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Unruhen in der Ukraine - reloaded

80.528 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Krieg, EU, Merkel ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Unruhen in der Ukraine - reloaded

16.11.2014 um 13:24
@Jedimindtricks
was da im Hintergrund abläuft, das weis ich nicht. Er war doch eher für den Wirtschaftlichen Teil verantwortlich oder?

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Unruhen in der Ukraine - reloaded

16.11.2014 um 13:25
@sarasvati23
Ah, dann dürfte es diese Meldung gewesen sein...Danke


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Unruhen in der Ukraine - reloaded

16.11.2014 um 13:26
Aus der Rede Putins 2001:
Putin betonte die Einheit der europäischen Wertekultur und die Zugehörigkeit Russlands zu Europa. Das einheitliche und sichere Europa müsse zum "Vorboten" für eine sichere Welt werden. Der Staatschef bedankte sich dafür, dass er als erster russischer Präsident im Bundestag sprechen durfte. Er wechselte nach kurzer Vorrede auf Russisch in fließendes Deutsch über. Russland sei ein freundliches Land und wolle Frieden sichern. Niemand könne Russland in die Vergangenheit zurücktreiben.
Ob sich da wer gedacht hat, sehen wir mal, ist eine Herausforderung, da geht noch was?


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Unruhen in der Ukraine - reloaded

16.11.2014 um 13:26
Neue Sanktionen werden nichts bringen, der Wille von Putin an Ukraine festzuhalten ist zu groß auch habe ich kein Plan wie Putin sich ein gemeinsames Europa vorstellt.
Ein Gemeinsames Europa wo jedes Land die Grenzen und Souveränität des anderen Akzeptiert sollte doch die Grundvoraussetzung sein.

Russlands Verhalten ergibt kein Sinn.


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Unruhen in der Ukraine - reloaded

16.11.2014 um 13:27
@Jedimindtricks
Zitat von JedimindtricksJedimindtricks schrieb:ist es richtig ,das er hier sagt mariupol und slawansk wird mit hilfe der russischen föderation recht schnell zum land dazu gehören ?
Nein, nicht richtig.
Er sagt:
Donbass has always been a strong region. Here live a decent, proud people, who are able to solve their problems, and with the help of the Russian Federation, these problems will be solved very quickly. Thank you again," said Zakharchenko.

Sunday arrived in Donetsk seventh humanitarian convoy of the Russian Federation.
Ich denke er meint wirtschaftliche Unterstützung. Und die ist der DNR definitiv sicher.


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Unruhen in der Ukraine - reloaded

16.11.2014 um 13:27
Scheint als würde Ahmetov versuchen Einfluss zu nehmen...seine Rolle ist eh sehr undurchsichtig.


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Unruhen in der Ukraine - reloaded

16.11.2014 um 13:31
Man sollte auch sehen, dass die Jungs da im Osten der Ukraine ganz andere Ziele als Putin verfolgen, Putin will wohl kaum den Osten so wie die Krim an Russland kleben, ich glaube er will dem Westen nur mal den großen russischen Hammer zeigen. Ist was Persönliches.

Macht es aber auch sehr gefährlich, wenn die begreifen, dass sie nur Spielball und nicht Player sind, kann das explodieren.


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Unruhen in der Ukraine - reloaded

16.11.2014 um 13:31
@sarasvati23
Mit den Hilfskonvois lassen sich die wirtschaftlichen Probleme im Donbas aber nicht lösen, da bedarf es wesentlich mehr zu...ob Russland dafür den Willen und die Möglichkeiten hat?
Oder geht er schon vom Zusammenschluss aus?


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Unruhen in der Ukraine - reloaded

16.11.2014 um 13:33
@sarasvati23
@Jedimindtricks
es geht wohl um die wirtschaftliche und Finanzblockade die von Kiew gegen den Donbass durchgeführt wird. Im Endeffekt ist das eine de-facto Anerkennung und Beschleunigung des Aufbaus eines eigenen Staates. Wenn Kiew glaubt, dass Russland den Regionen keine Spezis schickt die denen dabei helfen die Finanzstrukturen zu beleben und die Wirtschaftlichen Beziehungen zu beleben, ist das mehr als Naiv.


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Unruhen in der Ukraine - reloaded

16.11.2014 um 13:34
@Chavez
naja , bei der machtübergabe zu sachartchenko bezeichnete er sich selbst als stellvertretenden premierminister .
er war ja auch immer dabei wenns was wichtiges gab ,still und leise im hintergrund

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@Chavez
@sarasvati23
er erwähnt also nicht das mariupol und slawansk zum land dazugehört was man sich mit hilfe von russland holen wird ?!

hmn , bräuchte mal ne gescheite übersetzung , irgendwie hakt google translate bei mir bei dem text


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Unruhen in der Ukraine - reloaded

16.11.2014 um 13:36
@canales

Russland kann sich keinen Zusammenschluss leisten, da ist viel zu viel zerstört, da muss viel zu viel Geld ins Land gepumpt werden um es aufzurichten. Alleine finanziell ist das für Russland nicht möglich.

Wir alle werden vermutlich das "Vergnügen" der Liveübertragungen vom Flughafen Donezk teuer bezahlen dürfen, da hätte man vier coole Kinofilme mit tollen Effekten von drehen können, von dem was da an Kapital in Rauch aufgegangen ist. Und die Filme spielen auch wieder was ein, ...

Russland will zurzeit meiner Meinung nur eines nicht, Nachgeben. Alles andere ist recht egal, auch noch die Kosten für diese Haltung.


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Unruhen in der Ukraine - reloaded

16.11.2014 um 13:41
@Jedimindtricks
Ich denke mir er wird die beraten und es wird mich nicht wundern, wenn er die Beziehungen der Firmen von Donbass mit den russischen Wiederbeleben wird. Was ich so gelesen und auch bei einigen Sendungen gehört hab, ist wohl eine Kontaktgruppe nach Russland gekommen um neue Verträge zu vereinbaren und den Donbass wieder mit Arbeit zu versorgen.


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Unruhen in der Ukraine - reloaded

16.11.2014 um 13:43
Hier mal aus dem oben zitierten Link...
Revolution implies revolutionary methods of rotation. In Donetsk arrested government Ministers DND: fuel and energy Minister Alexei Granovsky and head of the center for the restoration of the Donbass Alexander Kaluski. Granovsky was at one time in conflict with Denis Putilin; the two revolutionaries didn’t agree on the process of nationalization. Whether “leaving” Granovsky with this conflict is unknown. Anyway, just two days ago he revealed the start of works on mine “Kolodnaya Balka”. Most likely, we are talking about the fact that the new government puts loyal people. In order not to worry too much about the employment of moles, simply wipe the board clean. For obvious reasons, the first under the knife are people sitting on the most important threads of the Donbass: coal and construction. Whether it is a decisive step for the construction of the state, or the new management decided that they need to concentrate in their hands all more or less income, only time will tell. Meanwhile, in the young republics, the economy increasingly takes on a character that evokes rather sad thoughts. The population has no employment save farming, or perhaps hunting and gathering, or for that matter to move to the caves, for all the punitive machine in Kiev cares. Today Poroshenko started to fulfil his threat and ordered to block all cards and accounts of the population beyond Kiev’s control areas. The new government had no immediate reaction to what is happening. Maybe this is a one-off, or maybe it is necessary to continue the rotation of personnel. There are still places they need to take under their personal control.

In the comments someone asks Murid, “Wasn’t it Granovsky who wanted to nationalize property of Akhmetov?” Murid replies, “Yes, there was a conflict with Putilin. Putilin sharply objected to this blatant illegal approach to distinguished people.” A young lady comments, “From behind Zakharchenko, always sticking out ears of Akhmetov and muzzle of fur-bearing animal.” – RB/ZITAT]



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Unruhen in der Ukraine - reloaded

16.11.2014 um 13:45
@Jedimindtricks
http://translate.yandex.com/translate
Russisch-> englisch, kann ich empfehlen


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Unruhen in der Ukraine - reloaded

16.11.2014 um 13:49
yandex übersetzt russisch -> englisch deutlich besser als google.
russisch -> deutsch auch bei yandex schlecht.


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Unruhen in der Ukraine - reloaded

16.11.2014 um 13:55
@Babushka
@sarasvati23
yor ,ist wirklich nicht schlecht ;)


aber hier stehts ja ...
The line of demarcation must be on the boundary of the Donetsk region, said the self-proclaimed head of the Donetsk national Republic Alexander Zakharchenko. He noted that in the future part of DND will be Slavyansk, and Mariupol.

Chapter DND also stated that in the future part of DND will be Slavyansk, and Mariupol. "Slavyansk and Mariupol - our cities, we will return them. I admit DND only in the territorial boundaries of the Donetsk region," said Zakharchenko.

He also thanked Russia for the next humanitarian convoy.

Donbass has always been a strong region. Here live a decent, proud people, who are able to solve their problems, and with the help of the Russian Federation, these problems will be solved very quickly. Thank you again," said Zakharchenko.
die these der noch nicht fertigen grenzen ist halt auch ein problem was ich mal dazurechnen würd ,... das es zu lösen gilt


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Unruhen in der Ukraine - reloaded

16.11.2014 um 14:01
@Jedimindtricks
Was steht da? Nicht das was du behauptest hast.


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Unruhen in der Ukraine - reloaded

16.11.2014 um 14:03
@sarasvati23

hab ja nix behauptet , nur ne frage gestellt ....

die verhandlungsposition von sachartchenko dürfte aber ganz klar rübergekommen sein glaub ich falls man über neue meetings nachdenkt in minsk .


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Unruhen in der Ukraine - reloaded

16.11.2014 um 14:07
Ich möchte hier allen noch einmal die Rede Putins von 2001 ans Herz legen, sie sagt so viel aus:

Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundeskanzler! Meine sehr geehrten Damen und Herren!

Ich bin aufrichtig dankbar für die Gelegenheit, hier im Bundestag zu Ihnen zu sprechen. Es ist das erste Mal in der Geschichte der deutsch-russischen Beziehungen, dass ein russisches Staatsoberhaupt in diesem Hohen Hause auftritt.

Diese Ehre, die mir heute zuteil geworden ist, bestätigt das Interesse Russlands und Deutschlands am gegenseitigen Dialog. Ich bin gerührt, dass ich über die deutsch-russischen Beziehungen sprechen kann, über die Entwicklung meines Landes sowie des vereinigten Europa und über die Probleme der internationalen Sicherheit - gerade hier in Berlin, in einer Stadt mit einem so komplizierten Schicksal.

Diese Stadt ist in der jüngsten Geschichte der Menschheit mehrmals zum Zentrum der Konfrontation beinahe mit der ganzen Welt geworden. Selbst in der schlimmsten Zeit - noch nicht einmal in den schweren Jahren der Hitler-Tyrannei - ist es aber nicht gelungen, in dieser Stadt den Geist der Freiheit und des Humanismus, für den Lessing und Wilhelm von Humboldt den Grundstein gelegt haben, auszulöschen.

In unserem Lande wird das Andenken an die antifaschistischen Helden sehr gepflegt. Russland hegte gegenüber Deutschland immer besondere Gefühle. Wir haben Ihr Land immer als ein bedeutendes Zentrum der europäischen und der Weltkultur behandelt, für deren Entwicklung auch Russland viel geleistet hat. Kultur hat nie Grenzen gekannt. Kultur war immer unser gemeinsames Gut und hat die Völker verbunden.

Heute erlaube ich mir die Kühnheit, einen großen Teil meiner Ansprache in der Sprache von Goethe, Schiller und Kant, in der deutschen Sprache, zu halten.

(Ende der Simultanübersetzung) (Beifall)

Sehr geehrte Damen und Herren, soeben sprach ich von der Einheit der europäischen Kultur. Dennoch konnte auch diese Einheit den Ausbruch zweier schrecklicher Kriege auf diesem Kontinent im letzten Jahrhundert nicht verhindern. Sie verhinderte ebenfalls nicht die Errichtung der Berliner Mauer, die zum unheilvollen Symbol der tiefen Spaltung Europas wurde.

Die Berliner Mauer existiert nicht mehr; sie ist vernichtet. Es wäre angebracht, sich heute daran zu erinnern, wie es dazu gekommen ist. Ich bin mir sicher, dass großartige Veränderungen in Europa, in der ehemaligen Sowjetunion und in der Welt ohne bestimmte Voraussetzungen nicht möglich gewesen wären. Ich denke dabei an die Ereignisse, die in Russland vor zehn Jahren stattgefunden haben.

Diese Ereignisse sind wichtig, um zu begreifen, was bei uns vor sich gegangen ist und was man von Russland in der Zukunft erwarten kann. Die Antwort ist eigentlich einfach:

Unter der Wirkung der Entwicklungsgesetze der Informationsgesellschaft konnte die totalitäre stalinistische Ideologie den Ideen der Demokratie und der Freiheit nicht mehr gerecht werden. Der Geist dieser Ideen ergriff die überwiegende Mehrheit der russischen Bürger. Gerade die politische Entscheidung des russischen Volkes ermöglichte es der ehemaligen Führung der UdSSR, diejenigen Beschlüsse zu fassen, die letzten Endes zum Abriss der Berliner Mauer geführt haben. Gerade diese Entscheidung erweiterte mehrfach die Grenzen des europäischen Humanismus, sodass wir behaupten können, dass niemand Russland jemals wieder in die Vergangenheit zurückführen kann.


(Beifall)

Was die europäische Integration betrifft, so unterstützen wir nicht einfach nur diese Prozesse, sondern sehen sie mit Hoffnung. Wir tun das als ein Volk, das gute Lehren aus dem Kalten Krieg und aus der verderblichen Okkupationsideologie gezogen hat. Aber hier - so vermute ich - wäre es angebracht, hinzuzufügen: Auch Europa hat keinen Gewinn aus dieser Spaltung gezogen. Ich bin der festen Meinung: In der heutigen sich schnell ändernden Welt, in der wahrhaft dramatische Wandlungen in Bezug auf die Demographie und ein ungewöhnlich großes Wirtschaftswachstum in einigen Weltregionen zu beobachten sind, ist auch Europa unmittelbar an der Weiterentwicklung des Verhältnisses zu Russland interessiert.

(Beifall)

Niemand bezweifelt den großen Wert der Beziehungen Europas zu den Vereinigten Staaten. Aber ich bin der Meinung, dass Europa seinen Ruf als mächtiger und selbstständiger Mittelpunkt der Weltpolitik langfristig nur festigen wird, wenn es seine eigenen Möglichkeiten mit den russischen menschlichen, territorialen und Naturressourcen sowie mit den Wirtschafts-, Kultur- und Verteidigungspotenzialen Russlands vereinigen wird.

(Beifall)

Die ersten Schritte in diese Richtung haben wir schon gemeinsam gemacht. Jetzt ist es an der Zeit, daran zu denken, was zu tun ist, damit das einheitliche und sichere Europa zum Vorboten einer einheitlichen und sicheren Welt wird.

Sehr geehrte Damen und Herren, im Sicherheitsbereich haben wir in den letzten Jahren viel erreicht. Das Sicherheitssystem, welches wir in den vergangenen Jahrzehnten geschaffen haben, wurde verbessert. Eine der Errungenschaften des vergangenen Jahrzehnts war die beispiellos niedrige Konzentration von Streitkräften und Waffen in Mitteleuropa und in der baltischen Region. Russland ist ein freundlich gesinntes europäisches Land. Für unser Land, das ein Jahrhundert der Kriegskatastrophen durchgemacht hat, ist der stabile Frieden auf dem Kontinent das Hauptziel. Wie bekannt, haben wir den Vertrag über das allgemeine Verbot von Atomtests, den Vertrag über die Nichtverbreitung von Kernwaffen, die Konvention über das Verbot von biologischen Waffen sowie das START-II-Abkommen ratifiziert. Leider folgten nicht alle NATO-Länder unserem Beispiel.

Da wir angefangen haben, von der Sicherheit zu sprechen, müssen wir uns zuerst klar machen, vor wem und wie wir uns schützen müssen. In diesem Zusammenhang kann ich die Katastrophe, die am 11. September in den Vereinigten Staaten geschehen ist, nicht unerwähnt lassen. Menschen in der ganzen Welt fragen sich, wie es dazu kommen konnte und wer daran schuld ist. Ich möchte diese Fragen beantworten. Ich finde, dass wir alle daran schuld sind, vor allem wir, die Politiker, denen einfache Bürger in unseren Staaten ihre Sicherheit anvertraut haben. Die Katastrophe geschah vor allem darum, weil wir es immer noch nicht geschafft haben, die Veränderungen zu erkennen, die in der Welt in den letzten zehn Jahren stattgefunden haben. Wir leben weiterhin im alten Wertesystem. Wir sprechen von einer Partnerschaft. In Wirklichkeit haben wir aber immer noch nicht gelernt, einander zu vertrauen. Trotz der vielen süßen Reden leisten wir weiterhin heimlich Widerstand. Mal verlangen wir Loyalität zur NATO, mal streiten wir uns über die Zweckmäßigkeit ihrer Ausbreitung. Wir können uns immer noch nicht über die Probleme im Zusammenhang mit dem Raketenabwehrsystem einigen usw.

Tatsächlich lebte die Welt im Laufe vieler Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts unter den Bedingungen der Konfrontation zweier Systeme, welche die ganze Menschheit mehrmals fast vernichtet hätte. Das war so furchterregend und wir haben uns so daran gewöhnt, in diesem Count-Down-System zu leben, dass wir die heutigen Veränderungen in der Welt immer noch nicht verstehen können, als ob wir nicht bemerken würden, dass die Welt nicht mehr in zwei feindliche Lager geteilt ist. Die Welt ist sehr viel komplizierter geworden.

(Beifall)

Wir wollen oder können nicht erkennen, dass die Sicherheitsstruktur, die wir in den vorigen Jahrzehnten geschaffen haben und welche die alten Bedrohungen effektiv neutralisierte, heute nicht mehr in der Lage ist, den neuen Bedrohungen zu widerstehen. Oft streiten wir uns weiterhin über Fragen, die unserer Meinung nach noch wichtig sind. Wahrscheinlich sind sie noch wichtig. Aber währenddessen erkennen wir die neuen realen Bedrohungen nicht und übersehen die Möglichkeit von Anschlägen - und von was für brutalen Anschlägen!

Infolge von Explosionen bewohnter Häuser in Moskau und in anderen großen Städten Russlands kamen Hunderte friedlicher Menschen ums Leben. Religiöse Fanatiker begannen einen unverschämten und großräumigen bewaffneten Angriff auf die benachbarte Republik Dagestan, nachdem sie die Macht in Tschetschenien ergriffen und einfache Bürger zu Geiseln gemacht hatten. Internationale Terroristen haben offen - ganz offen - ihre Absichten über die Schaffung eines neuen fundamentalistischen Staates zwischen dem Schwarzen und Kaspischen Meer angekündigt, des so genannten Halifat oder der Vereinigten Staaten des Islam.

Ich will gleich hervorheben: Ich finde es unzulässig, über einen Zivilisationskrieg zu sprechen. Fehlerhaft wäre es, ein Gleichheitszeichen zwischen Moslems im Generellen und religiösen Fanatikern zu setzen. Bei uns zum Beispiel sagte man im Jahre 1999: Die Niederlage der Aggressoren beruht auf der mutigen und harten Antwort der Bewohner Dagestans - und die sind zu 100 Prozent Moslems.

Kurz vor meiner Abfahrt nach Berlin habe ich mich mit den geistlichen Führern der Moslems in Russland getroffen. Sie haben die Initiative ergriffen und eine internationale Konferenz in Moskau unter der Losung durchgeführt: Islam gegen Terror. Ich finde, wir sollten diese Initiative unterstützen.

(Beifall)

Heutzutage verschärfen sich nicht nur die Probleme, die wir schon kennen, sondern es entstehen auch neue Gefahren. In der Tat baut Russland zusammen mit einigen GUS-Ländern eine reale Barriere gegen Drogenschmuggel, organisiertes Verbrechen und Fundamentalismus aus Afghanistan wie auch aus Zentralasien und dem Kaukasus in Richtung Europa auf. Terrorismus, nationaler Hass, Separatismus und religiöser Extremismus haben überall dieselben Wurzeln und bringen dieselben giftigen Früchte hervor. Darum sollten auch die Kampfmittel gegen diese Probleme universal sein. Aber zuerst sollten wir uns in einigen grundlegenden Fragen einigen. Wir sollten uns nicht scheuen, die Probleme beim Namen zu nennen. Sehr wichtig ist es, zu begreifen, dass Untaten politischen Zielen nicht dienen können, wie gut diese Ziele auch sein mögen.

(Beifall)

Natürlich soll das Böse bestraft werden; ich bin damit einverstanden. Doch wir müssen verstehen, dass Gegenschläge den vollständigen, zielstrebigen und gut koordinierten Kampf gegen den Terrorismus nicht ersetzen können. In diesem Sinne bin ich voll und ganz mit dem amerikanischen Präsidenten einverstanden.

(Beifall)

Ich bin der Meinung, dass die Bereitschaft unserer Partner, gemeinsam Kräfte zu bündeln, um diese realen Gefahren, die nicht erdacht sind, zu bekämpfen, zeigt, wie ernst und zuverlässig unsere Partner sind. Diese Gefahren können von fernen Grenzen unseres Kontinents in die Mitte des Herzens von Europa stechen. Ich habe schon mehrmals darüber gesprochen. Aber nach den Ereignissen in den USA brauche ich es nicht mehr zu beweisen.

Was fehlt heute, um zu einer effektiven Zusammenarbeit zu gelangen? Trotz allem Positiven, das in den vergangenen Jahrzehnten erreicht wurde, haben wir es bisher nicht geschafft, einen effektiven Mechanismus der Zusammenarbeit auszuarbeiten. Die bisher ausgebauten Koordinationsorgane geben Russland keine realen Möglichkeiten, bei der Vorbereitung der Beschlussfassung mitzuwirken. Heutzutage werden Entscheidungen manchmal überhaupt ohne uns getroffen. Wir werden dann nachdrücklich gebeten, sie zu bestätigen. Dann spricht man wieder von der Loyalität gegenüber der NATO. Es wird sogar gesagt, ohne Russland sei es unmöglich, diese Entscheidungen zu verwirklichen. - Wir sollten uns fragen, ob das normal ist, ob das eine echte Partnerschaft ist.

Die Verwirklichung demokratischer Prinzipien in den internationalen Beziehungen, die Fähigkeit, richtige Beschlüsse zu fassen, und die Bereitschaft zu einem Kompromiss - das ist eine schwierige Sache. Es waren aber ausgerechnet Europäer, die als Erste verstanden haben, wie wichtig es ist, nach einheitlichen Beschlüssen zu suchen und nationalen Egoismus zu überwinden. Wir sind einverstanden; dies sind gute Ideen. Die Qualität der Beschlussfassungen, deren Effizienz und letzten Endes die europäische und die internationale Sicherheit hängen im Großen und Ganzen davon ab, inwiefern wir diese klaren Grundsätze heute in praktische Politik umsetzen können.

Noch vor kurzem schien es so, als würde auf dem Kontinent bald ein richtiges gemeinsames Haus entstehen, in welchem Europäer nicht in östliche und westliche, in nördliche und südliche geteilt werden. Solche Trennungslinien bleiben aber erhalten, und zwar deswegen, weil wir uns bis jetzt noch nicht endgültig von vielen Stereotypen und ideologischen Klischees des Kalten Krieges befreit haben.
Heute müssen wir mit Bestimmtheit und endgültig erklären: Der Kalte Krieg ist vorbei.

(Beifall)

Die Welt befindet sich in einer neuen Etappe ihrer Entwicklung. Wir verstehen: Ohne eine moderne, dauerhafte und standfeste internationale Sicherheitsarchitektur schaffen wir auf diesem Kontinent nie ein Vertrauensklima und ohne dieses Vertrauensklima ist kein einheitliches Großeuropa möglich. Heute sind wir verpflichtet, zu sagen, dass wir uns von unseren Stereotypen und Ambitionen trennen sollten, um die Sicherheit der Bevölkerung Europas und die der ganzen Welt zusammen zu gewährleisten.

Liebe Freunde, Gott sei Dank wird Russland in Europa heutzutage nicht nur im Zusammenhang mit Oligarchen, Korruption und Mafia erwähnt. Aber nach wie vor herrscht ein großer Mangel an objektiver Information über Russland. Ich kann mit Zuversicht sagen: Das Hauptziel der Innenpolitik Russlands ist vor allem die Gewährleistung der demokratischen Rechte und der Freiheit, die Verbesserung des Lebensstandards und der Sicherheit des Volkes.

Aber, verehrte Kolleginnen und Kollegen, lassen Sie mich einen Rückblick auf die jüngsten Ereignisse werfen: Russland ist den schmerzhaften Weg der Reformen gegangen. Zu den Maßstäben und Aufgaben, die wir zu lösen hatten, gibt es in der Geschichte keine Analogien. Natürlich wurden viele Fehler gemacht. Nicht alle Probleme sind gelöst. Aber zurzeit ist Russland ein äußerst dynamischer Teil des europäischen Kontinents. Dabei ist das Wort "dynamisch" nicht nur im politischen, sondern auch im wirtschaftlichen Sinne gemeint, was besonders hoffnungsvoll zu sein scheint.

Die politische Stabilität in Russland wird dank mehrerer Wirtschaftsfaktoren sichergestellt, nicht zuletzt auch dank eines der liberalsten Steuersysteme in der Welt. Mit einer Einkommensteuer von 13 Prozent und einer Gewinnsteuer von 24 Prozent ist das wirklich so!

(Heiterkeit und Beifall)

Das Wirtschaftswachstum betrug im vorigen Jahr 8,3 Prozent. Für dieses Jahr ging man von nur 4 Prozent aus. Herauskommen wird höchstwahrscheinlich ein Wachstum von ungefähr 6 Prozent; sagen wir 5,5 bzw. 5,7 Prozent, mal sehen.

Gleichzeitig bin ich davon überzeugt: Nur eine umfangreiche und gleichberechtigte gesamteuropäische Zusammenarbeit kann einen qualitativen Fortschritt bei der Lösung solcher Probleme wie Arbeitslosigkeit, Umweltverschmutzung und vieler anderer bewirken. Wir sind auf eine enge Handels- und Wirtschaftszusammenarbeit eingestellt. Wir haben die Absicht, in unmittelbarer Zukunft zum Mitglied der Welthandelsorganisation zu werden. Wir rechnen damit, dass uns die internationalen und die europäischen Organisationen dabei unterstützen.

(Beifall)

Ich möchte Ihre Aufmerksamkeit auf solche Dinge lenken, die Sie als Abgeordnete dieses Parlamentes sicher besser einschätzen können und die nicht in den Bereich der Propaganda gehören. Im Grunde genommen hat sich in unserem Staat ein Prioritäten- und Wertewandel vollzogen. Im Haushalt 2002 nehmen die Sozialausgaben den ersten Platz ein. Ich möchte besonders betonen, dass zum ersten Mal in der Geschichte Russlands die Ausbildungsausgaben die Verteidigungsausgaben übertreffen.

(Beifall)

Verehrte Kolleginnen und Kollegen, erlauben Sie mir, ein paar Worte zu den deutsch-russischen Beziehungen zu sagen - ich möchte das gesondert betrachten -: Die russisch-deutschen Beziehungen sind ebenso alt wie unsere Länder. Die ersten Germanen erschienen Ende des ersten Jahrhunderts in Russland. Am Ende des 19. Jahrhunderts lag die Zahl der Deutschen in Russland an neunter Stelle. Aber nicht nur die Zahl ist wichtig, sondern natürlich auch die Rolle, die diese Menschen in der Landesentwicklung und im deutsch-russischen Verhältnis gespielt haben: Das waren Bauern, Kaufleute, die Intelligenz, das Militär und die Politiker. Zwischen Russland und Amerika liegen Ozeane. Zwischen Russland und Deutschland liegt die große Geschichte.

Das schrieb der deutsche Historiker Michael Stürmer. - Ich möchte dazu feststellen, dass die Geschichte genauso wie die Ozeane nicht nur trennt, sondern auch verbindet.

(Beifall)

Es ist wichtig, diese Geschichte richtig zu deuten. Wie ein guter westlicher Nachbar verkörperte Deutschland für Russen oft Europa, die europäische Kultur, das technische Denkvermögen und kaufmännisches Geschick. Nicht zufällig wurden früher alle Europäer in Russland Deutsche genannt, die europäische Siedlung in Moskau zum Beispiel "deutscher Vorort".

Natürlich war der kulturelle Einfluss beider Völker gegenseitig. Viele Generationen von Deutschen und Russen studierten und genießen auch heute Werke von Goethe, Dostojewskij und Leo Tolstoj. Unsere beiden Völker verstehen die Mentalität des jeweils anderen Volkes sehr gut. Ein gutes Beispiel dafür sind fabelhafte russische Übersetzungen deutscher Autoren. Diese sind sehr nahe an den Texten, erhalten den Rhythmus, die Stimmung und die Schönheit der Originale. Boris Pasternaks Übersetzung des "Faust" ist in diesem Zusammenhang zu erwähnen.

Meine Damen und Herren, in unserer gemeinsamen Geschichte hatten wir verschiedene Seiten, manchmal auch schmerzhafte, besonders im 20. Jahrhundert. Aber früher waren wir sehr oft Verbündete. Die Beziehungen zwischen unseren beiden Völkern wurden immer durch enge Abstimmung und durch die Dynastien unterstützt. Überhaupt spielten Frauen in unserer Geschichte eine besondere Rolle.

(Heiterkeit und Beifall)

Erinnern Sie sich zum Beispiel an die Tochter Ludwigs IV., des Fürsten von Hessen-Darmstadt: Sie ist in Russland als Fürstin Elisabeth bekannt. Sie hatte ein wirklich tragisches Schicksal. Nach dem Mord an ihren Mann gründete sie ein Nonnenkloster. Während des Ersten Weltkrieges pflegte sie russische und deutsche Verletzte. Im Jahre 1918 wurde sie von Bolschewisten hingerichtet. Ihr galt eine allgemeine Verehrung. Vor kurzem wurde ihr Wirken anerkannt und sie wurde heilig gesprochen. Ein Denkmal für sie steht heute im Zentrum Moskaus.

Vergessen wir auch nicht die Prinzessin von Anhalt-Zerbst. Sie hieß Sophie Auguste Friederike. Sie leistete einen einzigartigen Beitrag zur russischen Geschichte. Einfache russische Menschen nannten sie Mutter. Aber in die Weltgeschichte ging sie als russische Zarin Katharina die Große ein.

Heutzutage ist Deutschland der wichtigste Wirtschaftspartner Russlands, unser bedeutsamster Gläubiger, einer der Hauptinvestoren und maßgeblicher außenpolitischer Gesprächspartner. Um ein Beispiel zu nennen: Im vorigen Jahr erreichte der Warenumsatz zwischen unseren Staaten die Rekordhöhe von 41,5 Milliarden DM. Das ist vergleichbar mit dem Gesamtwarenumsatz zwischen den beiden ehemaligen deutschen Staaten und der Sowjetunion. Ich glaube nicht, dass man sich damit zufrieden geben kann und hier Halt machen darf. Es bleibt noch genug Spielraum für die deutsch-russische Zusammenarbeit.

(Beifall)

Ich bin überzeugt: Wir schlagen heute eine neue Seite in der Geschichte unserer bilateralen Beziehungen auf und wir leisten damit unseren gemeinsamen Beitrag zum Aufbau des europäischen Hauses.

(Beifall)

Zum Schluss will ich die Aussagen, mit denen Deutschland und seine Hauptstadt vor einiger Zeit charakterisiert wurden, auf Russland beziehen: Wir sind natürlich am Anfang des Aufbaus einer demokratischen Gesellschaft und einer Marktwirtschaft. Auf diesem Wege haben wir viele Hürden und Hindernisse zu überwinden. Aber abgesehen von den objektiven Problemen und trotz mancher - ganz aufrichtig und ehrlich gesagt - Ungeschicktheit schlägt unter allem das starke und lebendige Herz Russlands, welches für eine vollwertige Zusammenarbeit und Partnerschaft geöffnet ist.
Ich bedanke mich.

(Anhaltender Beifall - Die Abgeordneten erheben sich)

http://www.bundestag.de/kulturundgeschichte/geschichte/gastredner/putin/putin_wort/244966 (Archiv-Version vom 18.12.2014)

Habe noch einmal die für mich wichtigen Teile extra hervorgehoben, da die Rede in deutsch und auf Video vorhanden ist, kann man schon Aussagen darüber treffen, wie ehrlich und authentisch Putin hier gesprochen hat. Ich werte das als ehrlich, als ein ganz offenes auf Europa zugehen, ein Zeichen, die Erklärung, dabei sein zu wollen, Teil von Europa zu sein.

Wenn man wirklich Schuldige suchen will und muss, dann findet man einige wohl da, wo auf diese Rede reagiert wurde. Ich gehe davon aus, dass diese Aussagen den nationalen Kräften in der USA richtig Sorge bereitet haben, nicht nur den Verlust eines Feindbildes, da wuchs ein neuer Partner für Europa, und wenn es kein klares Feinbild gibt, kann man sich schwer nur noch als der Gute anbiedern. Die USA haben uns auch lange von oben herab behandelt, stieß ganz sicher einigen richtig auf, Russland bot sich da auf Augenhöhe an, ...


So nun aber genug mit dem Beleuchten der anderen Seite, wollte es nur noch einmal ganz deutlich auf den Punkt gebracht haben, mit dem was Putin zurzeit treibt bin ich natürlich weiterhin nicht einverstanden und das verurteile ich aufs schärfste.


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Unruhen in der Ukraine - reloaded

16.11.2014 um 14:14
@nocheinPoet
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Die Zusicherungen Kiews müssen gehalten werden
Dir ist bekannt, dass gerade Neonazis in den Polizeiapparat eingebunden wurden. Der Vizekommandeur des rechten Sektors ist Polizeichef in Kiew. Jazenjuk (stärkste Partei bei der Paralmentswahl) ist dabei einen Militärrat zu gründen, in dem auch Andrij Parubij eingebunden wird, der übrigens auf der Liste der Volksfront (Jazenjuks Partei), an 4. Stelle gelistet wurde. Die Rechten Batallionsführer haben mit einem Marsch auf Moskau gedroht sogar.

Also wer garantiert, dass Kiew sich an Zusicherungen hält?
Und Poroschenko hat gerade die staatlichen Leistungen, die es wohl noch teils gegeben hat in den Gebieten der LNR und DNR unterbrochen. Das betrifft auch Schulen und Krankenhäuser. Wie siehts damit aus? Wie lässt sich das bewerten?


Was Putin betrifft, haben wir unterschiedliche Meinungen, ich glaube nicht, dass der russische Präsident dem Westen zeigen will wo der Hammer hängt. "Uga Aga" vernehme ich nur aus Brüssel, Washington und Berlin


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