Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

@Issomad

Issomad schrieb:Wenn es nicht so wäre, dass

Durchaus ein praktikabler Ansatz. Es müssten halt alle mitmachen (Unter alle meine ich EU, USA, Russland usw.) aber bestimmt DE nicht allein.

nullname schrieb:Durchaus ein praktikabler Ansatz. Es müssten halt alle mitmachen (Unter alle meine ich EU, USA, Russland usw.) aber bestimmt DE nicht allein.

Klar, vor allem muss die ganze EU mitmachen und wenigstens finanzielle Unterstützung leisten. Deutschland und 3-4 andere Staaten können das nicht alleine durchziehen ...
USA und Russland wären da erstmal außen vor, die sind ja nicht betroffen ;)
Die könnten aber mal ihre versprochenen Hilfsgelder an die UN zahlen ...

@Bone02943

Bone02943 schrieb:Dir ist bewusst das die Schiffe von Nordeuropa

Diese Routen können auch nördlicher verlaufen. Schau mal auf die Karte wo der Kanal ist.

@Bone02943
Es ist ein bißchen verzwickt, ich verstehe es so:
Boot verlässt Afrika, EU hat keine Befugnis.
Boot ist auf hohem See, EU hat keine Befugnis, schreitet aber bei Unglücken ein*.
Boot landet oder ist in der 3 Meilen Zone - die Insassen beantragen Asyl, das muss bearbeitet werden.
*da wäre die einzige Möglichkeit sie zurück zu bringen, wenn man wüßte woher sie kommen...und ob eine EU Fregatte in Afrika einlaufen darf...z.B. in Marocco mit Illegalen aus Kenia...

Es ginge nur mit Verträgen mit den Länder wo sie losfahren, damit sie gar nicht losfahren.

@Issomad
Kann ich nur zustimmen. Aber das spiegelt halt im Augenblick nicht die Realität wieder.

Issomad schrieb:Russland wären da erstmal außen vor, die sind ja nicht betroffen

Doch, Russland ist schon betroffen, sie machen sich unattraktiv in dem sie keinerlei Unterstützung zahlen und sehr genau prüfen. Komischerweise in Russland kann man Illegale ohne Pass identifizieren und ausweisen.
Bei meiner Einreise musste ich meine letzten 3 Verdienstnachweise vorlegen und im Konsulat hat man mich darauf hingewiesen dass ich, falls ich Asyl wollte, postwendend zurück gebracht werde.(Einreise in die USA ist dagegen Kindergarten)

@nullname

Iwo müssen die Schiffe dort aber lang. Außerdem entscheidet wohl das Geld welche Route gefahren wird. Der internationale Schiffsverkehr wird wohl kaum einige hundert Kilometer Umweg fahren.
Original anzeigen (0,5 MB)
Sicher ist nur sehr vereinfacht dargestellt. Aber die Route führt nunmal an Tunesien, Italien und Lybien vorbei.

@Abahatschi

Deswegen denke ich ist dies, jedenfalls nicht auf die Schnelle, so zu handhaben ist wie es Spanien macht.

De Maiziére hat übrigens 2014 schon mal fast das selbe gefordert. Der lernt einfach nicht, dass es nicht auf Zuruf funktioniert ;) Dafür muss man schon Geld in die Hand nehmen und die Voraussetzungen schaffen.
http://www.swr.de/-/id=14222608/property=download/nid=233454/97yq24/index.pdf (Archiv-Version vom 04.12.2017)

@Bone02943

Bone02943 schrieb:Iwo müssen die Schiffe dort aber lang.

Danke für den Überblick. Aber wenn ich Geschäftsmann wäre würde ich meine Route nördlicher verlegen.
Warum? Nun, ja soll ich wegen ein paar geretteten meine Liefertermine sausen lassen?

1. Ich nehme Leute die mutwillig in Seenot geraten sind auf und lade diese in Italien ab. Dadurch ich mein Geschäft in Gefahr bringe?
2. Ich nehme die Leute mit bis zu meinem Ziel irgendwo in Asien dort können sie an Land gehen.
3. Ich lade die Leute in Ägypten ab?
4. Wie würdest du den Rückweg gestalten?

Wähle selber

@nullname

5. Ich setze meine Fahrt fort, informiere die Seenotrettung und verlange die zeitnahe Übernahme der Geretteten durch diese.(Frontex oder wer auch immer)

Aber sicher, wenn es zu viel Zeit kostet und es die Sicherheit der Crew gefährden könnte, dann wäre natürlich 6. eine nördliche Route die geschäftlich bessere Wahl.

@Bone02943
zu 5. Die Rettungsschiffe liegen in Italien im Hafen. Diese Fordern z.B. Libyen auf aktiv zu werden. Da diese bereits nach 2 Stunden Vorort sein könnten.

@nullname

Wie gesagt, am Ende wärs egal wer kommt und die Leute übernimmt. Iwie wird das ja sicherlich geregelt sein. Denn Seenotrettung muss jeder leisten. Also wirds ja auch was geben, wie mit den Geretteten verfahren wird.

@Issomad

Issomad schrieb:Der weiß genau, dass es dafür keine Rechtsgrundlage gibt ...
Und im Ausland kann man gar nicht Asyl beantragen ...

Aus Deinem Link:

Dort könnten sie ihren Asylantrag für Europa stellen. Ist dieser erfolgreich, würden sie sicher auf den Kontinent gebracht.

Also wird man sich wohl schon darüber Gedanken gemacht haben, Flüchtlingen evtl. den Asylantrag zu gewähren.. die Möglichkeiten ergeben sich glaube ich, auch in Botschaften. Es wird aber erst einmal den Schleppern dann erschwert, gegen Bares Menschen auf nicht Hochseetaugliche Schiffe zu pferchen und sie mit Guten Wünschen versehen und um einige 1000 Euro ärmer auf eine tödliche Reise zu schicken.

Bone02943 schrieb:Also wirds ja auch was geben, wie mit den Geretteten verfahren wird.

Sehr interessant zum Lesen.

http://www.zaoerv.de/62_2002/62_2002_1_b_841_852.pdf (Archiv-Version vom 26.08.2016)

@Gwyddion

Gwyddion schrieb:Hochseetaugliche Schiffe zu pferchen

Die gehen früher oder später aus. Und wachsen nicht nach.

@Abahatschi

Das Australien eigene Vorstellungen hat ist ja nichts unbekanntes. Aber es zeigt natürlich auch die Zwickmühle, in die ein Schiff und seine Crew geraten kann, wenn sie denn Asyluchende in Seenot rettet. Im Mittelmeer dürfte dies dann aber anders ablaufen.

Ich traue diesen Schleppern alles zu, wenn eine Einkommensquelle versiegt, wird die Nächste gesucht und gefunden. Ich kann mir ganz gut vorstellen dass die eine Kontrollzone um die Botschaft richten und dort ihre Kohle kassieren.

Bone02943 schrieb:wenn sie denn Asyluchende in Seenot rettet. Im Mittelmeer dürfte dies dann aber anders ablaufen

Es ist echt schwierig...siehe oben. Als Schlepper kaufe ich einen Frachter und laufe mit 500 im "nächsten Hafen" ein und sage ich habe alle gerettet.

@Abahatschi
Echt interessant dein link auf das PDF der Tampa.
Wenn ich es richtig verstanden habe hatte der Kapitän erst mal eine Gerichtverhandlung am Hals bis die Detail geklärt waren.
Ich würde sagen der Reederei macht das nicht soviel Spaß.

nullname schrieb:hatte der Kapitän erst mal eine Gerichtverhandlung am Hals bis die Detail

Er musste nachweisen dass sein Schiff durch die Anzahl der Leute selbst in Seenot und eine Weiterfahrt nicht möglich war. Diese Entscheidung (Seenot ausrufen) darf überprüft werden.

Wir sind dann eben wieder an dem Punkt angelangt, wo es um die Fluchtursachen geht. Diese müssen beseitigt werden, aber das ist scheinbar auch nicht so recht gewollt.
Die Leute werden jedenfalls immer Wege finden woanders hinzukommen.