Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

lawine schrieb:Schlepperei, juristisch als Schleusung bezeichnet, ist tatsächlich in vielen Ländern ein Straftatbestand.

Da bei der Wüstendurchfahrt - anders als auf dem Mittelmeer - den Leuten durch die Wüste geholfen wird, kann man den Job derer, die dies errmöglichen, auch so nennen, wie man das ursprünglich tat: Fluchthelfer. In dieswem Fall könnte man auch von "Reiseunternehmen" sprechen. Ich finde daran überhaupt nichts verwerflich. Und natürlich kostet das Geld. Sie und ihre Familie müssen schließlich leben. Ohne diese Fluchthelfer wäre den meisten der Wüstentreck überhaupt nicht möglich.

Gäbe es einen Busverkehr oder eine Zuglinie durch die Wüste, bräuchte man auch keine Fluchthelfer. Ist nur nicht so.

@Realo

Naja, ob da der Begriff ,,Fluchthelfer" passt...?

Für mich bezeichent diese Tätigkeit etwas, was jemand selbstlos tut. Allerhöchstens zum Selbstkostenpreis, damit die Tätigkeit weiter betrieben werden kann.

Realistisch gesehen ist es eher so, dass sich mittlerweile auf den typischen Wanderrouten eine regelrechte kleine Industrie entwickelt hat an Leuten, die von den Flucht- oder Wanderungsbewegungen profitieren.

Es ist quasi so: ich KÖNNTE jemanden auch kostenlos oder für 100€ von a nach b fahren. Mit den 100€ kann ich die Benzinkosten bezahlen und hab auch sonst den Tag das gleiche eingenommen, wie mit normaler Arbeit.
Oder ich sage:,,1000€, dann fahr ich dich von a nach b. Immerhin ist das Aufwand, andere wollen auch, ich brauch Security, ich muss die Bullen bestechen...". Aber der Hauptgrund ist, dass ich was verdienen will. Wenn ich mit ehrlicher Arbeit 100€ mach und mit Schmuggel 1000€, dann sagen sich auch viele, dass Schmuggel mehr lohnt.

Das Etikett des Fluchthelfers ist nichts weiter, als Image. Da wird der Kunde auch mal festgehalten, bis die Kohle der Familie mit Western Union oder so eingetroffen ist. Gratis gibt's nicht.

Der Transport ist ein Geschäft geworden, aus Selbstlosigkeit und Hilfsbereitschaft machen da die Wenigsten mit.

Realo schrieb:Da bei der Wüstendurchfahrt - anders als auf dem Mittelmeer - den Leuten durch die Wüste geholfen wird,

also bis jetzt wird den Menschen doch auch "geholfen" aufs Meer zu kommen und damit nach Europa- wenn auch auf äußerst gefährliche Art und Weise und oft mit brutalem Vorgehen.
den personellen Teil dieser Hilfe in Libyen bezeichnetest du als Schlepperbanden.


ist in der Wüste nur leider nicht viel anders: wer vom pick up fällt, hat verloren.
wer von Banden überfallen, ausgeraubt, bestohlen und geschlagen (vermutlich auch Schlimmeres) wird, hat verloren.
Wer unterwegs in Häusern festgehalten wird, wo Schutzgeld von Angehörigen erpresst wird, und  dem Betroffenen Schlimmes angedroht wird, wenn die Familie nicht zahlt, hat verloren.


Nur weil WIR in Europa davon keine schrecklichen Bilder sehen, heißt das nicht, dass dort nicht Schreckliches passiert. die Schlepper dort mögen nicht alle grausam und korrupt sein, gewiss nicht. Aber es gibt unzählige , die es sind.

übrigens, ich hab nachgelesen: von Fluchthelfern fand ich nichts geschrieben.
ich werde mich hüten, ein Zitat zu verfälschen !

Realo schrieb:Damit werden die Schlepperbanden arbeitslos

Kc schrieb:Realistisch gesehen ist es eher so, dass sich mittlerweile auf den typischen Wanderrouten eine regelrechte kleine Industrie entwickelt hat an Leuten, die von den Flucht- oder Wanderungsbewegungen profitieren.

Naja, die Spitzenjobs sind in derr Region, wo die meisten von einem Dollar am Tag leben müssen, auch nicht gerade üppig gesät. Solange wir Kapitqualismus haben: Angebot und Nachfrage.

Kc schrieb:Der Transport ist ein Geschäft geworden, aus Selbstlosigkeit und Hilfsbereitschaft machen da die Wenigsten mit.

Viele wollen das Gute und erreichen nur Schlimmes. Manche denken nur eogoistisch und erreichen was Gutes (in diesem Fall raus aus dem Kriegsgebiet). Ich sehe das, solange den Leuten wirklich geholfen wird und anders als auf dem Mittelmeer deren Leben nicht riskiert wird, wertneutral bis positiv.

lawine schrieb:ist in der Wüste leider nicht anders: wer vom pick up fällt, hat verloren.

Ich glaube kaum, dasss die Flüchtlinge auf dem Wüstentreck sich so sinnlos besaufen, dass sie von der Ladefläche fallen. Und tut das dennoch einer, wird ihm sicherlich auch wieder draufgeholfen. Also bitte verbreite hier keine Schauermärchen, die du nicht belegen kannst. Das gilt auch für:

lawine schrieb:Wer unterwegs in Häusern festgehalten wird, wo Schutzgeld von Angehörigen erpresst wird, und dem Betroffenen Schlimmes angedroht wird, wenn die Familie nicht zahlt, hat verloren.

Realo schrieb:Ich glaube kaum, dasss die Flüchtlinge auf dem Wüstentreck sich so sinnlos besaufen, dass sie von der Ladefläche fallen. Und tut das dennoch einer, wird ihm sicherlich auch wieder draufgeholfen. Also bitte verbreite hier keine Schauermärchen, die du nicht belegen kannst.

ich schrieb kein Wort von ""sinnlos besaufen"" - aber wenn dir keine andere Erklärung einfällt ... :(

tut mir leid, dass ich deine Vorstellung von einer Saharadurchquerung störe.
seit Urlauber in der Sahara enführt, gefangengenommen wurden (zum Zwecke der Lösegelderpressung), zT getötet wurden, spätestens seit dem ist auch den Europäern bekannt, dass die Sahara kein überdimensionierter Sandkasten zum Spielen ist.

wie gesagt, es fehlen den durchschnittlichen Europäer die Bilder, ohne die empört er sich nicht und ist nicht "betroffen" (er wird nie betroffen sein, denn er teilt das Schicksal nicht).



du willst Belege? hier :



Bildunterschrift:
Fällt jemand in der Sahara vom Wagen, wird nicht angehalten
http://www.taz.de/Business-mit-Fluechtlingen-im-Sudan/!5356345/

Fällt jemand in der Sahara vor Entkräftung vom Pick-up, wird nicht angehalten. Eher überlässt man diese Person einen sicheren Tod. Frauen müssen damit rechnen, mindestens dreimal vergewaltigt zu werden. Und zahlen die Flüchtlinge nicht genug, werden sie gefoltert, bis Verwandten Geld schicken.

http://www.zeit.de/2015/08/fluechtlinge-schleuser-schlepperbanden-italien

Danke für den Link. na das nenn ich doch Service. Das ist natürlich nicht so guit.

kofi schrieb:Wenn eine Kleiderspende mit einem echt unangemessenen Tonfall abgelehnt wird mit den Worten:" Bring me something with quality, something new".

Das geht, es ist wie Weihnachten - man kann sich was wünschen, ob man es bekommt steht auf einem anderen Blatt. Sind die verpflichtet die Kleidung abzunehmen?

Realo schrieb:Nur hat das mit Realismus nichts zu tun. Sie können schlecht die deutsche Sprache gleich mitbringen. Wo sollen sie die gelernt haben - im Traum? Das sind so Erwartungshaltungen, die einen für diesen Job ungeeignet machen.

Also Deutsch ist Amtssprache, es gibt keinen gesetzlichen Anspruch dass ein Helfer mehr können muss.
Andersrum wo soll so ein Helfer Arabisch und weitere Sprachen gelernt haben?
Deswegen ungeeignet - bestimmt nicht.

Zum Grundsätzlichen: es scheint dass die Behörden unter dem Spargesetzen die Flüchtlingshilfe so gut wie nötig organisieren, die Erwartungen sind aber so gut wie möglich. Tja.

Abahatschi schrieb:Also Deutsch ist Amtssprache, es gibt keinen gesetzlichen Anspruch dass ein Helfer mehr können muss.
Andersrum wo soll so ein Helfer Arabisch und weitere Sprachen gelernt haben?
Deswegen ungeeignet - bestimmt nicht.

Ich denke mal Englisch können alle etwas. Bei Kofis Lager handelt es sich schließlich um ein Aufnahmelager, von wo die Flüchtlinge dann an die verschiedenen Orte im Land BaWü verteilt werden - sie sind also frisch angekommen, wie sollten sie da Deutsch können? Mal versuchen etwas realistisch zu sein.

@Realo
Integration beginnt mit Spracherwerb.
deswegen ist es völlig korrekt, wenn die HELFER nur deutsch sprechen.
für amtliche Belange, Behördengänge, Arztbesuche (nicht immer) etc gibt es Dolmetscher, denn da kommt es nciht auf Spracherwerb an sondern auf korrekte .

einfachste Worte und Sätze (Bitte, Danke, bei Kleiderausgabe Hemd, Hose, Schuhe, klein , groß, bunt , gelb, grün schwarz, Morgen, ja , nein; Haben Sie? Kann ich bekommen? wie heißen Sie?) ) etc werden so ganz nebenbei erlernt

diese Worte zu erlernen, dauert nicht mal ne Woche.

Realo schrieb:sie sind also frisch angekommen, wie sollten sie da Deutsch können? Mal versuchen etwas realistisch zu sein.

Ich bin doch realistisch - sie können kein Deutsch, aber es würde ihnen vieles erleichtern. Ich störe mich an deiner Erwartung dass ein Helfer Fremdsprachen können muss. Wieso sind die Kurse schlecht besucht bzw. gar nicht?

Wenn also beide Seiten nicht die Muttersprache des jeweils anderen verstehen, einigt man sich auf eine Sprache, die vielleicht beide Seiten ETWAS können, und das ist in der Regel Englisch. Damit bin ich Jahre lang gut durch die Welt gekommen. Warum sollte das in deutschland anders sein? Die Sprachkurse kommen ja erst, nachdem sie einen Aufenthaltsort zugewiesen bekommen haben, an dem auch ihr Asylantrag bearbeitet wird. In Mannheim bleiben sie ja bloß Tage, maxcimal Wochen. Die Sprache fällt nicht vom Himmel.

@Realo
Erwartungsgemäß hat man Interesse sich mit Urlauber zu unterhalten, nicht selten lohnt sich das finanziell. Ich spreche auch 5 Sprachen aber wenn ich in einem Land reise...wo keine der 5 gesprochen wird...habe ich nicht die Erwartung dass jemand das können muss.
In Kambodscha hätte ich lang und gut mit meinem Füßchen auf dem Boden stampfen können und Idealisten hätten sich für mich einsetzen können...geholfen hätte das nichts.

Nun ja, wer kein Wort Englisch kann, für den ist Flüchtlingshelfer in einem Erstaufnahmelager wohl eher nicht der geeignete Job, egal ob professionell ode ehrenamtlich.

Realo schrieb:ch glaube kaum, dasss die Flüchtlinge auf dem Wüstentreck sich so sinnlos besaufen, dass sie von der Ladefläche fallen. Und tut das dennoch einer, wird ihm sicherlich auch wieder draufgeholfen. Also bitte verbreite hier keine Schauermärchen, die du nicht belegen kannst. Das gilt auch für:

herrlich was du für Vorstellungen davon hast.  Die Schlepperei dürfte überall ähnlich ablaufen und nein, Besaufen muss nicht sein zum Runterfallen. Ich gehe auch dort mal nur von Vorkasse aus..


Siehe Beitrag Lawine.

Fedaykin schrieb:Siehe Beitrag Lawine.

Du musst den Beitrag nicht wiederholen, ich hab schon vorher drauf reagiert. Bring lieber mal was zum Thema.

ZUm Thema.

Es wird auf Kurz oder Lang wieder auf ein Abriegeln Nordafrikas hinauslaufen.

Alles andere wird früher oder Später einfach zusammenbrechen.

Und wenn die Jungs schon mit Smartphones rumwedeln, dann doch bitte auch mit dem Google Übersetzer.

Asyl beantragen ist kein Wunschkonzert. Es ist eher ein Luxusgut der Europäischen Gesellschaften erwachsen aus Stabilität und Wohlstand.

Fedaykin schrieb:Es ist eher ein Luxusgut der Europäischen Gesellschaften erwachsen aus Stabilität und Wohlstand.

Nicht ganz - es ist Arbeit und Steuerzahlen die zu das führen, nicht Ursache mit Wirkung verwechseln.:)

Realo schrieb:Nun ja, wer kein Wort Englisch kann, für den ist Flüchtlingshelfer in einem Erstaufnahmelager wohl eher nicht der geeignete Job, egal ob professionell ode ehrenamtlich.

unterirdischer Kommentar
Begründung:

1. seit wann sprechen alle Asylbewerber Englisch? wie gesagt, Integration beginnt mit Spracherwerb, je früher, desto besser.

Realo schrieb:Damit bin ich Jahre lang gut durch die Welt gekommen. Warum sollte das in deutschland anders sein?

deine URLAUBSERLEBNISSE spielen dabei keinerlei Rolle

2. ist der sAtz eine Diskreditierung von freiwilligen, ehrenamtlichen Helfern,
die zwar ein gutes Herz, willige Hände und einen wachen Geist haben -- ich kenne solche!!  aber vielleicht kein englisch oder französisch (für Senegalesen zB) sprechen.

Realo schrieb:Du musst den Beitrag nicht wiederholen, ich hab schon vorher drauf reagiert

man kann gar nicht oft genug darauf hinweisen, dass sich das Schlepper- und Menschenhändlergeschäft längst nicht erledigt hat, sobald man  die Menschen in Libyen mit europäischen Schiffen abholt.

(und sie dann wonöglich auf alte Kreuzfahrtschiffe  und Inselchen ohne Infrastruktur im Mittelmeer bringt).

Man wird nicht umhin kommen, die Fluchtursachen in den Herkunftsländern anzugehen -ZB als UNO gemeinsam mit den Menschen VOR ORT! und zwar nicht nur mit Hilfsprojekten , die wir uns ausdenken (und die seit Jahrzehnten die Lage nicht strukturell verbesssert haben) sondern MIT den Menschen.

lawine schrieb:unterirdischer Kommentar

Geb ich einfach mal zurück.

lawine schrieb:seit wann sprechen alle Asylbewerber Englisch?

Seit wann deutsch? Um die Frage zu beantworten: seit immer, etwas Englisch kann jeder.

lawine schrieb:deine URLAUBSERLEBNISSE spielen dabei keinerlei Rolle

Na wenn du das sagst. Gute Laune heute wieder?

lawine schrieb:2. ist der sAtz eine Diskreditierung von freiwilligen, ehrenamtlichen Helfern,

Guter Wille allein reicht nicht. Man muss schon Grundlagen mitbringen. Wenn ich meine Wohnung tapezieren will, darf ich auch nicht dauernd von der Leiter fallen und muss den Pinsel halten können.

lawine schrieb:aber vielleicht kein englisch oder französisch (für Senegalesen zB) sprechen.

Dann sollten sie vom Frischankömmling aus Syrien oder Eritrea auch kein Deutsch erwarten.