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Brexit und danach?

9.630 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Brexit, Brexitus, Gerxit ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Brexit und danach?

30.06.2020 um 14:16
Zitat von phil77phil77 schrieb:Und ich denke viele Briten sind jetzt zu Recht froh, dass sie den Staatsbankrott von Spanien, Italien und Frankreich nicht finanzieren müssen!
Dafür stand GB ja schon unmittelbar vor dem Staatsbankrott, vor wenigen Monaten. Wenn die königliche Geldpresse nicht den Staat gespickt hätte, wären schon im Mai keine Gehälter für die Staatsbediensteten mehr zahlbar gewesen.
Zitat von phil77phil77 schrieb:Es gab intelligente Argumente für den Brexit
Welche wären das gewesen?

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Brexit und danach?

30.06.2020 um 14:18
Zitat von AnaximanderAnaximander schrieb:Erstens stimmt es nicht, und es hat mit dem Brexit nicht das geringste zu tun.

Aber man sieht daran, dass die angeblichen Pro-Brexit-Argument ohne Ausnahmen Lügen sind.
Was stimmt nicht? Dass die EU gerade zur Schuldenunion umgebaut wird? Das zentrale Länder in der EU vor dem wirtschaftlichen Ruin stehen und wird das finanzieren müssen?


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Brexit und danach?

30.06.2020 um 14:30
@phil77

Was nicht stimmt ist, dass das UK zur Rettung des Euros (als bailout) einen penny weniger bezahlen würde mit Brexit als ohne Brexit. Denn das UK ist nicht Teil der Eurozone. Allenfalls über den IMF könnte das UK (an einzelne Staaten, wie Irland) Geld leihen, das ist kein EU-Institut oder dgl. Daher ändert sich absolut nichts, sollte dieser Fall eintreten, was aber gar nicht zur Debatte steht.

Von etwaigen Corona-Aufbauhilfen oder sonstigen Investitionen als Teil des Budgets hätte das UK am meisten profitiert, da es das am stärksten betroffene Land in Europa ist, sowohl medizinisch als vor allem auch wirtschaftlich. Denn die Mittel kommen v.a. Ländern zugute, die schwer betroffen sind.

Aber auch dafür hätte das UK seine Zustimmung geben müssen.

Es wäre also kein Fall denkbar, durch den der Brexit einen penny Einsparungen gebracht hätte.

Dass die EU zur Schuldenunion umgebaut wird, ist natürlich auch falsch. Ebenso wie dass zentrale Länder vor dem Ruin stehen. Denn das UK ist gar nicht mehr Teil der EU.


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Brexit und danach?

30.06.2020 um 14:37
Zitat von AnaximanderAnaximander schrieb:Ebenso wie dass zentrale Länder vor dem Ruin stehen. Denn das UK ist gar nicht mehr Teil der EU.
Willst Du behaupten, dass Großbritannien eher vor dem wirtschaftlichen Ruin steht als Spanien, Italien und Frankreich? Ist ja mal eine mutige Behauptung, die kennst du sicherlich auch mit Daten unterfüttern, oder?

PS
Hast Du hier nicht eigentlich schon mal von einem Pharmaboykott gegen UK schwadroniert? Momentan sieht es so aus, dass UK den ersten Impfstoff gegen COVID auf den Markt bringen wird. „Boykottierst“ Du den dann eigentlich auch?


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Brexit und danach?

30.06.2020 um 14:43
Das UK stand kurz vor dem Staatsbankrott, das hatte ich vor kurzem gepostet.

Beitrag von Anaximander (Seite 456)

Den Rest siehst Du also ein, kein Penny ändert sich (abgesehen von den wirtschaftlichen Verwerfungen im UK, die noch dadurch schlimmer werden, dass das "global Britain" in das Wasser fällt).

Was meinst Du mit Boykott, wo sprach ich davon? Ich kaufe gerne britische Produkte, auch weil ich Fan des Landes bin. V.a. so lange es noch keine Zölle gibt.

Welcher Impfstoff sich durchsetzt ist noch nicht absehbar, das erste Land ist allerdings China, das derzeit sein Militär impfen lässt.


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Brexit und danach?

30.06.2020 um 15:02
Zitat von AnaximanderAnaximander schrieb am 23.06.2020:Laying bare the scale of the national emergency at the early stages of the pandemic, Andrew Bailey said the government would have struggled to finance the running of the country without support from the central bank.
Ach was? Die Zentralbank musste in der Krise helfen? Das hat die EU natürlich nicht nötig gehabt-:)!
Corona-Krise
1.350.000.000.000 Euro – EZB weitet Notkaufprogramm um Hunderte Milliarden aus
https://www.welt.de/wirtschaft/article208921907/Corona-Krise-1-35-Billionen-Euro-EZB-weitet-Notkaufprogramm-um-Hunderte-Milliarden-aus.html
Zitat von AnaximanderAnaximander schrieb:Welcher Impfstoff sich durchsetzt ist noch nicht absehbar, das erste Land ist allerdings China, das derzeit sein Militär impfen lässt.
Das stimmt, trotzdem hat die EU schon mal für 300 Mio. € Impfstoff von AstraZeneca bestellt. Nr. 2 in der Entwicklung ist übrigends Moderna (USA).


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30.06.2020 um 15:19
@phil77

Entscheidend ist, dass es zwei Zentralbanken sind, die Bank of England und die EZB.

Dann merkt man auch gleich, dass das UK unabhängig ist vom Euroraum und ein bailout über die EU ein Märchen, das man Brexiteers zum Einschlafen erzählt.

Ja eben, die EU hat noch nicht mal Probleme, an einen potenziellen Impfstoffkandidaten zu kommen (weltweit der erste ist allerdings CanSino).

Johnson hat dagegen aus Eitelkeit keine Schutzkleidung über die EU bestellen wollen, weil er diese den osteuropäischen Pflegekräften nicht zumuten wollte. Im Ergebnis hat er jetzt die meisten Corona-Toten Europas. Aber den Brexiteers geht es ja nicht darum, sondern nur um staatliche "Souveränität".


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Brexit und danach?

30.06.2020 um 15:25
Zitat von AnaximanderAnaximander schrieb:Im Ergebnis hat er jetzt die meisten Corona-Toten Europas.
Das stimmt nicht, die hat Belgien! Das hat jetzt aber nicht wirklich was mit dem Thema Brexit zu tun!
Zitat von AnaximanderAnaximander schrieb:Aber den Brexiteers geht es ja nicht darum, sondern nur um staatliche "Souveränität".
Ja, nationale Souveränität ist nicht nur in UK sehr viel wert. Das hat auch mit einem gesunden Demokratieverständnis zu tun.


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Brexit und danach?

30.06.2020 um 15:35
@phil77

Nationalstaatlichkeit ist häufig der Feind der Demokratie. Die Briten oder zumindest die Brexiteers haben lediglich keine Erfahrungen mit Föderalismus.

Aus dieser Sichtweise dem Brexit etwas positives abzugewinnen ist unmöglich.

Das UK hat die meisten Toten in absoluten Zahlen. Selbst relativ zur Bevölkerung ist gar nicht klar, ob Belgien schwerer betroffen ist, denn die Zählung ist dort anders, Verdachtsfälle zählen mit. Im UK hat man die dringenden Verdachtsfälle einfach gar nicht getestet, sondern in das Altenheim verbracht, wo sie dann andere anstecken, weil Johnson besser dastehen wollte als "die EU" (= Italien).


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Brexit und danach?

30.06.2020 um 15:42
Zitat von AnaximanderAnaximander schrieb:Nationalstaatlichkeit ist häufig der Feind der Demokratie.
Kannst Du das irgendwie weiter ausführen? Das Gegenteil ist nämlich der Fall. Nationalstaatlichkeit ist die zwingende Voraussetzung für Demokratie!


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Brexit und danach?

30.06.2020 um 15:57
@phil77

Wieso das denn?

Durch die EU-Mitgliedschaft wurde das UK demokratischer, da ein Check and Balances enstand, d.h. Entscheidungen den gemeinsamen Markt betreffend mussten durch mehrere demokratische Gremien, die sich gegenseitig kontrollieren (ich verwende einen Demokratiebegriff, der seit der frühen Neuzeut gängig ist, also keine Radikaldemokratie).

Jetzt bleibt als einzige demokratische Legitimation die fünfjährige Wahl des Direktabgeordneten, daneben gibt es allenfalls noch Kommunalwahlen (in England). Und ein Großteil der Bevölkerung muss tatenlos zusehen, wie ungewählte "Berater", wie Demonic Cummings den Staatsdienst übernimmt und vormals unparteiische Kontrollorgane abschafft.

https://www.bbc.com/news/business-50982413


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Brexit und danach?

30.06.2020 um 16:40
Zitat von phil77phil77 schrieb:Anaximander schrieb:
Im Ergebnis hat er jetzt die meisten Corona-Toten Europas.
Das stimmt nicht, die hat Belgien! Das hat jetzt aber nicht wirklich was mit dem Thema Brexit zu tun!
Auch wenn wir abschweifen aber die Fakten sollten schon Fakten bleiben:

UK hat 43.575 Tote
Belgien hat 9747.

Es wurde über die meisten Toten gesprochen, das ist eine absolute Zahl.


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Brexit und danach?

30.06.2020 um 16:55
Zitat von bwimdwbwimdw schrieb:UK hat 43.575 Tote
Das sind aber nur die Toten mit Coronatest in Krankenhäusern, es umfasst nicht diejenigen, die mit dem dringenden Verdacht einer Covid-19-Erkrankung in die Altenheime verbracht wurden.

Wenn man diese Coronatoten hinzurechnet (internationaler Standard) sind es etwa 10.000 mehr, allein in England und Wales.

https://www.mirror.co.uk/news/uk-news/breaking-england-wales-true-coronavirus-22275579

Gemäß Übersterblichkeit (am ehesten mit Belgien zu vergleichen) waren es bereits Ende Mai fast 60.000 Tote.

https://www.theguardian.com/world/2020/may/26/uk-coronavirus-deaths-weekly-covid-19

Die Brexiteers haben sich noch Anfang April über die Prognosen der Experten, das UK könnte mit 66.000 Toten am schwersten betroffen sein, lustig gemacht. Schließlich war das Brexit-Votum ein Votum gegen die Prognosen der Experten.


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Brexit und danach?

30.06.2020 um 17:14
Zitat von AnaximanderAnaximander schrieb:Die Brexiteers haben sich noch Anfang April über die Prognosen der Experten, das UK könnte mit 66.000 Toten am schwersten betroffen sein, lustig gemacht. Schließlich war das Brexit-Votum ein Votum gegen die Prognosen der Experten.
Das ist wirklich mal populistischer Blödsinn. Was hat das Thema Covid eigentlich mit diesem Thread zu tun??


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Brexit und danach?

30.06.2020 um 17:18
Morgen übernimmt Deutschland für die kommenden 6 Monate die EU-Ratspräsidentschaft.

Das sind die offiziellen Leitthemen, die sich Deutschland mit der EU zum Ziel gemacht hat:

• Die dauerhafte Überwindung der COVID-19-Pandemie und die wirtschaftliche Erholung,
• ein stärkeres und innovativeres Europa,
• ein gerechtes Europa,
• ein nachhaltiges Europa,
• ein Europa der Sicherheit und der gemeinsamen Werte,
• ein starkes Europa in der Welt.

Der Brexit wird im offiziellen, ausführlichen 15-seitigen Programm mit keinem Wort mehr erwähnt.


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30.06.2020 um 17:35
Zitat von phil77phil77 schrieb:Das ist wirklich mal populistischer Blödsinn. Was hat das Thema Covid eigentlich mit diesem Thread zu tun??
Da musst Du Dich selbst fragen, denn Du hast das Thema aufgebracht.

Tatsache ist, dass Brexiteers sich über alles lustig machen, was von Experten kommt, Boris Johnson fand es ausreichend, sich vor dem Kontakt mit Covid-19-Patienten die Hände zu waschen. In sozialen Netzwerken machten sich die Brexiteers über die Zahl 66.000 lustig, hier nur ein Beispiel:

https://www.facebook.com/TraditionalBritain/posts/apocalyptic-predictions-that-britains-coronavirus-death-toll-will-be-the-largest/2382825302015462/


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Brexit und danach?

30.06.2020 um 18:31
Zitat von AnaximanderAnaximander schrieb:Da musst Du Dich selbst fragen, denn Du hast das Thema aufgebracht.
@Anaximander
Und Du erwartest jetzt doch nicht wirklich eine Antwort von der Nebelkerzenwerferin? Bitte rhetorische Fragen kennzeichnen!


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Brexit und danach?

30.06.2020 um 18:58
Zitat von phil77phil77 schrieb:Willst Du behaupten, dass Großbritannien eher vor dem wirtschaftlichen Ruin steht als Spanien, Italien und Frankreich? Ist ja mal eine mutige Behauptung, die kennst du sicherlich auch mit Daten unterfüttern, oder?
Müsstest Du nicht erst einmal Daten bringen, die Deine Behauptung untermauern, das beispielsweise Frankreich vor dem Bankrott steht, bevor jemand anderes "Gegendaten" bringt? Du schmeißt es als Fakt rein und wenn jmd das Gegenteil behauptest, rufst Du nach Belegen?


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Brexit und danach?

02.07.2020 um 18:31
Nachdem vorgestern die Frist für eine Verlängerung offiziell abgelaufen ist, sind heute die ersten persönlichen Brexitverhandlungen seit Februar vorzeitig gescheitert. Grund dafür ist der Mangel an Verhandlungsfortschritt. Die britische Seite sei nicht bereit zu Kompromissen in den strittigen Fragen.
The EU has hinted at a willingness to drop its initial asks of EU state aid being incorporated into domestic UK legislation, non-regression from the bloc’s environmental, social and labour regulations and the effective continuation of the common fisheries policy.

But the EU negotiator said Downing Street needed to reciprocate with new proposals, adding there would be no deal without “level playing field” conditions in any potential treaty including on state aid.

Barnier has previously insisted that in order to find compromise, the British government should at least publish its plans for how the UK’s domestic subsidy regime will work from the end of the year when the transition period ends.

He further said in his statement there needed to be a “sustainable and long-term solution” on fisheries, taking into account the needs of European fishermen for certainty over their livelihoods and an effective all-encompassing dispute settlement mechanism to ensure both sides stick to their obligations.
Es sieht auch nicht danach aus, dass Kontinuitätsvereinbarungen mit der City of London zustande kommen. Die britische Seite habe keine Vorschläge dazu vorgelegt.

https://www.theguardian.com/politics/2020/jul/02/brexit-talks-break-up-early-over-serious-disagreements-michel-barnier


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Brexit und danach?

03.07.2020 um 14:34
@Anaximander

Ich hab das Gefühl das ist nur noch ein "Schwarzer Peter" spiel. Die Briten forcieren den vertragslosen Abbruch mit der EU. Wer weiss vielleicht können sie dann in späteren Verhandlungen mit der EU über eine Beziehung stärker verhandeln.


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