Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

@Tussinelda

klar, in Frankfurt ist alles anders.....

halte ich für durchaus möglich, dass es regionale Unterschiede gibt.

Ich weiß nur eins, dass der Bürgermeister meines Ortes mal gesagt hatte, Flüchtlingskinder bekommen vorerst keinen Kitaplatz.
Ist das bei Euch genauso?

Aber auch egal, @neugierchen hatte auch bestätigt, dass es an einigem mangelt.

Darum ging es mir aber auch gar nicht, sondern um die Ursachen, weshalb es stimmungsmäßig einen Umschwung gab.
Und da denke ich schon, das liegt zu einem großen Teil daran, dass es sehr viele Unberechtigte gibt.
Dass diese alle hier sind und auch so schnell nicht abgeschoben werden können, dafür gibts eben auch bestimmte Ursachen...
... wo man Abhilfe schaffen könnte, wenn man nur wollte (politisch gesehen)

sacredheart schrieb:fast alle Menschen, die ich kenne,

So ist das eben mit dem anonymen Internet. Das, was hier einige wenige User, die aber

sacredheart schrieb:nun mal die Lautesten und Auffälligsten

sind, als ihre 'Meinung' verkaufen, steht der Meinung des Großteils der Bevölkerung diametral entgegen.
Da ist es wirklich ratsamer, sich an den realen Gegebenheiten zu orientieren.

neugierchen schrieb: Heißt Du es gut das die Verzweifelten in diese Boote steigen? Wenn Du sie beim einsteigen sehen würdest rufst Du ihnen zu gute Fahrt, viel Glück? Würdest Du versuchen sie am losfahren zu hindern? Das muss ich jetzt erst einmal verstehen. Wo setzt für Dich die Hilfe an, auf dem Boot im Mittelmeer oder vorher, beim einsteigen, oder noch vor dem einsteigen?

Tussinelda schrieb:na die sind doch selbst schuld......ist doch grobe Fahrlässigkeit ;)

Das war Ironie, ich verstehe, aber die Antwort?

Tussinelda schrieb:Übrigens sorgst Du mit Deinen Vorschlägen für noch mehr Tote.....

Du drückst Dich um die Antwort, heißt Du es gut das sie die Boote besteigen, oder wie möchtest Du sie von der "Leichtsinnigkeit" abhalten?

@neugierchen
sag mal, ich habe es doch schon beschrieben, was ein Anfang wäre.......hätte ich die perfekte Lösung, würde ich sicherlich nicht in einer Buchhandlung arbeiten und mit Dir diskutieren, oder? Es gibt keine einfache Lösung, die sofort klappt, gerecht ist und jeden berücksichtigt und somit dafür sorgen würde, dass Niemand mehr in ein Boot steigt. So lange aber Menschen in Boote steigen, muss man sie retten, wenn sie in Not geraten.

@Tussinelda
Ich habe dafür auch keine perfekte Lösung, aber mein Ansatz ist dafür zu sorgen das so bald wie möglich kein Flüchtling mehr in ein Boot steigt. Das relativ sichere da ist jemand der mich rettet ist ein zu großer Anreiz. Der muss unterbunden werden.

neugierchen schrieb:Das relativ sichere da ist jemand der mich rettet ist ein zu großer Anreiz. Der muss unterbunden werden.

Das geht nur, indem du ihnen eine Passage gibst. "Hot Spots" in Libyen sind ausgeschlossen, aber die Leute wollen eben Asyl oder subsidiären Schutz, um da rauszukommen. Im Übrigen ist der IS auch in Libyen aktiv, sollte bekannt sein.

Was ich mir vorstellen könnte, wären alte, ausrangierte, stationäre Schiffe vor der libyschen Küste außerhalb der 12-Meilen-Zone, wo die Asylanträge geprüft werden. Wer berechtigt ist, kriegt eine Passage nach Europa, wer nur "Wirtschaftsflüchtling" ist, muss bis zu einer geänderten gesetzlichen Grundlage leider wieder zurück.

@neugierchen
aber das wurde doch durch die Studie widerlegt, warum verlinke ich das eigentlich, wenn Du es sowieso nicht liest. Da sind ganz klare Zahlen genannt, die ganz klar aufzeigen, dass "Rettung" kein Anreiz ist.

@Realo
Libyen klar, aber da sind Algerien, Ägypten und Tunesien. Da könnte, bei politischen Willen viel getan werden das keine Überfahrt notwendig ist.

@neugierchen
das sind aber auch keine sicheren Länder

@Tussinelda
Mir geht es um Einreisezentren. Ich bin mir sicher das man mit diesen Ländern verhandeln könnte um das Flüchtlingssterben auf dem Mittelmeer zu verhindern. Es scheint aber wohl so zu sein das es vielen lieber ist die nehmen das Risiko auf sich, dann muss man eben auch mit den Folgen leben.

@Optimist
wenn der Bürgermeister so was sagt, dann verstösst er gegen das Gesetz. Dass es keine Plätze, für egal welche Kinder gibt, ist das eine, aber deutsche, sowie Flüchtlingskinder (nach guter Bleibeperspektive in der Regel nach 3 Monaten) haben das gleiche Recht auf einen Platz.

@neugierchen
ja na klar, deshalb will man sie ja auch nicht retten......und prangert die an, die sie retten, denn die unterstützen ja die Schlepper (was ja widerlegt ist, per Studie)

@Tussinelda
Deiner Studie der verschworenen Gemeinschaft messe ich keine Allgemeingültigkeit zu. https://www.gold.ac.uk/about/

Mir wäre es lieber das geschaut werden würde das niemand auf so ein Boot steigt. Und nicht die Hoffnung erwecken dann komme ich nach Europa, denn nur diese Hoffnung lässt sie überhaupt auf das Boot gehen. Ohne diese Hoffnung würden sie es nicht besteigen, oder siehst Du das anders?

Und nur die Hoffnung gerettet zu werden lässt sie auf die miesesten Boote die Schlepper zur Verfügung stellen steigen. Wüssten sie nicht das Europas NGO´s sie fast vor der Küste aufnehmen würden sie mehr drauf achten welchen Schleppern sie ihr Geld geben, den mit sicheren oder dem mit unsicherem Boot? Soweit auch noch nachvollziehbar?

Also helfen die NGO´s den Schleppern, denn durch dieses Kreuzen vor der Küste können sie ihren Gewinn maximieren und schlechtere Boote nehmen. Auch dieser Schritt noch nachvollziehbar.

Und wenn sie dann noch wüssten das es einen Landweg nach Europa gibt, der ganz ohne Gefahren eines Bootes möglich ist, der der einzige Weg nach Europa ist, meinst Du noch ein einziger würde in das Boot steigen

neugierchen schrieb:Mir wäre es lieber das geschaut werden würde das niemand auf so ein Boot steigt. Und nicht die Hoffnung erwecken dann komme ich nach Europa, denn nur diese Hoffnung lässt sie überhaupt auf das Boot gehen. Ohne diese Hoffnung würden sie es nicht besteigen, oder siehst Du das anders?

Noch einmal: Es muss etwas getan werden. Man kann den Teil der BERECHTIGTEN (was man aber erst nach einer Prüfung weiß) Flüchtlinge nicht daran hindern sich auf den Weg übers Mittelmeer zu machen, und man kann sie noch weniger dort ihrem Schicksal überlassen und ertrinken lassen.

Daher mein Vorschlag von 16:08. Anders geht es nicht, solange sich die gesetzliche Grundlage nicht ändert.

@Realo
Da bin ich voll bei Dir, auch was wir vor Tagen mal hatten -Tunesien mehr zu unterstützen..

@Realo

Realo schrieb:Daher mein Vorschlag von 16:08. Anders geht es nicht, solange sich die gesetzliche Grundlage nicht ändert.

Und selbst dies ist kaum durchführbar, unter welcher Flagge sollen die Schiffe fahren, wohin sollen die vielen abgelehnten Flüchtlinge gebracht werden und können ein paar Schiffe Tausende Menschen aufnehmen und über Wochen und Monate versorgen.
Ich halte dies für nicht machbar.

@canales
Der Vorteil an der "grenznahen" Lösung wäre ja auch die bekannte Herkunft. Eines Problems wofür wir dringend eine Lösung brauchen. Die Verfahren brauchen ja auch hier keine Monate bei effektiver Bearbeitung, zwei Probleme die man so oder so in den Griff bekommen sollte.

canales schrieb:unter welcher Flagge sollen die Schiffe fahren

Gibts nicht eine mit 27 oder 28 Sternen?

canales schrieb:wohin sollen die vielen abgelehnten Flüchtlinge gebracht werden

Wie geschrieben: zurück aufs Festland

canales schrieb:können ein paar Schiffe Tausende Menschen aufnehmen

Sogar ein Passagierschiff kann dies.

canales schrieb:und über Wochen und Monate versorgen.

Wenn Hotels sowas können, können das auch Schiffe, denke ich.

canales schrieb:Ich halte dies für nicht machbar.

Ich schon. Was fehlt, ist der Wille.

Für viel schwieriger halte ich die Anschlussarbeit: die Verteilung auf Europa.

@Realo

Realo schrieb:Gibts nicht eine mit 27 oder 28 Sternen?

Nein, es sei denn Du führst einen Staat EU ein...

Realo schrieb:Wie geschrieben: zurück aufs Festland

Auf welches Festland, Libyen? Was sagen die Libyer dazu und wie sollen dieMenschen dort versorgt werden und vor allem mit welchem Recht können sie in ein Bürgerkriegsland abgeschoben werden?

Realo schrieb:Sogar ein Passagierschiff kann dies.

Wie viele Passagierschiffe werden für 50.000 Menschen benötigt?

Realo schrieb:Wenn Hotels sowas können, können das auch Schiffe, denke ich.

Sicher, wenn genügend Versorgungsschiffe pendeln...mal sehen was die Leute auf den Schiffen machen, wenn die Versorgungsschiffe wieder in Richtung Italien ablegen, hoffe es gibt dann genügend Polizei an Board, die Szenen will ich nicht sehen.

canales schrieb:Nein, es sei denn Du führst einen Staat EU ein...

Wenn man sich drauf einigt ein Schiff unter EU-Flagge fahren zu lassen, dürfte das auch möglich sein. Das Schiff sträubt sich nicht gegen eine Beflaggung. :D

canales schrieb:Auf welches Festland, Libyen? Was sagen die Libyer dazu und wie sollen dieMenschen dort versorgt werden und vor allem mit welchem Recht können sie in ein Bürgerkriegsland abgeschoben werden?

Schwierige Frage: Dahin schicken, wo sie hergekommen sind? Bei Syrien sage ich eindeutig nein. Ich hatte mal was zu Tunesien geschrieben, dass man denen einen Deal anbieten könnte mit Aussicht, später erstes nichteuropäisches EU-Land zu werden, wenn die Demokratie dort voranschreitet. Vorausgesetzt, dass sie ein großes Flüchtlingslager aufmachen; bei den Kosten sollte man sie allerdings nicht im Regen stehen lassen.

canales schrieb:Wie viele Passagierschiffe werden für 50.000 Menschen benötigt?

Kommt auf die Größe an. Aus der ersten Reihe etwa 8-10. Bei kleineren kannst du das Ganze mit 5 multiplizieren. Klingt immer noch machbar. Ist ne Menge, die in ein Fußballstadion passt.

canales schrieb:Sicher, wenn genügend Versorgungsschiffe pendeln...

Ja, aber solange sie noch "dort" sind, kosten sie "hier" nichts, d.h. es ist nicht teurer, als wenn sie hier in einem "Flüchtlingsheim" wären, eher billiger. Zumal man die Kosten unter den EU-Mitgliedsländern aufteilen kann.

Meine Diskussionszeit für heute ist jetzt aber mehr als erschöpft.