Antisemitische Aufmärsche und aufkeimender Antisemitismus in Europa

Eine Boko-Haram- (gegen die westliche Bildung)-Politik hilft jedenfalls nicht bei der Integration oder gegen die Dummheit des Judenhasses:
„40 Prozent der Migranten bewerten NS-Staat positiv oder neutral“
http://www.welt.de/politik/deutschland/article131305611/Das-gebildete-Deutschland-schafft-sich-ab.html
Aber Hauptsache ist ja, daß man sich „in den Sozialsystemen wohlfühlt.“
Und manche meinen gar, daß es sich bei den MINT-Fächern sowieso nur um abzulehnende männliche Wissenschaften handelt ...

@kofi
Klar - aber man muß stets dabei aufpassen, daß Haßprediger und deren Anhänger keinen Druck auf ihn ausüben können; am besten nicht einmal theoretisch ...
(siehe Ingenieurstudenten mit Flugschein ...)

@drehrumbum

Einverstanden.

Das wichtigste ist aber: (Junge) Menschen (unabhängig von ihrer Herkunft, Religion etc.) brauchen eine realistische Chance, manchmal auch zwei, gelegentlich auch drei.

Wo man (denke ich) schwerpunktmäßig ansetzen muss (zumindest bei Kindern und Jugendlichen) ist bei den Eltern. Kinder und Jugendliche reflektieren ja sehr stark ihre unmittelbaren Bezugspersonen, ihre Vorbilder oder ihr Umfeld.

@25h.nox

25h.nox schrieb:wenn die muslime ihre religiösität runterschrauben. ali vom grill der nach feierabend seinen kunden mit ner flasche bier zuprostet kann sich leicht integrieren-

Ja, das berührt ja auch das Thema Laizismus? Der deutschen linken kann man so pauschal nicht Islamfreundlichkeit vorwerfen, hab ich den Eindruck.

@drehrumbum unter deutschen linken gibt es ja auch eine laizistische Bewegung. Vor allem unter den sehr linken. Die Stadt Hamburg macht zwar öffentlich politisch einen Terz um die Integration von Muslimen, aber intern wird das nicht unbedingt immer gern gesehen. Ich hab einen Juso aus Hamburg gesprochen (anscheinend Laizist oder so), und der meinte er findet solche religionsbezogene Politik wie von Scholz falsch. Ich persönlich hab mich nie damit so wirklich beschäftigt, aber selbst im von dir vorgetragenen "multikultilager" gibt es solche Gruppen:

http://de-de.facebook.com/SozdemLaizistinnenLaizisten

Ich weiß, könnte bei Ihnen eine Weltbild zusammenbrechen, Sozialdemokraten/linke beschäftigen sich mit "politischem Islam", unfassbar. Oder überhaupt kritisch mit dem Islam, geht ja mal gar nicht.

Öffentlichkeit und Alltag/privat/intern gehen halt wie immer weit auseinander.

@drehrumbum
Anderes Beispiel: Ich hab ehrlich gesagt noch nie ein Buch oder so von Henryk Broder gelesen. Aber unter jungen Jusos ist Broder irgendwie anscheinend anerkannt und beliebt oder so.

Ich weiß eigentlich nur, dass der Mann Islamkritik betreibt, und befreundete Jusos meinen, sogar ganz gute, wenn man das so will.

Ich glaub ein wesentlicher Unterschied zur PI Islamkritik besteht wohl darin, dass man Menschen trotzdem immer und immer eine Chance geben will. Was PI zum Beispiel ausschließt, weil der Muslim an sich die PI Schreiber und so stört.

Antisemitismus ist im Islam ein Problem, wo die PI und so sagen, ein importiertes und es liegt zentral am muslimischen Menschen. Während man so in der linken Ecke vielleicht annimmt, durch Bildung, Aufklärung etc. kann man selbst Antisemitismus im Islam überwinden.

Also so verstehe ich jetzt mal die deutsche Diskussion.

Während es politisch dann doch eher weniger um sonst irgendwas geht, sondern um politisch-strategische Angelegenheiten. In Hamburg will Scholz die absolute Mehrheit verteidigen, hat kaum oder keinen migrantischen Menschen im Senat, tut aber so, als setzt er sich wenigstens für das gut organisierte und recht zahlreich durch meist Türken vertretene muslimische Wähler-und Parteienmitgliederklientel ein.

Was nach "Islamfreundlichkeit" aussieht, aber doch eine Luftnummer ist, oder? Alle paar Tage ein Häppchen an die Muslime, fast willkürlich immer mehr und mehr. Das ist nette Pöstchenpolitik, aber keine "Integration" oder ehrliche "multikultipolitik"

kofi schrieb:Ich weiß, könnte bei Ihnen eine Weltbild zusammenbrechen, Sozialdemokraten/linke beschäftigen sich mit "politischem Islam", unfassbar. Oder überhaupt kritisch mit dem Islam, geht ja mal gar nicht.

Da bricht überhaupt nichts zusammen.
Ja, manche sind wenigstens noch so schlau, daß sie bemerken, daß sie es nicht allein beim Christenhaß belassen können. Selbst Richard Dawkins wird es wohl ziemlich überrascht haben, daß er mit seinem Buch „Der Gotteswahn“ und der Aufforderung, alle Gläubigen zu verunglimpfen und lächerlich zu machen, schon in der Türkei Schwierigkeiten bekommen könnte, wie andere „Humanisten“ auch:
Wikipedia: Richard Dawkins#Gegenpositionen
Na ja, im Normalfall schweigt man dazu eigentlich in der muslimischen Welt, in der Hoffnung, irgendwann im dekadenten Westen ein riesiges Vakuum füllen zu können. Im Moment jedenfalls sind die Privatausgaben der deutschen Bevölkerung für Esoterik u.ä. Dinge wohl zehnmal so hoch, wie die Ausgaben religiöser Menschen für ihre Kirche und andere wenden sich eben verstärkt und verbissen verschiedenen Ideologien zu. Und das letzte Jahrhundert war das Jahrhundert der Ideologien …

drehrumbum schrieb:Na ja, im Normalfall schweigt man dazu eigentlich in der muslimischen Welt, in der Hoffnung, irgendwann im dekadenten Westen ein riesiges Vakuum füllen zu können.

Sind folgende 5 Punkte Bestandteile dieses riesigen Vakuums?:
"1. - Bedingungslose Erwählung
(Gott hat die Menschen in eine Gruppe der Auserwählten und eine der Nicht-Auserwählten geteilt.
Für die Auserwählten hat Gott seine Erkenntnis bestimmt und die Auferstehung vorhergesehen.
Die Übrigen bleiben unwissend bezüglich Gottes und des Evangeliums.
Diese Entscheidung sei noch vor der Schaffung des Universums getroffen worden und somit erst recht vor der Geburt des einzelnen Menschen sowie vor irgendwelchen Entscheidungen, die der Mensch in seinem Leben trifft. Die Gründe, warum Gott einige erwählt hat, sind unbekannt.)
2. - Völlige Verderbtheit/Unfähigkeit
(Der Mensch kann Gottes rettende Botschaft erst verstehen, nachdem er durch den Heiligen Geist dazu befähigt wurde.)
3. - Begrenzte Versöhnung/Sühne
(Sein (Gottes) Erlösungswerk ist nur an die auserwählten Sünder, die durch ihn gerettet sind, gerichtet)
4.- Unwiderstehliche Gnade
(Gemeint ist, dass man die Gnade der Erwählung nicht ausschlagen kann.)
5. - Die Beharrlichkeit der Heiligen
(Die einmal Geretteten werden gerettet bleiben.)"

drehrumbum schrieb:Na ja, im Normalfall schweigt man dazu eigentlich in der muslimischen Welt, in der Hoffnung, irgendwann im dekadenten Westen ein riesiges Vakuum füllen zu können. Im Moment jedenfalls sind die Privatausgaben der deutschen Bevölkerung für Esoterik u.ä. Dinge wohl zehnmal so hoch, wie die Ausgaben religiöser Menschen für ihre Kirche und andere wenden sich eben verstärkt und verbissen verschiedenen Ideologien zu. Und das letzte Jahrhundert war das Jahrhundert der Ideologien …

Da ist der Irrglaube das wir uns in einer postideologischen Zeit befinden selbst schon mehr Ideologie im eigentlichen Sinne.

Der Esoterikmarkt im Westen muss eindeutig im Kontext der Konsumgesellschaft gesehen werden. Das spirituelle Sehnsucht einen Markt hat, ist somit weniger Indikator irgendeiner neuen innerkuturellen Tendenz, sondern viel mehr eine gewöhnliche Facette spätkapitalistischer Verdinglichung.

@drehrumbum

Okay.

Vielleicht noch ne Sache dazu, die mir noch einfällt. Politik ist ja ein Geschäft, in dem die Posten rar sind, und deswegen zum Teil heftig umkämpft. Also wie man es sich vorstellt. Intrigen, Lügereien, Betrügereien, so wollen sich einzelne ihre Posten sichern oder welche erhalten.

Die Frage, die dich wahrscheinlich interessiert: Wie gehen neben der Zivilbevölkerung sozusagen deutsche Politiker mit sich verändernden Bevölkerungszusammensetzungen um?

Die Antwort auf diese Frage wirst du wahrscheinlich zum Thema Stand der Einwanderungsgesellschaft auch daran erkennen, inwiefern Migraten und ihren Nachkommen Partizipation auf Herrschaftsebene ermöglicht wird. Wer "Massenzuwanderung" möchte, der sollte auch die eigenen Reihen durchmischen bzw. Zuwanderer und Kinder beteiligen.

Wenn du zum Beispiel auf Grünen Homepages/Fotos in den Vorständen selten migrantische Leute siehst, dann mangelt es also schon den "multikultibefürwortern" schlechthin noch an deutlichem Bekenntnis zur Einwanderungsgesellschaft.

Wenn also in Städten sich die Mehrheiten zu Gunsten von Muslimen verändern oder verändern sollten, dann werden die Parteioberen aller Parteien entweder die Reihen schließen und die unerwünschten Mitkonkurrenten um die Macht versuchen raus zu drängen, oder ehrlich partizipieren lassen. Aber meistens geht es um vorgefertigte politische Machtnetzwerke, mit bestimmten Personen und Kreisen. Ohne recherchiert zu haben behaupte ich einfach mal, selbst im eher als links charaktierisierten NRW hast du an entscheidenden Stellen der Macht (selbst im Ruhrgebiet) meistens "bio deutsche" Männer. 1998 hat die rot/grüne Bundesregierung unter Schröder die Einwanderungsgesellschaft ausgerufen, 2014 sind selbst bei den "linken Parteien" migrantische Funktionäre, Abgeordnete etc. selten.

Macht und Basis scheinen zwei unterschiedliche paar Stiefel zu sein. Und wenn es an die eigene Macht geht, dann wird wahrscheinlich auch die Zockerei mit besonders türkisch-muslimischen Wähler-und Parteimitgliederstimmen usw. ihr natürliches Ende finden.

@eckardt
Also ich wäre ja sogar so gnädig, Ihnen die Gretchenfrage nach Ihrem irdischen Ableben noch mal zu stellen. Wer jedoch immer nur an sich selbst geglaubt und „Nach mir die Sintflut“ gelebt hat, bei dem erübrigt sich jede Frage und er bekommt nach seinem freien Willen also auch recht. Gerechter geht´s nicht.

@kofi
Ooch, woanders klappt das schon ganz gut:
http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/europa/grossbritannien-die-islamische-republik-von-tower-hamlets-13057573.html

paranomal schrieb:sondern viel mehr eine gewöhnliche Facette spätkapitalistischer Verdinglichung.

Ja, im Islam sieht man das ähnlich - allerdings stark überzogen.

Es heißt ja „Der Mensch lebt nicht nur vom Brot allein“ - Jesus Christus (Mt 4,4) oder siehe auch im Alten Testament (5. Mose 8,3). Vorschläge für eine Art Manna gibt es viele, sogar von blanken Ideologien. Aber z.B. das von Marx u.a. dargebrachte Opium fürs Volk war etwas Widerliches und letztlich für den Müllhaufen.

Wieso fragt hier eigentlich niemand nach der Hölle? Also ich geben ja zu, daß für Judenhaß ein ewiges Runtertragen des Mülls für 72 steinalte Jungfrauen (aber mehr auch nicht!) zu verordnen ein verlockender Gedanke wäre ...

drehrumbum schrieb:Wieso fragt hier eigentlich niemand nach der Hölle?

Weil es keine gibt. Und die Jungfrauen sind bei den vielen Märtyrern schon längst ausgegangen

drehrumbum schrieb:Also ich wäre ja sogar so gnädig, Ihnen die Gretchenfrage nach Ihrem irdischen Ableben noch mal zu stellen.

?
Und die lautet: ...

@eckhart
Diese hier:
Wikipedia: Gretchenfrage
wobei es dann allerdings ganz sicher nicht das Gretchen wäre, das diese Frage stellt ...
Und die Mutter aller Suggestivfragen wäre es auch irgendwie - man bekommt umstandshalber ganz sicher die Antwort, die man hören will ...

@drehrumbum
"Nun sag, wie hast du’s mit der Religion? Du bist ein herzlich guter Mann, allein ich glaub, du hältst nicht viel davon."

Da war Gretchen in anderen Umständen und Faust auch (Frage zu seinen Lebzeiten) ...

drehrumbum schrieb: Aber z.B. das von Marx u.a. dargebrachte Opium fürs Volk war etwas Widerliches und letztlich für den Müllhaufen.

?

drehrumbum schrieb:Ja, im Islam sieht man das ähnlich.

Der politische Islam kann mit differenzierter Kulturkritik wohl eher weniger anfangen. Er fungiert eigentlich als Gegenpart im Huntingtonschen "Kampf der Kulturen" und das sowohl aus eigener, als auch aus "abendländisch-christlicher" Perpektive. Der beliebige IS-Kämpfer und ein Anders Breivik spielen da in derselben Liga.

paranomal schrieb:Der politische Islam kann mit differenzierter Kulturkritik wohl eher weniger anfangen. Er fungiert eigentlich als Gegenpart im Huntingtonschen "Kampf der Kulturen" und das sowohl aus eigener, als auch aus "abendländisch-christlicher" Perpektive. Der beliebige IS-Kämpfer und ein Anders Breivik spielen da in derselben Liga.

Ich glaube, Breivik können Sie nicht einmal mit Al Kaida-Selbstmordattentätern vergleichen – wenn überhaupt, dann mit den NSU-Massenmördern.

Was die ISIS anbelangt, so erleben wir wohl mehr und mehr nach 1400 Jahren nochmals Ereignisse und die Schilderungen des Korans nach der Eroberung Mekkas. Da sollte es für friedliche Muslime eigentlich sogar angenehmer sein, wenn man den Islamismus als eine Ideologie bezeichnet, die den Islam missbraucht. Aber immer mehr scheint es so, daß diese friedlichen selbst nur für die Zeit Mohammeds in Medina (und den entsprechenden frühen Suren des Koran) stehen:
http://www.zeit.de/2014/28/hamed-abdel-samad-islamismus
Es gibt also immer mehr Stimmen (auch von Einheimischen von dort), die sagen, was im Irak und Syrien passiert, genau das ist der eigentliche, wahre Islam.
Wie es wirklich ist, sollten die Gelehrten des Islam möglichst bald der Welt verkünden – ich zerbreche mir da jetzt nicht den Kopf …
Und dieses Video hier habe ich mir auch noch nicht angeschaut:
http://www.welt.de/kultur/article131344626/Der-Islamische-Staat-und-die-Aesthetik-des-Wahnsinns.html