Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?
02.07.2017 um 23:53Anzeige
lawine schrieb:hilfreich wäre vielleicht, pro Jahr 10.000 junge Menschen mit gutem Potential (guter Vorbildung) zu Ausbildingszwecken in die EU einzuladen (mit zeitl befristetn Aufenthaltsgenehmigungen), ihnen hier eine gute Berufsausbildung und Verwaltungsfachwissen zu vermitteln und sie nach ihrer Ausbildung als Multiplikatoren zurück in ihre Länder zu entsenden.Das ist einerseits etwas wenig, braucht andererseits aber Jahre, allein für ein Studium 5-6 Jahre. Das geht aber nicht schon wegen der Sprache, die dann Englisch sein müsste. Sie brauchen aber eine Universitätsausbildung in ihrer Sprache, wenn sie selbst Hochschullehrer werden wollen. Ich hatte eher die Idee, die Universitten müssten DORT gebaut werden und DORT müssten dann die ersten Hochschullehrer anfangen. Selbst wenn alles klappt, braucht es also 15 Jahre, damit die erste afrikanische Studentengeneration an diesen NEUEN Universitäten dort ausgebildet ist.
lawine schrieb:dass es Lebensglück und Zufriedenheit mit weniger materiellen Gütern und weniger Ressourcenverbrauch gibt, , als der Durchschnittsdeutsche /Europäer für sich in Anspruch nimmt, ist für manche schon eine unzumutbare Vorstellung.Du übersiehst dabei leider, dass die Ausbeuter aus USA, Europa und zuletzt besonders China so lange in Afrika bleiben, wie es keine konkurrenzfähigen eigenen Unternehmen dort gibt, so dass sie gezwungen sind, weiterhin vom Westen zu "kaufen". Das hat überhaupt nix mit bescheidener oder unbescheidener Lebensweise der Leute dort zu tun, sondern ist ein markt- und machtwirtschaftlicher Allgemeinplatz und sollte eigentlich zum Allgemeinwissen gehören. Haie kommen so lange, wie sie Beute wittern und verschwinden erst, wenn ihnen andere Haie begegnen. So ist das nun mal im Überlebenskampf. Survival ist nur for the fittest möglich, aber nicht for the half-fits. Im Gegenteil: Trifft der Westen in Afrika nicht mehr auf eine unterentwickelte, sondern auf eine halbentwickelte Wirtschaft, werden die Beutestücke nur umso fetter und saftiger. Entweder erst gar nicht versuchen oder all the way through. Alles andere, halbherzige Mittelwege, ist a priori schon rausgeschmissenes Geld. Daher kann ja auch ein halb entwickelter Staat wie Ecuador oder Kasachstan so schlecht mit uns mithalten und muss fast alles importieren.
Aber nur wenn Afrika auch international konkurrenzfähig ist, hört der Armutssog ... aufDas wird nicht zu schaffen sein und ich sehe diesen Konkurrenzdruck eben auch nicht als wünschenswert an, bzw. dass Afrika die gleichen Fehler macht wie der Westen.
Die einzige Chance sehe ich in einem Entschleunigen des WestensDann würden die Hilfen in Afrika auch keine Billionen kosten.
Realo schrieb:Das Geld, das sie brauchen, um ihre Probleme vor Ort zu lösen, haben sie nicht, das muss der Westen bereitstellen, der schließlich 150 Jahre in Afrika "vor Ort" war - als Kolonialherr und Ausbeuter.Der Westen hat selber lauter Probleme gehabt.
Realo schrieb:Universitätsausbildung in ihrer Sprache, wenn sie selbst Hochschullehrer werden wollen. Ich hatte eher die Idee, die Universitten müssten DORT gebaut werden und DORT müssten dann die ersten Hochschullehrer anfangen. Selbst wenn alles klappt, braucht es also 15 Jahre, damit die erste afrikanische Studentengeneration an diesen NEUEN Universitäten dort ausgebildet ist.Die Afrikaner sind zum Teil gute Bauherren. Können folglich für ein paar € pro Tag - man muss immer auch den Wechselkurs und die Preise vergleichen -ihre Gebäude selbst bauen.
Ähnlich mit den Schulen, Betriebsausbildungen, Fachhochschulen etc., wenn sie halbwegs nach westlichen Standards konzipiert sein sollen. Ähnlich mit den Betrieben, wo kommt das Risikokapital her, die Banken, die so viel Geld haben für solche Investitionen
Optimist schrieb:Was in meinen Augen bedeuten könnte, dass die reicheren Länder ihre Wirtschaft vielleicht mal etwas "entschleunigen" müssten.Nein, das glaube ich nicht. Entschleunigung könnte aus andern Gründen sinnvoll oder gar notwendig werden (Schonung von Resourcen und Umwelt, "Klasse statt Masse" Philosophie etc.), aber als wirtschaftliches Mittel taugt es meiner Überzeugung nach nichts, weil es da Mittel gäbe, die wir meist schon als untauglich erachten (z.B. Schutzzölle), aber immer noch besser wären als eine Ausbremsung starker Wirtschaften.
Phhu schrieb:Die Afrikaner sind zum Teil gute Bauherren. Können folglich für ein paar € pro Tag - man muss immer auch den Wechselkurs und die Preise vergleichen -ihre Gebäude selbst bauen.Die bräuchten erst mal flächendeckend allgemeinbildende "normale" Schulen, und die müssen nicht gebaut sein wie die Elbphilharmonie. Einfache aber sichere Zweckbauten, die sich längerfristig praxisnah bewähren, würde ich sagen. Gleichzeitig braucht man aber auch die Bereitschaft der Bevölkerung die Kinder da hinzugeben, und eine gewisse Sicherheit vor Terroranschlägen. Das wäre in meinen Augen der erste wesentliche Schritt.
Was in meinen Augen bedeuten könnte, dass die reicheren Länder ihre Wirtschaft vielleicht mal etwas "entschleunigen" müssten.ich würde als Grund "mehrere Fliegen mit einer Klappe" nehmen :)
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Nein, das glaube ich nicht.
Entschleunigung könnte aus andern Gründen ...
Entschleunigung könnte aus andern Gründen sinnvoll oder gar notwendig werden (Schonung von Resourcen und Umwelt, "Klasse statt Masse" Philosophie etc.)ja, das zusätzlich auf alle Fälle (hatte ich stillschweigend vorrausgesetzt, dass dies sehr notwendig wäre. :) )
Früher oder später muss das vermutlich sowieso so kommen, wenn der Kampf um die letzten Recourcen mal losgeht.Das hatte ich genau in dem Sinne gemeint was du angesprochen hast.
aber als wirtschaftliches Mittel taugt es meiner Überzeugung nach nichts, weil es da Mittel gäbe, die wir meist schon als untauglich erachten (z.B. Schutzzölle), aber immer noch besser wären als eine Ausbremsung starker Wirtschaften.Schutzzölle und ähnliches sind mMn nur Symptombekämpfung.
Phhu schrieb:Der Westen hat selber lauter Probleme gehabt.Lies dich mal tief in die Geschichte des englischen und französischen Afrika-Kolonialismus ein. Danach können wir dann in einem entsprechenden - nicht diesem - Thread darüber diskutieren. Deutschland spielte in diesem Game zudem nur eine nachgeordnete Rolle.
Im Schnitt schrieb einer alle 25 Jahre Krieg.
Welche konnten da viel ausbeuten?
Die eine Hälfte von Deutschland war getrennt.
Optimist schrieb:Das hatte ich genau in dem Sinne gemeint was du angesprochen hast.Ja, sorry. Habe unvollständig gelesen.
Optimist schrieb:Schutzzölle und ähnliches sind mMn nur Symptombekämpfung.Naja, ich würde das gerne vertiefen, wird aber dann wieder OT. Klar ist, dass, wenn es zwischen großen etablierten starken Wirtschaftsmächten "läuft", dann kommt ein mittelloser Newcomer bis auf weiteres da nur in Sondernfällen rein. Das Gefälle gegenüber Konzernen wie Microsoft, Mercedes oder meinetwegen auch Ciba ist schier unüberwindbar und damit auch die leistungsdifferenz in solchen Bereichen. Dennoch bin ich grundsätzlich sehr marktwirtschaftsfreundlich, weil sie meiner Überzeugung nach im Grundsatz immer in Richtung Wohlstand zeigt. Es gibt Ausnahmen, wo man sagen könnte "da hat uns die Wirtschaft aber eher was eingebrockt", sicher. Aber dagegen steuert man an, und den Rest kann man kaum verhindern. Das ist zugegebenermaßen etwas philosophisch idealisiert ausgedrückt, aber meine wirkliche Überzeugung. Marktwirtschaft ist in Wohlstand umgesetztes know-how. Das heißt nicht, dass es NUR blindes Streben nach Superlativen geben muß.
Die Ursache allen Übels (wodurch Länder ins Hintertreffen kommen und verarmen) sehe ich wirklich in diesem "höher, schneller, weiter" - kurz in diesem Profitstreben vor allem seitens Großkonzerne, WENN dies gewissenlos und mit viel Gier erfolgt.
Realo schrieb:Ich hatte eher die Idee, die Universitten müssten DORT gebaut werden und DORT müssten dann die ersten Hochschullehrer anfangen.du willst auf dem afrikanischen Kontinent wohl erstmals Universitäten errichten?
lawine schrieb:du willst auf dem afrikanischen Kontinent wohl erstmals Universitäten errichten?Ich meine Universitäten nach Weltstandards, also zusätzlich zu den bisherigen. Es gibt zwar einige Afrikaner, die bei wissenschaftlichen Studien (Nature, Science, PubMed etc.) mitgenannt sind, die arbeiten aber bei amerikanischen, europäischen oder chinesischen Hochschulen. Afrikanische Beiträge von afrikanischen Unis sind die berühmte Nadel im Heuhaufen.
Realo schrieb:Ich meine Universitäten nach WeltstandardsDie können sich später herausbilden, wichtig ist doch erstmal das überhaupt ausgebildet wird, das begonnen wird. Selbst 40 % des Weltstandards ist viel mehr als jetzt dort vorhanden ist. Nicht auf das beste warten sondern beginnen. Mit dem was jetzt auf die schnelle möglich ist und dann immer weiter ausbauen