Russland das Buhland... aber warum?

JosephConrad schrieb:Im Moment ist es allerdings schwer, geeignete Wafen zu finden, mit denen man Drohnen auf größere Entfernung abschießen kann. Eigentlich geht das nur mit Helikopter oder Flugzeug und Bordkanone: hinfliegen und abschießen. Irgendwelche Flugabwehrraketen sind zu teuer.

Das ist wahr, drum sind Taurus-Forderungen dsbzgl auch nicht zielführend ( kann die Ukraine zwar auch gebrauchen aber in einem anderen Zusammenhang).
Ich sehe kurzfristig nur 2 Waffensysteme, die diese Aufgabe erledigen könnten.
Das eine wäre der Rheinmetall Skyranger, dessen Produktion zwar anläuft, aber (leider) noch mit gezogener Handbremse.
Das andere wären Antidrohnen-Drohnen, welche man relativ preiswert in hohen Stückzahlen produzieren könnte.
Aktuell sieht die Reaktion auf die Bedrohung so aus, dass Deutschland 2 weitere Eurofighter und Frankreich 3 weitere Rafale in Polen stationiert. Darüber hinaus hat die Ukraine angeboten, polnische Soldaten in der Drohnenabwehr auszubilden. Das ist zwar gut, aber viel zu wenig.

Zz-Jones schrieb:Das eine wäre der Rheinmetall Skyranger

Hat das nicht eine Reichweite von 4000m ? Ich glaube, das ist nur gut um Objekte zu schützen, denn die Drohnen fliegen erst einmal hoch. Und entlang der Grenze hunderte davon zu stationieren, erscheint mir auch wenig sinnvol.

Seit mehr als dreieinhalb Jahren setzt Russland Drohnen gezielt als Waffe gegen die ukrainische Zivilbevölkerung ein. Insgesamt wurden allein 2025 nach Angaben der ukrainischen Streitkräfte bereits über 24.000 Drohnen verschiedener Typen eingesetzt. In den vergangenen Wochen hat sich die Taktik der russischen Angriffe weiterentwickelt – insbesondere durch den Einsatz höher fliegender Drohnen, die schwerer abzufangen sind.

"Sie haben begonnen, die Flughöhe auf zwei, zweieinhalb Kilometer und mehr zu erhöhen", sagte der Militäranalyst der ukrainischen Gruppe Informationswiderstand, Oleksandr Kowalenko, der ZEIT. "Manche Drohnen erreichen mittlerweile fast fünf Kilometer Höhe, wenn sie Kyjiw angreifen. Und unsere mobilen Abwehrgruppen, die früher sehr effizient waren, können in solchen Höhen kaum noch eingreifen."

Quelle: https://www.zeit.de/politik/ausland/2025-07/ukraine-lage-russland-drohnenangriffe-luftabwehr-mh17-egmr-kyjiw-putin-woche

Folgendes Szenario: Die Grenze zwischen Polen und Belarus ist 400 km lang. Es fliegen 200 Drohnen an, in einer Höhe von 5km, einem seitlichen Abstand von 2 km und einer Geschwindigkeit von 200 km/h.

Das Ziel sind

Szenario 1: zivile und militärische Radaranlagen

Szenario 2: Fabriken

Szenario 3: Innenstädte von großen Städten

Dü könntest mit sehr vielen Skyrangern im Szenario 1 und 2 (hier brauchst Du je nach dem pro Fabrik schon mehere Skyranger) vielleicht die Objekte vor anfliegeden Drohnen (wenn sie näher als 4000m am ZIel sind) schützen, nicht aber unbedingt im Szenario 3. Trümmer würden immer herabfallen.

Also wäre die Frage: wie kann man effektiv und billig die Drohnen abschießen, bevor sie Polen erreichen?

Was ist da im Moment verfügbar?

JosephConrad schrieb:Was ist da im Moment verfügbar?

Deutschland hat doch 26 (?) bestellt beim Hersteller.

Die Ukraine baut Abfangdrohnen, vielleicht sollte man dort Bestellungen tätigen?

JosephConrad schrieb:Also wäre die Frage: wie kann man effektiv und billig die Drohnen abschießen, bevor sie Polen erreichen?

Was ist da im Moment verfügbar?

Also, erstmal hast du natürlich recht mit der Reichweite. Bei 4.000m macht es daher auch keinen Sinn, die Skyranger außerhalb der Ukraine zu stationieren.
Nachdem ich nun das jüngste Video von Mark Reicher sah, muss ich meine Ansicht aber ohnehin ein wenig korrigieren.
Putin wird mit dieser Drohnen-Aktion genau das bezweckt haben, nämlich, dass wir in Panik verfallen und uns um unsere eigene Luftverteidigung Sorgen machen, mit der Konsequenz, dass eigentlich für die Ukraine bestimmte Flugabwehrsysteme, nun womöglich zurückgehalten werden.
Das wäre natürlich vollkommen falsch. Eigentlich muss jetzt das genaue Gegenteil passieren, also, die Unterstützung für die Ukraine noch weiter hochfahren.
Wenn man so will, ist das dann auch die Antwort auf deine Frage. Die "Vorwärtsverteidigung" muss so weit ausgebaut werden, dass russische Drohnen Polen gar nicht erst erreichen.
Im Bereich Anti-Drohnen-Drohnen würde ich jetzt die Zusammenarbeit mit der Ukraine massiv intensivieren. Bestenfalls nutzen wir da die gleichen System oder setzen den Schwerpunkt zumindest auf Kompatibilität. Der Trend geht hier ja wohl auch in Richtung Mutterschiff-Drohne.
Aktuell, also kurzfristig, ist die Verlegung weiterer Kampfflugzeuge wohl der richtige Schritt. Da sollte man nun aber auch darüber nachdenken, dass deren Einsatz im grenznahen ukrainischen Luftraum zu Abwehrzwecken genehmigt wird.

Röhrich schrieb:Die Ukraine baut Abfangdrohnen, vielleicht sollte man dort Bestellungen tätigen?

Die brauchen jede einzelne sicherlich selbst. Um die Grenze zu sichern braucht man aber ein System mit Frühwarnung, Radarlenkung der Drohnen oder gar autonome Drohnen. Das ist aber alles Zukunftsmusik, denke ich.