Donald Trump: 45. Präsident der USA

Bzgl. meinen Beitrag von oben
https://www.zeit.de/politik/ausland/2018-11/midterms-2018-us-republikaner-extremismus

Die Umfragewerte für Trump sind schlecht, nur etwa 42 Prozent der Amerikaner sagen, er mache einen guten Job. Als sein Vorgänger, der demokratische Präsident Obama, bei den Halbzeitwahlen 2010 und 2014 ähnlich schlecht dastand, verlor seine Partei erst ihre Mehrheit im Repräsentantenhaus und bei den zweiten Midterms auch jene im Senat.

Zudem heißt es, dass Radikalisierung kein Zukunftskonzept ist

Es mag abwegig klingen, doch die von Trump betriebene politische Radikalisierung der Republikaner ist kein Zukunftskonzept. Denn jene Wähler, die sich im Augenblick noch erfolgreich von Trump mobilisieren lassen, geraten demografisch Schritt für Schritt in die Minderheit. Sämtliche Umfragen prognostizieren: Spätestens 2040 werden die weißen Amerikanerinnen und Amerikaner mit europäischen Wurzeln nur noch knapp 50 Prozent der Staatsbürger ausmachen. Sie aber sind das derzeitige Rückgrat der Republikanischen Partei.

Die Mehrheit werden dann die Minderheiten bilden, die Afroamerikaner, die Amerikaner mit lateinamerikanischer und asiatischer Abstammung. Die aber neigen momentan eher den Demokraten zu. Kein Wunder, denn die Republikanische Partei Trump'scher Prägung hat es sich mit diesen Minderheiten verdorben: Statt Inklusion betreibt sie politisch Spaltung und Ausgrenzung. Der Ruck nach rechts verprellt außerdem jene wachsende Schar weißer Amerikaner, die einen Collegeabschluss besitzt, die an den Küsten und in den großen Städten lebt und kulturell wie sozial eher liberal denkt.

Venom schrieb:Amerikaner mit lateinamerikanischer und asiatischer Abstammung. Die aber neigen momentan eher den Demokraten zu.

wäre ich mir nicht so sicher. Diese Gruppen sind oft sehr wertkonservativ und zumindest die Latinos auch sehr religiös. Trotz all seiner anti-hispianischen Eskapaden hat Trump unter der Wählergruppe der Latinos 29% erreicht!

Man denke auch mal an einen Politiker wie Ted Cruz, sein Vater kommt aus Kuba, er steht der Tea-Party-Bewegung nahe...

Ich kann mir gut vorstellen, dass in einer nach-Trump Zeit gerade diese Einwanderergruppen den Ausschlag in Richtung Konservatismus und Republikaner liefern werden...

@otternase
No way bei all dem rassistischen und nationalistischen Müll. Die weißen Nationalisten holen sich schon langsam nen Strick so wie man die kennt.

Und selbst wenn es so wäre, die Republikaner hätten eine radikale Reform erhalten :D

@Venom
legal immigrants sind sehr oft die größten Feinde von Illegalen, liess mal beispielsweise dies hier:

https://www.nytimes.com/2017/05/08/us/legal-immigrants-who-oppose-illegal-immigration.html

Auch ist ja die Einwanderungspolitik sogar eines Trump keine totale Abschottungspolitik, sondern eine der gesteuerten Immigration "merit-based". Gerade asiatische Einwanderer sind Nutzniesser dieser Politik.
Ausserdem gibt es historisch bedingt in der asiatischen Community eine starke anti-kommunistische, damit oft bis ins Extrem Rechte Grundhaltung, resultierent daraus, dass viele asiatische Einwanderer Flüchtlinge aus Korea, China oder Vietnam sind, also aus ihrer Heimat vor den Kommunisten geflohen sind. Das ist ein mit der Zeit ausschleissender Effekt, aber durchaus noch von Bedeutung. 1992 zB. stimmten noch unter den asiatischen Einwanderern 55% für Bush und nur 31% für Clinton, inzwischen ist es wohl eher 50-50-split.

Übrigens kennen wir aus Deutschland auch so einen ähnlichen Effekt: die AfD hat durchaus nennenswerte Erfolge erreicht unter den sogenannten "Russlanddeutschen"

@otternase
Selbst wenn das alles so wäre, die alle sind ein Feindbild weißer Nationalisten und genau auf deren Niedergang freue ich mich. Der Trump wird hoffentlich morgen noch an die Demokraten gneug verlieren damit diese ihm das politische Leben schwer machen.

@otternase
Viel belangloser Text, aber kein Wort zu Trumps fehlender Stellungnahme zum Antisemitismus. Na ja...

otternase schrieb:Trotz all seiner anti-hispianischen Eskapaden hat Trump unter der Wählergruppe der Latinos 29% erreicht

Das heißt, 71% erreicht er nicht! Und du bist dir nicht sicher, ob die Latinos mehrheitlich nicht zu Trump neigen? Auch eine sehr seltsame Sicht auf die Realitäten.

otternase schrieb:Ich kann mir gut vorstellen, dass in einer nach-Trump Zeit gerade diese Einwanderergruppen den Ausschlag in Richtung Konservatismus und Republikaner liefern werden...

Mag sein, aber Trump ist ja auch weder Konservativer noch Republikaner, er ist einfach nur ein Antidemokrat, der auf der Welle des Rassismus, der Frauenfeindlichkeit, der Homophobie etc reitet. Wenn er mal weg ist - und eines Tages wird es dazu unweigerlich kommen - wird das, was von der republikanischen Partei noch übrig ist, vielleicht wieder wählbar werden.

laut cnn werden die demokraten im repräsentantenhaus 230 sitze bekommen, nötig für eine mehrheit sind 218.
im senat ist es etwas schwieriger. sie mussten einen sitz abgeben und sind nun 38 zu 45 hinten - benötigt werden 51.

Wenn ich mir diese Ergebnisse im Zusammenhang mit der Massiven Mobilisation der Demokraten so ansehe kann ich mir zum ersten Mal eine Wiederwahl Trumps vorstellen.

Trump hat in den letzten 3 Monaten auch nur noch Wahlkampf betrieben. Damit stand er den Demokraten in nichts nach.

Die Demokraten haben immerhin das Repräsentantenhaus zurückerobert, das heißt der Trump ist eigentlich auf die Zusammenarbeit mit diesen angewiesen. So wie man die orangene Fresse kennt wird er das nicht tun (wollen) was aber keine gute Idee ist. Die Demokraten können nun Trumps Wünsche massiv blockieren.

Auf der anderen Seite haben die Republikaner was Senat angeht nicht nur wieder gewonnen sondern sogar mehr Sitze bekommen.

otternase schrieb:wer ist besser: ein Präsident, der etwas gutes verspricht, aber dann nicht einhält, oder ein Präsident, der etwas schlechtes verspricht und dann umsetzt?

Das hängt ganz vom Blickwinkel ab:
wenn das, was du "schlecht" findest, andere Bürger gut finden, sind die hochzufrieden, wenn es umgesetzt wird. Du fluchst, die Anderen jubeln. Genau so umgekehrt.

Fichtenmoped schrieb:Vor allem sollte man auch daran denken, dass die Schließung des Lagers von Guantanamo ein paar rechtliche Fallstricke bedeutet.
1. Die Gefangenen sollen/dürfen nicht in die USA einreisen.
2. Einige Gefangene können nicht in ihre Heimatländer abgeschoben werden.
3. Einige Gefangene können nicht in andere Länder abgeschoben werden, weil sich diese Länder weigern diese Gefangenen aufzunehmen.

Ist die Lösung nicht ziemlich einfach?
Die Gefangenen, die offensichtlich zu unrecht festgehalten und gequält worden sind, müssen finanziell entschädigt werden. Im Rahmen der US-Verhältnisse, in Millionen-Dollar Höhe.
Und dann würden sich auch Länder finden, die sie aufnehmen.
Außerdem: Die USA hat die Leute festgesetzt, ich finde, nun müssen sie ihnen eine Zukunft bieten.

Aber die Angst ist natürlich klar. Man fürchtet, man hat durch die Demütigungen und Folter neue Terroristen erschaffen. Aber ist das nicht das Problem der USA ? Warum auf andere Länder verteilen? Und müsste man nicht die Gefangenen fragen, wohin sie wollen?

Venom schrieb:Die Demokraten können nun Trumps Wünsche massiv blockieren.

Massiv blockieren? Wohl eher nicht. Anbei eine treffende Analyse:


http://www.faz.net/aktuell/politik/trumps-praesidentschaft/wahl-analyse-6-lehren-aus-den-kongresswahlen-in-den-usa-15878198.html

@Quiron
dann mache ich es mal mit weniger Worten:
Theodor Lessing hat angesichts der Wahlen in der Weimarer Republik bereits 1925 gesagt, dass die Geschichte lehrt, dass auf einen Zero oft ein Nero folge. Genau diese Entwicklung haben wir nun auch in den USA erlebt: auf die Null Obama folgte der Trump-Nero...

Allein schon die Tatsache, dass Trump gewählt wurde, könnte man für ein markantes Zeichen dafür zählen, dass Obama ein Versager war. Persönlich denke ich jedoch, dass Trumps beste Wahlhelferin Hillary hiess. Ich würde eher sagen, dass die Tatsache, dass Hillary Kandidatin der Democrats wurde, das deutlichste Zeichen für ein Versagen Obamas war. Ein starker und guter Präsident bereitet nicht das Feld für solche Typen wie HC oder DT.

Quiron schrieb:Das heißt, 71% erreicht er nicht! Und du bist dir nicht sicher, ob die Latinos mehrheitlich nicht zu Trump neigen?

Wenn 29% der Latinos jemanden wählen, der sie ausdrücklich beschimpft, dann zeigt mir das, dass sie mit dessen Partei so eng verbunden sich fühlen, dass sie die selbst unter diesen Umständen wählen. Und dann bedarf es keiner allzu großen Phantasie zur Annahme, dass ein Ted Cruz, obwohl oder weil der Tea-Party nahestehend, aber eben halb-Kubaner, also "einer von ihnen" eine große Mehrheit unter den Latinos erreichen würde!
Neben Latinos hat Trump auch Schwarze und Muslime beschimpft, er hat dann unter den Schwarzen nur 8% und unter den Muslimen 2% Wähler gewonnen. Angesichts dessen sind 29% unter den Latinos eine ganz andere Hausnummer!

Bei der Ausgangsfragestellung ging es ja um die Frage, ob 2040 die Republikaner angesichts des kleiner werdenden Anteils weißer Bevölkerung chancenlos sein werden. Und darauf lautet die Antwort, dass unter den asiatischen und lateinamerikanischen Einwanderern eben doch auch große Sympathien für die Republikaner bestehen!

frauZimt schrieb:Die Gefangenen, die offensichtlich zu unrecht festgehalten und gequält worden sind, müssen finanziell entschädigt werden.

das allerdings betrifft nur einen geringeren Anteil der Gefangenen. Die meisten Gefangenen sind durchaus aus sehr guten Gründen damals festgenommen worden!

@ElvisP
danke für den Link, ich glaube, die Analyse ist ziemlich genau auf den Punkt.

Mein Fazit zu den Wahlen: Ein Umdenken sieht anders aus.
Viel zuwenig Bewegung für meinen Geschmack.

Da habe ich auch was
https://www.sueddeutsche.de/politik/blitzanalyse-was-die-niederlage-im-repraesentantenhaus-fuer-trump-bedeutet-1.4200248

Der Mann, der immer nur Sieger sein kann, er hat verloren. Die Demokraten haben das Repräsentantenhaus gewonnen. Und damit die Mehrheit in einer der beiden Kammern im US-Kongress, die US-Präsident Donald Trump braucht, um neue Gesetze beschließen zu können. Es ist nur eine halbe Niederlage, der Senat ist weiter in republikanischer Hand. Aber aus der halben wird eine vollständige Niederlage, weil die Demokraten jetzt so gut wie jeden Wunsch von Trump blockieren können.

Das meinte ich vorhin. Am Besten aber den ganzen Artikel lesen.

@Venom
Dann hoffen wir mal, daß die Demokraten auch genug Arsch in der Hose haben um ihm seine Grenzen aufzuzeigen und nicht beim ersten Hauch von „this is not the American way“ umfallen und ihm Achtern hineinkriechen.

otternase schrieb:Wenn 29% der Latinos jemanden wählen, der sie ausdrücklich beschimpft, dann zeigt mir das, dass sie mit dessen Partei so eng verbunden sich fühlen, dass sie die selbst unter diesen Umständen wählen.

Ich glaube, du fühlst dich zu wenig ein.
Wenn sich ein "Latino" in den USA einen bescheidenen oder komfortablen Wohlstand geschaffen hat, hat er genau so viel Angst, alles zu verlieren, wie die Weissen. Und mit dieser Angst arbeitet Trump.
Jeder der glaubt, in einem Boot zu sitzen, lebt in der Angst, dass es kentert, wenn zu viele dazu klettern.
Diese Verunsicherung beschert ihm die Wählerstimmen der kleinen Leute und der Mittelschicht. Hautfarbe und Herkunft spielen eine untergeordnete Rolle.

Guantanamo - Die Gefangenen, die offensichtlich zu unrecht festgehalten und gequält worden sind, müssen finanziell entschädigt werden.

otternase schrieb:das allerdings betrifft nur einen geringeren Anteil der Gefangenen.

Na immerhin. Und die werden mit in die Tonne gekloppt?

frauZimt schrieb: otternase schrieb:
das allerdings betrifft nur einen geringeren Anteil der Gefangenen.

Na immerhin. Und die werden mit in die Tonne gekloppt?

nö, ich schrieb ja schon mehrere Male zuvor, dass ich Guantanamo für etwas "Schlechtes" halte. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass ich glaube, dass die Insassen dort unschuldig seien und eine Haftentschädigung verdient hätten. Ich denke, man hätte denen sofort einen Prozess machen müssen, so nach dem Vorbild der Nürnberger Prozesse. Und weil das leider damals nicht geschehen ist, muss man das jetzt nachholen.

Die, die sich dabei tatsächlich als unschuldig herausstellen, sollte man dann natürlich entschädigen. Aber die Schuldigen sollen bestraft werden, und wenn sie ihre Zeit abgesessen haben, in ihre Herkunftsländer verbracht werden.

Glünggi schrieb:Mein Fazit zu den Wahlen: Ein Umdenken sieht anders aus.
Viel zuwenig Bewegung für meinen Geschmack.

Sie haben das Haus gewonnen und damit Kontrolle über viele wichtige Komitees. Das Ergebnis im Senat dagegen war mehr oder weniger abzusehen, es standen immerhin viel mehr Demokraten als Republikaner zur Wahl und Letztere haben wieder wirklich alles versucht die Wahl mit allen Mitteln zu ihren Gunsten zu manipulieren - aber wenn die Wahlen zum Senat mal runter bricht sieht man auch hier, dass die REPs massiv eingebüßt haben und nicht ohne Grund darum fürchten, dass mehrere Rote Staaten Violett werden.

otternase schrieb:nö, ich schrieb ja schon mehrere Male zuvor, dass ich Guantanamo für etwas "Schlechtes" halte. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass ich glaube, dass die Insassen dort unschuldig seien und eine Haftentschädigung verdient hätten. Ich denke, man hätte denen sofort einen Prozess machen müssen, so nach dem Vorbild der Nürnberger Prozesse. Und weil das leider damals nicht geschehen ist, muss man das jetzt nachholen.

Die, die sich dabei tatsächlich als unschuldig herausstellen, sollte man dann natürlich entschädigen. Aber die Schuldigen sollen bestraft werden, und wenn sie ihre Zeit abgesessen haben, in ihre Herkunftsländer verbracht werden.

Nach dem, was man über Guantanamo gelesen und gesehen hat: nackte Männer mit Hundehalsbändern an Hundeleinen, Waterboarding, etc.
kann man doch nicht ernsthaft meinen das, wäre wieder in Ordnung zu bringen.
Und aus dem Grund wird dieses Camp auch nicht aufgelöst.
Die Amis haben schiss vor den Gefangenen. Es wäre ja nachvollziehbar, wenn sich während der Haft fast alle radikalisiert haben, bzw. eine leichte Beute für Hassprediger werden.

Wie du es sagst: Sofort vor Gericht stellen.
Wahrscheinlich wusste man, dass die Beweise für Verurteilungen nicht ausreichen, und hat sich dann aufs Foltern verlegt um Geständnisse zu erpressen.
Mittelalter.

Bill Clinton hat, als er noch Gouverneur war und im Wahlkampf stand, auch die Begnadigung eines zum Tode Verurteilte abgelehnt. Nur nichts machen, was als Schwäche ausgelegt werden könnte. Da nehmen sich dann Demokraten und Reps auch nichts.
Sie unterscheiden sich in dem Punkt nur in den Sonntagsreden.