnen wollen.
Zwar liegt die Grenze zur Tiefsee wirklich bei 200m, doch gilt dies erstens nur für Meeresgewässer, nicht für Süßgewässer. Und zweitens wären beim Loch Ness eben nur die letzten paar Meter "Tiefsee"; wenigstens 99% des Gewässers befinden sich höher.

Wenn, dann könnte man für das allenfalls eine Prozentchen von mesopelagial sprechen. Diese Pelagial-Einteilung der Gewässertiefen gilt für Süß- und Salzwasser gleichermaßen, ist auch weit sinnvoller als die mit der "Tiefsee", da es hier nur "weniger als 200m - mehr als 200m" gibt statt einer Charakterisierung durch Eigenschaften.

Das Volumen des Loch Ness wird mit 7,4km³ angegeben, ein Prozent davon wären gerade mal 0,074km³. Würde der Bereich unterhalb 200m szusammenhängend sein, stünde einem mesopelagisch lebenden Wesen ein Bereich von im Mittel 4,6km mal 600m mal 54m zur Verfügung; schwerlich genug Areal, daß ein einzelnes Tier von Nessiemaßen hier genügend Beute finden kann.

Wenn also im Loch Ness ein so großes Tier lebt, dann wird es wenigstens zur Nahrungsaufnahme sich auch in höheren Wasserschichten bewegen. Und zwar regelmäßig, nicht nur zum seltenen Foto-Shooting. Also auf "Tiefsee" würd ich Nessie ganz gewiß nicht festlegen.
Zitat von LentulusLentulus schrieb:Warum sollte es keine Tierart wie Nessie geben?
Äh, was für eine Tierart denn? Ein Plesiosaurier-Verwandter? Dafür gibts schon mal verdammt gute Gründe, wieso es sowas nicht geben kann. Und das wurde schon ausführlich in diesem Thread besprochen. Irgendwas á la Aal, Robbe odgl. ist natürlich ne andere Sache.

Und dann: welche Größe bzw. Körpermasse schwebt Dir vor? Denn ab ner gewissen Masse (und je nach Stoffwechsel) gibts vom Nahrungsangebot des Loch Ness her eine Obergrenze, wie viele Individuen dieser Art da maximal leben können. Für so ein Viecherl mit Nessie-Maßen dürfte die Individuenzahl wohl zu gering ausfallen, als daß sich ne ganze Population über viele Generationen hinweg im Loch Ness hätte halten können, ohne an Inzestproblemen auszusterben.
Zitat von LentulusLentulus schrieb:Schaut man auf Mantas, Arapaimas, Riesenkalmare etc. - wären diese nicht bereits erforscht würde man wohl gerade Letzteren als Seemannsgarn verschreien
Wieso? Weil viele dumme Leute diesen Schwachsinn wieder und wieder rumerzählen?
Zitat von LentulusLentulus schrieb:ähnlich riesigen Tintenfischen, die früher ganze Schiffe in die Tiefe gezogen haben sollen
Entschuldige mal, aber die skandinavischen Kraken sind Seemannsgarn. Der Kraken war ein riesiges Seemonster von der Größe ganzer Inseln. Die Ausmaße wurden oft in Meilen angegeben. Jedenfalls wurde alles Mögliche "Kraken" genannt, hauptsache im Meer lebend und monströs. Noch heute wird im Schwedischen "Kraken" selbst für Wale verwendet.

Immerhin gab es in dem Seemannsgarn auch solche "Kraken", die Schiffe mit "Armen" umfaßten und in die Tiefe zogen. Deswegen gab es vor gut 200 Jahren die Vorstellung, mit Kraken sei wohl eine Art riesiger Oktopus gemeint. Weswegen heutzutage tatsächlich der Oktopus im Deutschen wie in anderen Sprachen auch "Krake" heißt.

Aber das hat dann nichts mit den Riesenkalmaren zu tun, das sind nun mal keine Oktopoden, sehen auch nicht wirklich so aus.
Zitat von LentulusLentulus schrieb:Oder auch an Land: Okapis, ... wirken, wenn man sie nur beschreiben würde und noch nie gesehen hätte wie eine Chimäre aus alten Erzählungen.
1280px-Saint-Aignan 28Loir-et-Cher29. OkOriginal anzeigen (0,4 MB)

Welcher Chimäre aus welchen alten Erzählungen soll das Okapi denn bitte ähneln? Wenn, dann könnte man das Okapi im rein biologischen Chimären-Sinne beschreiben als "halbwegs Pferdekörper mit Giraffenkopf". Aber solche ältere Chimären-Vorstellung gabs nicht.
Zitat von LentulusLentulus schrieb:So rührt die erste Erscheinung aus dem Jahre 565 nach Christus vom Mönch Columban.
Der beschreibt sowas von deutlich ein völlig anderes Tier. Dieses lebte im Fluß Ness, gab sehr laute Töne von sich und verhielt sich extrem aggressiv gegenüber Menschen, statt diese wie Nessie zu meiden. Nein, das Tier hat mal so gar nichts mit Nessie zu schaffen, nicht mal das Gewässer ist das gleiche. Auch das ist nur vielfach kolportierter Unfug. Kannste ebenfalls hier im Thread was zu lesen.

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Nessie (Das Monster von Loch Ness)

16.12.2023 um 13:13
Von allen Kryptiden, die eine realistische Chance haben zu existieren (Bigfoot, Orang Pendek) oder den Lazarus Effekt betreffen (Beutelwolf, Dodo) schätze ich die Existenz von Nessie als am geringsten ein.

Auf Dauer zu wenig Nahrung im See, es müsste eine kleine Population in dem See geben und dadurch mehr Sichtungen, durch die kleine Population Inzucht Schaden usw.

Nessie gibt es nicht und ist ein purer Cash grab.


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Nessie (Das Monster von Loch Ness)

16.12.2023 um 13:31
Zitat von AnfimiaAnfimia schrieb:Nessie gibt es nicht und ist ein purer Cash grab.
Faaaaalsch. Nessie gibt es

Spoiler

IMG 3973.webp

Schöpflöffel Nessie. Kann man kaufen


IMG 3974.webp

Duck und wech



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Nessie (Das Monster von Loch Ness)

17.12.2023 um 13:25
Eigentlich sollte seit den DNA-Proben ja nun wohl auch den letzten Monster-Gläubigen klar sein, dass da nichts ist.

https://www.cnet.com/science/scientist-reveals-loch-ness-monster-hunt-results/

Erledigt. Ablage. Papierkorb.

Goodbye Nessie!


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Nessie (Das Monster von Loch Ness)

17.12.2023 um 18:21
Zitat von DoorsDoors schrieb:Goodbye Nessie!
Wenn das Vernichten von Mythen, Glauben oder Lügen doch nur so einfach wäre ...


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Doors ehemaliges Mitglied

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Nessie (Das Monster von Loch Ness)

17.12.2023 um 18:28
@off-peak


Nun, auch vom Yeti, Bigfoot oder diversen Sauriern im Inneren Afrikas hat man noch keine DNA-Beweise gefunden. Irgendwo muss das Viehzeug doch mal Kot, Haare, Kadaver hinterlassen. Hierzulande kennt man jeden Wolf incl. DNA-Abdruck persönlich. Mythen hingegen hinterlassen keine Spuren.i


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Nessie (Das Monster von Loch Ness)

17.12.2023 um 23:56
Zitat von DoorsDoors schrieb:Nun, auch vom Yeti, Bigfoot oder diversen Sauriern im Inneren Afrikas hat man noch keine DNA-Beweise gefunden. Irgendwo muss das Viehzeug doch mal Kot, Haare, Kadaver hinterlassen. Hierzulande kennt man jeden Wolf incl. DNA-Abdruck persönlich. Mythen hingegen hinterlassen keine Spuren.i
das frage ich mich auch.. ich gucke öfter auf TLC den mystery kram, und grad von big foot kommen wirklich jedes mal sichtungen.. mal mehr, mal weniger authentisch für mich, aber wieso zum geier findet man nichts? Die leute stehen dann jedes mal verschüchtert weiter weg und filmen verschwommen, und das meistens in den usa (wo ja gefühlt jeder eine waffe hat).. nicht dass ich will dass rumgeballert wird, aber wieso findet man so gar nichts?? auf dauer unwahrscheinlich und unglaubwürdig


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Nessie (Das Monster von Loch Ness)

18.12.2023 um 02:54
Wie empfindlich sind DNA Nachweise? Wenn ich in einen Schwimmbecken bade und nachher holt jemand ein Glas Wasser raus, wieviel von meiner DNA ist da drinnen? Welche Mengen werden für einen Nachweis gebraucht? Wie gut verteilt sich DNA im Wasser oder sinkt sie ab?


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Nessie (Das Monster von Loch Ness)

18.12.2023 um 10:50
Zitat von MarfrankMarfrank schrieb:Wie empfindlich sind DNA Nachweise? Wenn ich in einen Schwimmbecken bade und nachher holt jemand ein Glas Wasser raus, wieviel von meiner DNA ist da drinnen? Welche Mengen werden für einen Nachweis gebraucht? Wie gut verteilt sich DNA im Wasser oder sinkt sie ab?
Das Stichwort dazu ist eDNA:
Bei der Methode der eDNA handelt es sich um ein vergleichsweise neues DNA-Analyseverfahren, das noch kleinste DNA-Spuren aus Umweltproben wie beispielsweise Wasser- oder Böden extrahieren kann. Bekannt wurde das Verfahren durch den DNA-Nachweis der Existenz der sogenannten Denisova-Menschen aus der Analyse von Ablagerungen in einer Höhle, in der sich sonst keine physischen Beweise oder Spuren als Beleg für die einstige Anwesenheit der lange Zeit unbekannten Frühmenschenart fanden
„Die Methode des eDNA ist deshalb so effektiv, weil das Leben selbst schmutzig ist“, so Gemmell. „Egal welche Kreatur sich durch eine Umwelt bewegt und darin lebt – sie hinterlässt auf jeden Fall kleinste Fragmente ihrer DNA in Form von Haut, Schuppen, Federn, Haaren, Kot und Urin. Es ist diese DNA, die wir mittlerweile extrahieren und sequenzieren können, um damit diese Kreaturen zu identifizieren, in dem man die ermittelten Sequenzen mit den Datenbänken bekannter genetischer Sequenzen von mehr als 100.000 unterschiedlichen Organismen vergleicht.“
Quelle: https://www.grenzwissenschaft-aktuell.de/loch-ness-genetiker-praesentieren-ergebnisse-der-suche-nach-nessies-edna20190905/


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Nessie (Das Monster von Loch Ness)

18.12.2023 um 11:02
Zitat von MarfrankMarfrank schrieb:Wie empfindlich sind DNA Nachweise? Wenn ich in einen Schwimmbecken bade und nachher holt jemand ein Glas Wasser raus, wieviel von meiner DNA ist da drinnen? Welche Mengen werden für einen Nachweis gebraucht? Wie gut verteilt sich DNA im Wasser oder sinkt sie ab?
Ich denke der verlinkte Artikel zeigt ganz gut die Grenzen und Möglichkeiten der eDNA Analyse auf

https://arnal.ch/files/Interpretationshilfe_eDNA_2020_200221_d.pdf


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Nessie (Das Monster von Loch Ness)

21.12.2023 um 23:43
Zitat von LentulusLentulus schrieb am 15.12.2023:Selbst der Weltraum ist besser erforscht als die Tiefsee oder die See ingesamt.
Ich liebe solche Sätze.

Versuchen wir mal, das Problem, das sich hinter solchen Verallgemeinerungen verbirgt, mit ganz einfachen Rechenaufgaben zu lösen.

Auf der Erde gibt es ca. 1,4 Milliarden Kubik-Kilometer Wasser.
Die Erde selbst hat ein Volumen von 1,8 Trillionen Kubik-Kilometern.
Der beobachtbare Weltraum (eine Kugel mit ca. 13 Milliarden Lichtjahren Durchmesser) hat ein Volumen von rund 9.200 Milliarden Trillionen Kubik-Lichtjahren.
Ein Kubik-Lichtjahr sind 846.786.664.623.715.165.955.512.486.945.616.474.714,112 Kubik-Kilometer.

Die Größe des beobachtbaren Universums in Kubik-Kilometer umzurechnen und das in Relation zur Größe der Ozeane der Erde zu setzen, überlasse ich jedem, der es tun will.

Die gute Nachricht: Man muss es gar nicht tun. Man muss sich einfach nur mal fragen, ob dieser Weltraum (mit allem, was so an Sternen, Planeten usw. drin ist) wirklich besser erforscht ist, als eine im Vergleich dazu fast nicht vorhandene Menge Wasser (auch gerne mit dem, was darin alles herumschwimmt).

Auch ein(e) Nessie kann nichts daran ändern, dass "der Weltraum" eben doch nicht so erforscht ist wie man das gerne hätte, auch nicht im Vergleich zu den Ozeanen, der Tiefsee oder einem See in Schottland.


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Nessie (Das Monster von Loch Ness)

22.12.2023 um 00:00
Zitat von off-peakoff-peak schrieb am 17.12.2023:Wenn das Vernichten von Mythen, Glauben oder Lügen doch nur so einfach wäre ...
Nein, man sollte nichts vernichten.
Mythen sind manchmal notwendig, um sich eine komplizierte Welt mit einfachen Mitteln zu erklären. Glaube kann Berge versetzen (sofern man das glauben will). Und ohne Lügen könnte kein Mensch auch nur einen Tag überstehen.

Ich persönlich mag Nessie. Ich weiß, dass es Unsinn ist, aber wenn es gut gemachter Unsinn ist, habe ich nichts dagegen einzuwenden.


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Nessie (Das Monster von Loch Ness)

22.12.2023 um 13:48
Zitat von PlotOverdrivePlotOverdrive schrieb:Mythen sind manchmal notwendig, um sich eine komplizierte Welt mit einfachen Mitteln zu erklären.
Hab ich auch mal gedacht, sehe es aber mittlerweile anders.

Man kann Dinge auch einfach erklären, ohne gleich einen Mythos zu bemühen. Ich meine, es war Einstein, der mal sagte, man solle die Dinge so einfach wie möglich erklären, aber nicht zu einfach - denn dann wird die Erklärung falsch.

Und Mythen & Co sind, ehrlich gesagt, noch nicht einmal einfache Erklärungen, sondern verklärte Erklärungen. Diese Verklärungen machen die Erklärung dann erst recht wieder kompliziert und eigentlich erst mal so richtig falsch, dass sie dadurch dann etliche Meilen an den Fakten vorbei schrammen.
Was die Auf- und Erklärungsarbeit erschwert und verdoppelt, und auch vom Aufzuklärenden doppelte Lernebereitschaft und -arbeit verlangt.
Jetzt muss man nämlich den Mythos widerlegen und erklären, warum den Unsinn in erster Linie überhaupt so erzählt habe, und dann wieder mit der nächsten, diesmal hoffentlich richtigen, Erklärung von Vorne beginnen.

Alles nur doppelter Energie- und Zeitaufwand.

Hinzu kommt ein Lernphänomen, nämlich das, dass man das Erstgelernte nicht so schnell wieder vergisst. Es benötigt einfach mehr Lernleistung, Falsches zu vergessen statt einfach von Anfang an Richtiges zu erlernen.

Ein weiterer Problempunkt ist der, dass nicht jeder in der Lage ist, einen Mythos, auch nach vielen späteren Aufklärungsgesprächen, dann auch als solchen zu erkennen und los zu lassen.
Könnte das jeder, dann gebe es doch hierzulande spätestens seit der Aufklärung keine Probleme mehr mit Göttern, Mythen und VTs, nicht wahr?

Von daher kann man zwar Mythen erzählen, sollte sie aber nie als Erklärung für Fakten nehmen, sondern erkennen, dass hinter diese Erzählungen ganz andere Fakten stehen bzw mit ihnen ganz andere Ideen verbreitet werden sollen, als die, die sie vermeintlich vorgeben.
Religionen zB geben vor, Frieden zu verbreiten und ein Leben nach dem Tode zu kennen.
Was sie aber wirklich wollen, ist die Erhaltung alter Strukturen auf Kosten zur Machtübernahme und -erhaltung, die Kontrolle über die Bevölkerung und die Vertuschung dieser Bestrebungen. Religiöse Würdenträger oder religiöse/politische Machthaber haben vom After Life genau so wenig Ahnung wie andere, nutzen aber das Versprechen auf ein schönes After Life dazu, Menschen im Hier und Jetzt zu bewegen, ihr einziges Leben, hier zu opfern, damit jenen Machthabern ein schöneres Leben beschert würde.
Zitat von PlotOverdrivePlotOverdrive schrieb:Glaube kann Berge versetzen
Ja, aber hier ist Glaube primär nicht der religiöse, sonder der Glaube daran, dass man etwa schaffen könnte. Jede andere Motivation erreicht dasselbe. Und so ein Glaube kann auch gänzlich ohne Mythos oder unsinnige Ideen erfolgen. Im Gegenteil, je klarer man die Realität erkennen kann, umso eher erreicht man seine Ziele.

Ich muss nicht an einen Gott glauben, um zu erkennen, dass Frieden gut für die Menschheit ist, und um zu versuchen, Frieden zu erreichen.
Es gibt aber Leute, die verhalten sich eher dann friedlich, wenn sie meinen, ein Gott würde sie kontrollieren. Götter sind somit internalisierte Sozialkontrollen über Menschen, denen man nicht beigebracht hat, selbstständig ethische Entscheidungen zum Wohle aller zu fällen.
Gerade deshalb ist ja Glaube gefährlich, denn es können durchaus andere Gedanken als nur edle in die Köpfe Glaubender gepflanzt werden bzw solche Perversionen wie, dass das Töten jener Menschen, die den Machthabern im Wege stehen, eine göttlich-gute Sache wäre.
eine Idee, auf jemand ohne Glauben erst mal gar nicht käme (sofern die dann nicht andere psychologische Störungen hätten).
Zitat von PlotOverdrivePlotOverdrive schrieb:aber wenn es gut gemachter Unsinn ist, habe ich nichts dagegen einzuwenden.
Dem stimme ich zu. Wenn man es weiß, sind Mythen wie Märchen.
Die Problematik beginnt, wenn man Leuten einredet, es wären "Wahrheiten", die dann obendrein von "denen" vertuscht werden sollen.


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Nessie (Das Monster von Loch Ness)

23.12.2023 um 07:45
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:Man kann Dinge auch einfach erklären, ohne gleich einen Mythos zu bemühen.
Die meisten und auch heute noch bekanntesten Mythen der Menschheit (wobei ich auch Religionen, egal welche, dazu zähle) entstanden zu einer Zeit, als es noch keine echte Wissenschaft gab. Wenn man logische Alternativen zur Mythos-Bildung hat, ist der Mythos natürlich unsinnig. Wenn der Mythos aber alles ist, was man als Erklärung hat, muss man den langen Weg der Erkenntnis gehen. Und wie wir heute wissen, ist der für ein Menschenleben zu lang.
Ich würde also keinem Steinzeit-Menschen einen Vorwurf machen, wenn er z.B. glaubt, dass die Erde eine Scheibe ist oder dass das Bemalen von Höhlenwänden den Erfolg bei der nächsten Jagd garantiert.

Dass sich Menschen heute wieder verstärkt dem Irrationalen zuwenden, ist allerdings ein großes Problem. Verbieten kann man es nicht, gegen Aufklärung ist die Zielgruppe resistent, und die asozialen Medien machen es den Scharlatanen leicht, neue Kundschaft zu gewinnen.
Wenn man sieht, was für ein Schwachsinn (und noch nicht mal gut gemachter) da verbreitet wird, dann ist Nessie wirklich eine ganz harmlose Sache.

Obwohl, man weiß nicht, was draus wird. In 100 Jahren könnte z.B. eine Sekte von Nessie-Anbetern anfangen, Menschenopfer im See zu versenken...


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Nessie (Das Monster von Loch Ness)

23.12.2023 um 13:13
Zitat von PlotOverdrivePlotOverdrive schrieb:Die meisten und auch heute noch bekanntesten Mythen der Menschheit (wobei ich auch Religionen, egal welche, dazu zähle) entstanden zu einer Zeit, als es noch keine echte Wissenschaft gab. Wenn man logische Alternativen zur Mythos-Bildung hat, ist der Mythos natürlich unsinnig.
Das wage ich zu bezweifeln. Chemtrails, Corona, 9/11 etc als „neue“ Mythen. Heute Verschwörungstheorien genannt. Dann die alten immer noch gelebten ob Juden, Bilderberger etc.
Es lebt sich leichter, auch heute noch, wenn man einfache Antworten auf komplexe Situationen hat. Da sind wir heute nicht weiter entwickelt als „früher“.
Wir haben heute mehr Wissen, damit einher gehen veränderte Ideen. Das Prinzip funktioniert aber noch genauso


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Nessie (Das Monster von Loch Ness)

23.12.2023 um 14:32
Also was ich mir vorstellen kann ist, dass da Mal irgendein viel zu groß gewordenes Viech gelebt hat. Der Ursprung von Nessi also "real" war.
Und da wurde im Laufe der Jahrzehnte halt immer mehr draus "gemacht". Und jetzt ist halt jeder Schatten unter der Wasseroberfläche, jedes seltsam aussehende Stück Treibholz oder auch Müll immer noch Nessi.

Ich finde solche Geschichten, Mythen, wie immer man es nennen mag aber nicht schlimm oder falsch. Ich mag es, mir so etwas vorzustellen.
In der Tiefsee zum Beispiel gibt es ja wirklich Tiere, die echt spooky und creepy aussehen.
Das kann man nun bei Loch Ness sehr wahrscheinlich völlig ausschließen. Aber warum sich nicht daran erfreuen sich vorzustellen, wie so ein Wasserdrache oder Wassermonster denn aussehen könnte?


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Nessie (Das Monster von Loch Ness)

23.12.2023 um 14:55
Zitat von PlotOverdrivePlotOverdrive schrieb:Die meisten und auch heute noch bekanntesten Mythen der Menschheit (wobei ich auch Religionen, egal welche, dazu zähle) entstanden zu einer Zeit, als es noch keine echte Wissenschaft gab.
ist mir klar und damit habe ich kein Problem. Nur damit, dass diese Mythen heute noch von etlichen als wahr erzählt und geglaubt werden.
Zitat von PlotOverdrivePlotOverdrive schrieb:Ich würde also keinem Steinzeit-Menschen einen Vorwurf machen
Ich auch nicht, und ich frage mich, arum Du diesen Strohmann bemühst. Mein Vorwurf gilt heutigen Steinzeitlern.
Zitat von KarakachankaKarakachanka schrieb:Also was ich mir vorstellen kann ist, dass da Mal irgendein viel zu groß gewordenes Viech gelebt hat.
Was ich mir schon immer vorstellen konnte, und was sich mittlerweile auch als wahr heraus gestellt hat, ist, das sich einfach jemand einen Scherz erlaubt und ein Fake produziert hat. ;)


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Nessie (Das Monster von Loch Ness)

23.12.2023 um 15:04
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:Was ich mir schon immer vorstellen konnte, und was sich mittlerweile auch als wahr heraus gestellt hat, ist, das sich einfach jemand einen Scherz erlaubt und ein Fake produziert hat
Oder so. Witzbolde gab es sicher damals auch schon. Allerdings gibt es auch z.B. unüblich groß gewachsene Aale, die früher sicher so einen Mythos starten konnten.

Bei uns in der Seenlandschaft traut sich zum Beispiel fast kein Mann nackig zu schwimmen. Angeblich gibt es Fische, die sich auch sehr für übergroße, wurmähnliche Dinge interessieren.
Fakt daran ist, es gibt Silberkarpfen, die ungewöhnlich groß werden und oft wieder zurück geworfen werden von Anglern. Viele mögen sie nicht, weil sie sehr fettig sind.

Ich bezweifele nun, dass es wirklich penisabfressende Silberkarpfen (oder andere genau darauf spezialisierte Fische) gibt. Aber dass vielleicht mal einer probiert hat, ob sich das denn fressen lässt, das kann ich mir schon vorstellen.
Also: Mythos mit eventuell wahrem Hintergrund bei der Entstehung.


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Nessie (Das Monster von Loch Ness)

23.12.2023 um 15:10
Zitat von KarakachankaKarakachanka schrieb:Oder so.
Ich finde es faszinierend, wie der Fake aufgeklärt wurde. Habe leider den Namen des Aufklärers vergessen, aber der hat die Brechung der Wellen am Nessie-Körper analysiert und heraus gefunden, dass hier keine großen Wellen eines an sich ruhenden Gewässers (kalter See) an ein großes Tier auftreffen, sondern kleine eines bewegten Wassers auf ein kleines Dinge.

Der Fälscher gab dann zu, einfach ein Seeungeheuer-Modell in einen Pool mit Springbrunnen gesetzt zu haben. :)
Zitat von KarakachankaKarakachanka schrieb:Ich bezweifele nun, dass es wirklich penisabfressende Silberkarpfen (oder andere genau darauf spezialisierte Fische) gibt.
Gehört/gelesen habe ich das auch schon. Bin der Sache aber nicht weiter nach gegangen.
Zitat von KarakachankaKarakachanka schrieb:Also: Mythos mit eventuell wahrem Hintergrund bei der Entstehung.
Das ist kein Mythos, sondern wahr:

Wikipedia: Vandelliinae

;)


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Nessie (Das Monster von Loch Ness)

23.12.2023 um 15:34
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:Das ist kein Mythos, sondern wahr:
Moment, da steht in deiner Quelle:
Vandelliinae im eigentlichen Sinn werden von 2,7 cm (Paracanthopoma parva) bis zu 17 cm (Vandellia cirrhosa) lang. Sie sind extrem schlank, große Arten wurmförmig. Sie haben nadelförmige Zähnchen, mit denen sie die Aorta der Wirtsfische perforieren können. Alle Arten besitzen hinter den Kiemen Haken, mit denen sie sich nicht nur festhalten, sondern die sie auch dazu benutzen können, an geeignetem Untergrund hochzuklettern.
Das müssten dann also schon Mikropenisse sein, die sie so auf die Schnelle abfressen könnten?


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