PEGIDA Organisatoren haben dem MDR ein Interview gegeben:
http://www.mdr.de/sachsenspiegel/video239622.htmlHier der Faktencheck von PEGIDAwatch dazu:
1. +"In Südfrankreich gibt es mehr Moscheen als Kirchen"+
Erwartungsgemäß ist diese Behauptung absolut unwahr. Was richtig ist, ist dass in Südfrankreich aktuell mehr Moscheen als Kirchen gebaut(!) werden. Diese Tatsache unterscheiden sich in sofern von der Behauptung, als natürlich momentan in Frankreich Muslime leben, für die nicht ausreichend Gotteshäuser existieren.
Wie Frau Oertel richtig angemerkt hat, existiert in Südfrankreich eine der höchsten Dichte an Kirchen weltweit. Insofern überrascht es nicht, dass dort kein großer Bedarf an Kirchen-Neubauten besteht.
Folgt man dieser Logik, so wurden beispielsweise in Dresden in den letzten Jahren auch mehr Synagogen als Kirchen errichtet. In absoluten Zahlen: Eine.
Um kurz mal die "Zustände" in Frankreich zu beleuchten: Ja in Frankreich existiert, nach absoluten Zahlen, einer der größten muslimischen Bevölkerungsanteile Europas. Mit geschätzten 6 Mio. liegt dieser aber noch immer unter 10%. Von einer "Islamisierung" kann also selbst dort keine Rede sein.
Zum Vergleich: In Europa liegt der Anteil der Muslime bei ca. 7% und in Deutschland mit ca. 4 Mio. Mitbürgern bei 5% und damit beispielsweise nur 2% über dem Anteil evangelikaler Christen. Allein die katholische Bevölkerung macht einen Anteil von ca. 30% aus.
2. +"Wir wagen zu bezweifeln, dass der Großteil der Flüchtlinge aus Fachkräften besteht"+
Nun als erstes ist es natürlich eine großartige Argumentationsgrundlage, was Frau Oertel glaubt zu wissen. Es ist außerdem natürlich interessant, dass sie offenbar schon über die Zahlen und prozentuale Aufteilung der Geflüchteten Bescheid weiß, die erst in Zukunft(!) noch kommen werden.
Desweiteren ist diese Frage, für die Entscheidung, ob Aslylvoraussetzungen vorliegen, vollständig irrelevant. Denn erstens gibt es für die Aufnahme von Verfolgten keine weitere Bedingung. Vielmehr haben diese Menschen ein verfassungsmäßiges Recht auf Aufnahme und die Frage, ob und wie, diese Menschen potenzielle Arbeitskräfte sind, steht hinten an. Zweitens dürfen(!) Geflüchtete aktuell nur unter sehr sehr strengen Voraussetzungen überhaupt einer Arbeit nachgehen. Die Gesetzeslage sieht vor, dass es Geflüchteten in den ersten 9 Monaten nach Ankunft verboten ist, einer Arbeit oder Ausbildung nachzugehen. Auch danach dürfen sie nur dann beschäftigt werden, wenn es nachweislich keinen geeigneten Bewerber mit EU-Staatsangehörigkeit gibt.
Dies stellt nicht nur eine Diskriminierung der Geflüchteten dar, sondern offenbart auch, dass es bei Pegida bis in das Orga-Team hinein, tief sitzende Fehlinformationen über die tatsächliche Realität der Asylsuchenden in Deutschland gibt.
Ein weiterer Punkt, der das, vielfach eingeforderte "Ernstnehmen" der Organisation nicht grade vereinfacht.
3. +"Wir wollen ... dass sich [Flüchtlinge] an unsere Regeln halten, so wie wir, wenn wir in Urlaub fahren..."+
Oha Herr Jahn, dazu gibt es gleich mehreres zu sagen. Zu erstmal ist der Vergleich natürlich hanebüchen. Geflüchtete sind hier nicht für ein paar Tage und im Urlaub. Sie sind hier, weil die Lebensumstände in ihrer Heimat nichts anderes zulassen. Insofern ist der Vergleich mit deutschen Urlaubern natürlich mehr als albern.
Zum zweiten sollte jedem, der schon einmal in einer Touristenhochburg mit deutschen Urlaubern zu tun hatte, bewusst sein, dass es eine gewagte Behauptung ist, dass diese sich dort an "die Regeln halten". Wem das Beispiel des berühmten "Ballermanns" auf Mallorca zu platt ist, der muss nur einmal überlegen, was in einem Land wie z.B. Ägypten von deutschen Touristen an "Anpassung" gefordert ist. Da haben wir noch die Bilder vom jüngsten Urlaub der Bachmanns vor Augen, auf denen er ein Shirt mit der Aufschrift "Moet & Cocaine" trägt und dies stolz in die Kamera zeigt und Vicky daneben, leicht bekleidet, Selbiges total knorke findet . (Zitat René Jahn: "... zum Beispiel in Ägypten, halten wir uns auch an die Regeln...") ...*Hust*https://www.facebook.com/pegidawatch